Buchrezensionen

Gast · 1193 · 178389

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Offline JasonXtreme

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    Mich schon, wenn das sogar schon bis in die hessische Wallachei durchgedrungen ist
    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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    Offline Thomas Covenant

    • Die Großen Alten
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      Also die letzten drei treffen alle ins Rote, coole Tipps.


      jerry garcia

      • Gast


      Brian Keene. Als ihr Auto in einem verrufenen Viertel der Stadt den Geist aufgibt, hoffen Kerri und ihre Freunde, dass sie bis zum Tagesanbruch Schutz in einem alten Haus finden werden. Sie glauben, dass das finstere Gebäude verlassen ist. Aber sie irren sich. Die, die im Keller und den Tunneln unter der Stadt hausen, sind viel gefährlicher als die auf den Straßen. Gefangen in einer Welt der Finsternis müssen die Freunde gegen unvorstellbare Geshöpfe kämpfen. Und wenn sie die Sonne jemals wiedersehen wollen, müssen sie diesen Kampf auch gewinnen.

      Kerri, Stephanie, Heather uind ihre Freunde Tyler, Brett und Javier sind auf dem Heimweg von einem Rap-Konzert als Tyler einfällt, sie könnten sich noch etwas Stoff besorgen. Also schnell den Weg dahin eingeschlagen,, wo er sich diesen besorgen will. Oder auch nicht. Nach einer Irrfahrt streikt ihr Auto in einer düsteren Gegend. Sie steigen aus und bald kommt eine Gruppe schwarzer Jugendlicher auf sie zu. Die Freunde empfinden deren Auftreten als Bedrohung, lassen noch einen dämlichen Spruch ab und verdrücken sich in ein leerstehendes Haus, das ganz allein am Ende der Straße steht. Kaum sind sie drinnen, geht der Ärger los. Plötzlich ist die Eingangstür dicht, die Fenster sind verrammelt und sie werden von einer gräßlichen Kreatur attackiert. Gleich zweien wird schnell die Birne zermatscht, die anderen vier flüchten in verschiedene Richtungen. Doch sie finden bald wieder zusammen und schaffen es sogar zwei Angreifer, die sie als extrem kleinwüchsig erkennen, zu töten. Doch viel hilft ihnen das nicht, denn unter den Feinden sind auch riesige Typen, die mit Hämmern bewaffnet sind, über scharfe Krallen verfügen und gierig auf Menschenfleisch sind. Also geht die Flucht weiter, bis in die Keller des Gebäudes. Doch auch dort stoßen sie auf schreckliche ausgestoßene Wesen, die Beute zum Fressen machen wollen. Währenddessen plagt auf der Straße die Gruppe der Jugendlichen daqs schlechte Gewissen, da ihnen bekannt ist, dass in dem Haus schon seit etlichen Jahren Merkwürdiges vorgeht und immer wieder Menschen verschwinden. Sie beratschlagen sich mit dem Erwachsenen Perry und ziehen los, um die Weißbrote aus dem Haus des Schreckens zu befreien.

      Kurz den Figuren etwas Platz eingeräumt, legt Brian Keene doch ziemlich schnell los mit seiner Schlachtplatte, die wohl nicht von ungefähr Erinnerungen an Edward Lee weckt(Abgezogene Hat wieder auftragen oder in den Hals ficken). Das Tempo bleibt unvermidert hoch und der Blutzoll steht dem nicht nach. Zermatschte Schädel, abgefressene Körperteile, degenerierte Mutanten und die erzeugte Stimmung tiefster Dunkelheit in Haus und den Kellergewölben macht Eindruck auf den Leser. Man weiß ja, dass Brian Keene sich durchaus auf unterschiedlichem Terrain behaupten kann wie Bücher wie "Leichenfresser" oder "Die Wurmgötter" beweisen, doch hier macht er dem schon erwähnten Edward Lee ordentlich Konkurrenz was Gemetzel und Körperflüssigkeiten angeht. Kein Pardon, keine Pause. Und mittendrin untergebracht ist auch der immer noch schwelende Rassismus in den USA, die Unfähigkeit des Präsidenten, seine Wahlversprechen auf ein menschenwürdiges Leben für alle Amerikaner einzuhalten und mit der - für mich - eigentlich überflüssigen Figur des Paul, seines Zeichens Metalldieb aus einer Notlage heraus, wird sogar die Kommerzailisierung des Gesundheitswesens angesprochen. Kürzungen und Einschnitte sowie Personalfreistellungen überall. Ein für Keene-Verhältnisse extrem hartes  Buch, das durchgehend rasant und blutig unterhält und sich vor keinem anderen Autor zu verstecken braucht. Hätte vermutlich bei einem anderen Verlag mit diversen Kürzungen rechnen müssen.


      Offline Havoc

      • Bürohengst sucht Paragraphenreiterin
      • Die Großen Alten
        • Let me show you its features, hehehe!
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        Kenne von Keene bisher nur die Siqquissm und die Wurmgötter und wusste gar nicht dass er auch was in diese Schmodder Richtung geschrieben hat. :)
        “When I ride my bike I feel free and happy and strong.  I’m liberated from the usual nonsense of day to day life.  Solid, dependable, silent, my bike is my horse, my fighter jet, my island, my friend.  Together we will conquer that hill and thereafter the world”


        jerry garcia

        • Gast
        Mit "Die Verschollenen" war er zeitweise aufm Laymon-Trip. Daher kam der bei mir auch nicht so gut weg.


        jerry garcia

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        Ken Bruen. In Galway geht ein Killer um, der als Visitenkarte Bücher desirischen Dramatikers John Millington Synge bei seinen Opfern hinterlässt. Als Experte für Dramen aller Art bekommt Jack Taylor Wind davon - und steckt unversehens mitten in seinem nächsten Fall.

        Jack Taylor ist jetzt seit sechs Monaten trocken, frei vom Alk und sogar frei vom Koks. Letzteres wurde besonders dadurch unterstützt, dass sein Dealer in den Bau gewandert ist. Und ausgerechnet der setzt ihn auf die Besucherliste und bittet ihn dann um einen Gefallen. Er soll den Tod eines Mädchens in Galway untersuchen, den die Bullerei als Unfall eingeordnet hat, was der Dealer aber anzweifelt. Die Bezahlung ist gut und Jack nimmt an. Er befragt deren Mitbewohnerinnen, lernt dabei etas über die Lebensweise junger Studentinnen und findet nichts dabei raus. Zu seinem Pech begegnet er noch einer alten Flamme, die von ihrem Gatten, einem Bullen, was sonst, durchgeprügelt wurde. Sie unterhalten sich, dann setzt sich Jack ab. Er hat die Schnauze voll. Doch so leicht kommt er nicht davon. Er erhält eine Nachricht von Ann, die ihn auf einen Parkplatz lotst. Und dort bekommt er von deren Ehemann eine ordentliche Dosis der gleichen Medizin, mit der dieser seine Frau behandelt. Während Jack im Krankenhaus liegt, geschieht ein weiterer Mord - und er findet die erste Spur. Der Mörder hat unter den Körpern der Toten jeweils ein Buch liegen lassen, in das er als sein Zeichen auf der letzten Seite "Der Dramatiker" eingetragen hat.

        Nach dem Mord und dem Auftrag durch den Dealer geschieht eigentlich erst einmal nicht sonderlich viel. Man folgt Jack durch sein nüchternes Leben und wie er dem Drang zum Suff immer wieder den Kampf ansagt. Doch dies geschieht so locker, so sehr mit irischer Lebensart und Humor erfüllt, dass es keine Sekunde langweilig wird. Jack beginnt sogar eine Liebesbeziehung, muss sich aber auch mit der Rückkehr des Jungen auseinandersetzen, den er im Fall der toten Schwäne hinter Gitter gebracht hatte und der nun ständig seine Nähe sucht. Und immer wieder wird auf mehr oder weniger bekannte Autoren hingewiesen, gibt es literarische Verweise, von denen ich nur Lawrence Block, Matthew Stokoe oder Robert Crais sowie Henning Mankell und Joe R. Lansdale selbst schon gelesen habe. Und diese weitere Geschichte der Traurigen und Entmutigten in Irland, die mit dem veränderten Leben im Zeichen der Globalisierung so ihre Probleme haben, birgt zum offenen Ende hin doch die Andeutung eines wirklichen Dramas für Jack Taylor. Eines, das ihn wieder in die Fänge des Teufels Alkohol treiben könnte. Den Fall löst er, doch auch das hätte er cleverer und früher über die Bühne bringen können, wäre er nicht von den kleinen Missgeschicken und Dramen seines Lebens abgelenkt gewesen. Selbstzerstörerisch, schrullig und charmant wie gewohnt. Wer also die bisherigen Taylors zu schätzen wusste, wird hier wieder wunschgemäß bedient.


        jerry garcia

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        Ben Coes. Eine Bohrinsel im Pazifik wird in die Luft gesprengt, einige Tage später der weltgrößte hydroelektrische Staudamm vor der kanadischen Küste. Durch ihre Zerstörung wird der Strom in den USA knapp. In Politik und Wirtschaft bricht Chaos aus. Doch dies ist erst der Anafang einer beispiellosen Terrorserie. Der frühere Soldat Dewey Andreas überlebt einen der Anschläge. Er macht sich auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Bei seiner Hetzjagd rund um den Globus kommt er einer ungeheuerlichen Verschwörung auf die Spur. Doch Andreas läuft die Zeit davon. Denn es droht Power Down - der totale Stromausfall.

        Alles beginnt auf einer Bohrinsel vor Kolumbien, die sich in amerikanischem Besitz befindet. Der Leiter ist Dewey Andreas, ein übelgelaunter, zwei Meter großer Ex-Army Ranger mit einem gewissen Hang zu Alkohol, der die Arbeiter mit stählernen Fäusten und wenig Gerechtigkeitssinn zur Arbeit antreibt. Dennoch funktioniert alles reibungslos, bis zwischen einen arabischstämmigen und einem amerikanschen Ölmann eine Messerstecherei ausbricht, die der Amerikaner nicht überlebt. Daraus entwickelt sich nach und nach eine hitzige Situation zwischen den Arabern und den Amis auf der Insel. Kurze Zeit später  muss Andreas feststellen, dass dies alles geplant war: Die Araber übernehmen die Insel und wollen sie sprengen. Andreas kann zwar etliche der Terroristen töten, sogar einige der anderen Arbeiter retten, aber die Vernichtung der Bohrinsel nicht verhindern. Er zwingt den Piloten, der eigentlich die Araber abholen sollte, ihn an Land zu bringen, nach Cali. Doch auch dort wird er schon von Killern empfangen und setzt sich gnadenlos zur Wehr. Während er um sein Leben kämpft, wird in Kanada ein Staudamm gesprengt, der zumindest die östliche USA komplett mit Strom hätte versorgen können. Viele der dortigen Arbeiter kommen ums Leben. Hat all dies damit zu tun, dass die Besitzer der Bohrinsel und dem riesigen Ölfeld sowie der Besitzer des Staudamms und des Kraftwerks fusionieren wollten und somit die USA einen der größten Energiekonzerne der Welt hätten und somit auch unabhängig vom Öl aus den arabischen Staaten wären? Es scheint fast so, denn auf die Milliardäre wird ein Anschlag verübt, den aber einer überleben kann. Und der schwört Rache, will den Mördern an den Kragen. Und zwar auf seine Weise, ohne die Regeln der gesetzlichen Institutionen. Und in den heiligen Hallen des Weißen Hauses beraten die Minister darüber, wo sie nun frisches Öl herbekommen, ohne überzogene Preise zahlen oder an andere noch etwas abgeben zu müssen. America First. Und die Geheimdienste tappen weiter im Dunkeln, können die Hintermänner der Attentate nicht identifizieren. Prompt kommt es zu weiteren Unglücken mit tausenden von Opfern.

        Ben Coes, in Deutschland frisch auf den Markt gebracht von FESTA CRIME, hat sich dem actionreichen Politthriller der Marke Tom Clancy, Robert Ludlum und Vince Flynn verschrieben und kann tatsächlich die Lücken schließen, die durch den Tod der drei Koryphäen gerissen wurden. Wie ein Clancy kann er akribisch die Kleinarbeit, die Beratungen und Probleme bei den Ermittlungen und den Zuständigkeitsstreitereien innerhalb der verschiedenen Dienste skizzieren und den Aufbau einer Verschwörung inner- und außerhalb der USA gleich einem Ludlum an den Leser bringen. Sein Protagonist Dewey Andreas, der anfangs eher unsympathisch wie ein billiger, versoffener Schläger und zwei Meter Hüne in der Form eines miesgelaunten Dwayne Johnson daherkommt, kann sich eben später genau auf diese "Eigenschaften" verlassen und mutiert so langsam zu einem Mitch Rapp wie er von Vince Flynn erschaffen wurde. Nur dass Ben Coes seinen Helden noch gnadenloser und brutaler gegen die Finsterlinge vorgehen lässt. Gegen die intensive Befragungstechnik eines Dewey Andreas ist Jack Bauer ein Waisenknabe. Leichen pflastern seinen Weg und Blut wird fließen, ne Menge Blut. "Power down" legt voller Power los, wird dann mittig etwas durch die ständigen sitzungen und Beratungen bzw. das Gezänk in Regierungskreisen sowie der einen oder anderen Rückblende ausdgebremst, zieht danach aber wieder voll an und zielt auch auf einen Fortsetzungsroman. Okay, es ist wieder einer dieser typischen "nur Amerika zählt und wir sind eh die Besten"-Romane, aber wer das außer acht lassen kann, bekommt stellenweise knallharte Kost, die straight voran geht und einen hohen Blutzoll von den USA fordert. Sollte ein weiteres Abenteuer um Dewey Andreas veröffentlicht werden, bin ich sicher wieder dabei. Wie mir der Verlag freundlicherweise mitteilte, ist das Buch erfolgreich genug, um die Fortsetzung auch bei uns rauszubringen. Feine Sache.
        « Letzte Änderung: 03. Dezember 2013, 20:04:43 von jerry garcia »


        jerry garcia

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        Ted Kosmatka. Der Biologe Paul Carlson entnimmt auf der indonesischen Insel Flores von einem geheimnisvollen Fund DNA-Proben. Doch kaum ist das geschehen, werden sämtliche Wissenschaftler im Camp ermordet. Nur Paul kommt knapp mit dem Leben davon. Dabei sollte eigentlich er zum Schweigen gebracht werden. Denn wenn er mit seinen Ergebnissen an die Öffentlichkeit tritt, widerlegt er das Weltbild der gesamten westlichen Welt. aber kann er das überhaupt verantworten? Und welche Interessen hat der geheimnisvolle Milliardär, der die Ausgrabung finanziert hat?

        Paul war schon als Junge ein wissbegieriges Kerlchen - und clever. Zu Hause hat er auf dem Dachboden der Scheune ein Projekt angestoßen, in dem er Mäuse immer wieder kreuzte und dabei nur die stärksten der Generation dazu nutzte, um eine völlig neue Art zu kreieren, die andere Merkmale und Fähigkeiten aufweist als die vorhergehende. Zu seinem Leidwesen ist sein Vater ein äußerst gestrenger Mann - und dazu Arzt -, der ihm diese Experimente verboten hat und als er diese entdeckt, zerstört er sie in seinem Jähzorn. Vierzehn Jahre später ist Paul bei einem Institut angestellt, von dem er durch einen Gavin McMasters abgeworben wird, um auf die Insel Flores zu reisen und sich mit den Merkmalen mysteriöser Knochenfunde zu befassen. Kaum angekommen, gelingt eine Datierung, wird gefeiert, mit Kollegin Margaret ne schnelle Wildnisfreudennumer gschoben, bis plötzlich am nächsten Tag Soldaten auftauchen und alle Wissenschaftler bis auf Paul, Margaret und James umbringen. Paul wird durch einen Messerstreich schwer am Auge verletzt, verliert es sogar. Und er kann die Knochen retten. Man verschanzt sich in der nächsten Stadt in einem Hotelzimmer, doch plötzlich ist Margaret verschwunden und die beidne Männer werden wieder angegriffen. James stirbt, Paul wird laufengelassen, als man sicher ist, dass er keine Beweise mehr bei sich hat. Er hat es aber doch geschafft, Knochenfragmente rauszuschmuggeln und widmet sich in der nächsten Zeit der Erforschung der Teile. Doch es bleibt nicht unbemerkt und bald hat er wieder Häscher auf seiner Spur. Er flüchtet zu einer Ex-Freundin namens Lilly, die ihm auch bei der genauen Datierung der Fragmente helfen kann. Doch er bringt sie auch in tödliche Gefahr.

        Also Ted Kosmatka, der Biologie und Chemie studiert und zudem akribisch recherchiert hat, scheint zu erwarten, dass seine Leser auf dem gleichen Wissensstand sind. Sieht man davon ab, dass er voraussetzt, dass die Welt vor 5800 Jahren von Gott geschaffen wurde und Darwin nur ein Schwätzbär gewesen ist, schüttet er den Leser mit einer Flut von Fachtermini zu, dass es eine wahre Pracht ist. Leider bringt das verbunden mit diversen Rückblenden alles Mögliche, nur kein Tempo in die Sache. Auf den ersten rund 330 Seiten gibt es auf ungefähr 30 Seiten so etwas wie Aktion, der Rest besteht aus Abhandlungen, Vorträgen und teilweise religiösem Quark, der sich dann auch so zäh liest, dass ich einem Bekannten schon mitgeteilt habe, das Buch wäre ein guter Valiumersatz. Zu den Mix zwischen Religion (wobei hier nicht nur das westliche Weltbild erschüttert würde, wie im Klappentext behauptet), Wissenschaft, einem gewissen Thrilleranteil und Erinnerungen an "Dr. Moreau" sowie bestimmte Affenaufstände, gesellt sich dann noch eine kleiner Part Familiendrama. Wenn man sich aber sehr geduldig über die Seite 330 hinausgearbeitet hat, bekommt man für seine Mühen dann doch auch noch die versprochene Action mit Verfolgungsjagden, dem einen oder anderen Mord und wild gekreuten Kreaturen. Nachdem der Verlag aber vollmundig auf seiner Homepage das "Actiondebüt des Jahres" versprochen hat (Das Debüt ist es nur in Deutschland, im Ausland ist zuvor schon ein anderes als Debüt erschienen, das auch früher verfasst wurde und mit der Action ist es ja so weit nicht her), kann ich nur von einer Enttäuschung sprechen und würde es nur bedingt weiter emfehlen, wenn man ein Faible für Biologie und Chemie haben sollte. Als Actionkracher, auf den die Werbung abzielt, taugt es weniger.     


        Offline JasonXtreme

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          POWER DOWN klingt wirklich mal vielversprechend!
          Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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          jerry garcia

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          Deshalb verbleibt er auch erst einmal bei mir.


          Offline JasonXtreme

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            Keine Angst, das war kein Abschwatzversuch :lol: der juckte mich ja damals schon bei Deiner Vorankündigung per Email
            Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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            jerry garcia

            • Gast

            jerry garcia

            • Gast


            Frederick Forsyth. Die Todesliste ist das geheimste Dokument der amerikanischen Regierung. Es enthält die Namen derer, die eine Gefahr für den Weltfrieden darstellen. Ganz oben auf der Liste steht der Prediger, ein radikaler Islamist, der dazu aufstachelt, im Namen Gottes Repräsentanten der westlichen Welt zu töten. Er muss gestoppt werden, für immer.

            Ein vermummter Mann predigt via Internet Hass und Tod für die Feinde des Islam und radikalisiert junge Männer, um sie dazu zu bringen, in Amerika und Großbritannien Personen des öffentlichen Lebens zu töten - und anschließend sich selbst. Um ihn zu stoppen, beauftragen die USA ihren vermeintlich besten Mann, den Spürhund. Sein Werdegang liest sich genau, wie man es von einem jungen Mann vermutet, der mit seinem Vater von Standort zu Standort gereist ist und dabei das Leben als Soldat kennengelernt hat. Durch Einsätze in Kuwait und Afghanistan sowie seine Sprachkenntnisse ist er prädestiniert für den Job. Für die Ermittlungen im Netz sucht er sich einen Schüler, der sich einen Namen in der Szene gemacht hat. Der wohnt noch bei seinen Eltern und ist agoraphob veranlagt, sodass er das Haus so gut wie nie verlässt. Der Spürhund, richtiger Name Carson, setzt sich mit den Verbündeten in Verbindung und die Briten, eh selbst betroffen, und die Israelis, nie um ein Geschäft zu ihren Gunsten verlegen, helfen dabei. Bald führen Spuren nach Somalia. Und nach London. Zudem wird vor Somalia von Piraten noch ein schwedischer Frachter gekapert und Lösegeld verlangt.

            Fredrick Forsyth gibt sich nicht die Blöße, wie so manch anderer Kollege und verunglimpft die Gegner mit diversen Beschimpfungen oder Herabsetzungen. Sicher sind Gut und Böse scharf getrennt und die westlichen Geheimdienste kommen daher, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Kein Wort von Kollateralschäden bei Drohenattacken, kein Wort von verschärftem Verhör. Nirgend wird erwähnt, dass mindestens zwei der drei westlichen Parteien in der Wahl ihrer Mittel denen nichts nachstehen, die sie als Terroristen bezeichnen. Doch abgesehen von dieser Schönfärberei erzählt der Autor weitestgehend sachlich die Geschichte der beiden Protagonisten von Kindheit an, bindet die gute, alte Spionagetätigkeit mit toten Briefkästen, verwanzten Häusern und Humint-Aufklärung in die modernen Mittel der Überwachung und Verfolgung gekonnt und präzise ein. Da diese Kleinarbeit, die näher an der Realität liegt, als manche andere Thriller aus dem Bereich Kampf gegen den Terror, nicht gerade förderlich für das Tempo ist, muss der Leser mit den immer wieder zum jeweils richtigen Zeitpunkt eingestreuten Attentaten der fehlgeleiteten Anhänger des Predigers vorlieb nehmen. Bildhaft geschriebener Thriller, der leider sehr vorhersehbar ist. Ganz okay, aber sicher nicht das Beste aus der Feder von Frederick Forsyth.


            jerry garcia

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            Marcel Montecino. Risse in der Welt. Lieutenant Jack Gold ist Polizist in Los Angeles, der Stadt der Engel, gleichermaßen verfolgt von den Dämonen seiner Vergangenheit wie denen der Gegenwart. Um ihn zu demütigen, beauftragen ihn seine Vorgesetzten mit einem scheinbar drittrangigen Fall von Vandalismus und antisemitischer Graffiti. Aber aus der Routinesache wird ein Alptraum: Der Gegner des Lieutenant entpuppt sich als amoklaufender Psychopath, vor dem weder die billigen Nutten am Sunset Strip noch die Schönen und Reichen von Hollywood sicher sind. Und dann bekommt es Gold zu allem Überfluss noch mit Leuten zu tun, die den Crosskiller für einen Helden halten.

            Jack Gold ist in seinem Revier gefürchtet, da er sich nicht unbedingt mit seinen Vorgesetzten verträgt und gerne eigene Regeln aufstellt. Als er bei einem Banküberfall einer Geisel das Leben rettet, indem er den Gangster vom Leben zum Tode befördert, winselt die reiche Schickse was von Todesschwadron und beschuldigt Gold, den Täter absichtlich und unnötig erschossen zu haben. Auf die glorreiche Idee kam die olle Hollywoodhexe, weil ihr Regisseursgatte gerade einen Film über die Todesschwadronen in Südamerika gedreht hat. Aufmerksamkeit um jeden Preis. Golds Chef nutzt die Gelegenheit, um ihn mit einem billigen Fall von Schmiereien in ein abstellkammerartiges Büro aus der Sicht zu kriegen. Doch da hat er sich verrechnet, denn der Schmierer lässt es auf den "Killt die Juden"-Texten  nicht beruhen. Er schreitet bald selbst zur Tat, um sich bei arischen Vereinigungen lieb Kind zu machen und aufgenommen zu werden. Und in einer anderen Gegend von L. A. wartet Esther auf ihren Gatten Bobby, der auf Bewährung aus dem Knast kommen soll. Doch der hat gar kein Interesse an einem ordnetlichen Leben. Auf einen Tipp bin überfällt er einen jüdischen Rechtsanwalt, der eine Menge Koks zu Hause bunkert. Er  und sein Kumpel vergewaltigen dessen Frau, bevor sie verschwinden. Was sie nicht wissen, ist, dass die Frau die Tochter von Gold ist.  Bald sollen sich die Wege von Gold, dem Crosskiller und Bobby kreuzen.

            Auf den Umschlag wird Stephen King zitiert:"Schwerstes Kaliber". Selten hat er so recht gehabt. Ein düsterer Thriller mit Noir-Anleihen und zeitweise an Joseph Wambaugh erinnernd und nicht ständig mit Action gespickt. Marcel Montecino lässt sich Zeit, die Story und die Figuren langsam aufzubauen und den Spannungspegel dennoch ständig zu steigern. Faszinierend und atmosphärisch dicht nimmt Montecino den Leser mit in eine Stadt der Gewalt, die nur wenig vom bekannten Glamour zu bieten hat. Seine Figuren versieht er mit einer enormen Tiefe, gibt ihnen Raum, sich emotional zu entwickeln und bindet dies alles ein in eine Geschichte um Antisemitismus und Rassismus, der auch den (Buch-)Juden nicht fremd ist, da sie die Schwarzen ebenfalls als Menschen zweiter Klasse abqualifizieren. Zu einem Protagonisten, der mit seiner Vergangenheit nicht ins Reine kommt, stellt er auch die Elite der Polizei und Hollywoods, die allesamt etwas zu verbergen haben oder nur Egosimus und Eigennutz als hervorstechende Charaktermerkmale aufzuweisen haben. Mit einem Heiligenschein kommt da keiner daher. Dealer ausrauben a la "The Shield", Kohle bunkern, Beamte bestechen und Postengeschacher gehört zum täglichen Brot. Und dann kommt da ein armes Würstchen, das labil und leicht empfänglich für die Tiraden von Volksverhetzern ist und macht sich auf die ganze Chose umzurühren, das unsichere Gerüst der gegenseitigen Duldung unter den verschiedenen Gruppen ins Wanken zu bringen. Plötzlich stehen sich Polizei, Rechtsradikale und Judenbürgerwehr unversöhnlich gegenüber. Das ändert sich erst, als der Crosskiller Amok läuft, weil seine selbsternannten Helden sich weigern, ihn ernst zu nehmen. Jetzt ist Gold am Zug. Und ab dem Zeitpunkt bekommt der Roman auch eine gesunde Portion Härte mit auf den Weg. Schade, dass man solche Werke in dem Massenoutput der Publikumsverlage nur noch mit viel Glück finden kann.   


            Offline Thomas Covenant

            • Die Großen Alten
                • Show only replies by Thomas Covenant
              Kann das sein das das Buch ewig alt ist. Irgendwas klingelt bei mir. Habe das glaube ich vor Ewigkeiten gelesen und eine Verfilmung gab es auch. Aber vielleicht täusche ich mich auch.

              Yep, hab emal gegoogelt, wurde verfilmt als Homicide, habe ich damals im Kino gesehen.
              « Letzte Änderung: 09. Dezember 2013, 20:19:46 von Thomas Covenant »


              jerry garcia

              • Gast
              Richtig - und ich hab den weder gesehen noch in der Sammlung.

              Bin jetzt aber irgendwie froh drum, denn mit seiner FSK 12 und 97 Minuten Laufzeit kann ich mir nicht vorstellen, dass der Film ans Buch heranreicht. Original ist das Buch von 1988, übersetzt von 1990, Taschenbuch - die vorliegende Ausgabe - von 1992.


              jerry garcia

              • Gast


              John Aysa. Die Welt ist zum Teufel gegangen, und die Überlebenden haben den Mantel der Zivilisation abgelegt. Mord, Kannibalismus und Gewalt in allen Formen beherrschen den Alltag. Die Umwelt ist heimtückisch, und das Leben als gefährlich zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung. Die Frau, die sich She nennt, streift durch diese Welt, hat ein Ziel vor Augen und lässt sich durch nichts davon abbringen, es zu erreichen. Auch nicht durch den Gottchirurgen, der eine neue Welktordnung unter seiner Führung anstrebt und brutalste Handlanger auf die Menschen loslässt, um seinen Willen durchzusetzen. Denn auch She kennt weder Gnade noch Rücksicht, wemnn man ihr in die Quere kommt.

              She, von ihrer Mutter dereinst Prinzessin gerufen, schlägt sich kampfeslüstern (und nicht nur kampfes...) durch eine apokalyptische Welt, wie sie sich nach Atomschlägen und Bio- sowie Chemiewaffenattacken nun neu "gestaltet" präsentiert. Weltweit haben geschätzte 400 Millionen Seelen den umfassenden Vernichtungsschlag überlebt, nur um sich nun wieder gegenseitig den Garaus zu machen. Nix gelernt eben. Und weil das nicht genug ist, bevölkern jetzt noch grausame Mutanten die Erde, will ein despotischer Herrscher namens Gottchirurg zusammen mit seinen Vasallen und extra aus einem Sklavenbestand gezüchteten mehr oder weniger intelligenten und brauchbaren Kriegern, die eh nur als Kanonenfutter dienen sollen, eine neue Ordnung erschaffen und sich alle untertan machen. Indes schlägt sich She durch die verödete Welt, muss immer wieder harte Kämpfe durchstehen, aber die Toten, die sie dabei hinterlässt, dienen auch als Nahrung - auch ihr selbst. Sie gerät von einer Auseinandersetzung in die nächste, bis sie einen Mann trifft, mit dem sie vielleicht ein normales Leben,soweit möglich, beginnen könnte. Als dieser ermoirdet wird, entwickelt sich She zu einer rasenden und blutdürtigen Bestie, die ohne Gnade alles niedermetztelt, das sich ihr in den Weg stellt bzw. auch nur ihren Weg kreuzt.

              Hab ich vor Kurzem noch die damals nicht ganz so kühne Behautpung aufgestellt, dass der Festa-Verlag mit seiner Extrem-Reihe wohl der alleinige Führende in Sachen expliziter Horror und Erotik ist, muss ich das nun korrigieren: Der mkrug-Verlag hat mit John Aysa und seiner "Prinzessin" einen neuen Sheriff in der Stadt. Die Dystopie legt noch einen gewaltigen Zacken zu. Der Autor lässt nie einen Zweifel daran aufkommen, dass er es vermag, diverse Autoren toppen zu können und nutzt in seiner Geschichte auch mehr oder weniger direkte Anspielungen auf Edward Lee (namentlich), dessen "Bighead" (Figur) sowie "Death Wish" oder "Clockwork Orange". Die Ausarbeitung der Figuren und jedwede tiefergehende Charakterzeichnung treten zugunsten von überbordender Gewaltorgien und derbsten (Porno-) Sexszenen in den Hintergrund. Was John Aysa hier auf den geneigten Leser loslässt, ist ein echter Blut-Pisse-Eingeweide- und Scheiße-Sturm, der es in sich hat und hier ist die Warnung, dass sich Personen mit empfindlichen Mägen oder die allgemein zartbeaitet sind, davon fernhalten sollten, mehr als nur angebracht. Von Beginn an fast durchgehende Action der härtesten Art, wenn die Gegner mit ihren eigenen Darmschlingen erwürgt werden oder Herzen bei lebendigem Leib entrissen und dann gefressen werden. Gnadenloser, knüppelharter Endzeitstoff, von dem man vielleicht noch mehr erwarten kann, wenn die "Prinzessin" vielleicht doch noch einmal wachgeküsst wird. Wohl nicht von einem Prinzen, aber dafür haben wir ja John Aysa. Wie Festa bei seinen Extrem-Romanen die Möglichkeit der Zensur umgeht, ist bekannt, aber da "Prinzessin" mit einer ISBN über eine Internetplattform mit bekanntem Namen verkauft wird, frage ich mich, ob das Buch lange unbeschadet verkauft werden kann. Kürzungen werden sicher nicht vorgenommen wie dereinst bei Laymons "Die Insel", denn dann würden von "Prinzessin" bei rund 200 eng bedruckten Seiten viellecht noch vierzig übrig bleiben. Ultraharte Lektüre. Wem die Festas nicht mehr hart genug sind, der kann hier getrost zugreifen, denn hiergegen ist ein Edward Lee eine Märchentante und auch die Blutfontänen von Tim Currans "Zerfleischt" spritzen etwas niedriger.


              Offline JasonXtreme

              • Let me be your Valentineee! YEAH!
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                  • Show only replies by JasonXtreme
                Uiuiuiui das klingt doch nach goiler Gute Nacht Lektüre :lol:
                Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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                jerry garcia

                • Gast
                Derbste Kost. Ich erinner mich noch an Tim Curran und "Zerfleischt", das war ja ein Dauergemetzel, dass es fast schon langweilig wurde.

                Bei "Prinzessin" wechseln sich Porno und Blutsauferei zwar ab, aber irgendwann denkste dann auch, jetzt könnt es mal genug sein.


                jerry garcia

                • Gast


                Robin Moore. Aus dem Gefängnis in Sibirien plant Jap, der Boss der russischen Mafia, seinen größten Coup. In New York findet Inspektor Peter Nichilow die erste Spur, die auf einen grandiosen Schmugglerring hindeutet - die Uran Connection gefährdet die Sicherheit der ganzen Erde. Peter muss den Plan des mächtigen Jap durchkreuzen.

                In New York lässt die Nuklearsicherheitsorganisation NEST die UN-Mitarbeiter von Staaten überwachen, die zur sogenannten Achse des Bösen gehören, wie man sie in den USA gerne bezeichnet. Bei zwei Treffen mit Vertretern der Staaten Irak und später Nordkorea werden die jeweiligen russischen Staatsangehörigen aus dem Hinterhalt erschossen. Peter Nichilow kann einen der Killer verfolgen und am Flughafen stellen, doch aufhalten kann er ihn nicht. Er schmiedet den Plan, selbst nach Russland zu reisen, wo seine Vorfahren herkommen. In einem Hochsicherheitsgefängnis in Sibirien kann es sich der Gangster Jap ob seiner guten Kontakte zwar einigermaßen gutgehen lassen, aber er stellt bald fest, dass draußen seine Organisation in Schwierigkeiten  mit der Konkurrenz gerät und seine Macht schwindet. Zudem muss er selbstverständlich bei der Aktion um den Verkauf von Nuklearwaffen an jeden, der genug bietet, anwesend sein. Also sorgt er für seine Freilassung - auf die brutale Art. Kaum in Freiheit, lässt er sich mit einiem abtrünnigen CIA-Mann ein, der von einem Plan der USA erzählt, Russland mit falschen Dollarnoten zu überschwemmen, um den Staat in den Ruin zu treiben. Ausgeführt wurde er nicht mehr, da das Reich schon vorher langsam zusammenbrach. Aber die Sache mit dem Falschgeld kommt Jap zugute. Mit dem kann man nämlich ohne größeren Aufwand Bestechungsgelder im korrupten Staatsapparat verteilen, um sich die begehrten Waffen zu sichern. Um einen General in die Pflicht zu bekommen, der ihm bei seinen Verbrechen nützlich sein kann, lockt er via Mittelsmann dessen schöne Tochter in eine Falle, um sie selbst daraus zu retten und dann an ihr Ehrgefühl zu appellieren, ihn mit deren Vater in Verbindung zu bringen. Bald kommt auch Peter aus den USA nach Russland, um den ganzen abscheulichen Plan zu vereiteln, was ihm aber nicht so leicht fällt und auch ein großer Showdown bringt nicht das befriedigende Ergebnis..

                Robin Moore, bekannt für "Die grünen Teufel" und "French Connection" hat hier einen durchaus rasanten Thriller hervorgezaubert, der in gewisser Weise und mit einigen Veränderungen durchaus als Vorlage für einen Bondfilm um die Zeit von Roger Moore herum hätte dienen können. Weltverschwörung um Atomwaffen, nicht wenig Erotik und eine ordentliche Portion Action wie bei dem Aufstand im sibirischen Knast, als von vierhundert Insassen nurmehr einhundert übrig bleiben oder das mehr als nur explosive Finale, in dem eine sogenannte "geheime Stadt" mit mächtig Krawall und Feuerwerk zerlegt wird. Die beiden Hauptfiguren auf Seiten der Vertreter des Guten - Peter und Oksana -, das hier eindeutig von den Bösewichtern getrennt wird, bleiben blass und deren Liebesgeschichte ist absolut platt. An Klischees spart der gute Herr auch nicht und sein vermeintliches Anliegen, der Zerfall der ehemaligen Weltmacht anhand des vergeblichen Putschversuches der Kommunisten vom August 1991 sowie der folgenden Orientierungslosigkeit fast aller Staatsorgane inklusive des berüchjtigten KGB, kommt einfach zu kurz. Er konzentriert sich mehr auf die Gefahr des Atomwaffenverkaufs und der Kämpfe gegen die Bande, statt den Gedanken auszubauen. Denn wie weit es kommen konnte (ohne dass Atomwaffen an Feinde der restlichen Welt verkauft wurden), kann man doch heute sehen. Nach dem vergeigten Putsch haben sich alle die rücksichtlos genug oder in guten Postionen waren, über die Schätze der ehemaligen Sowjetunion hergemacht und mittlerweile ihre erbeuteten Reichtümer auf Banken überall in der Welt verteilt, Oligarchen  kaufen sich Fußballvereine im Westen als Hobby und wie die Machtverhältnisse in Russland derzeit aussehen, weiß man ja auch. All dies konnte nur geschehen, weil der Putsch danebenging. Hat damals die USA mit der Aufrüstungspolitik den Osten in den Ruin getrieben, kehrt sich die Situation nun um. Russland verkauft und Mithilfe von westlichen Unterstützern seine Bodenschätze mit immensen Gewinnspannen an die ehemaligen Gegner in Europa und sonstwo in der Welt, während die "Noch"-Weltmacht USA in der Zwischenzeit zum kniefälligen Bittsteller bei China geworden ist. All das hätte Robin Moore nach seinen guten Ansätzen durchaus andeuten (natürlich nicht wirklich wissen) können. So gesehen eine Chance vertan. Aber hiervon sowie von den erwähnten Klischees und den beiden "Leichtcharaktern" abgesehen, ist ihm ein durchweg rasanter, schneller und sehr unterhaltsamer Thriller gelungen.


                jerry garcia

                • Gast


                David Baldacci. Babbage Town ist streng geheim. Dort arbeiten Genies an einer Maschine, die jeden Code knacken soll. Doch nun ist einer der Wissenschaftler ermordet wqorden. Nur Viggie, die Tochter des Toten, kennt die Hintergründe. Aber Viggie ist autistisch, und jedes Mal, wenn sie  nach ihrem Vater gefragt wird, spielt sie auf dem Klavier ein bestimmtes Stück.

                Sean King ist in Geldnöten und muss daher den Job bei seiner Ex antreten, um sich nicht nur seine Brötchen zu verdienen, sondern auch für die Behandlung von Michelle Maxwell aufzukommen, die sich freiwillig in psychiatrische Behandlung begeben hat, nachdem sie in eine verrufene Kneipe spazierte, sich ordentlich die Kante gegeben hat und sich dann absichtlich mit dem Wunsch zu zerstören mit einem Typen der Marke Tiny Lister angelegt hat. Bei der Gelegenheit kriegt sie selber die Hucke voll und kann nur von der rechtzeitig eintreffenden Polizei gerettet werden. Der Typ lässt sich überreden, keine Anzeige zu erstatten, wenn sie sich in Behandlung begibt, die dann eben sämtliche Geldmittel von King auffrisst. King macht sich auf nach Babbage Town, findet aber keinen Zugang zu dem Mädchen. Indes macht sich Maxwell in der Klinik daran, statt über ihre Probleme mit dem behandelnden Psychiater Horatio Barnes - Freund von Sean King - zu reden, viel lieber einen Schmuggel aufzuklären und bei der Gelegenheit noch zwei Patienten sozusagen zu therapieren. Während Barnes in ihrem Heimatort in ihrer Vergangenheit gräbt, entlässt sie sich wieder selbst als geheilt und eilt nach Babbage Town, um King zu unterstützen. Sie schafft es, zu dem Mädchen eine Beziehung aufzubauen und hofft bald hinter das Geheimnis zu kommen. Doch in der Sache mischen auch noch die CIA, die direkt nebenan eine Anlage unterhalten, die hermetisch abgeriegelt ist, das FBI und die DEA mit. Nicht allen geht es wirklich um die Aufklärung des Mordes.

                Was anfangs tatsächlich ein Thriller zu werden scheint, entwickelt sich später immer mehr zu einer wilden Räuberpistole aus dem großen Schatz der spinnerten und unrealistischen Abenteuer. Zudem scheint sich Herr Baldacci scheint während des Schreibens einige Glücklichmacher eingeworfen zu haben, so wunderbar fühlen sich alle bis zur Hälfte des Romans. Maxwell löst den Klinikfall, der eigentlich gar keiner war, bis sie rumgeschnüffelt hat (Übrigens sind da alle irgendwie am Schnüffeln. Wäre es Farbe, wär daraus kein Roman geworden,, also schnüffeln sie eben in den Angelegenheiten anderer rum.), schafft es, erst die eine und direkt darauf nch eine zweite Mitpatientin von der Therapie zu überzeugen und Doktorchen Barnes befragt eine alte Frau in einem verwahrlosten Altersheim und als er die richtigen Antworten erhält, lässt er sie sofort auf seine Kosten in ein richtig gutes Pflegeheim überstellen. Mann, sind da alle froh. Die Figuren sind wie gemacht für die auch tatsächlich folgende TV-Serie. Unterschiedliche Partner (Maxwell nervt, King ist langweilig und Barnes ist der gutmütige Doktor mit der Harley und Rockmusikfan), wenig überzeugender Fall und Emotionen. Härte gibt es keine, Spannung gibt es nur bedingt das Geheimnis ist nicht wirklich mit dem Institut in Zusammenhang und gegen Ende nimmt die Sache zwar Fahrt auf, wird dann aber so wirr und überfrachtet, dass man es nicht mehr ernst nehmen kann. Bücher wie dieses sind reinstes Mittelmaß und gibt es in den Buchläden wie schmerbäuchige Deutsche am Meer. Den Roman kann man sich gönnen, wenn man sich absolut nicht auf ein Buch konzentrieren will und nur nebenbei zu lesen gedenkt, sonst muss das nicht unbedingt sein.


                Offline skfreak

                • Serienfreak
                • Die Großen Alten
                    • Show only replies by skfreak
                  Das Review motiviert mich auch weiterhin die King und Maxwell Romane zu meiden :)


                  jerry garcia

                  • Gast
                  Das war der Dritte aus der Reihe, lag schon seit März 2009 hier rum. War für mich auch der letzte King/Maxwell. Mal schauen, ob die schon eingestellte Serie bei uns ins TV kommt. Wie gewohnt als DIE Seriensensation aus den USA.


                  jerry garcia

                  • Gast


                  Shaun Hutson. Inspektor David Birch ist ein knallharter Ermittler. Er hat schon alles gesehen. Denkt er zumindest. Doch nun erschüttert eine Mordserie London, die selbst ihm das Blut in den Adern gefrieren lässt: Ein Killer schlägt mit messerrscharfen Klauen zu und verschwindet, ohne Spuren zu hinterlassen. Neben den Leichen findet man lediglich Bücher, die mit ebensolcher Gewalt zerrissen wurden. Besteht ein Zusammenhang? Birch beginnt zu ermitteln - und ahnt nicht, in welchen Abgrund er bald blicken wird!

                  Detective Inspector David Birch wird nach einer rasanten Verfolgungsjagd mit reichlich Bruch und diversen Verletzten zu seinem Chef gerufen. Ein bisschen mulmig ist ihm dabei schon, denn nachdem der gefasste Verbrecher meinte, er würde für seine Morde auf unzurechnungsfähig plädieren und nach zehn Jahren wieder draußen sein, gibt ihm der Inspector den letzten nötigen Schubs, um das Vieh auf dem stromführenden Gleis der U-Bahn in Grillfleisch zu verwandeln. Doch sein Vorgesetzter liest ihm nur die Leviten und den Bruch vor, der bei seiner Hatz durch die Stadt entstanden ist und wieviel das die Stadt nun kosten wird. Und nach einer Ermahnung kann er wieder an die Arbeit gehen. Die besteht aus einem neuen Fall, in dem der Killer, der in eine Wohnung kam, ohne jegliche Spuren zu hinterlassen, ohne gesehen zu werden, obwohl die Gebäude perfekt gesichert sind und Wachen sowie Portiers haben, das Opfer mit klauenähnlichemn Werkzeug fast schon gschreddert hat und dazu noch die Fetzen von diversen Büchern auf ihm verstreute. Zügig folgt das zweite Opfer unter ähnlichen Begleitumständen. Doch jetzt findet man wenigstens Gemeinsamkeiten bei den Toten. Der eine war ein Verlagslektor, der andere einer dieser bezahlten Buchkritiker, die sich einen Spaß daraus machen, die Arbeit echter Autoren zu zerpflücken und mieszumachen. Und an beiden Tatorten wurden Bücher der Autoren Paxton (Horrorromane) und hunter (Sachbücher) gefunden. Als Birch gerade bei der Befragung von Megan Hunter ist, wird ihm ein dritter Mord gleicher Machart gemeldet - und dies dürfte nicht der letzte sein. Und immer noch kein wirklicher Tatverdächtiger, dem man etewas beweisen könnte.

                  Shaun Hutson erweist sich ja als Fan von Sam Peckinpah, Iron Maiden (Den FC Liverpool lass ich jetzt mal außer acht, auch wenn das Spiel, auf das er sich bezieht natürlich überwältigend war.), gibt "Dirty Harry" seine Referenz und gewinnt besonders dadurch Sympathiepunkte, dass er sich durchaus auch selbst auf die Schippe nimmt. Desweiteren nutzt er die Chance, in seinem Buch den vielen nutzlosen Fressern namens Berufskritiker, die für ihre Exemplare, die sie mit Genuss zerreißen ja noch nicht einmal zahlen müssen, einen mit auf den Weg zu geben. "Scharfe Klauen" ist mit diversen Anspielungen auf einige Erfolgsfilme der letzten Jahre vor dem Erscheinen des Buches angereichert, liest sich sehr flott und hat einige Spannungsmomente zu bieten, da der Autor neben seinen Protagonisten auch den Leser lange im Dunkeln tappen lässt. Die Figuren sind jetzt nicht wirklich ausführlich charakterisiert, aber das kommt dem Tempo zugute. Und bald bekommt der Thriller, wie es auf dem Buchdeckel heißt, den nicht erwarteten Mysterytouch, der dem Ganzen eine völlig neue Wendung verschafft. Manche Szenen sind für einen Thriller recht hart ausgearbeitet, doch als Horrorroman hat man sicher schon ekligere Kost bekommen, aber Shaun Hutson ist dennoch ein guter und auch empfehlenswerter Mysterythriller gelungen, den man auch als Empfehlung für weitere Einkäufe seiner Bücher nutzen kann. "Blutiger Segen" von Festa wird jedenfalls demnächst geordert.


                  Offline JasonXtreme

                  • Let me be your Valentineee! YEAH!
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                      • Show only replies by JasonXtreme
                    Ich glaub den hab ich im Regal, bin mir aber Net sicher :lol:
                    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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