When Adam broke the Mirror...Story:
Irgendwann in der fiktiven Stadt "Heavens Valley"...
Der Ort ist ein Moloch aus Gewalt und Dreck, bewohnt von Freaks und Mutanten.
Der geisteskranke Gangsterboss Denny hat die örtliche Polizei fest im Griff. Seine degenerierten Söhne machen für ihn die Drecksarbeit. Denny ist ein "Mann der Prinzipien" - als ihm eine junge Frau Geld schuldet und bei Deadline nicht bezahlt, muss SIE dafür zahlen - und zwar mit ihrem Leben. Denn Denny lässt jeden leiden, der ihn bescheisst.
Nur hat er die Rechnung ohne Adam gemacht, der blind vor Wut und Hass einen Pakt mit einem Dämonen eingeht, um seine Freundin zu rächen. Ausgestattet mit übermenschlichen Kräften und scheinbar unverwundbar geht Adam auf einen Rachefeldzug, getränkt in Blut und Innereien.
Die Polizei kann ihm nicht einhald gebieten, und auch der von Denny beauftragte psychopathische Killer Mike Carrera beisst sich an Adam Chaplin die Zähne aus...Meinung:
Ihr mögt keine Low Budget bzw. gar Amateur-Produktionen?
Dann Finger weg.
"Adam Chaplin" ist die Vision von Emanuelle de Santi, der diesen Film fast im Alleingang auf die Beine gestellt hat.
Der Muskelprotz agiert als Hauptdarsteller, schrieb das Drehbuch, führte Regie, arbeitete an Score und Schnitt mit.
Das neue F/X-Studio "Necrostorm" gehört seinem Bruder Giulio De Santi, der hier für die Effekte zuständig war.
Die meisten Splatz sind wunderbar oldschool und erinnern an die 80er Jahre. Verstärkt wird die Wucht dieser Szenen durch eine ganz neue Technik namens "H.A.B.S." (Hyperrealistic Anime Blood Simulation) - der CGI-Einsatz verstärkt also die wie gesagt großteils handgemachten F/X und wertet diese und den ganzen Look des Films ungemein auf...
In einem solch günstigen Streifen so geniale CGI, das gab es auch noch nie - Bullet-Time, die "Hyper-Punches"...alles wirklich erste Sahne.
Die de Santi's sind eindeutig Fanboys, die hier ihre Vision auf Film gebannt haben.
Dabei darf man aber nie und nimmer vergessen, das "Adam Chaplin" im Endeffekt ein Amateur-Werk ist, was oft an den spärlichen Settings und den teils wirklich laienhaften Darstellern zu sehen ist.
Wer hier noch weiterliest, dem sei gesagt: "Adam Chaplin" ist wohl der beste Amateurfilm aller Zeiten.
Die Effekte sind für diese Kategorie der absolute Oberhammer, und auch wenn die Story im Grunde auf einen Bierdeckel passt, schafft es der Macher, dem Ganzen eine wirklich düstere, triste, kalte und bedrohliche Grundstimmung angedeihen zu lassen.
Den Dämon beispielsweise, der auf Adam's rechter Schulter erscheint, fand ich einfach fantastisch creepy. Super Idee.
Den fiesen Obermotz Denny, eine Missgeburt aus den schlimmsten Alpträumen, hätte man auch nicht besser treffen können.
Seine theatralischen Ansprachen, in denen er auf seinen Prinzipien rumreitet, fand ich ebenfalls absolut klasse.
In gut 80 Minuten huldigt man hier der "guten alten Zeit" - man könnte glatt denken, man hat ein altes VHS-Tape im Keller gefunden und darauf verbirgt sich ein Schatz aus vergessenen Zeiten: Adam Chaplin!!
De Santi zitiert hier unter anderem eindeutig "Story of Ricky", "Fist of the North Star" und diverse Splatter-Klassiker - am Ende ist der Film aber dennoch seine Vision. Mit sehr wenig Geld verwirklicht und ganz sicher ein Nischenfilm, aber das es so etwas heutzutage überhaupt noch gibt - chapeu.
Klasse Effekte, düstere Stimmung, toller Score, genialer Schnitt.
Eindeutige Empfehlung an Marc und Manu.
Dragon hat sich die deutschen Rechte gesichert. Uncut kommt der Film hier niemals.
Sicher also der übliche Umweg über Österreich - für 30 Euro aufwärts dann ein unangemessen teurer Spass.
Ausserdem bleibt abzuwarten, wie die Synchro wird.
Ich empfehle die günstige UK-DVD. Uncut, italienischer O-Ton mit sehr gut verständlichen englischen Subs.