http://www.ofdb.de/film/143,Running-Manhttp://www.imdb.com/title/tt0093894/Wir schreiben das Jahr 2017. Die Weltwirtschaft ist am Boden, und die natürlichen Ressourcen sind aufgebraucht. Die USA ist zu einem Polizeistaat geworden, die Landesgrenzen abgeriegelt. Freischaffende Künste und sämtliche Medien sind einer Zensur von Vater Staat unterworfen. Die populäre, manipulative Sendung "Running Man" dient dem Zweck, das Bedürfnis der Menschen nach Freiheit im Keim zu ersticken. Dort laufen vor einem Millionenpublikum Kriminelle um ihr Leben, die von professionellen Menschenjägern gejagt werden. Der Preis für die Überlebenden ist die Freiheit und ein Leben in Saus und Braus.
Helikopterpilot Ben Richards erhält den Befehl, auf unschuldige Menschen zu schießen, die auf der Suche nach Nahrung in eine Schlägerei geraten. Als er sich weigert, manipuliert die Regierung die Videoaufnahmen und stellt Richards als Hauptverantwortlichen für das spätere Massaker an den Zivilisten dar. Richards wird eingesperrt, kann mit Hilfe zweier Mitgefangener aber flüchten. Es gelingt ihnen, sich ihrer Halsbänder zu entledigen, die Fluchtversuche durch Explodieren verhindern sollen. Um das heiße Pflaster verlassen zu können, kidnappt Richards die Zivilistin Amber Mendez. Die geplante Flucht nach Hawaii misslingt jedoch, da Amber sich bemerkbar machen kann und Richards erneut gefangen genommen wird.
Richards und die beiden Mitinsassen (Laughlin & Weiss), mit denen er aus dem Gefängnis ausbrechen konnte, werden nun dazu gezwungen, an "Running Man" teilzunehmen. Nach kurzer Zeit findet sich auch Amber Mendez in der Gesellschaft des Trios wieder, da sie beim Schnüffeln erwischt wurde und der Moderator, Damon Killian, den Unterhaltungswert der Show weiter steigern möchte. Doch Killian hat die Rechnung ohne den Wirt, oder besser gesagt ohne Ben Richards, gemacht. Richards tötet jeden einzelnen der Jäger und lässt die Gunst des Publikums, das Wetten auf den nächsten Kill abschließt, langsam aber sicher auf seine Seite umschwenken. Beeindruckt, aber auch ein wenig verzweifelt, bietet nun Killian Richards einen Job als Jäger an. Dieser lehnt ab und stößt im Verlauf des weiteren Geschehens auf eine Untergrundgruppe, die für die Regierung wenig übrig hat und den Sender von "Running Man" bekämpft. Dieser schließt er sich an. Gemeinsam wollen sie den der Öffentlichkeit beweisen, in welcher Art und Weise Filmmaterial manipuliert wurde. Denn die angeblichen Gewinner vergangener Shows wurden keinesfalls mit dem Himmel auf Erden belohnt, wie es zu Beginn der Sendung gezeigt wurde, sondern befinden sich als verwesende Leichen auf dem Spielgelände. Richards sucht Killian auf, um seine Unschuld zu beweisen und dem Moderator seine gerechte Strafe zukommen zu lassen...
In der Tradition von medienkritischen Werken wie
Das Millionenspiel und herkömmlicheren Manhunt-Streifen wie
Graf Zaroff – Genie des Bösen, Hard Target, Surviving the Game, Death Ring oder
Overkill, steht
Running Man von Regisseur Paul Michael Glaser (bekannt aus der Serie
Starsky & Hutch), der anspruchslose Actionunterhaltung mit satirischen Untertönen vereint. Basierend auf der gleichnamigen Buchvorlage von Stephen King, fertigte Steven E. de Souza (
Nur 48 Stunden, Stirb langsam 1 & 2) das Drehbuch an, das mit der King’schen Geschichte nur noch das Grundgerüst gemein hat. Stattdessen wurde eine stärker auf Science-Fiction und Action ausgelegtes Bühne für Actionkönig Arnold Schwarzenegger geschaffen, die die Spannungsschraube zurückschraubt, den Unterhaltungswert aber deutlich in den Vordergrund stellt.
Dieser ist denn auch enorm. Dazu trägt nicht nur die exotisch-bunte Mischung aus Jägern bei (Dynamo tötet mit Elektrizität, Buzzsaw mit einer Motorsäge, Fireball mit einem Flammenwerfer, Subzero mit Eishockeyausrüstung und Captain Freedom am liebsten mit bloßen Händen), sondern auch der sensationsheischend-zynische Moderator Killian, genial gespielt von Richard Dawson (
Ein Käfig voller Helden), der für seine Performance 1988 den Saturn Award als bester Nebendarsteller erhielt. Für Arnold Schwarzenegger war es eine weitere ergiebige Rolle als Actionheld, die ihm abermals großen Erfolg einbrachte. An seiner Seite agieren neben Dawson u. a. Yaphet Kotto (
Alien, Freddy’s Dead, Midnight Run), Jesse Ventura (
Predator) und die ehemalige Miss Venezuela María Conchita Alonso (
Fear City, Predator 2). Die Musik stammt von Routinier Harold Faltermeyer (
Top Gun, Beverly Hills Cop), der großartige Abspannsong "Restless Heart" von John Parr ("St. Elmo's Fire").
Die Kritik an den Medien sowie der Leichtgläubigkeit und Gewaltgeilheit der Konsumenten/Zuschauer – kurz: der Gesellschaft an sich – nimmt hier zwar auch eine Rolle ein, jedoch wird das Motiv nicht so stark betont wie im Buch. Der Film ist in erster Linie ein unterhaltsamer Actionfilm, wie man es mit einer Besetzung von Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle auch nicht anders erwarten kann. Daher sollte man diesen Aspekt auch nicht zu ernst nehmen, wie es die Kritiker zum Teil getan haben, sondern sich zurücklehnen und die grell-bunte, mit einem gesunden Härtegrad versehene Action einfach genießen. Am besten in der Original-Kinosynchro, denn im Laufe der Jahre wurde eine Neusynchro erstellt, die zwar teilweise die gleichen Sprecher aufbietet, insgesamt jedoch nicht an die Klasse der Originalsynchro herankommt (vor allem, wenn man diese von früher kennt). Mittlerweile ist der Film auch auf ungeschnitten auf Blu-ray erschienen, auf der sich neben dem O-Ton beide deutschen Synchronfassungen wiederfinden. Da die Qualität für einen über zwanzig Jahre alten Actionfilm ordentlich ist, würde dahingehend auch meine Empfehlung gehen (auch wenn man bei der alten deutschen Tonspur Abstriche machen muss). Wer den Film noch nicht hat – kaufen! Wer bereits die DVD hat – aufrüsten! Wer den Film nicht mag – ach, dafür verschwend ich meine Zeit nicht…;-)
Filmwertung
8,5/10
Trailer:
http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2549285145/