Goldfieber - Tödliche Begegnung (Goldhunter, USA 1982)

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Crash_Kid_One

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http://www.ofdb.de/film/9005,Goldfieber

http://www.imdb.com/title/tt0084359/

Story:

George Patterson verschwindet spurlos, als er in British Columbia auf der Suche nach Gold ist.
Sein Freund Jean (Nick Mancuso) und dessen Love Interest Andrea (Kim Basinger) machen sich auf die Suche nach ihrem Kollegen - das allerdings nicht aus reiner Nächstenliebe.
Auch Jean fasziniert die Suche nach dem wertvollen Element. Er kratzt all sein Erspartes zusammen um davon ein altes Wasserflugzeug zu kaufen. Denn nur mit einem solchen Untersatz kommt man an die Stelle, an der George auf der Suche nach Reichtum verschwand.
Es kommt aber, wie es kommen muss - die alte Maschine schmiert ab, Jean und Andrea müssen notwassern. Sie treffen in der Einöde auf den alten Schürfer Silas (Charlton Heston), der Ihnen zunächst freundlich gesonnen ist. Dennoch bemerken die Zwei, das etwas unheimliches den merkwürdigen Mann umgibt. Und sie sollen Recht behalten - denn Silas ist vom Goldfieber gepackt, dem Wahn näher als der Wirklichkeit. Um seinen Schatz zu verteidigen geht er über Leichen.
Oder ist es doch sein Zwillingsbruder Ian McGee, von dem er dem jungen Paar erzählt?
Dieser kam angeblich vor Jahren bei einem Minenunfall ums Leben. Ist er zurückgekehrt? Will er Rache?


Mein Review:

"Goldfieber", "Goldhunter", "Tödliche Begegnung", "Mother Lode"...
dieser 1982 entstandene Film hat schon so einige Titel verpasst bekommen.
Das liegt nicht zuletzt daran, das der Streifen hierzulande durch diverse Billig-Labels auf DVD veröffentlicht wurde. Hierzu diente scheinbar ein altes VHS-Tape, denn die Bild-und Tonqualität ist nicht über mittelmässigem VHS-Niveau. Das lässt aber auch schon wieder Retro-Feeling aufkommen. Schlecht ist dieses unbekannte Werk, tatsächlich sogar eine Regie-Arbeit von Charlton Heston, wirklich nicht.
Heston selbst gibt den Einsiedler schön düster und bedrohlich. Man bemerkt sofort, das trotz seiner anfänglichen Freundlichkeit hier einiges unter der Oberfläche brodelt. Dies ist sein Land, seine Miene ... und Eindringlinge sind da natürlich nicht gern gesehen.
So bekommt "Mother Lode" (Originaltitel) fast schon einen gewissen "Backwoods"-Anstrich.
Das Setting in British Columbia ist großartig, die Flugszenen, die die Lanschaften zeigen fast schon atemberaubend gut. Silas' Charakter lebt natürlich in einer alten Hütte, weit und breit sind sonst keinerlei Menschen zu sehen...
Bis Jean und Andrea auf der Bildfläche erscheinen - auch hier bekannte Gesichter:
eine junge Kim Basinger, 3 Jahre vor ihrem ganz grossen Durchbruch mit " 9 1/2 Wochen", sieht hier auch schon absolut wunderschön aus. Nick Mancuso kennt man aus der TV-Serie "Stingray" und diversen Nebenrollen. Die drei Hauptdarsteller stellen im Grunde also schon (fast) den gesamten Cast dar. Mehr ist aber auch nicht nötig. Die erwähnten Landschaften erzeugen ein tolles Bild und eine gewisse Atmosphäre, zudem gibt es einige klaustrophobische Szenen im dunklen Stollen.
Dem geneigten Zuschauer ist eigentlich klar, das Silas verrückt geworden ist - ihn treibt nur noch die Gier nach Gold. Seit 29 Jahren schürft er dort, ohne bisher ein vorzeigbares Ergebnis präsentieren zu können. Dennoch ist er überzeugt davon, das dort eine "Hauptader" verborgen ist...
Doch recht plötzlich kommt sein Zwillingsbruder Ian ins Spiel - und man fragt sich doch unweigerlich, ob es diesen Bruder überhaupt gibt...oder ob es auch nur eine Art krankes Spiel von Silas ist.

All das klingt fast schon nach einem Horrorthriller. Aber davon ist "Goldfieber" schon noch weit entfernt. Im Grunde lässt der Film sich nicht kategorisieren. Für einen Thriller ist er zu gemächlich aufgebaut, zieht seine Spannung aber aus der Situation und den Charakteren.
Wie erwähnt wirkt das wunderbare Natur-Setting schon ein wenig nach "Backwoods"-Movie, und auch Heston's verrückter Einsiedler-Charakter trägt einiges dazu bei.
Im Grunde kann man den Film dann aber eher als eine Art "Eskalations-Drama" bezeichnen.
Denn die Gier nach Gold der beiden Männer wird tödlich enden...

Ein solider, vollkommen unbekannter Film. Die DVD bietet schwaches Bild und schwachen Ton auf VHS-Niveau. Aufgrund einiger Stören gehe ich davon aus, das es sogar einfach eine Tape-Kopie ist. Der Film ist ungeschnitten, aber viel zu schneiden hätte es auch nicht gegeben. Der Spitzhackenmord am Beginn ist sicher nicht explizit oder blutig...dennoch wundert es einen fast, das die Szene bei einer FSK12 unberührt blieb.

Wertung:6:
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2010, 09:00:29 von Crash_Kid_One »


Online skfreak

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    Da kann ich mich noch ganz dunkel dran erinnern - müsste ich doch mal wieder sehen.
    Ist mir irgendwie nie auf DVD aufgefallen - ist der jetzt erst neu rausgekommen?


    Crash_Kid_One

    • Gast
    Da kann ich mich noch ganz dunkel dran erinnern - müsste ich doch mal wieder sehen.
    Ist mir irgendwie nie auf DVD aufgefallen - ist der jetzt erst neu rausgekommen?

    Nein, nicht wirklich...es gibt verschiedene Ramsch-DVD-Versionen, die schon lange erhältlich sind. Ich hab den Streifen als "Doppel-DVD" erworben, was auch schon Etikettenschwindel ist:
    Es sind natürlich 2 Filme auf einer Scheibe ;) Neben "Goldfieber" noch "Die Verschwörung" mit George Segal, Louise Fletcher und Denholm Elliot - ein Agententhriller aus den 70ern mit witziger Synchro. "Kauf dir ein paar neue Haare, du hast es nötig"....
    Bei Real für 2,50 € mitgenommen und nicht bereut :lol:

    Und da es zu "Goldfieber" in der OFDB kein Review gibt habe ich mich einfach mal erbarmt :)


    Online skfreak

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      Cool, Louise Fletcher!!
      Mal schauen wann ich zu Real komme. Fahr da net so oft hin - und unserer hat auch nicht wirklich eine grosse Auswahl, Chance also hoch das ich Ihn da nicht finden werde ;( ;(


      Also für mich war der zu Videozeiten schon Baldriparan auf Zelluloid...dafür opfere ich heute weder Geld noch Platz in meinem Schrank.

      Der Lonewolf Pete