FFFN'12 REVIEW: Livide (Livid)

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    Livide





    Inhalt:

    Lucie (Chloé Coulloud) hat ihren ersten Tag bei einem ambulanten Pflegedienst. Im Umkreis eines kleinen französischen Fischerdörfchens macht sie mit Madame Wilson (Catherine Jacob) Hausbesuche bei alten, pflegebedürftigen Menschen. Im Verlaufe des Tages machen sie Station an einem uralten und ziemlich runtergekommenen Anwesen. Die abgelegene Villa beherbergt noch eine Bewohnerin. Madame Jessel (Marie-Claude Pietragalla). Einst eine angesehene Ballettlehrerin die, über 100 Lenze zählend, seit Jahren in einem künstlich beatmeten Koma liegt. Um ihren Hals trägt sie einen Schlüssel der, so sagt Madame Wilson, zu einem Tresor und einem Schatz führt. In der darauffolgenden Nacht erliegt Lucie der Versuchung mit viel Geld im Gepäck dem drögen Leben im kleinen Küstenort entfliehen zu können und macht sich mit ihrem Freund William (Félix Moati) und dessen Kumpel Ben (Jérémy Kapone) auf, in das alte Haus einzubrechen und den Schatz von Madame Jessel zu finden. Ein schwerwiegender Fehler wie sich sehr bald herausstellen wird…


    Meinung:

    Mit der Schlachtplatte Inside (OT: À l'intérieur) wirbelte das französische Duo Alexandre Bustillo und Julien Maury 2007 die Fangemeinde durcheinander. Ein Film der – nicht nur bei uns im Forum :D – für reichlich Gesprächsstoff sorgte und polarisierte wie kaum ein anderer Genrebeitrag in den letzten Jahren. Für mich persönlich war es damals der intensivste und stärkste Horrorfilm nach High Tension. Dementsprechend erwartungsvoll fieberte ich Livid (außerhalb Frankreichs ohne das "e") entgegen und war froh die Ankündigung zu lesen, er werde auf den diesjährigen Fantasy Filmfest Nights laufen. Als ich im Kino saß wusste ich eigentlich nichts mehr über den Film. Die Inhaltsangabe hatte ich Monate zuvor gelesen und auch an den Trailer konnte ich mich kein Stück erinnern. Das sorgte also für noch mehr Spannung...

    Vorwegnehmen kann ich nun im Nachhinein direkt, Livide ist kein neuer Inside. Bustillo und Maury verlassen die Terrorpfade und versuchen sich dieses Mal im Grusel-Genre. Und wie ich finde ist ihnen das Großteils ausgesprochen gut gelungen. Die Story fängt sehr gemächlich an ohne jemals langweilig zu werden und spätestens als das Trio des Nächtens in das alte Haus einsteigt, entfaltet der Film seine ganze Wirkung und man sieht was das Regieduo auf dem Kasten hat. Ich hatte es in meinem Kurzabriss vor einigen Tagen schon erwähnt und ich erwähne es gerne noch einmal. Für mich war das Haus von Madame Jessel mit das gruseligste Haus welches ich wohl jemals in einem Film gesehen habe. Von außen wirkt es schon dermaßen bedrohlich, dass man am liebsten nicht einmal in seine Nähe kommen möchte. Findet man sich dann im Innern wieder, so möchte man am liebsten nur noch seine Augen schließen. Spinnweben und Gerümpel im Keller, knarzende Holzdienen auf Fluren und Treppen. Vergitterte Fenster an allen Seiten. Die Wände gepflastert mit alten Bildern und staubbedeckten Tierköpfen. Im von Vorhängen bedeckten Schlafzimmer thront ein altes Bett was schon für sich alleine mehr als nur creepy ausschaut. Darin eine leichenblasse, alte Frau mit einer Beatmungsmaske auf dem Gesicht. Spiegel in den Ecken, verschlossene Türen, eine Szene mit einem grotesk anmutenden "Kaffeekränzchen" und so weiter und so fort. Optisch erinnert es ein wenig an die Welt von Silent Hill. Teils verstörend, oft sehr gruselig, bedrohlich. Mit großartigen Bildern wird das meiner Meinung nach ausgesprochen gelungene Setdesign eingefangen, unterstütz von einem wummernden Sound den der Zuschauer so ähnlich schon bei Inside auf die Ohren bekommen hat. Atmosphäre wird dadurch allemal aufgebaut und auf den ersten und auch zweiten Blick wurde der Spagat vom Terrorfilm zum Oldschool Gruselhorror gemeistert. Well done die Herren Bustillo und Maury. Ich hatte den Film lange Zeit bei einer ganz starken 9, weil er mich einfach fesseln konnte. Ich hatte zwar nicht sehr viele Momente die mich richtig zusammen zucken ließen aber er konnte mich sehr lange Zeit einfach nur fesseln. Leider, leider haben sich die Regisseure für mein Dafürhalten irgendwann etwas verzettelt und sich zu viel aufgeladen. Im letzten Drittel – obwohl gerade da die ein oder andere sehr drastische Splatterszene gezeigt wird (böse Zungen könnte man ein "aufgesetzt" sogar nicht mal verübeln) – baut er Film für mich etwas ab, denn es werden eine Handvoll Szenen eingestreut die für mich irgendwie nicht recht in das Gesamtbild passen bzw. unnötig erscheinen. Vielleicht wollte das Regieduo da einfach etwas zu viel, vielleicht wollten sie etwas "Besonderes" abliefern aber für meinen Geschmack war es letztlich sehr eigenwillig und teils gar unpassend. Eine Prise weniger Fantasy – denn genau das wird plötzlich dazu gemischt – und dafür weiter straight Grusel/Horror wäre für mich der weitaus bessere Weg gewesen.

    Ohne weiter auf die Story einzugehen, möchte ich Hauptdarstellerin Chloé Coulloud noch erwähnen, die ihren Job sehr souverän macht und zudem recht schnuckelig ist. Die weiteren Darsteller fallen weder negativ noch positiv auf und machen ihre Sache rundum ordentlich. Handwerklich gibt es meiner Meinung nach wenig zu meckern denn was man sieht (Setdesign grandios, Effekte spitze) und hört (wummernder, durch Mark und Bein gehender Sound) ist auf hohem Niveau. Wie aus Frankreich gewohnt. Storytechnisch läuft es langsam an, geht atmosphärisch sehr dicht weiter und driftet am Ende von der Spukgeschichte auf die Splatterschiene und mischt eine Brise phantastische Elemente dazu. Eine Mischung die mir am Ende zwar immer noch zugesagt, mich aber nicht vom Hocker gehauen hat. Die Zweitsichtung wird entscheiden ob es bei der guten Wertung bleibt oder ob Livide an Boden verliert oder gar gewinnt. Fans der "Haunted House" Storys sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren und auch Verächter von Inside sollten Alexandre Bustillo und Julien Maury eine zweite Chance einräumen.


    Livide :arrow:  :7.5:
    « Letzte Änderung: 27. Januar 2014, 08:28:24 von Flightcrank »


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      Livid :d3:
      Obgleich ich mit Inside ja 0 angangen konnte war ich auf den Film der beiden Inside'r sehr gespannt - zumal er in der Fachpresse sehr gelobt wurde.
      Aber so ganz konnte mich Livid leider nicht überzeugen: Das erste Drittel war recht gut. Das zweite Drittel hat ein wirklich gruseliges Szenario erschaffen - was aber leider nicht konsequent genutzt wurde um Grusel und Spannung zu erzeugen. Das letzte Drittel driftet mir zu sehr am Rad. Was soll mir das alles sagen? Um was geht es hier eigentlich? Und wie zum Geier soll ich das Ende verstehen? Wirklich schade, denn der Film hatte verdammt gute Ansätze und zum Teil visuell wirklich was erschaffen. Da wäre viel mehr drin gewesen - so bleibt der ganze Film leider zu unausgegoren.




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        :kino:
        Livid :5:
        Leider wie befürchtet: nichts für mich. Suspense, Mystery, Ghost, Haunted House Stories sind einfach nicht mein Genre.
        Das Set & Creature Design war ganz hervorragend, aber er hat seine Wirkung bei mir verfehlt: ich fand es einfach nicht gruselig.
        Am ehesten fand ich ihn mit James Wan’s Dead Silence vergleichbar, den ich ähnlich durchschnittlich fand.
        Gegen Ende wird noch ein paar Mal auf die Splatterschiene geshiftet was dem Film auch sehr gut steht, aber unter dem Strich für mich nicht rettet.


        Online Flightcrank

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          Mein Kurzabriss von Anfang der Woche...

          Livid :7.5:
          Boah mann mann mann. Ich weiß nicht. Das Ding hatte bei mir lange Potential zu einer :9:. Optisch fand ich ihn sau stark! Wie gewohnt der geniale, kalte Französische Look (love it!) und eine langsame aber sehr spannende Einführung. Dann geht es in das Haus und ich muss sagen ich habe noch nie in meinem Leben so ein gruseliges Haus in einem Film gesehen! Doch irgendwie hätte dann eine Stelle kommen sollen, an der er durch zündet und das passiert leider nicht. Die Shocks sind ganz cool, die Effekte sehr blutig, das Setting genial aber einige "komische/unpassende" Szenen und das Ende haben ihn mir letztlich etwas vermiest. Ich fand ihn dennoch gut aber das ist nüchtern betrachtet sogar schon zu wenig denn er hatte für mich das Potential zu DEM  gruseligsten Filme der letzten Jahre und das hat er im letzten Drittel leider verspielt. Sehr schade! Aber hey, ich fand ihn sicherlich noch am besten von unserem Quartett und ich bin gespannt wie er mir bei Zweitsichtung (wird gekauft) gefällt.


          Online Flightcrank

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            Der Film ist ohne Zweifel nicht schlecht. Gerade das Setting, das Set-Design, die allgemeine Atmo, das ist stimmig. Nur sorgt er final für etwas Verwirrung und hat dann auch ein paar fast märchenhaft angehauchte Momente. Und einen irgendwie vampirischen Kontext. So ein reiner Geisterfilm ist es tatsächlch nicht. Da spuken fassbare Wesen rum.


            Online Flightcrank

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              So, auch gesehen und ich verpasse ihm 'ne :2: (was noch geschmeichelt ist).
              Ich hab wirklich schön atmosphärischen Grusel erwartet, aber leider nur überflüssigen und schlecht gespielten Schund bekommen.
              Atmosphäre kam bei mir NULL auf. Ich fand die "Story" unfassbar schlecht, weshalb mich das Ende auch nicht mehr geestört hat, als der gesamte Film an sich. Teilweise wird gut rumgesaut mit ordentlich roter Suppe, aber das wirkte für mich einfach nur aufgesetzt, damit auch die ganzen Gorehounds irgendwie was zu gucken kriegen. Gruselig fand ich hier (neben der Story) nur die Charaktere. Ich sag mal so: sie könnten mir nicht egaler sein.
              Ich finde, dass der Film weder als Haunted House-Film, noch als Splatter funktioniert hat.
              Also gegen dieses Machwerk hier wirken sogar die Resident Evil-Streifen gruselig.

              Aber genug gemeckert, kommen wir zu den positiven Sachen...:boring:
              « Letzte Änderung: 05. April 2012, 19:03:25 von Flightcrank »


              Crash_Kid_One

              • Gast

              Livid :7: Anfangs gemächlich, im Verlauf immer spannender. Gut gemacht, gute Hauptdarstellerin.
              Der Mix aus Fantasymärchen und Horror hat gut funktioniert.


              Können wir uns bitte nochmal über das Ende unterhalten? :lol:
              So GANZ hab ich es nämlich nicht gecheckt.

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              Online Flightcrank

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                • Just a guy stuck in the 80s...
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                Livid :7: Anfangs gemächlich, im Verlauf immer spannender. Gut gemacht, gute Hauptdarstellerin.
                Der Mix aus Fantasymärchen und Horror hat gut funktioniert.

                :thumb:

                Zum Ende:

                Können wir uns bitte nochmal über das Ende unterhalten? :lol:
                So GANZ hab ich es nämlich nicht gecheckt.

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                Mehr kann ich aber nicht dazu sagen. Müsste ihn noch mal auf Deutsch gucken und das werde ich demnächst definitiv noch mal. ;)

                « Letzte Änderung: 10. April 2012, 12:26:06 von Flightcrank »


                Crash_Kid_One

                • Gast
                Okay, dann ergibt das Ganze soweit schonmal Sinn.
                In der deutschen Fassung ist der Story recht gut zu folgen, nur das Finale
                (click to show/hide)
                hat mich am Ende etwas verwirrt.
                « Letzte Änderung: 10. April 2012, 12:29:11 von Crash_Kid_One »


                Offline skfreak

                • Serienfreak
                • Die Großen Alten
                    • Show only replies by skfreak
                  Okay, dann ergibt das Ganze soweit schonmal Sinn.
                  In der deutschen Fassung ist der Story recht gut zu folgen, nur das Finale
                  (click to show/hide)
                  hat mich am Ende etwas verwirrt.

                  Da hat es mich auch verloren. Wirklich verstanden hab ich es nicht, weil ja quasi

                  (click to show/hide)

                  Und wenn nicht, ergibt's auch keinen wirklichen Sinn.


                  Crash_Kid_One

                  • Gast
                  Stimmt soweit.

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                  Es hat schon einen gewissen Sinn, auch wenn dieser nicht logisch ist - aber der Film ist auch eher eine Art modernes Märchen, da muss man nicht zuviel drauf geben ;)


                  Offline skfreak

                  • Serienfreak
                  • Die Großen Alten
                      • Show only replies by skfreak
                    Also den Sinn hab ich immer noch nicht verstanden - denn
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                    Crash_Kid_One

                    • Gast
                    So ganz verstanden hab ich es auch nicht :lol:

                    Das Mädel konnte sich ja ein wenig draussen aufhalten - dieser merkwürdige Effekt (was auch immer das war, das sie schwebte, die Adern hervortraten etc.) kam ja im Rückblick auch nicht direkt, als sie das Haus verlies.


                    Online Max_Cherry

                    • Die Großen Alten
                        • Show only replies by Max_Cherry
                      Ich schau den Film gerade.
                      Bin zwar noch nicht durch, aber bevor ich es vergesse: Sind eigentlich bisher niemandem die Anspielungen auf "Suspiria" aufgefallen? Freiburg Tanzakademie, Ballet, teilweise die Ausleuchtung des Hauses, sehr sehr alte Frau usw.
                      Ich finde den stellenweise auch wirklich gruselig, auch wenn die Figuren abgesehen von ihr, nicht sehr glaubwürdig wirken.
                      "Mother Of Tears" hab ich nicht gesehen und bin mir auch nicht sicher, ob das sein muss, aber so etwas in der Art von "Livide" hätte man vielleicht auch als halbwegs würdigen Abschluss der "Mütter-Trilogie" machen können.
                      Gleich mehr dazu, ich schau jetzt erst mal zuende.


                      Online Flightcrank

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                        • Just a guy stuck in the 80s...
                          • Show only replies by Flightcrank
                        Ich schau den Film gerade.
                        Bin zwar noch nicht durch, aber bevor ich es vergesse: Sind eigentlich bisher niemandem die Anspielungen auf "Suspiria" aufgefallen? Freiburg Tanzakademie, Ballet, teilweise die Ausleuchtung des Hauses, sehr sehr alte Frau usw.
                        Ich finde den stellenweise auch wirklich gruselig, auch wenn die Figuren abgesehen von ihr, nicht sehr glaubwürdig wirken.
                        "Mother Of Tears" hab ich nicht gesehen und bin mir auch nicht sicher, ob das sein muss, aber so etwas in der Art von "Livide" hätte man vielleicht auch als halbwegs würdigen Abschluss der "Mütter-Trilogie" machen können.
                        Gleich mehr dazu, ich schau jetzt erst mal zuende.
                        Doch, doch, die "Ähnlichkeiten" sind mir schon aufgefallen. Allerdinsg erst nach dem Film, nicht währenddessen. Würde ihn aber dennoch nie mit dem Meisterwerk Suspiria vergleichen. Aber ich gebe Dir schon recht, es gibt gewisse Ähnlichkeiten. Bin gespannt was Du letztendlich sagen wirst. :)


                        Online Max_Cherry

                        • Die Großen Alten
                            • Show only replies by Max_Cherry
                          Und da sind wir wieder:

                          Livide
                          Der zweite Streich der "Inside"-Macher hat wieder mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, wie der "Vorgänger". Die Figuren sind nicht immer in ihrem Handeln nachvollziehbar, der Film hat kleine Schwächen in der Erzählweise, im letzten Drittel wird mehr und mehr auf Splatter gebaut, der dann auch gegen Ende ein bisschen selbstzweckhaft wirkt. ABER die Atmo in "Livid" ist phasenweise wirklich fesselnd. Der Aufbau gefällt mir anfangs wirklich gut, nach und nach wird eine klassische Gruselgeschichte angekurbelt, deren Highlights fast alle Szenen mit der uralten Frau sind. Also wenn die nicht unheimlich war, dann weiß ich auch nicht. Mir ist es schon ein paar Mal eiskalt über den Rücken gelaufen. Sicher bietet der Streifen nicht soo viel Neues, aber die Vermischung von Grusel und Splatter gelingt für meinen Geschmack recht gut und ehrlich gesagt finde ich die Geschichte gar nicht so verwirrend. Es wird halt einiges der eigenen Fantasy überlassen, was mich nicht wirklich stört. Alleine der ganz große Zufall, wie die Hauptfigur mit dem Haus in Verbindung gebracht wird, macht irgendwie keinen Sinn. An mancher Stelle hätten es auch ein paar Infos mehr sein können
                          (click to show/hide)
                          Fragen Fragen Fragen, aber wie gesagt, der Film hat bei mir trotzdem ganz gut funktioniert, alleine schon wegen der tollen Bilder, der gruseligen Momente, der zum Ende doch recht krassen und klasse gemachten Sauereien und allgemein wegen der Ausstattung (das "Creature Design" ist absolut super, keine Ahnung, wie man das nicht anerkennen kann). Besser als "Inside" ist er allemal. Der letzte Schliff fehlt allerdings, denn so richtig rund ist die Geschichte nicht. Handwerklich top, solide, einfache Idee, die hier und da leider etwas holprig erzählt wird, er hat aber ein paar wirklich hervorragende Momente. Mir hat er unterm Strich ganz gut gefallen.   :6.5: - :7:

                          So, und jetzt lese ich eure Spoiler.
                          « Letzte Änderung: 11. April 2012, 00:27:28 von Max_Cherry »


                          Online Max_Cherry

                          • Die Großen Alten
                              • Show only replies by Max_Cherry
                            So ganz verstanden hab ich es auch nicht :lol:

                            Das Mädel konnte sich ja ein wenig draussen aufhalten - dieser merkwürdige Effekt (was auch immer das war, das sie schwebte, die Adern hervortraten etc.) kam ja im Rückblick auch nicht direkt, als sie das Haus verlies.

                            (click to show/hide)


                            Online Flightcrank

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                                • Show only replies by Flightcrank
                              Sehr schön, Stephan.  :thumb: Nur besser als Inside ist er BEI WEITEM nicht. :D :lol:

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                              Aber wie gesagt, ich hab ihn in der Französichen OF gesehen und musste nebenbei Untertitel lesen. Klar dass ich da nicht alles gerallt habe. ;)


                              Online Max_Cherry

                              • Die Großen Alten
                                  • Show only replies by Max_Cherry
                                Ach ja, schaut euch mal den obersten Satz auf dem Plakat an! Dafür braucht man auch kein Französisch lesen können. :)
                                Markus hat es ja auch schon angedeutet. Aber das erklärt auf jeden Fall die letzte Szene.


                                Online Flightcrank

                                • Moderator
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                                  Achja LIVID uncut... ja ok, als grusler funzt er und hat ein super setting! Die splatts sind keineswegs wirklich hart, bis auf einen, aber irgendwie unnötig. Das ende fand ich nen totalausfall. :6.5: würd ich aber geben


                                  Online Flightcrank

                                  • Moderator
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                                    :bd:
                                    Livid :7.5:
                                    Meine Zweitsichung nach den FFF Nights im März und ich finde ihn nach wie vor echt gut aber mehr konnte er letztlich nicht rausholen. Die 2-3 sehr harten Effekte - gerade der letzte - wirken einfach aufgesetzt (das aus meinem Munde! :lol:) und die Fantasy-/Märchen Elemente wollen für mich nicht so 100tig ins Gesamtbild passen. Ansonsten macht der Streifen viel richtig, weil er nach der ersten halben, recht gemächlichen, Stunde dann super creepy wird. Hätten Bustillo und Maury straight einen brutalen Spukhaus-Horrorshocker durchgezogen wäre es am Ende vermutlich ein ganz dickes Brett geworden!


                                    Offline Ketzer

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                                      kann da eigentlich auch was komplett anderes dahinter stecken, oder haben die Regisseure den Film erklärt?

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                                      Gut, vielleicht isses nicht so, aber das kam mir in den Sinn. Ansonsten müßte ich sagen, dass mich das Ende ratlos (nicht enttäuscht) zurück läßt, da ich es absolut nicht einordnen könnte.

                                      Ansonsten fand ich den Film ziemlich gut und auch die Splatts fand ich jetzt nicht aufgesetzt.
                                      « Letzte Änderung: 23. November 2012, 22:17:10 von Ketzer »
                                      Can you tell my ghost
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                                          • Show only replies by Max_Cherry
                                        Boah, so genau weiß ich es nicht mehr. Wenn ich den nochmal ansehe, les ich das vorher nochmal :)


                                        Online Flightcrank

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                                          kann da eigentlich auch was komplett anderes dahinter stecken, oder haben die Regisseure den Film erklärt?

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                                          Gut, vielleicht isses nicht so, aber das kam mir in den Sinn. Ansonsten müßte ich sagen, dass mich das Ende ratlos (nicht enttäuscht) zurück läßt, da ich es absolut nicht einordnen könnte.

                                          Ansonsten fand ich den Film ziemlich gut und auch die Splatts fand ich jetzt nicht aufgesetzt.
                                          Also diese Theorie ist mir zu verwirrend. Ich für meinen Teil würde es so nicht deuten. Zu kompliziert...


                                          Offline Bloodsurfer

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                                            Nach dem filmischen Misthaufen Inside habe ich mir hiermit den zweiten Film von Julien Maury und Alexandre Bustillo angesehen. Nach ihrem Debüt war ich eine Weile nicht der Meinung, überhaupt ein zweites Werk von ihnen sehen zu wollen. Zu unlogisch, aufgesetzt und schlichtweg bescheuert fand ich den Erstling. Nur ein durchweg gutes Review der Splatting Image hat mich letzten Endes dazu bewegen können, doch einen Blindkauf zu riskieren und dem zweiten Film der Franzosen eine Chance zu geben. Und vorweg: Ich bereue es nicht, Livid hat mir ziemlich gut gefallen.

                                            Wo liegt nun der große Unterschied zwischen den beiden Filmen? In ihrer Machart sind sie sich im Grunde doch recht ähnlich. Ganz einfach: Ein fantastischer, fast märchenhafter Film muss nicht mit Realismus punkten. Die völlig hirnrissige Handlung von Inside bringt mich selbst nach Jahren immer noch zur Weißglut und dazu, den Film gedanklich in der Luft zu zerreißen. Selbst für einen hirnlosen Slasher war das einfach nur noch ein großer Haufen Bockmist. Sehr grafisch, deutlich und brutal, klar. Optisch durchaus sehr gut gemacht, die Zwei haben ein Gespür für schöne, faszinierende, beängstigende und packende Bilder. Das muss man ihnen definitiv lassen und Livid bringt das noch viel deutlicher zur Geltung als es Inside schon tat. Von Anfang bis Ende stimmt hier jede Kameraeinstellung; jede Perspektive und jedes Bild ist hübsch und fast perfekt.

                                            Das düstere Haus ist wahnsinnig gut in Szene gesetzt und bildet die perfekte Kulisse, das Grundgerüst des Films. Dieser lässt sich am Anfang sehr viel Zeit und beginnt ganz ruhig und gemütlich, bevor langsam die gruselige Stimmung einsetzt und auf eine märchenhafte Weise immer wieder eine Gänsehaut hervorzaubert. Die Handlungen der dargestellten Personen sind hier schon um einiges nachvollziehbarer als das in Inside noch der Fall war.

                                            Mit Anspielungen auf beispielsweise Argentos Filme hält man sich nicht zurück, was mir auch gut gefallen hat. Die Urkunde der Freiburger Tanzakademie hat mich gleich zum Lächeln gebracht und mir Lust gemacht, Suspiria mal wieder zu schauen. Da gab es in der Handlung und dem Setting mehr als nur einige Parallelen.

                                            Gestört haben mich im Grunde nur noch Details. Dazu folgende Spoiler:
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                                            Ab dem Moment, in dem man vollständig durchschaut hat, was hier passiert, lässt die Spannung dann leider etwas nach. Die Franzosen haben also durchaus das Potenzial, sich noch zu verbessern. So lange ihnen nicht wieder ein Rückfall bzw. Totalausfall wie Inside passiert, sind sie hiermit auf dem richtigen Weg.

                                            Hätten Bustillo und Maury straight einen brutalen Spukhaus-Horrorshocker durchgezogen wäre es am Ende vermutlich ein ganz dickes Brett geworden!

                                            Nein, ganz und gar nicht. Dann wäre der Film genau so furchtbar in die Hose gegangen wie Inside. :P