THE RAVEN - Edgar Allen Poe's ultimative Nemesis...

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...ist nicht etwa der Alkohol oder die Droge, sondern ein unheimlicher Mörder, der ihm in den letzten Tagen seines Lebens arg zusetzt.

Seit dem Roman "Abraham Lincoln - Vampire Hunter" ist es ja in Mode gekommen, historische Begegbenheiten zu nehmen und gruselige Geschichten darum herum zu stricken. Genau so etwas haben wir hier - einen unheimlichen Historienthriller, der genau der Atmosphäre jener großartigen Romane aus dem ausgehenden 19. jahrhundert entspricht.

"Sleepy Hollow meets Edgar Allen Poe" könnte man sagen, wenn man sieht, was dem Großmeister der phanatastischen Literatur da widerfährt. Denn in den letzten Tagen seines Lebens ist Poe wieder mal pleite. Er schnorrt sich in den Kneipen mehr erfolglos denn erfolreich den einen oder anderen Becher Rum zusammen und bläst ansonsten seit dem Tod seiner geliebten Frau gehörig Trübsal. Sein Kopf ist leer, die Tinte auf seinem Schreibtisch eingetrocknet, und sein Verleger streicht die Rezensionen, mit denen der Meister die Werke seiner zeitgenössischen Autorenkollegen niedermacht, gnadenlos zusammen. Einziger Lichtblick im Jammertal seines Lebens ist die junge und schöne Emily Hamilton, Tochter aus reichem hause, die in den Meister der bizarren Geschichten und Reime und seine Werke total verschossen ist und die er abgöttisch liebt. Papa Hamilton ist natürlich gegen die Bekanntschaft der beiden und macht Poe das Leben schwer.  Mitten hinein in diese für Poe so missliche Lage springt ein unheimliches, mörderisches Phantom, das die nächtlichen Straßen Baltimores unsicher macht und sich Poes Geschichten zum Vorbild nimmt, um grausame Morde zu verüben. Die Polizei ist mit der Situation überfordert und auch Poe tappt im Dunkeln... bis seine geliebte Emily in die Krallen des unheimlichen Mörders gerät. Sie wird unfreiwillig zur Protagionistin in einem infamen Spiel, das auf Poes Geschichte "Premature Burial" basiert. Für den örtlichen Polizeiinspektor und den armen Poeten beginnt ein gnadenloser Wettlauf mit der Zeit, um den Mörder zu stellen und Emilys Leben zu retten. Und während die Polizei immer neuen falschen Spuren folgt, schreibt sich Poe die Finger wund - denn der Gegner zwingt ihn, seine letzten Geschichten zu verfassen... und als Protagonist dieser Geschichten darf der Meister die Stories am Ende natürlich nicht überleben, denn das würde unweigerlich Emilys Ende bedeuten...

Sicherlich erfindet der Film das Thriller-Genre und auch den Historienfilm nicht neu, aber er vermischt beides gekonnt zu einem spannenden, hochdramatischen, atmosphärischen Werk, das zudem noch großartig gespielt ist. Wer auf Gothic Atmo, viel Schatten, neblige Straßen, Kopfsteinpflaster, düstere Friedhöfe und Gewölbe steht, der wird hier richtig gut bedient. Das Ganze ist gewürzt mit ein bisschen Gore, Action, Spannung, und die Ratefüchse unter den Krimiliebhabern dürfen auch miträtseln. Dazu noch eine (leider) bei Kill Bill entliehene Sequenz, die allerdings dank der guten Kameraführung stimmig in den Film eingegarbeitet wurde und zum Gesamtbild passt.

Gut, Baltimore des ausgehenden 19. Jahrhunderts könnte auch London sein und Poe könnte auch Sherlock Holmes sein, der Regisseur ist kein Tim Burton und Poe kein Ichabod Crane, aber der Film wird der Atmosphäre in Poes Romanen und den zeitgenössischen Gruselmären der Autoren des 19. Jahrhunderts durchaus gerecht. Ich habe lange keinen so unterhaltsamen Historienfilm mehr gesehen. Er wird zu keiner Zeit langweilig und ist routiniert inszeniert. Für mich ein gelungenes Beispiel, wie man auch ohne übertriebene CGI-Effekte und ohne hektische Schnitte einen spannenden, atmosphärischen Film schaffen kann. Nur das titelgebende Gedicht kommt ein klein wenig zu kurz, was dem Vergnügen letztlich jedoch keinen Abbruch tut. Man sollte allerdings schon ein wenig mit dem Werk des Edgar Allen Poe, zumindest grob und dem Titel nach, vertraut sein, um die Anspielungen auf die einzelnen Geschichten deuten zu können...



Der Lonewolf Pete


Offline JasonXtreme

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    Würde dem auch ne :7.5: spendieren, auch wenns hier sicherlich genug CGI in der Ausstattung und den Hintergründen gab ;) bodenständig, atmosphärisch, gut gespielt und besetzt.
    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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    Na ja, mir isses nicht so aufgefallen... aber CGI Effekte wie in anderen Streifen, bei denen alles und jedes am Computer generiert werden muss, waren hier nicht so zu finden. jedenfalls hatte ich nicht den Eindruck. Ist aber auch manchmal schwer zu bemerken. Bei Sherlock Holmes und Dark Shawos war es wesentlich mehr. Ansonsten stimme ich dir zu.

    Der Lonewolf Pete


    Offline JasonXtreme

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      Jo das stimmt, so arg wie bei denen war es hier bei WEITEM nicht.
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      Crash_Kid_One

      • Gast
      Guter, atmosphärischer Grusel-Thriller mit einem tollen John Cusack.
      Beim Drehbuch hätte ich mir noch den ein oder anderen Kniff in Form eines "Aha!"-Momentes gewünscht.
      Aber Ausstattung, Musik und Darsteller sind schon upper class.
      Neben Cusack gefallen auch alle Nebendarsteller ausgesprochen, vor allem natürlich Luke Evans (richtig klasse!), Brendon Gleeson und Alice Eve (wobei ich mir in der Rolle statt ihr Rosamund Pike fast noch besser hätte vorstellen können).

      Bleibt wohl eher ein Onetimer, gute und unterhaltsame :7: Points vergeb ich hier.


      Offline JasonXtreme

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        So muss das! Zweitsichtung werd ich aber antreten, dafür fand ich ihn zu gut.
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        Crash_Kid_One

        • Gast
        Deutsche Synchro ist sehr gut, von daher lohnt sich das bei dir ja schon.
        Cusack mit seiner bekannten Stimme.


        Offline JasonXtreme

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          Zumal ich im O-Ton so manches nur halb mitgekriegt habe ;) :D
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          Offline Max_Cherry

          • Die Großen Alten
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            The Raven
            Solider Serientäter-Film mit toller Ausstattung und guter Besetzung.
            Die Story war jetzt weniger spektakulär, aber die ganzen Puzzle-Stücke aus den verschiedenen Poe-Texten, ist schon recht unterhaltsam.
             :7: