Buchrezensionen

Gast · 1193 · 178679

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jerry garcia

  • Gast
Hab ich mir alle gebraucht zugelegt, waren teilweise schwer zu finden. Die deutschen Cover sind auch nicht übel.


jerry garcia

  • Gast


Jack Cannon. Sergeant Joe Ryker von der Kriminalpolizei New York ist Mördern auf der Spur, deren Opfer Kriminelle sind. Im Lauf seiner Untersuchungen erhärtet sich zu seiner Bestürzung ein Verdacht, den er schon früh gehegt hat: dass er die Mörder unter seinen Kollegen suchen muss. Sie haben sich, offensichtlich aus Unzufriedenheit mit allzu nachsichtigen Richtern, zu einer Todesschwadron zusammengeschlossen, die blutige Selbstjustiz übt. Ryker nimmt den Kampf gegen die untreuen Gesetzeshüter auf. In diesem Kampf gibt es kein Pardon.

Während eines Einsatzes, bei dem man einen Laden schützen will, der anscheinend schon aus Tradition heraus ständig überfallen wird und den Tätern eine Falle stellt, muss Ryker mit ansehen, wie zwei Kollegen, die Gangster, die sich schon ergeben hatten, kaltblütig zusammenschießen. Ryker hält, auch aus Selbstschutz die Klappe, vergißt den Vorfall aber nicht. Er merkt auf, als sich die vermeintlichen Selbstmorde oder Unfälle von ungeständigen Tätern in den Gefängnissen häufen. Selbst kein Kind von Traurigkeit, kann er diese Art der Verbrechensbekämpfung nicht dulden und beginnt zu ermitteln. Als dann auch noch ein milder Richter zum Opfer der Gruppe wird, ist das Maß voll. Doch Ryker muss feststellen, dass die Todesschwadron überall ihre Leute hat und er keinem mehr -bis auf wenige Ausnahmen - trauen kann und er schon bald selbst zur Zielscheibe für die neuen Henker wird.

Grobheiten des Sergeant Joe Ryker, Folge 5. Von einem Streifschuss verwundet und - eigentlich normal - stinksauer geht Ryker mnit seinem Partner in eine - sehr normal - und ordert Whisky.   
Gepichelt und nen Zwanni auf die Theke geworfen, fragt der Barmann Zitat "Kein Trinkgeld?" Zitat Ende. Ryker müht sich zu der Antwort Zitat "Doch. Ein guter Rat: Halt's Maul" Zitat Ende. "Todesschwadron" ist ein Mix aus viel "Calahan" und etwas "Ein Richter sieht rot", wobei letzterem aber ein von Gewissensbissen geplagter Michael Douglas fehlt, ersterer aber mit einer viel tiefergehenden Verschwörung aufgepeppt wird. Ist Ryker eh schon ein harter Hund, räumt er hier richtig auf - inklusive dem finalen Sicherheitskopfschuss auf am Boden liegende Gegner, egal, ob verwundet oder schon tot. Die 156 Seiten sind vollgepackt mit Action und Schießereien und auch wenn es keine wirklich großen Wendungen gibt, macht die Spannung sich schon bemerkbar, wenn man hinter jedem Cop und/oder Vorgesetzten/Richter/Stadtoberen ein Mitglied der "Selbsthilfegruppe" vermuten muss. Tricks und Täuschungen beherrschen die Szenerie, aber Ryker geht stur seinen Weg und verschleißt natürlich wieder einen Partner, der aber wenigstens verletzt in den Ruhestand gehen kann. Kurz, knackig, unterhaltsam und auch hier recht humorlos.


Online JasonXtreme

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    Ok, so werd ichs dann wohl auch machen ;) kennst Du die Andrew Vachss Bücher mit Burke und seinem mongolischen Karatekiller? :D Die sind dann GENAU Dein Ding!!! HAb ich auch gebraucht geschossen. Frag mal ollen TC, der liebt die auch
    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


    Meine DVDs


    jerry garcia

    • Gast
    Meine Frau kam da mal mit einem an - und deshalb hab ich ihn nie gelesen.


    jerry garcia

    • Gast


    Jack Cannon. Ein brutaler, scheinbar geistesgestörter Mörder zieht eine blutige Spur durch New York. Seine Opfer: ehemalige CIA-Agenten, die er auf grauenhafte Weise umbringt. Sergeant Joe Ryker und sein Assistent Lindly können,wie sie feststellen müssen, bei den Ermittlungen in diesem mysteriösen Fall niemandem trauen, nicht einmal der CIA, aus deren Reihen der Verbrecher vielleicht kommt. Wer spielt welches Spiel? Der Antwort auf diese Frage, der Wahrheit, kommt Ryker schließlich nah - zu nah, wie der Killer meint.

    Vietnam. Morgan ist ein  freiberuflicher Killer für die Agency und wird nicht wie ein gewöhnlicher Mitarbeiter entlöhnt, sondern nach einer Kopfgeldstaffelung. Je höher der Rang des getöteten Feindes, umso höher die Prämie. Als Beweis für den Abschuss bringt er die abgehackte rechte Hand und die Erkennungsmarken der Toten mit. Als er von seinem letzten Auftrag ausgeflogen werden soll, stellt man ihm eine Falle, der er aber in den Dschungel entkommen kann. Gegenwart. In einer Wohnung wird die Leiche eines ehemaligen CIA-Mannes gefunden, der in der Wanne liegt und von Blutegeln ausgeschlürft wurde, nachdem man ihn vorher zu Tode gefoltert hatte. Als Ryker am Tatort ankommt, sind die ganzen hohen Tiere des Polizeiapparates und des Buchstabensalats schon wie eine Horde Wildsäue durch die Bude getrampelt und haben eventuell vorhandene Spuren konatminiert. Auffällig ist aber auch die Sauberkeit der Wohnung - alles strahlend vor Glanz. Ryker hegt gleich den Verdacht, dass da schon etwas vertuscht wurde. Als sie dann auch noch einen CIA-Mann namens Jorgensen vor die Nase gesetzt bekommen, der ihnen wüste Stories, aber selten die Wahrheit unterbreitet, bekommt Ryker seine ersten Saufattacken - irgendwie muss der Frust ja runter. Interessant wird es, nachdem man auch die Gattin des Toten umgelegt hat, dann einen weiteren Mann häutet - und das trotz Bewachung - und dessen Frau plus einem Kind in die Hölle bombt. Irgendwie scheint der Täter über alle Maßnahmen informiert zu sein und sie haben einfach keine rechte Spur zu ihm. Und es kommt noch dicker, denn bald steht auch Ryker auf der Abschussliste.

    Grobheiten des Sergeant Joe Ryker, Folge 6: nachdem ein Captain umgebracht wurde, meint Jorgensen, dass der sicher vermisst würde. Zitat Ryker "Nicht sehr". Zitat Ende. "Die Nacht des Phönix" wartet diesmal mit einer undurchsichtigen Story auf, die den Leser auch nicht wie bei den vorherigen Büchern wissen lässt, was vor sich geht. Diesmal hat Jack Cannon Wendungen und Ränkespiele eingebaut, lässt dafür aber sogar bei Ryker Humor aufblitzen, wenn der einem Blutegel seine Rechte vorliest. Schüsse aus dem Hinterhalt, einige blutige Szenen, etwas Rumgehacke auf den bösen Deutschen, diesen ollen Nazis, noch mehr Rumgehacke auf den US-Geheimdiensten, Explosionen, fiese Tricks und ein nicht ganz erwartetes Ende sorgen für gute Unterhaltung. Irgendwie kam mir Ryker trotz einiger kleinerer Eskapaden etwas handzahmer vor als sonst. War der letzte Roman aus der Ryker-Reihe und mit 190 Seiten auch der längste.



    Offline Havoc

    • Bürohengst sucht Paragraphenreiterin
    • Die Großen Alten
      • Let me show you its features, hehehe!
        • Show only replies by Havoc
      Joe Ryker.... irgendwo habe ich das schon mal gehört, kann mich aber nicht mehr entsinnen wo.
      Klingt aber ganz spassig, werde ich mir auch mal merken. :)
      “When I ride my bike I feel free and happy and strong.  I’m liberated from the usual nonsense of day to day life.  Solid, dependable, silent, my bike is my horse, my fighter jet, my island, my friend.  Together we will conquer that hill and thereafter the world”


      jerry garcia

      • Gast
      Harte Ansage an deine Frau und vielleicht ein Fehler  :D

      http://beyondhollywood.de/index.php/topic,6595.msg151071.html#msg151071

      Das Schlimme daran war: Sie hat es vorher selbst gelesen und ihre Auswahl passt normalerweise nicht in mein Anforderungsprofil.


      jerry garcia

      • Gast


      Tom Cain. Früher war Samuel Carver einer der besten Geheimagenten der Welt, heute arbeitet er ausschließlich auf eigene Rechnung - und auch nur, wenn es ihm passt. Doch dann wird er Opfer eines Komplotts, und plötzlich befindet er sich auf der größten Mission seines Lebens: Ein größenwahnsinniger Milliardär will die Welt ins Chaos stürzen, und London bildet sein nächstes Anschlagsziel. Carver bleibt nicht mal mehr eine Woche, um das Schlimmste zu verhindern.

      Sam Carver wird im Urlaub auf Mykonos mit einem ganz fiesen Trick dazu genötigt, für einen Typen namens Shafik einen Auftrag anzunehmen. In den USA hingegen macht sich der Finanzmanager Zorn daran, einen Fonds nur für Superreiche zu gründen. Sein Ruf ist derart gut, dass ihm alle vertrauen, hat er doch den Untergang des Bankhauses Lehman Brothers vorausgesehen und sich damals eine goldene Nase verdient sowie sein Gespür auch in den Folgejahren immer wieder unter Beweis gestellt. Nun will er in London ein Treffen der Milliardäre einberufen, um den Fonds klarzumachen. Zu seinen neuen Kunden gehört uch der ehemalige Premierminister von England, der aber unter der Überwachung des MI6 steht. Außerdem plant eine Gruppe Ökoaktivisten einen verheerenden Anschlag, um nachhaltig auf ihre Agenda aufmerksam zu machen. Als Grantham, Chef des MI6 erfährt, dass Shafik, der eigentlich Razzaq heißt, Sam Carver angeheuert hat, sucht er den ehemaligen Auftragskiller auf, um ebenfalls den Tod des Milliardärs Malachi Zorn in Auftrag zu geben. Und wie Shafik/Razzaq nutzt er Informationen, um Carver zu der Tat zu zwingen. Im Gegensatz dazu wünschen sich chinesische Regierungsmitglieder, dass Zorn am Leben bleibt, da er mit seinen Aktivitäten den chinesischen Bemühungen in die Hände spielt. Zu dem Zweck wird der Schläferagent Choi in den Einsatz befohlen, um Carver auszuschalten. Der sitzt jetzt zwischen allen Stühlen und muss sehen, wie er mit heiler Haut davonkommt.

      Nach der Joe Ryker-Reihe von Jack Cannon ist "Collapse" von Tom Cain um den Agenten Samuel Carver zwar neueren Datums, aber er kommt ebenfalls ohne muslimische Terroraktionen  aus, die mir in letzter Zeit einfach zu gehäuft auf den Tisch kamen - wurde ja schon fast langweilig. Der neueste Roman von Tom Cain widmet sich der Finanzkrise und spart auch nicht mit Kritik am bestehenden System und den Gierbänkern. Selbst die Regierung (en) bekommt (bekommen) ihren kleinen Seitenhieb mit Hinweis auf die staatlich geförderte Paranoia hinsichtlich Terror (okay, mal kurz erwähnt) und Überwachung zur angeblichen Sicherheit. Tom Cain gibt den Lesern, die nicht über entsprechende Sachkenntnis verfügen, in einfachen Worten einen leicht verständlichen, wenn auch obeflächlichen Einblick in die Geschäftsmodelle der Banken und Fondsmanager, die ohne jegliche Werte zu bieten mit dem Geld der Kunden spekulieren und die den Hintergrund für die reale Finanzkrise und den fiktiven Bereich der Romanstory bilden (In Wirklichkeit sind diese Finanzkonstrukte noch viel dubioser und verzwickter als hier geschildert.). Undurchsichtig ist auch das Spiel, das Carver auf Trab hält. Weder er noch der Leser wissen wirklich, welchen Plan Zorn tatsächlich verfolgt. Eingestreute Berichte über Unfälle oder Selbstmorde vor dem eigentlichen Treffen können anfangs nicht direkt mit der Handlung in Verbindung gebracht werden. Das kommt natürlich dem Spannungsfaktor zugute, man bleibt einfach aus reiner Neugier dran, um den gesamten Plan entschlüsselt zu sehen. So trifft eine durchdachte Geschichte, angereichert mit einer Love Story, auf schnelle Action, die aber nach dem furiosen Beginn etwas auf sich warten lässt. Die Geschichte ist abwechslungsreich und in einem einfachen und klaren Sprachstil erzählt. Das Ende weckt leise Erinnerungen an Kurt Russell und sein Tonband in "Die Klapperschlange". Nach dem Vorgänger "Collateral", der nicht so gelungen war, ist Tom Cain durch diese Steigerung auch für seinen - hoffentlich - nächsten Output auf meiner Einkaufsliste.


      jerry garcia

      • Gast


      Jay Bonansinga/Robert Kirkman. Wenn dein bisheriges Leben ein Alptraum wird. Wenn die letzten lebenden Menschen langsam selbst zu Monstern werden. Wenn Gewalt im harten Überlebenskampf das einzige Mittel zu sein scheint. Was würdest du tun?

      Lilly ist mit einer Gruppe Überlebender in einer Zeltstadt untergebracht, die eine erste Attacke der Zombies abwehren, bei der zweiten der Übermacht der Kreaturen aber hilflos ausgeliefert ist. Sie kann mit Josh, Bob, Scott und Megan fliehen. Sie schlagen sich durch das zerstörte Gebiet vor Atlanta, werden hin und wieder mit kleinen Angriffen der Untoten konfrontiert und ernähren sich von dem, was das Land so bietet oder sie in der Umgebung bzw. liegen gebliebenen Autois finden. Sie können ihr Glück kaum fassen, als sie einen zombiefreien Walmart entdecken, der auch noch diverse Vorräte und Gebrauchsgegenstände enthält, die nicht irgendwelchen anderen Plünderern in die Hände gefallen sind. Doch bald taucht eine Gruppe bewaffneter Männer auf, die ebenfalls die Gelegenheit zur Versorgung im Markt nutzen wollen. Statt sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen, nimmt die fremde Truppe die fünf Flüchtlinge mit nach Woodbury. Sie leben sich dort einigermaßen ein, müssen aber bald feststellen, dass die Zustände alles andere als paradiesisch sind. Blake, der sich der Governor nennt, herrscht mit harter Hand über die befestigte Stadt und nach und nach zeigt sich der Wahnsinn des Despoten. Man denkt über Flucht nach, wagt es aber nicht wegen den Zombies vor den Toren. Josh soll mehr und mehr für die Unterbringung und Lebensmittel arbeiten, während sich die anderen in der Stadt zerstreuen und bald kaum noch Kontakt zueinander haben. Nur Lilly bleibt bei ihm. Mit der Zeit aber finden immer mehr ihrer alten Gefährten den Tod und Lilly zettelt mit Gleichgesinnten eine Revolte an.

      Die Comics sind mir unbekannt und mit der Handlung der TV-Serie, die so umjubelt wird, hat das Buch ebenso wie der Vorgänger bis jetzt nichts zu tun. Wenigstens taucht hier nach geraumer Zeit der schon auf dem Klappentext des ersten Buches groß angekündigte Governor auf, dessen Verwandlung zum Despoten sich erst später entwickelte. Hie und da gibt es ein paar Scharmützel, die Figuren werden oberflächlich skizziert, wobei mich Lilly mit ihren Angstzutänden und dem ständigen, teilweise irrigen Geschwafel und dämlichen (nicht im Sinne von Dame gemeint) Handlungen durchaus nerven konnte. Insgesamt aber sind sie alle - von Lilly über Josh bis zum Governor - nur klischeebeladene Abziehbilder, die sich mal in flachen Beziehungsdramen oder widersinnigen Aktionen verzetteln. Sprachlich ist das Ganze äußerst schlicht mit einigen herrlichen Stilblüten und leider auch etlichen Fehlern beladen, die deutlich zeigen, dass die großen Verlage sich zu ungunsten des zahlenden Kunden liebend gerne das Korrektorat zu sparen scheinen. Klar liest sich alles ziemlich flüssig und leicht und es gibt auch einige Actionsequenzen, die aber nicht zu hart ausfallen, aber insgesamt kann man attestieren, dass Autoren wie V.M. Zito oder Ben Tripp und Brian Keene - um nur wenige zu nennen -  hier die Nase vorn haben (Von der derben Kost, die man beim Festa-Verlag erhält ganz zu schweigen. Dort kann wenigstens ein Autor, der stilistisch ähnliche Qualitäten hat, mit Härte und Action punkten.). "The walking Dead 2" wirkt auf mich wie das berühmte Melken der Franchise-Kuh mit einem schnell auf den Markt geworfenen Produkt unter Verwendung bekannter Namen (Kirkman) und Titel ("The walking dead"), um auch noch den letzten Tropfen zu generieren. Herausgekommen ist reinstes Mittelmaß, das vielleicht die Anhänger von Serie und Comics zufriedenstellen dürfte, aber das auch in der Menge der Publikationen zu dem Thema untergeht, weil wenig bemerkenswert. Kann man sich anschaffen, muss man aber nicht. Wer es nicht tut, hat nicht viel versäumt. Und dennoch werd ich mir das bald erscheinende dritte Buch holen, denn da ich schon mal angefangen hab, will ich auch den Rest der Geschichte kennen.


      jerry garcia

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      Ilkka Remes. Ein Flugzeug verschwindet auf dem Flug von Nizza  nach Frankfurt vom Radar. Teile des Wracks werden gefunden, doch von den Passagieren fehlt jede Spur. Mit an Bord war die Malerin Tina Carabella - auf dem Weg zu ihrer Hochzeit.

      Der Hirnforscher Dr. Christian Brück will seine Verlobte Tina Carabella in Frankfurt heiraten, daher müssen sie von ihrem Domizil in Nizza aus nach Deutschland fliegen. Tina nimmt einen früheren Flug, was Brück überhaupt nicht gefällt. Dennoch setzt sie ihren Kopf durch. Doch ihr Flugzeug stürzt nach einem wahren Irrflug vor Montenegro ins Meer. Brück fliegt mit einer Frau namens Rebecca, deren Mann ebenfalls unter den Flugreisenden war, zum Unglücksort, der aber von den ermittelnden Behörden, darunter Deutsche und Amerikaner, abgeschottet wird. Bei einer Pressekonferenz taucht das Gerücht eines Lichtscheins auf, der von einem eifrigen Bild-Reporter sofort für eine der berühmten Schlagzeilen genutzt wird. Doch dahinter scheint etwas anderes zu stecken, man versucht etwas zu vertuschen. Und als ein Einheimischer Brück eine Camcorder-Kassette zum Kauf anbietet, scheint man der Lösung des Rätsels näher. Da Brück nicht genug Geld bei sich hat, muss er sich bis zum nächsgten Tag gedulden, an dem er den fehlenden Betrag von der Bank abheben kann. Als er zum Treffpunkt kommt, ist der Mann tot - erschossen. Dann wird auch noch Rebecca ermordet und die Situation wird immer brenzliger. In Nizza versucht seine Ex-Freundin ihm durch ihre Ermittlungen zu helfen und stellt fest, dass Tina einer Sekte auf der Spur war und mit der sich auch ein Luc Cresson befasst, der im Auftrag von (reichen) Familien Sektenmitglieder wieder nach Hause bringt und sie danach betreut.

      Ilkka Remes beweist schon in seinem zweiten Buch, dass er eine feine Klinge führen kann und sich vom üblichen Mainstream abhebt. Selbst in diesem früheren Buch, das noch an alte D-Mark-Zeiten erinnert, spinnt er nach und nach geschickt die Handlungsfäden, die nicht gleich erkennen lassen, wohin der Weg führen wird und sich erst viel später im Roman aufdröseln. Kurze Kapitel und etliche Cliffhanger sorgen für hohes Tempo, doch so einige der vielen Verfolgungsjagden lassen den lieben Herrn Hirndoktor bald wie einen Teutonen-Bourne erscheinen, der noch dazu von einem Glücksschwein geküsst scheint und dem öfter der berühmte Zufall in letzter Sekunde zuhilfe kommt. Gut und Böse sind zwar fein säuberlich getrennt, dennoch erscheint auch hier eine gewisse Abneigung gegen eine bestimmte Großmacht und deren rüde Methoden vorhanden zu sein - und das war vor Prism usw. Besonders gegen Ende hat er einige Klöpse drin und nicht alle Handlungen erscheinen wirklich sinnig und trotzdem erweist sich "Hochzeitsflug" als ein guter Thriller, der spannend und unterhaltsam die Zeit des Lesers zu vertreiben vermag.


      jerry garcia

      • Gast
      Von Oliver Harris hatte ich bis dato noch nichts gehört, aber das was du da so schreibst klingt hochinteressant.
      Das merke ich mir mal vor. Danke für den Tip. :)

      Und im Februar kommt endlich ne Fortsetzung - wenn auch erst die englische Version:
      http://www.amazon.de/Deep-Shelter-Oliver-Harris/dp/0224091239


      jerry garcia

      • Gast


      Jeff Strand. Nathan Pepper sah wie ein gewöhnliches Baby aus - außer, dass er einen Mund voller gruseliger scharfer Zähne hatte. Sein Leben begann damit, dass seine Großmutter dringend empfahl, ihn so bald wie möglich umzubringen. Man kann deshalb wohl sagen, dass für Nathan kein typisches Dasein bestimmt war.
      Er hasste den Spitznamen Fangboy. Aber keiner konnte leugnen, dass er der furchteinflössendste kleine Junge in der ganzen Stadt war. Und er würde alle möglichen Abenteuer erleben. Tragische Abentuer, wie das Schicksal seiner Eltern. Gefährliche Abenteuer, wie seine Begegnung mit dem zwielichtigen Professor Mongrel. Spannende Abenteuer, wie der Ritt auf einem wildgewordenen Pferd, das er nicht zum Stehen bringen konnte. Du denkst dir dann: Naja, er sollte einfach abspringen". Aber das kann er nicht, weil es zu schnell rennt, und er sich ein Bein brechen könnte. Und ja, ein besonders grauenvolles Abenteuer, das allerdings nicht sehr ausführlich beschrieben wird.

      Nachdem seine Eltern sich weigerten, ihn zu ersticken, verließen seine Großeltern flugs das traute Heim von Nathan, während sich seine Eltern rührend um den Kleinen kümmerten. Doch als er gerade sechs Jahre alt war, vergisst seine Mutter den Gasherd auszuschalten und seine Eltern kommen ums Leben. Natham kommt in ein Waisenhaus, dessen Leiter ein knauseriger Sparfuchs ist und der gerne mit der Gerte züchtigt. Doch eines Tages kann Nathan fliehen und lebt fortan für ein Jahr im Wald. Mit sieben Jahren wird er von Penny und Mary aufgenommen, die ihn dann auch zur Schule schicken. Dort wird ihm auch der Name Fangboy angehängt und er hat unter den Hänseleien der anderen zu leiden. Doch Jamison, ein Junge, der bald an seiner Krankheit sterben sollte, schert sich nicht um die Zähne und wird sein Freund. Bald wird Fangboy sogar zu einer Halloweenparty eines Klassenkameraden eingeladen, doch die endet damit, dass er in Notwehr einen Peiniger beißt und ins Gefängnis muss. Dort wird er von einem Mann rausgekauft, der ihn an Professor Mongrel weitergibt, der eine Monstrositätenshow organisiert und den Jungen auftreten lassen will. Doch bei einer Vorstellung kommt es zu einem Brand und Nathan büchst auf einem Pferd aus, das er aber nicht stoppen kann und das tagelang einfach ohne Pause weiterläuft. Als er endlich von dem Pferd herunterkommt, muss er wieder im Wald leben und flüchtet des winters vor einem Bären. Er gräbt sich tief in den Schnee ein, um sich zu verstecken und wird erst elf Jahre später tiefgefroren wieder gefunden.

      Jeff Strand liefert hier weder einen Horrorroman noch ein Splatterfest ab. "Fangboy" weist aber den typischen Humor des Autors auf und man sollte die vielen überzeichneten Figuren nicht bierernst nehmen, denn das wäre fehl am Platz. Eine sehr unblutige Geschichte, die eigentlich tieftraurig im Grundtenor sein könnte, wird von Strand zu einem warmherzigen und so feinfühligen wie anrührenden MÄRCHEN. Die Themen reichen von all den Sehnsüchten nach Liebe und Geborgenheit, die sich jeder wünscht, über die Tatsache, dass man den Mut aufbringen sollte, sich nicht von der Masse verbiegen zu lassen, bloß, weil man anders ist. Er erzählt dem Leser, den er manchmal sogar direkt anspricht, sympathisch und locker, hin und wieder sogar ergreifend, wie der kleine Kerl sein Schicksal meistert und hat sich noch ein besonderes Ende einfallen lassen. Auch wenn es trotz minimaler und seltener kleinerer Gewaltspitzen kein Horrorroman ist, den uns Jeff Strand hier kredenzt, ist es dennoch eine wunderschöne, etwas bizarre Story um einen liebenswerten Bengel.
      « Letzte Änderung: 22. Juli 2013, 00:16:23 von jerry garcia »


      Offline Thomas Covenant

      • Die Großen Alten
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        Klingt ja hammermässig. Ist vorgemerkt.


        jerry garcia

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        Also Märchen ist ernst gemeint!!! Tut aber der Sache keinen Abbruch, auch wenn ich schon mit etwas härterem Stoff gerechnet hatte, aber nicht irgendwie in Lee-Dimensionen.
        Hast du schon mal was von Strand gelesen? Schwarzhumorig, originell und manchmal auch blutig, aber nie ausartend. Bei dem entsteht immer der Eindruck, dass er seinen Spaß an der eigenen Ideenwelt hat und das kommt rüber.
        Falls den keiner für sich beansprucht, kannst du ihn haben. Muss aber erst noch zwei der Helden fragen.


        Offline Thomas Covenant

        • Die Großen Alten
            • Show only replies by Thomas Covenant
          Zwei Kurzgeschichten von Strand denke ich. Aber haften geblieben ist nix. Der gehört für mich wie einige Andere zu den nicht so Greifbaren.Wenn du mir den auch noch rüber schiebst muss ich mir aber echt was einfallen lassen für dich.
          « Letzte Änderung: 19. Juli 2013, 20:33:06 von Thomas Covenant »


          jerry garcia

          • Gast


          Dale Brown. General Patrick McLanahans Traum scheint in Erfüllung gegangen. Für die Verteidigung der USA steht ihm nun endlich ein schlagkräftiges Netz aus Satelliten und Kampfdrohnen zur Verfügung, das es ihm erlaubt, überall auf der Welt rasch zu intervenieren. Doch er hat das übersteigerte Ego von Präsident Joseph Gardner unterschätzt, der ihn um jeden Preis kaltstellen will. Als die Bedrohung wächst, zögert McLanahan dennoch keine Sekunde, eine russische Basis im Iran anzugreifen. Ein gnadenloser Wettlauf um Leben und Tod beginnt.

          Russland schießt einen der neuen Black Stallion Raumgleiter mit einer Laserwaffe ab, doch da keiner die Tat beweisen kann, bleibt sie vorerst ungestraft. Stattdessen erledigt die Truppe um McLanahan zielgenau mitten in Teheran eine selbstgebastelte Raketenabschussrampe, deren Sprengkopf aber mit chemischen Wirkstoffen geladen war und weshalb die Aktion nun das Leben von unbeteiligten Zivilisten fordert. Dies bringt auch McLanahan in die Bredouille, da der amtierende Präsident ihn liebend gerne absetzen würde. Und die Russen planen ebenfalls das Ausscheiden von McLanahan aus dem aktiven Dienst - und dazu benutzen sie ausgerechnet den Präsidenten der USA. Der hört auf die ständigen Einflüsterungen aus Russland, wie gefährlich Mcanahan doch für den Weltfrieden sei und forciert die Ablösung des Generals. Und währenddessen machen sich die Russen auf, in der neuen Demokratischen Republik Persien - ehemals Iran - die islamistischen Kräfte zu unterstützen, die die neuen gemäßigten Machthaber im Land stürzen wollen. Dazu werden auch Waffenlieferungen, eine Abschussbasis für den Laser und Truppen ins Land gebracht.

          "Schattenkommando" ist einer dieser Technothriller im Stile von Tom Clancy oder Patrick Robinson mit einer kleinen Prise Science Fiction hinsichtlich der neuen Waffengattungen, wobei festzuhalten bleibt, dass die Wirklichkeit in manchen Punkten die Fantasien des Autors mittlerweile eingeholt hat. Autonome Waffensyteme, die selbstständig handeln, Drohnen und Überwachungstechniken gibt es in der Zwischenzeit schon, dafür ist seine Version von Star Wars noch nicht aktuell (soweit wir wissen). "Schattenkommando" ist mittlerweile der 16. Roman um den General - wobei  ich den anfangs als Stand-Alone angesehenen "Die silberne Festung" mit einbeziehe, da diese die Grundlage für die Stationierung der Waffen im All gibt - und Dale Brown hat seine Protagonisten schon durch etliche Auseinandersetzungen gehetzt. Zumeist stand die Action im Vordergrund, weniger die Politik, doch diesmal wird viel Zeit mit politischem Geplänkel, Ränkeschmieden und dem Aufführen technischer Details verplempert und rasante Aktionen werden nur punktuell eingesetzt. Alles ist ziemlich dialoglastig in Szene gesetzt und wirkt daher langatmig. Die Charaktere sind teilweise wohlbekannt, aber der Präsident erinnert fatal an den Staatenlenker Logan aus "24", während McLanahan mit seiner Truppe den Jack Bauer mimt - nur eben alles in weitaus größeren Dimensionen. Der missverstandene Held, der immer wieder verunglimpft wird, den man aber ruft, wenn alles zu spät scheint. Wie Clancy und Robinson ist auch Brown ein Verfechter des America first und sieht die Großmacht immer noch als Weltpolizei mit Allmacht. Im Gegensatz zu Robinson spart er es sich aber, die Gegner zu verunglimpfen oder mit diversen Schimptiraden lächerlich zu machen. Dafür aber geht er den Schritt, den sonst bisher keiner gemacht hat - er lässt seine Protagonisten den amtierenden Präsidenten mit dem Tode bedrohen, so er nicht nach deren Willen agiert. Die Einstellung von Dale Brown ist nicht neu, aber sein Roman ist leider nur Mittelmaß - und das ist neu.


          jerry garcia

          • Gast


          Lincoln Child. Der Sudd - das unendliche Sumpfgebiet im Sudan. In seinen Tiefen soll das Grab des ersten ägyptischen Pharaos verborgen sein. Multimillionär Porter Stone will sein Geheimnis enthüllen. Doch die Ägypter schützen die Ruhe ihrer Toten mit allen Mitteln. Und ihre Rache bringt den sicheren Tod.

          Jeremy Logan wird von Ethan Rush, der unter dem Verlust seiner Frau Jennifer Rush (wer denkt da nicht an die ehemalige McD-Sangesbraut) leidet, zu einem mysteriösen Auftrag hinzugezogen. Die erste Station der Reise führt nach Kairo, wo sie den Finanzier des Unternehmens, den Schatzsucher Peter Stone treffen, der zur Ausgrabung der Beerdigungsstätte des ersten Pharaos von Ägypten Spezialisten aus allen möglichen Sparen hinzugezogen hat. Das endgültige Ziel ist der Sudd, ein Sumpfgebiet im Sudan, fernab jeglicher Zivilisation, was dem Geheimhaltungswunsch des Millionärs natürlich sehr entgegen kommt. Schon beim ersten Rundgang über die im Sumpf errichtete, riesige Plattform wohnt Logan einem Zwischenfall bei, der einen Taucher fast das Leben kostet. Danach wird er der Ägyptologin Tina Romero vorgestellt, die ihm klarmacht, dass seine Berufsbezeichnung Enigmatologe bei allen Teilnehmern eine gewisse Skepsis ausgelöst hat. Nur kurze Zeit später ereignet sich der nächste Zwischenfall und Logan spürt eine Präsenz, eine Entität, die böse und voller Hass ist. Doch das ist nicht alles: Ethan stellt Logan dann seine vermeintlich verstorbene Frau vor, die in der Tat vierzehn Minuten im Reich der Toten war, aber dann wieder zurückgeholt werden konnte. Ihre Nahtoderfahrungen sind Objekt von Ethans Forschungen und werden auch dazu benutzt, den genauen Standort des Grabes zu lokalisieren. Je näher sie dem Ziel kommen, umso gefährlicher wird die Expedition - immer mehr unheimliche Ereignisse geschehen und es gibt bald wirklich Todesfälle unter den Beteiligten. 

          "Hüter des Todes" ist ein Abenteuer, wie man es auch schon aus den Stand alone-Werken mit seinem Partner Douglas Preston kennt. Eher seichte, unkomplizierte Handlung mt nicht sonderlich tiefschürfender Charakterisierung der Hauptfiguren. Trotz des umfangreichen Personalaufwands kristallisiert sich schnell die gewohnte "Zehn-kleine-Negerlein"-Geschichte (Ja, ich weiß, die Anhänger der Political Correctness werden diese Bezeichnung bald verbieten und ersetzen, wobei ich dann Zehn kleine Korinthenkacker vorschlagen würde.) heraus. Die zugrunde liegenden wissenschaftlichen Fakten werden mit einer geballten Ladung Fiktion gemischt und leicht verständlich präsentiert. Ob irgendwo auf einer eisbedeckten Insel oder im Sumpf am Nil - der Ablauf ist irgendwie immer der Gleiche, wie Schreiben nach Zahlen,  und dennoch für Zwischendurch eine nette Geschichte, die alle Personenzutaten wie den Love Interest, den schlauen Protagonisten, den gierigen Wissenschaftler sowie einige verzichtbare (Opfer-)Nebenfiguren aus der Staffage der Großzahl der Helfershelfer und Arbeiter aufzuweisen hat. Der Stil ist flüssig, ohne große Umschweife auf rund 380 Seiten auf den Punkt gebracht, die aber an Spannung nur aufzubieten haben, welches Unheil nun über die Grabschänder hereinbricht. Das ergibt zusammen ein schnell konsumierbares, leicht verdauliches Abenteuer mit Mysteryelementen und einem Geisterjäger, das zwar unterhaltsam in Szene gesetzt wurde, ohne einen Anspruch auf literarische Weihen zu erheben, aber dadurch auch im Mittelmaß versinkt und dem ein gerüttelt Maß an mehr Action doch gut zu Gesicht gestanden hätte. Was bleibt, ist eine nette Urlaubslektüre, an die man keine hohen Erwartungen stellen darf und die man auch mal unterbrechen kann, ohne sich zu sehr zu grämen, weil es grad so spannend ist und die nicht wirklich im Gedächtnis haften bleibt. Okay, nicht mehr, nicht weniger.

          Was ich noch aber manchmal frage, ist, was die mit ihren Klappentexten so fabrizieren. Dafür werden doch auch extra Leute bezahlt, aber was da an Schmodder rumkommt, ist hin und wieder haarsträubend. Ich meine jetzt nicht die werbeträchtigen Verlagstaglines oder positiven Kommentare anderer Schriftsteller oder diverser (Zeitungs-)Rezensenten, sondern wie hier bei dem im ersten Absatz angegebenen Text, der impliziert, dass die Expedition von Ägyptern an den Ausgrabungen gehindert werden soll. Und auch wenn man das als korrekt auf die "alten" (Nein, Marco, nicht ich) Ägypter bezieht, ist dann der Text auf der Innenseite des Umschlags, der behauptet, dass beim ersten Unfall (Taucher) und den nächsten Zwischenfällen, Todesfälle zu verzeichnen sind, völlig falsch. Erst zum finalen "Rundumschlag" gibt es einige Opfer. Das ist für mich keine Werbung mehr, sondern eher Täuschung - oder einfach nur schludrig. Wenn man sonst im jeweiligen Job so arbeiten würde, hätte man den die längste Zeit gehabt, den Job.
          « Letzte Änderung: 27. Juli 2013, 18:50:39 von jerry garcia »


          jerry garcia

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          Die Erde, in naher Zukunft. Nach einer mysteriösen Infektionsepidemie, die sich aus China weiter in die USA ausgebreitet hat, haben sich die Menschen der Vereinigten Staaten in fleischfressende Zombies verwandelt. Unter den wenigen Überlebenden ist ein Mann namens Kilroy. Als ehemaliger Marineoffizier hat er sich zur Küste des Golfs von Mexiko durchgeschlagen, wo er mit einigen anderen auf den Flugzeugträger USS George Washington evakuiert wird. Aufgrund seiner Kenntnisse über den Überlebenskampf unter den Monstern bekommt er nun einen stregn geheimen Auftrag: Zusammen  mit einer Handvoll elitekämpfern wird erm it einem U-Boot nach China geschickt, um den Patienten 0 ausfindig zu machen und zu evakuieren. Es besteht der Verdacht, dass es sich dabei nicht um einen Menschen handelt. Eine Mission auf Leben und Tod beginnt.

          Kil und sein Kumpel Saien, den er auf seiner Tour durchs verheerte Amerika kennenlernte, werden auf dem Flugzeugträger gebrieft, um einen geheimen Einsatz in China durchzuführen. Unterdessen besetzt eine vier Mann starke Gruppe Elitesoldaten Hotel 23, wo Kilroy und seine Gefährten lange Zeit hausten, bevor sie von den Untoten, die durch eine neuartige Waffe einer unbekannten Gruppierung hingelockt wurden, von dort flüchten mussten und dann auf dem Flugzeugträger ihre neue Heimat fanden. Die vier Mann sollen herausfinden, ob die Atomraketen im silo noch zu starten sind. Doch zuvor müssen sie sich durch die Horden ihrer fleischgierigen Gegner kämpfen und gegen diese dann den Stützpunkt verteidigen. Ein weiteres Häuflein Überlebender ist in einer Station in der Arktis von der Kälte und einigen Untoten gefangen, kann aber per Funkt mit dem Flugzeugträger kommunizieren. Der Auftrag in der Arktis hatte ebenfalls etwas mit den Gegenmaßnahmen zur Eindämmung der Anomalie, wie man es mittlerweile nennt, zu tun. Kil und seine Leute werden zuerst auf ein U-Boot verfrachtet, das sie nach Hawaii bringen soll, wo sie auf dem von einem Atomschlag verheerten Oahu in einem Bunker bestimmte Aufzeichnungen sicherstellen müssen, die ihnen bei ihrem eigentlichen Auftrag von nutzen sein können. Schon dort fordert es einige Opfer. Währenddessen verfolgt eine Truppe namens Remote Six die Absicht, die USA und somit auch den Rest der Welt unter ihre Kontrolle zu bringen. Dazu müssen aber die Pläne der anderen Überlebenden unterbunden und diese gnadenlos vernichtet werden.

          Sofort ins Auge fällt dem geneigten Leser, dass der dritte Teil von "Tagebuch der Apokalypse" mit einem Tagebuch nur noch sehr wenig zu tun hat. bis auf einzeln eingestreute Einträge ist das Buch nämlich in konventioneller Art geschrieben. Dem mit trockenen Galgenhumor durchsetzten militaristischen Inhalt ist J. L. Bourne hingegen treu geblieben. Da ist es natürlich klar, dass die Shoot-Outs in ihrer Häufigkeit ebenfalls nicht abnehmen, was auch darin begründet liegt, dass die Untoten nach der Bombardierung der Städte mit Atomwaffen durch die Strahlung Fähigkeiten entwickelt haben, die sich nicht mehr mit den Zombies aus alten Romero-Zeiten vergleichen lassen. Sie sind widerstandsfähiger und auch in manchen Punkten schneller und cleverer geworden. Neben einigen kleinen Spitzen Richtung Regierungen (keine gefälschten Arbeitlosenstatistiken mehr nötig, keine Verfassungsbrüche und Abhöraktionen mehr), setzt der Autor weniger auf emotionale Momente sondern viel mehr auf Action und ein meines erachtens eher unnötiges Sci Fi-Element. Leider bleibt das alles sehr oberflächlich und diverse Handlungsstränge laufen ins Leere bzw. werden nicht zu Ende geführt. Der Schluss kommt dann doch sehr abrupt. Man stelle sich eine Bruckheimer/Bay Actionorgie vor, die anscheinend alles auf einen explosiven Showdown hinsteuern lässt und dann geben sich die gegnerischen Parteien nach kurzem Geplänkel die Hände und meinen, dass sie es jetzt gut sein lassen. Es bleibt durchaus die Möglichkeit eines vierten Teils und den werde ich mir trotz der aufgezählten Mängel nicht entgehen lassen, sollte er denn kommen, denn in diesem buch (wie auch in den beiden Vorgängern) war erheblich mehr Unterhaltungswert als in den  Büchern z. B. zu "The Walking Dead". "Tagebuch der Apokalypse 3" ist zwar insgesamt etwas unbefriedigend, aber dennoch nicht völlig misslungen. J. L. Bourne selbst hat aber ebenso wie seine Kollegen Z. A. Recht und V. M. Zito schon bewiesen, dass es besser geht.


          jerry garcia

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          Max Wilde (Roger Smith). Sie hat gerade die Ruinen des alten Roadhouse erreicht, als sie das Grummeln eines Motors hinter sich hört. Scheinwerfer beleuchten den Sand zu ihren Füßen. Sie geht schneller, während der Fahrer gerade so viel Gas gibt, um mit ihr mitzuhalten. Sie spielen mit ihr. Sie lassen sie rennen, halten sich immer dicht hinter ihr. Der Wagen beschleunigt erst, als sie die Straße verlässt, um hinaus in die Wüste zu fliehen. Da weiß sie, dass es kein Entkommen gibt. Das Unvermeidbare wird geschehen. Ihre Verfolger werden sterben.

          Die junge Skye ist nach Mitternacht zu Fuß auf dem Heimweg von ihrem Job bei einem kleinen Diner, als vier vermeintliche Rowdies sie mit ihrem Wagen abseits der Straße Richtung Wüste des Grenzgebietes jagen. Doch bevor die Typen zu ihrer wie auch immer gearteten Schandtat schreiten können, kommt das tödliche Grauen über sie. Kurze Zeit später taucht erst Deputy Sheriff des County - Martindale - am Tatort auf, gefolgt von Sheriff Drum aus dem Nachbarcounty, der nur sicherstellen will, dass das Gemetzel so nah an der Grenze der beiden Bezirke nicht seinen Einflussbereich betrifft, da er ob seiner illegalen Aktivitäten in seiner Stadt und den umliegenden Gebieten keine Ermittlungen gebrauchen kann, die vielleicht auch Dinge zu Tage fördern, die er lieber bedeckt gehalten sähe. Doch gerade dieser Drum, der sich mit Methverkäufen, die ein gescheiterter Prediger mit Hurenharem in seiner Gemeinde herstellt, ein Zubroit verdient, findet die zerbrochene Brille von Skye. Die wiederum nutzt er, um Martindale zu erpressen, die Drogentransporte durch dessen Bezirk unkontrolliert passieren zu lassen. Und während dies alles geschieht, erwacht in einer Klinik für geistig gestörte Straftäter der katatonische Serienkiller Junior aus seinem Zustand und arbeitet sofort an einem Fluchtplan. Und Skye? Die wird von "Dem Anderen", das/der in ihr haust, immer wieder dazu gebracht, zu töten, um ihren "Gast" mit frischem Menschenfleich zu versorgen. Und bald werden sich die Wege der Beteiligten kreuzen.

          Roger Smith hat mit seinen Südafrikathrillern, von denen ich bis jetzt noch keinen gelesen habe, einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Unter neuem Namen wechselt er nun das Genre und kredenzt einen dunklen Horrorthriller im Grenzgebiet der USA und Mexiko. In diesem trocken-trostlosen Umfeld der langsam aber sicher entvölkerten Kleinstädte, die vieles dem Verfall überlassen und wo ein Geschäft nach dem anderen schließen muss, gibt es kaum ein fröhliches Gesicht. Nur die Nebenfigur der Minty scheint ein lebensbejahendes Geschöpf ohne Arglist zu sein. Die anderen Handelnden schleppen eine Menge Ballast mit sich herum, der in diesem Buch des emotionalen Autismus aber nur als Tatsache geschildert wird, als Grundlage für die Geschehnisse der nächsten Zeit. Ansonsten ist Gefühl eher Mangelware. Max Wilde baut die Spannung nach und nach auf, gibt immer nur Häppchen zum Besten, die keine wirklichen Antworten bieten und nur weiter und tiefer in die Geschichte der Protagonisten eintauchen. Stilistisch ist er trotz der knappen Sätze und kurzen Kapitel einem Richard Laymon und Konsorten weit überlegen und neben diversen Anspielungen auf Filme ("...ist mit den idiotischen Twilight-Filmen aufgewachsen.", "...wie dereinst in dem Film mit Steve McQueen.") oder Schauspieler ("..hat Ähnlichkeit mit Owen Wilson."), bei denen die Verwandlung von Skye irgendwie doch Erinnerungen an den Hulk hervorruft, bietet er eine ordentliche Portion an Blut, Gewalt und Gekröse. Das Buch ist ein durchaus würdiger Vertreter der Heyne Hardcore-Reihe und braucht sich auch vor Genre-Vertretern von Verlagen mit direkter Ausrichtung zum Horror nicht zu verstecken. Trotz des leicht sperrigen Beginns der rund 320 Seiten ist "Schwarzes Blut" gelungene und spannende Unterhaltung mit einigen Härten und recht butalen Szenen und sogar einem ordentlichen Shoot-Out, der wie schon der Kommentar von Jack Ketchum auf der Buchrückseite erkennen lässt, wohl eine Fortsetzung erfahren muss, da längst nicht alle Fragen geklärt sind und einige Handlungsstränge schön offen bleiben. Bis auf Andeutungen gab es kaum richtige Antworten, dafür die eine oder andere Überraschung sowie auch Vorhersehbares. Was nun tatsächlich mit Skye passiert oder wieso auch Timmy, der Sohn des Deputys, bestimmte Fähigkeiten hat, muss noch geklärt werden. Das Buch ist ein weiterer Beweis, dass auch ein blinder Verlag hin und wieder ein Korn finden kann. Hoffentlich machen sie es nicht wie so oft und werfen dann die Flinte ins selbige, bevor die Fortsetzung erscheint.       


          Online JasonXtreme

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              • Show only replies by JasonXtreme
            Klingt nicht verkehrt! Smiths Südafrika-Thriller sind ebenso mit knappen Sätzen, recht gefühlskalt und ansonsten auch mal gern mit etwas mehr Gewalt gesegnet. Klingt also durchaus brauchbar
            Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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            Offline Thomas Covenant

            • Die Großen Alten
                • Show only replies by Thomas Covenant
              Horror von Smith....okayyyyyyy, der war ja so was von gefuelskalt in seinen Afrikabuechern. Irgendwie war mir das sehr distanziert, auch wenn er sehr kompromisslos schreibt, was mir wiederum gefaellt.


              jerry garcia

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              jerry garcia

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              Howard Gordon. Gideon Davis ist ein sogenannter Peacemaker, ein Vermittler in Konflikten rund um den Globus. Seine Aufträge erhält er direkt vom amerikanischen Präsidenten, und seine neueste Mission besteht darin, einen gegnerischen Agenten, der sich stellen will, nach D.C. zu holen. Nur Gideon kommt für diese Aufgabe infrage, denn der feindliche Agent ist ihm kein Unbekannter: Es handelt sich um seinen eigenen Bruder Tillman. doch der Plan geht schief, und nun droht Tillman, einen Bohrturm im Südchinesischen Meer mitsamt Geiseln in die Luft zu sprengen, wenn seine Forderungen nicht erfüllt werden.

              Gideon Davis erhält vor den Vereinten Nationen gerade von seinem Präsidenten eine Medaille und will sich seiner Dankesrede widmen, als ebendieser Präsident ihn wieder zu sich rufen lässt, um einen neuen Auftrag zu übernehmen. Gideon soll nach Mohan, einem Sultanat im Südchinesischen Meer, reisen, weil dort sein Burder Tillman angeblich die Dschihadisten unterstützt, die gerne die Macht über das westlich orientierte Land übernehmen wollen und dafür alle Mittel einsetzen. Kurz nach seiner Ankunft bekommt er schon zu spüren, wie hart es in Mohan zugeht, denn sein Konvoi wird überfallen und er kann als einziger Überlebender entkommen. Kate Murphy, die nach einer Anhörung im Senat wieder auf ihrer Bohrinsel vor Mohan ist, deren Leitung sie hat, muss mitansehen, wie ihr Lebenswerk von einer Gruppe Terroristen gekapert wird. Dass sich auch die Presse plus dem stellvertretenden Nationalen Sicherheitsberater und dem US-Botschfter in Mohan dort eingefunden hat, verschärft die Krise nur noch. Und der Anführer der Gangster gibt sich als Tillman Davis zu erkennen. Unterdessen schlägt sich Gideon unter schwerem Beschuss durch Dschungel und zerstörte Ortschaften zur Bohrinsel durch und versucht nun die Geiseln zu retten, bevor auch noch ein Taifun möglicherweise sie alle ins Meer pustet. Und die Zeit läuft.

              Howard Gordon war Drehbuchautor und Executive Producer bei der TV-Serie "24" und das kann man erkennen, auch wenn er einige der traditionellen Pfade des Thrillers beschreitet. Die anfängliche Befürchtung, dass Gideon Davis versuchen würde als Verhandlungsführer die Terroristen zu Tode zu quatschen, erweist sich bald als falsch. Schon bald mutiert der beste Mann des Präsidenten für Krisensituationen zum "Auslands-"Jack Bauer, der aber bis dato auf Folter im Namen der Nation verzichtet. Ansonsten räumt er unter den Gegnern ordentlich auf. Während die Charaktere in Rückblenden nur flach beleuchtet werden, lässt Gordon seinen Protagonisten mit Booten, Bomben und schweren MGs durch den Dschungel hetzen und baut zum Kapitelende jeweils Cliffhanger im Stile der Serie ein. Lug, Trug und Politgeplänkel kennt man ebenfalls aus "24", aber Howard Gordon macht hier meines Erachtens den Fehler, dass er Motive und Schuldige nach dem ersten Drittel des Buches aufdeckt, da geht dann trotz Tempo und Cliffhangern ein Teil der Spannung flöten. Im Grunde folgt er der bekannten Rezeptur, die er mit einem unauffälligen Stil darbietet und sich voll und ganz auf die Actionsequenzen verlässt, die aber auch recht gelungen sind. Klar, dass auf dem Umschlagdeckel eine Lobeshymne von Kiefer Sutherland abgedruckt ist, die dann doch etwas zu ehrerbietig und gut gemeint erscheint. Viele Zufälle und eine etwas zu toughe Kate "Love interest" Murphy runden das Bild ab, ergeben aber insgesamt doch unterhaltsame Actionlektüre, von der die weiteren Teile gerne auch bei uns kommen dürfen. nichts Besonderes, aber ganz gut - und wer sich für "24" begeistern konnte, dürfte hier nicht viel falsch machen beim Erwerb, auch wenn es etwas anderes ist, das zu lesen, statt im TV gebannt zu sehen..


              jerry garcia

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              Bryan Smith. Man nannte es das "Haus des Blutes". Wer es betrat, musste unvorstellbare Qualen erleiden. Aus dieser Hölle kehrte niemand zurück ins Licht der normalen Welt. Doch dann gelang es einigen. Sie entkamen - und sie glaubten, sie hätten das Haus für alle Zeit zerstört. Ach, wie sie sich irrten.

              Nachdem sie erfolgreich aus dem Haus geflohen waren, heirateten Chad und Dream Weaver, doch die Ehe hielt nicht lange. Chad ist jetzt mit Allyson zusammen, während Dream sich verändert hat. Ihr Äußeres und auch ihr Verhalten. Alkohol, Drogen und Kerle abschleppen sind jetzt ihr Lebensinhalt. Dann begeht sie den Fehler, in der Toilette einfach aus einer Laune heraus, ein Mädchen zusammenzuschlagen. Die taucht später mit ihrer großen Schwester und einigen Freunden auf und sie schleppen Dream in ein abgelegenes Haus, um sie endgültig und gnadenlos fertigzumachen.
              Doch in der größten Not, machen sich bei Dream Kräfte bemerkbar, von denen sie nicht einmal etwas ahnte. Sie tötet alle bis auf Ellen und Marcy - die Schwestern - und zieht mit ihnen als ihre Schülerinnen mordend durch die USA. Indes werden Allyson und Chad von Jim, auch Lazarus genannt, aufgesucht. Er will sie zu einem Ort bringen, an dem sie vor den Häschern in Sicherheit sind, die Jagd auf die Entflohenen von ehedem machen. Zum Ende hin werden sich die Wege aller Beteiligten in einer Orige der Gewalt kreuzen.

              Trotz einer recht oberflächlichen Ausarbeitung der Hauptfiguren und deren Probleme mit der Verarbeitung der Vorfälle in "Haus des Blutes" ist "Herrin des Blutes" meines Erachtens gefälliger als der Vorgänger, den ich zwar nicht schlecht, aber auch nicht gerade zum Jubilieren fand. Ging mir die vopr lauter Selbstmitleid zerfließende Dream im Vorgänger noch deftig auf den Keks, wird sie hier zu einer knallharten Braut, die zwischendurch auch mal einen auf Stephen Kings "Firestarter" macht. Bryan Smith hat in allen Punkten einen draufgepackt. Sex in allen Variationen (naja, Tiere wie bei Edward Lee fehlen), Folter und Morde, Außerirdische und rasante Action. Einen echten Sympathieträger hat es in "Herrin des Blutes" nicht wirklich, alle schleppen ihre Defizite mit sich herum und auch Allyson sowie Chad kommen nicht immer gut weg. Dream hingegen wird mittlerweile ihrer neuen, und wahren Bestimmung zugeführt - und war kein Happy-End, wie es der Schluss von "Haus des Blutes" noch vermuten ließ. Das Finale aber wird bestimmt von einer fetzigen Action (zu Metallica-Musik) mit Explosionen, brutalen Kills und der Vernichtung der meisten Übeltäter - aber eben nicht von allen. Schneller, temporeicher, härter und damit besser. "Herrin des Blutes" ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die ich nur empfehlen kann.