http://www.ofdb.de/film/198770,Detourhttp://www.imdb.com/title/tt1278124/Lina (
Marte Germaine Christensen) und
Martin (
Sondre Larsen) wollen für ihren Kumpel
Gunnar seine geplante "Heavy Metal Hochzeit" mit reichlich Alk versorgen.
Hierzu düst das Paar von Norwegen nach Schweden runter.
Den Kofferraum voller Bier, Schnaps und Sekt macht man sich auch recht schnell auf den Rückweg. Allerdings werden sie bald von einem Polizisten gestoppt, der das Paar bittet, aufgrund eines Unfalles eine Umleitung (Detour) zu nehmen.
Doch damit beginnen die Probleme. Zunächst fährt sich Martin einen scheinbar bewusst plazierten Nagel in den Reifen, dann begegnet man einem völlig verstörten Mädchen.
Der nette Polizist ist immer direkt zur Stelle um zu helfen - aber Lina und Martin fangen dennoch bald an, mißtrauisch zu werden.
Als das Paar und der Cop das verstörte Mädchen namens
Lotta (
Malin King) zurück zu ihren Großeltern bringen, die für sie sorgen, beginnt der Alptraum...
"Snarveien", so der Original-Titel, beweist mal wieder vor allem eines:
Aus Europa kommen die besseren Genre-Beiträge.
Auch wenn "Detour" sicher keinerlei innovative, neue Story bietet und der Verlauf im Grunde mehr oder minder klar sein wird: Der Film ist dennoch ausgesprochen gut, spannend und unterhaltsam. Das liegt nicht zuletzt am europäischen Flair:
Die Inszenierung, die Locations, die unverbrauchten Darsteller.
Marte Germaine Christensen stellt sich in die Reihe zu hervorragenden weiblichen Helden im europäischen Horror-Bereich -
mit Henriette Bruusgaard aus "Manhunt" (Rovdyr) oder Ingrid Bolso Berdal (Cold Prey 1&2) seien hier nur zwei Beispiele genannt.
"Detour" ist im Grunde nichts anderes als ein weiterer Backwood-Thriller mit gewissen Terror-Elementen, weiss aber
in seinen knapp 75 Minuten Laufzeit einfach gut zu unterhalten. Und das sogar ohne großartige Blut-Eskapaden.
Die deutsche Scheibe ist ungekürzt ab 16 Jahren freigegeben.
Ich habe auf jeden Fall sehr mit Lina, Martin und Lotta mitgefiebert. Fans europäischer Genrekost können hier im Grunde nichts falsch machen.
Man sollte nur wie erwähnt keine innovative Story erwarten - das ist hier klar die typische Blaupause..aber
ein Horrorfilm ist ein Horrorfilm ist ein Horrorfilm...wir wissen, wie solche Backwooder ablaufen - und das sicher nie ein Drehbuchoscar an einen solchen Film gehen wird. Dank der knappen Laufzeit kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren...und mehr ist auch nicht nötig.
Der eher schwache Trailer des Films sollte hier auf jeden Fall gemieden werden.
Ebenso kann ich diejenigen beruhigen, die aufgrund des Posters und des Spruches "Deine letzten Stunden - Live im Internet" eine Art "Big Brother" befürchten...damit hat der Film nur ganz geringfügig etwas zu tun. Wer genau hinter den Kameras steckt und was mit dieser scheinbaren Internetshow genau abgeht wird nicht näher erläutert. Aber zumindest bekommt man ein paar Hinweise, was mir persönlich immer noch lieber ist, als einfach einen sabbernden Redneck auf ein paar Teenies zu hetzen, weil er einfach debil ist.
Fazit:
Keine Gore-Bombe, lediglich ein paar kleine Gewaltspitzen sorgen für rote Farbe.
Ansonsten beherrscht eine gute, spannende Atmosphäre das Szenario. Die glaubwürdigen Darsteller erledigen den Rest.
Klare Empfehlung für den geneigten Wald-und Wiesenfreund Europas.