FFF'12-Review: 13 Eerie

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Offline nemesis

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    Wenn das FFF-Programmheft schon ankündigt, dass es sich hier um eine Hommage an die alten Fulchi-Sudelstreifen handeln soll, wird man hellhörig. Allerdings nicht voll von freudiger Erwartung, sondern voller Vorsicht, denn die Vollmundigkeit der Texte ist meistens etwas zu... vollmundig. Und mit vollem Mund erstickt es sich dann auch leichter... Wir erinnern uns an die großen Worte zum Rohrkrepierer Rosewood Lane. Ein Film, der letztlich so ärgerlich war wie ein feuchter Furz, bei dem man nicht weiß, ob er die Unterwäsche nun versaut hat oder nicht... und riecht wie ein toter Wasserbüffel.

    Eine Handvoll FBI-Anwärter der forensichen Sorte finden sich auf einer Insel ein, auf der sich ein stillgelegtes Gefängnis befindet. Eerie 13 nennt sich das Teil (und wenn der Regisseur da an Precinct 13 gedacht haben sollte, möge man ihn ohrfeigen). Die Anwärter sind allesamt etwas profillos. Zumindest kann ich mich kaum noch an einen erinnern. Höchstens an Katharine Isabelle, weil sie so große Augen hat und in Ginger Snaps zumindest gezeigt hat, dass sie einer Figur auch etwas Charakter geben kann. Hier allerdings läuft sie damit gegen Wände, was dem Script geschuldet sein mag. Und ja, Brendan Fletcher ist auch mit dabei. Er hat sogar eine Charaktereigenschaft: Klaustrophobie. Was aber nicht wirklich voll ausgereizt wird. Unter einem Auto ist ihm in einer Szene etwas eng um die Murmel, aber mehr Bedeutung vermag die Story dem nicht beizumessen. Nun, jedenfalls sollen die Anwärter auf der Insel fingierte Todesfälle aufklären. Dazu wurden echte Leichen in arrangierten Szenarien drapiert. Eigentlich gar keine so schlechte Idee. Doch retten kann sie den Film leider auch nicht.

    Beurteilt werden ihre Aktionen von Michael Shanks, den man aus der Serie Stargate SG-1 kennt. Hier darf er der grummeligen Bärbeißigkeit fröhnen und seinen technischen Assistenten anraunzen, der eher ein Lakai ist und neben der Bereitstellung des Equipments auch für Grillhähnchen zuständig ist. Von letztgenannten Hähnchen verschwinden später einige vom Grill, was den Schluss nahe legt, dass Untote durchaus auch für Geflügel zu haben sind. Dieser Moment soll - wie der ein oder andere auch - wohl für Komik sorgen, aber der Film wirkt zu unentschlossen, pendelt zwischen Ernsthaftigkeit und eingestreuten Gags hin und her, und das nicht gleichmäßig. Für einen Zombiefilm wirkt er nie bedrohlich genug, und für eine Komödie (gerade das Ende kippt den Ernst beträchtlich) ist er einfach nicht komisch genug. Und dazwischen versanden die Darsteller in Belanglosigkeit.

    Auf der Insel wurde einst unerfreulicher Schabernack mit den Insassen getrieben. Experimente mit einer blauen Plörre, die dort noch immer an jeder Ecke in Fässern rumsteht. Warum man das Teufelszeug nicht irgendwo zentral lagert, werden wir nie erfahren. Und wenn mal eines ausläuft und die Funkgeräte besudelt, was soll's. Einfach abwischen. Wird schon nichts sein. Denkt man zumindest. Denn durch das Zeug sind einige ehemalige Knackis zu ranzigen Zomboiden mutiert, die wohl die ganze Zeit Siesta gemacht haben. Erst die Ankunft der Frischlinge animiert ihren Fresstrieb, und so scheuchen sie den ein oder anderen Noch-nicht-FBI'ler quer durch's Gehölz. Im orangefarbenen Knasti-Outfit, wie es sich gehört. Und bekommen sie mal einen zwischen die Finger, dann wird auch ordentlich rumgesaut bis der Arzt kommt... und kopfschüttelnd wieder geht. Gekröse gibt es so einiges zu bewundern. Die Anfälligkeit des menschlichen Körpers für massive Gewaltanwendung ohne Abblende. Doch gerade der Ernst, mit dem diese Szenen abgefeiert werden, beisst sich mit den gewollt komischen Elementen. Funsplatter ist das keineswegs.

    Was dem Film die ohnehin schon kaum vorhandene Spannung dann gänzlich nimmt, ist die Charakterisierung der Personen. Sie könnten einem nicht gleichgültiger sein. Eine wirkliche Identifikationsfigur sucht man vergebens. So sitzt man da, während jemand unerfreulich zerlegt wird, und denkt sich okay, sei's drum. Man hofft höchstens, dass die attraktivsten Frauen nicht gleich zu Beginn ausgeweidet werden, damit man wenigstens noch ein paar Schauwerte hat. Eine Verbeugung vor Fulci, so mag es vielleicht das Ansinnen der Macher gewesen sein, aber es ist eher ein Bandscheibenvorfall. Der Film dümpelt vor sich hin, immer wieder unterbrochen von rasanten und aggressiven Zombie-Attacken, und endet dann irgendwann. Und neben Ekel (den der geneigte Zuschauer, je nach Magenresistenz, verspüren mag) kommt höchstens noch Neid auf. Neid, weil Michael Shanks zu Hause ungeschützten Geschlechtsverkehr mit Lexa Doig hat...



    Der Schuft...


    Offline Thomas Covenant

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      Lustige Review  :lol:
      « Letzte Änderung: 30. September 2012, 21:16:23 von Thomas Covenant »


      Jau, die Review is lustich.
      Vor allem dein Anspruch an Charakterisierung von leuten, die eh als Kanonenfutter für Zombies oder Zomboiden oder beides dienen. Was kümmert mich gestelztes Gelaber oder ausführliche Charaktereigenschaften des einen oder der anderen, wenn sie kurz darauf eh in tranchiert und zerschnetzelt werden? Was zählt sind Gekröse, Gematsche, Blut, spritzende Hirnmasse, und Tits 'n Ass. Aber letzteres scheints offenbar auch nicht zu geben. Auch Zombiefilme sind züchtig geworden. Schad drum...

      Der Lonewolf Pete


      Offline nemesis

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        Jau, die Review is lustich.
        Vor allem dein Anspruch an Charakterisierung von leuten, die eh als Kanonenfutter für Zombies oder Zomboiden oder beides dienen. Was kümmert mich gestelztes Gelaber oder ausführliche Charaktereigenschaften des einen oder der anderen, wenn sie kurz darauf eh in tranchiert und zerschnetzelt werden?

        Mein "Anspruch" ist lustig? Schalt mal 'nen Gang runter, sonst rappelt es irgendwann mal. "Gestelztes Gelaber" und "ausführliche Charaktereigenschaften"... sach ma, geht's noch? Musst meine Worte nicht ins Lächerliche übertreiben. Wenn mir Figuren scheissegal sind, ist mir auch egal, was mit ihnen passiert. Und ohne jede Art von Bezug kann keine Spannung aufkommen. Und dann ist mir auch das Blutgebauere gleich. Vor allem, wenn sich das alles inszenatorisch nicht mal über das Mittelmaß erhebt. Aber Hauptsache Titten, Ärsche und Gekröse. Scheiss auf Script, Figuren und Dialoge. Warum nicht gleich ein Stummfilm mit nackten Weibern, die ohne Grund dann einfach geschnetzelt werden? Da empfehle ich übrigens Guinea Pig...
        Schön, wenn man so leicht zu berfriedigen ist...  :roll:


        Na ja, Guinea Pig kenn ich, aber nur ein einziger Teil rockte wirklich, wobei das auch Ansichtssache ist. Und Stummfilm - also ein bisschen Ton möcht ich bei all dem Zombiegeschmatze dann doch haben - zumindest Kreischen muss man die Scream Queens schon hören... ;-) Was "Spannung" betrifft, ist das bei Zombiefilmen so eine Sache. Ich hab noch keinen gesehen, der für mich wirklich "spannend" war. Aber das ist ja bekannt.

        Der Lonewolf Pete


        Offline skfreak

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          Pete, kann dich schon prinzipiell verstehen - aber ich finde das hängt immer massiv von Film und Erwartung ab. Bei Troma-Streifen zum Beispiel ist mir die Charaktertiefe auch wurscht. Da zählt mehr der Fun-Faktor + Nudity :D
          Aber 13 Eerie bietet halt nur Gore - ohne sonst irgendwas.
          Filme wie das My Bloody Valentine Remake haben das IMHO deutlich besser gelöst: Die bieten Gore, Fun, bisschen Charaktertiefe und Nudity.


          Offline JasonXtreme

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            Das hier tönt für mich nach ner Zombievariante von Mindhunters :D ansehen werd ich  ihn mal, aber erwarten dann doch nix.

            Filme ohne Charakterzeichnung und zumindest normale Dialoge? Sorry, sowas braucht kein Mensch. Wenn ich Tits & Ass will, schau ich nen Porno, und wenn ich Gewaltexzesse ohne das Gewünschte möchte, wie oben schon genannt Guinea Pig. Ein Spielfilm sollte doch einen gewissen Anspruch an Unterhaltung bieten. Wenn ich nichtmal den bekomme, dann sind wir wirklich auf einemm Niveau, was ich als FILMFAN nicht mehr gutheißen kann.
            Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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            Offline skfreak

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              Ein Spielfilm sollte doch einen gewissen Anspruch an Unterhaltung bieten. Wenn ich nichtmal den bekomme, dann sind wir wirklich auf einemm Niveau, was ich als FILMFAN nicht mehr gutheißen kann.

              Dann schau dir 13 Eerie lieber net an :D


              Offline JasonXtreme

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                Ok jetz hadere ich echt mit mir :lol:
                Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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                Offline nemesis

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                  Am 17. Oktober erscheint die Grütze in unseren Gefilden:



                  Laut sb.com fehlen rund 4 Minuten. Da sie den Film auch nicht gerettet haben, sei's drum...


                  Crash_Kid_One

                  • Gast
                  Schlechter als "Inbred" kann er für mich nicht sein, wird also allein schon wegen Katherine Isabelle konsumiert.