Buchrezensionen

Gast · 1193 · 178535

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Offline JasonXtreme

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    Schande über mein Haupt, ich weiß

    Aber das ist ja auch keine Kunst, denn viel agieren musste Charles ja im Film auch nicht ;) daher mag ich den von allen seinen Werken auch am Wenigsten.
    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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    jerry garcia

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    Brett McBean. Beth Milburn will mit ihrer Tochter nach einem Shopping-Trip die Tiefgarage des Einkaufszentrums verlassen, als es passiert: Bäume brechen durch den Beton und verwandeln das Parkdeck in einen dichten Urwald. Der Weg nach draußen ist abgeschnitten. Als niemand zu Hilfe kommt, ahnen die Eingeschlossenen, dass ganze Landstriche von der rätselhaften Naturkatastrophe betroffen sind - möglicherweise sogar die ganze Welt. So ist es tatsächlich: Das Recht des Stärkeren regiert. Wer sich nicht anpasst, stirbt. Mordende Banden streifen durch die Wildnis. Menschen werden zu Raubtieren, und ein gnadenloser Kampf ums Überleben in der neuen Weltordnung beginnt.

    Beth war mit ihrer zickigen Tochter nur in dem Einkaufszentrum, um der den Hausarrest wegen großer Klappe und (von Muttern nicht erlaubtem) Sex mit ihrem Freund in Verbindung mit etwas Gras etwas milder zu gestalten. Sie fahren mit Paul in die Tiefgarage. Paul war etwas in Eile, da er zwar Urlaub hatte, den aber leicht angesäuselt vor dem TV verbrachte und in letzter Sekunde daran dachte, seinem Sohn, der bei der Ex lebt, ein Geburtstagsgeschenk zu besorgen. Unten angekommen treffen sie auf den jungen Bruce sowie Harold, dessen Frau und deren Enkel. Als sich alle bereit machen, den Ort zu verlassen, erschüttert ein schweres Rumpeln die Garage. Überrascht sehen alle, dass aus dem Boden Bäume hervorbrechen. Sie durchstoßen den Beton, ja sogar die Decken der darüberliegenden Stockwerke. Harolds Frau und der Enkel überleben diese erste Katastrophe nicht. Die restlichen Überlebenden versuchen nun, die Tiefgarage zu verlassen, doch nicht alle ziehen an einem Strang. Als ihnen klar wird, dass es scheinbar kein leichtes Entrinnen geben wird, spitzt sich die Lage zu.

    Sechs Monate sind nun vergangen, seit die Welt in Australien und wohl auch überall sonst sich verändert hat. Die meisten Annehmlichkeiten der sogenannten Zivilisation sind vom Antlitz der Erde verschwunden. Überlebende haben sich überall dort einquartiert, wo sie Schutz und auch noch etwas Nahrung finden konnten. Zwar hatten sich auch Gruppen von Vollstreckern gebildet, die versuchten, wenigstens noch etwas Gerechtigkeit walten zu lassen und die Unschuldigen vor den sich immer mehr ausbreitenden mörderischen Banden zu beschützen. Doch sie kämpfen gegen Windmühlen und so wundert es nicht, dass sich einer von ihnen, Mark, mit seiner Bande in einem Videotheken-Komplex eingenistet hat. Sie rauben Nahrungsmittel und Frauen für ihre Bedürfnisse, benutzen Männer, um nach Marks Drehbüchern Filme nachzuspielen, deren Hüllen sie in dem Laden vorfanden. Gegenüber von der Videothek liegt ein Supermarkt, der von Leuten besetzt ist, die noch nicht verroht sind und die auch von einem ehemaligen Vollstrecker angeführt werden. Dieser will seiner Schutzfunktion weiter nachkommen. Doch Mark ist mit seinem Gefolge auf die Vorräte und die Frauen in dem Geschäft scharf und die Situation gerät außer Kontrolle.

    Mittlerweile sind Jahre seit dem ersten Auftauchen des Phänomens vergangen. Die Menschheit Australiens hat sich in unterschiedliche Gruppierungen unterteilt. Da sind die Löwen, bei denen jeder 13-Jährige als Mann die Gemeinschaft verlassen muss. Doch bis dahin jagen sie und erlegen Beute, die durchaus auch oft genug aus Menschen besteht. Der Kannibalismus hat sich seinen Platz erobert. Andere wiederum, genannt die Baumaffen, haben sich in die Wipfel des neuen Urwalds zurückgezogen und stellen Fallen für die Beute auf. Zuletzt gibt es noch die Tunnelratten, die ihr Leben im Dunkeln fristen und sich ebenfalls jedwede Nahrung durch Fallenstellen ergattern. Dazu kommen als Gefahren noch einige Wildgtiere wie Dingos oder auch einzelne Drifter. In dieser Welt schlägt sich Nick durch. Er trifft auf Josephine und Graham. Die Frau ist zudem schwanger. Bei einem Angriff stirbt Graham, während Nick von den Löwen gefangen wird, es aber josephine ermöglicht, sich in relative Sicherheit zu bringen. Die trifft auf Ben, einen der jungen Löwen, die ihr Lager verlassen mussten. Nick dagegen gerät vom Regen in die Traufe. Mit Glück den Löwen entkommen, fangen ihn die Baumaffen.

    Es ist an der Zeit, den Festa-Verlag ein weiteres Mal positiv hervorzuheben. "Die Verdammten" besteht aus drei Stories - "Der Dschungel aus Beton, Der Dschungel von nebenan und Der Dschungel der Großstadt" -  und durchaus namhafte Verlage hätten sicher die Chance genutzt (ist ja schon öfter geschehen), die im Durchschnitt rund 200 Seiten langen Geschichten auch auf drei Bücher zu verteilen, um mehr Einnahmen zu generieren. Mit riesigen Zeilenabständen und Rändern versehen, dass selbst ein Aikido-Moppel namens Steven Seagal ohne Probleme hätte durchmarschieren können, die Seitenzahl etwas aufgebläht und dann knuffige 8,99 Euronen dafür gefordert. Bei Festa läuft es eben anders. Alle zusammen in einem Buch für 13,95 Euronen. Das Geschehen ist diesmal nicht von Zombies bestimmt, die die Welt überrennen und den Lebenden den Garaus machen. Es scheint, als würde sich die Erde für all das rächen, was die Menschheit ihr angetan hat und sich ihr angestammtes Recht zurückholen, nicht rücksichtslos ausgebeutet und vergiftet zu werden. Und die Menschen: beweisen einmal mehr, dass sie nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind, sich ohne Bedenken zu nehmen, was sie wollen. Je länger die Krise andauert, desto schlimmer wird es. So geht auch Brett McBean die Geschichten an: kurz nach dem Auftauchen des Phänomens eine kleine Gruppe, die sich beweisen muss und kläglich scheitert, im Mittelteil schon erste Anzeichen der totalen Verrohung in einem größeren Rahmen und das Schlussstück bildet die Jahre später gewachsenen Strukturen der Bildung neuer Gruppen, die sich zusammen geschlossen haben, um zu überleben. Doch alle haben etwas gemeinsam: ohne Rücksicht auf Verluste wird ums Überleben gekämpft. Und bis zum bitteren Ende wird an die Macht des Kapitalismus geglaubt. Nur in den wenigsten Fällen hilft man einander uneigennützig gegenseitig. Was mir aber irgendwie gefehlt hat, waren Aboriginies, die hier doch sicher klar im Vorteil gewesen wären, was das Leben in einer Wildnis angeht. Doch im gesamten Buch wurde nicht einer erwähnt. Sicher nutzt der Autor auch hier einige brutale (Schwanz-)Spitzen und extreme Gewalt wie beim Thema Kannibalismus, doch im Gegensatz zu vielen anderen Büchern ist sie hier dennoch einigermaßen zurückgenommen, was "Die Verdammten" absolut nicht schwächer macht. Unterschiedliche Charaktere, menschliche Abgründe, keine Weichspülerei mit Utopia-Anleihen. Flott getextet von einem Autor, der schon mit "Die Mutter" oder "Die Bestien" seine Klasse bewiesen hat. Wer mit harter Endzeitkost nix anfangen kann, sollte lieber die Finger von dem Buch lassen, statt sch über den Preis oder was auch immer zu beschweren. Es sollte mittlerweile bekannt sein, wofür der Verlag steht und wer sich das vorm Kauf eines Buches aus diesem Hause  nicht vor Augen hält, sollte sich später nicht über das (Buch-)Gemetzel beschweren. Kauft euch halt weiter gekürzte Ausgaben weichgespülter Horrorkost aus den dafür zuständigen Verlagen. Nur so als Hinweis. Rund 590 Seiten.


    Offline JasonXtreme

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      Ich hab ja immer noch keinen McBean gelesen, aber der hier klingt da ziemlich gut!
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      Offline Stubs

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        Ja ja ja ja ja ... und der wandert so was von mit in den bayerischen Wald  :D
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        jerry garcia

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        Passt ja dann thematisch. Inklusive Kannibalismus?


        jerry garcia

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        Michael Laimo. Für den achtzehnjährigen Johnny Petrie stellt das heruntergekommene Farmhaus in Maine einen Ausweg dar. Laut einem Brief hat ihm ein unbekannter Mann ein Anwesen vererbt. Johnny wird bewusst, dass er endlich der Hölle auf Erden, seiner fanatisch religiösen Mutter und seinem stets betrunkenen Vater entkommen kann. Er weiß nicht, dass die Hölle, in die er sich begibt, noch viel, viel schlimmer wird.

        Johnny wohnt in Manhattan bei seinen Eltern. Besonders die Mutter lässt den Jungen nicht aus den Augen. Obwohl er ganz kurz vor seinem achtzehnten Geburtstag steht, muss er sich noch ihrem Willen und ihren Vorschriften beugen. Keine Bücher oder Comics, kein TV oder gar Internet - alles Teufelswerk. Freunde oder gar Freundinnen gibt es in seinem Leben nicht. Sein Vater scheint auch lieber nach einem kleinen Umweg nach Hause dann den Fluchtweg in die Kneipe zu suchen. Johnny bekommt ihn im Prinzip nicht zu sehen. Eines Tages flattert ein Brief ins Haus. Johnny ist ausnahmsweise allein und er findet unter all dem Posteingang ein Schreiben, das an ihn adressiert ist. Unter normalen Umständen wäre es in den Händen seiner Mama gelandet und ihm vorenthalten worden. Tja, dumm gelaufen, Mama. Johnny öffnet den Brief und liest überrascht, dass ihm ein unbekannter Mann ein Haus vermacht hat. Der Anwalt hat eine Rufnummer hinterlassen bwz. beigefügt unter der der Junge sich melden soll. Geschrieben, getan. Johnny erfährt, dass er ins ländliche Wellfield kommen und sein rund zwei Millionen Dollar schweres Erbe antreten soll. Er beschließt, das Erbe anzutreten, redet aber zuvor mit seinen Eltern. Die Mutter liest den Namen des Erblassers und klappt zusammen, was sie ins Krankenhaus bringt. Als sein Vater von einer Sauftour nach Hause kommt und sich mit dem Brief befasst, wird er richtiggehend schwermütig und zieht sich ins Schlafzimmer zurück, wo ihn Johnny später erhängt auffindet. Dennoch fährt Johnny nach Wellfield. Sämtliche Reisekosten werden vom Anwalt gezahlt. Dort angekommen warten schon die örtlichen Geier auf ihn, die ihm das Land zwecks Bebauung abkaufen wollen. Doch sie sind nicht das größte Ärgernis, den er sich ausgesetzt sieht. Es kommt schlimmer, viel schlimmer.

        Der Start verläuft aufgrund der vielen Rückblenden oder Zwischeneinwürfen recht schwerfällig, aber nach und nach baut sich die Geschichte auf, macht den Leser neugierig, wer wie in die ganze Chose verwickelt ist, denn die Vorstellung der Charaktere lässt längst nicht auf Anhieb erkennen, inwiefern sie in die Angelegenheit eingebunden sind. Manche Vermutungen bewahrheiten sich später, andere erweisen sich als falsch. Auf jeden Fall zeigt sich "Dead Souls" als eine rustikale Hinterwaldspukstory im American Gothic-Stil mit anhängendem Familiendrama, die zwar auf Spukelemente setzt, aber darüber nicht den Einsatz von blutigen Kills verzichtet. Religiöser Wahn, Fanatismus, Okkultismus, böse Geister - all das beherrscht die Handlung, zu der nebenbei auch noch die menschliche Raffgier kommt. Leider mangelt es dem Buch zu lange an richtigem Zug, bis die Handlung in die Spur kommt, denn ab der zweiten Hälfte bekommt man einen echten Grusler mit einigen blutigen Einlagen zu lesen. Es ist alles da, was zu einem Spukhaus gehört: Visionen des Schreckens, vorlaute Krähen, gekreuzigte Tote, die wiederauferstehen und die Seelen soeben Verstorbener übernehmen und einige hilfsbereite Dörfler, die nicht alle ihren Einsatz überstehen. Ist jetzt nicht gerade dazu geeignet, vor lauter Freude Luftsprünge zu machen, aber ein ordentlicher Grusler im oberen mittleren Bereich ist es schon. Wer es nicht ganz so drastisch und blutig mag, der kann sich hier schon mal ranwagen. Am 11.7. soll übrigens über Justbridge Entertainment in Deutschland die Verfilmung mit einer FSK 16 auf Scheibe erscheinen - mit zum Buch mehr oder weniger leicht abgeänderter Story und noch wesentlich blutleerer. War jetzt übrigens mein erstes Buch von Michael Laimo und gefiel mir besser als einige von Bentley Little, der ja auch oft in eine ähnliche Richtung geht. Knapp 390 Seiten.


        Offline Thomas Covenant

        • Die Großen Alten
            • Show only replies by Thomas Covenant
          Ein Horrorroman nach dem Anderen. Schnauze voll vom immer gleichen Spionage und Verschwörungs Gedöns ?  8)
          « Letzte Änderung: 24. Juni 2014, 20:26:52 von Thomas Covenant »


          jerry garcia

          • Gast
          Ich hau jetzt mal was rein, das nicht mir zuzuschreiben ist:

          http://buchwurm.org/ben-coes-power-down-zielscheibe-usa/

          Ich konnte mich da natürlich nicht beherrschen und hab in einem weit entfernten Forum geäußert, dass da die Meinung vermutlich schon zuvor Bestand hatte und der Mensch sehr knapp an der Grenze war, alle Personen, denen das Buch gefiel, als rechte Deppen hinzustellen. Hab ich natürlich ordentlich Gegenfeuer bekommen, wobei einer meinte, dass der Rezensent sich schon früher klar zu seiner Abneigung gegen solche Werke geäußert habe und dazu stehe. Tja, und  ich hab dann den Rezensenten auf meine Abneigungsliste gegen Schwätzer an die Spitzenposition gesetzt. Mal sehen, was da jetzt zurückkommt.



          Offline Stubs

          • "Vermutlich hat Gott die Frau erschaffen, um den Mann kleinzukriegen"
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            Passt ja dann thematisch. Inklusive Kannibalismus?

            Och ... in der Not  :uglylol: :uglylol: :uglylol:
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            jerry garcia

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            Craig DiLouie. Ein mysteriöses Virus verwandelt die Bevölkerung der USA in eine Nation von hungrigen Monstern, In der Stunde der Not finden sich fünf Überlebende der Katastrophe zusammen, um sich auf den Weg in das letzte sichere Refugium der Menschen zu machen. Doch zwischen ihnen und der Erlösung steht eine Armee von Toten.

            Als die neue Krankheit ausbricht, ahnt man noch nicht, was auf die Menschheit zukommen wird. Die Infizierten fangen erst zu zappeln an und dann mit der Brüllerei, danach kippen sie einfach um. Das Phänomen breitet sich rasend schnell aus, überall auf der Welt. In Pittsburgh sammelt man die Kranken entweder in Behandlungszentren und Krankenhäusern oder, als es immer mehr werden, in den eigenen vier Wänden. Allen ist eines gemein: irgendwann sterben sie. Und dann stehen sie wieder auf und greifen alles an, was sich bewegt. Sie werden von Lärm und Licht sowie Bewegung angelockt, fressen Mensch und Tier. Nach und nach findet sich ein kleines Häuflein Überlebender Zivilisten zusammen, die auf einen Sergeant mit einem Bradley-Panzer und einem noch lebenden Rest der Besatzung treffen. Man entschließt sich, gemeinsam aus der Scheiße zu flüchten und in einem Notlager, das die Regierung eingerichtet hat, Zuflucht zu suchen. Doch bis sie dies erreichen könnne, ist ein weiter Weg zurückzuleben. Mitten durch die Horden von blutgierigen Toten. Dennoch gelingt es ihnen, auf ihrer Etappe ein Pittsburgher Hospital zu erreichen. Sie beginnen es von ihren Feinden zu säubern, begegnen dort aber auch dem wahren Horror. Die Krankheit hat wohl auch Mutationen hervorgebracht, wie einen riesigen Wurm, der die Menschen sofort angreift. Gegen normale Kugeln ist er anscheinend gut genug bewehrt, aber der Bradley macht dann mit dem Vieh kurzen Prozess. Dann noch die Totenendgülitg eliminiert und zumindest ein Stockwerk freigemacht. Man findet Medikamente, Lebensmittel und sogar Diesel für den Panzer. Zu Beginn der Nacht ahnt noch  keiner, wie nötig sie diese Dinge brauchen werden, denn bald müssen sie sehen, dass Pittsburgh brennt - aber so richtig lodernd, alles verzehrend. Sie müssen weiter, denn auch das Krankenhaus wird den Flammen zum Opfer fallen. Weiter geht es durch den Totenstaat. Unter Verlusten erreichen sie das Lager FEMA - und stellen schnell fest, dass dort keine wirkliche Ordnung herrscht. Diebstahl und Selbstjustiz gehören zur Tagesordnung. Nachdem sie durch Arbeitseinteilung getrennt waren, finden sich alle ziemlich ernüchtert wieder zusammen und wollen lieber wieder auf sich gestellt sein. Doch zuvor sollen sie noch bei der Verteidigung des Lagers helfen. Durch den Brand in der Stadt haben sich Infizierte und Monster verschiedenster Art Richtung ihrer neuen Heimat auf den Weg gemacht. Nur die Sprenung der Brücken kann die fressgierigen Nichtschwimmer aufhalten. Ein riskanter Plan wird ausgearbeitet und es kommt zu einem infernalischen Gefecht.

            Ich hatte von Craig DiLouie ja schon "Zähne und Klauen" gelesen, der auch sehr militärisch, ach fast nur militärisch daherkam, aber etwas trocken wirkte. Ob es jetzt am Buch oder der Übersetzung lag, kann ich nicht beurteilen. Sicher ist: es war action-packed. Und das kann ich auch hier konstatieren. Kauft die Rechte zurVerfilmung, gebt dem Buch einen ordentlichen Regisseur wie Roel Reine zum Beispiel und es wird ein B-Action-Horror-Kracher vom Feinsten. Von Beginn an ist Zug in der Geschichte und mit den Protagonisten kann man diesmal durchaus auch mitfiebern. In Rückblenden, die sehr leicht zu identifizieren sind, da die eigentliche Story in der Gegenwart geschrieben ist und die Rückblenden passend in der Vergangenheit, werden die einzelnen Charaktere vorgestellt. Ob es nun der taffe Sarge ist, der in Afghanistan  miterleben musste, dass der Ausbruch der Seuche die Kampfhandlungen nur verschärfte, da jeder die Situation für einen Angriff des Gegners mit Biowaffen hielt (Hier wie auch hin und wieder an anderen Stellen wird sogar etwas Regierungs- und Sozialkritik eingeflochten, auch wenn sie im allgemeinen Aufruhr eher untergeht), der eher als pienziger Pantoffelheld rüberkommende Ethan, der seine Familie verlor oder der "Bengel" Todd, der als Nerd und schwächlicher Typ der Klassendepp war - sie alle müssen sich durchsetzen, kämpfen lernen und machen Veränderungen in Verhalten, Charakter und Einstellung durch und werden irgendwie zu einer Familie. Im Gegensatz zu vielen anderen Zombie-/oder Infiziertenromanen setzt Craig DiLouie hier noch einen drauf und lässt Monster im Stile von Stephen Kings "Der Nebel" oder aus John Carpenters "Das Ding aus einer anderen Welt" auf die armen Schweine los. Der Megawurm ließ mich an Brian Keene denken (nicht an seine Person, sondern seinen Roman "Die Wurmgötter"). Ist das Buch ein Militärroman in Horroroutfit voll mit dick aufgetragenem Patriotismus, Heldenmut und Opferbereitschaft? Aber sicher. Beinhaltet er eine Kampfamazone, die zeitweise an Killer-Milla erinnert? Yep. Aber neben kleinen Andeutungen bezüglich Gott und die Welt, Religion, Rassismus und Fanatismus aber gibt es gerade im letzten Drittel die volle Breitseite, bei der sich aber der Ekelfaktor durchaus in Grenzen hält. Der Fight um die Brücken entwickelt sich zu einer rasenden Actionachterbahnfahrt mit Kämpfen gegen die Infizierten, die verschiedenartigen Monster und bald auch eigene Leute, die befallen wurden. Der Munitionsverbrauch ist hoch, die Leichenberge höher und das Ende leutert mit den Worten "Jetzt beginnt der Gegenangriff" den zweiten Teil ein, der bald hierzulande erscheinen soll. Ist zwar weder differenziert noch anspruchsvoll, setzt aber dafür auf fette, rasante Action, die in einem furiosen Finale mündet. Buch zwei, (überraschenderweise) "Dead 2" genannt, steht fest auf meinem Einkaufsplan für sinnfreie Actionlesestunden. Knapp 450 Seiten.


            jerry garcia

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            David Baldacci. Mace Perry war mit Herz und Seele Polizistin in Washington, D.C., bis sie durch einen missglückten Undercovereinsatz alles verlor: ihre Marke, ihre Karriere, ihre Freiheit. Jetzt ist die junge Frau zurück - und getrieben von dem Ziel, wieder in den dienst aufgenommen zu werden. Um das zu erreichen, bleibt Mace nur eine Möglichkeit: Sie muss einen bedeutenden Fall lösen und dadurch beweisen, dass sie es verdient, die Polizeiuniform zu tragen. Als eine prominente Anwältin ermordet wird, wittert sie ihre Chance. Doch was zunächst wie ein normaler Mordfall aussieht, nimmt bald eine unerwartete Wendung und führt Mace in die Kreise des US-Geheimdienstes und in tödliche Gefahr.

            Mace Perry wurde verurteilt, weil sie angeblich zusammen mit einer Gang Raubüberfälle in Zusammenhang mit Drogen begangen haben soll. Sie war undercover in einer der übelsten Gegenden der Hauptstadt und wurde reingelegt. Man hat ihr eine Falle gestellt, sie unter Drogen gesetzt und mit einer (leeren) Waffe in der Hand zu den Raugzügen mitgenommen. Sämtliche Unschuldsbeteuerungen und auch die Tatsache, dass ihre Schwester Beth die Polizeichefin der Stadt ist, konnten sie nicht vorm Knast bewahren. Nach zwei Jahren ist sie auf Bewährung raus und brennt darauf, ihre Unschuld zu beweisen und wieder in den Polizeidienst zurückzukehren. Der Mord an einer Anwältin scheint ihre große Chance zu sein. Obwohl sie ihrer Schwester versprochen hat, dass sie sich raushält, macht sie gerade das Gegenteil. Ohne Dienstmarke hat sie natürlich keine Befugnisse und könnte ihrer Schwester dadurch nur Schwierigkeiten bereiten. Wie es der Teufel (oder hier der Autor) so will, ist die damalige Staatsanwältin, der sehr daran gelegen war, Mace zu verknacken, jetzt auf dem besten Wege, Bundesstaatsanwältin zu werden, wenn zurzeit auch nur auf Probe. Die nutzt jede Gelegenheit, sich zu profilieren und Mace noch einmal auszuschalten, wäre eine feine Sache. Und die gibt ihr dazu auch genug Material in die Hand, da Mace sich zusammen mit dem Anwaltskollegen der Toten, Roy, in die Polizeiarbeit einmischt. Prompt wird sie aufgegriffen und sitzt kurzfristig wieder hinter Gittern. Nur ihre Schwester kann ihren Job als oberste Chefin der Polizei nutzen, um sie wieder frei zu bekommen. Indes wurde ein Obdachloser ehemaliger Soldat als Killer verdächtigt, die reguläre Polizei sowie das FBI, das in den Fall involviert war, als ein zweiter Mord, diesmal an einem Bundesanwalt, geschah, werden von oberster Stelle abgezogen und Männer in Anzügen und diffusen Berufsbezeichnungen übernehmen ab nun. Beth, Mace und Roy sitzen also jetzt zwischen allen stühlen. Natürlich gibt Mace keine Ruhe, muss sich aber auch um einen Job kümmern, den ihr ihre Schwester besorgt hat. Gut bezahlte Arbeit als Assistentin eines Milliardärs, der sich für soziale Programme engagiert. Das führt sie in ihr altes Revier, eines der übelsten der Stadt, wo sie sich prompt mit einem der lokalen Gangführer anlegt. Der eigentliche Fall entwickelt sich immer verzwickter, ein Mordanschlag wird auf Mace verübt und sie kommt nur knapp davon. Die Hintermänner beginnen aufzuräumen.

            "Auf Bewährung" schreibt ab jetzt auch David Baldacci bei mir. Waren "Zero Day" und "Der Auftrag" noch recht gut, sind die restlichen Werke der letzten Jahre lasch und wirken wie runtergeschludert. Schreiben nach Schablone, mehr ist das oftmals nicht mehr. Mace Perry (mit dem lauwarmen Witzchen zu Perry Mason) wirkt wie ein Abziehbild von Michelle Maxwell aus Baldaccis "King & Maxwell"-Reihe und eigentlich sind so ziemlich alle Figuren äußerst klischeehaft dargestellt und simpel ausgearbeitet. Und wie Perry agiert, könnte sie sich eigentlich von Beginn an ihre Rehabilitation bei den Cops in die Haare schmieren. Abgesehen von den hochnotpeinlichen Befragungen von Verdächtigen agiert sie ähnlich weit von Recht und Gesetz entfernt wie ein Jack Bauer. Eine Alleskönnerin, die wie besessen auf ihr Ziel zusteuert ohne Rücksicht auf Verluste zu nehmen. Ebenso darf das gewohnte Bild von "Wenn zwei sich kabbeln, vögeln sie am Ende" ebensowenig fehlen, wie eine überflüssige Albtraumsequenz und niedliche Kinderchen. "Auf Bewährung" ist einige Seiten zu lang, dafür recht keimfrei, da die Morde blutleer, die Dialoge schimpfwortfrei sind und so etwas Sex gar nicht erst aufkommt, noch nicht mal irgendein wildes Gefummel. Frei für alle Altersklassen und verständlich auch für von der Bildungsmisere geschädigte Leser. Ein Buch also für alle Fälle. Wäre ja auch okay, wenn es nur so etwas wie Spannung aufrecht erhalten könnte, nicht so vorhersehbar wäre und wenigstens einige Höhepunkte (welcher Art auch immer) aufzuweisen hätte. Stattdessen plätschert es lau und gemütlich vor sich hin, man muss ichzwar nicht durch die locker zu lesende und simpel formulierte Story quälen, aber ein rechtes Interesse aufkommen mag da auch nicht, wie es früher der Fall war. David Baldacci ist mittlerweile absolut im Mainstream angelangt und solange er damit Erfolg hat, wird sich das wohl kaum ändern. Und das Finale ist dann wieder so zuckersüß, dass echte Kariesgefahr besteht. Die Bösen vergießen bittere Tränen (die meisten jedenfalls) während die Schwestern mnit der hoch am Firmament stehenden Sonne um die Wette strahlen und die Englein im Himmel vor Freude jubilieren. "Auf Bewährung" ist blass, fad, semi-spannend, leidlich unterhaltsam und reine Massenware, die man so zwischendurch mal angeht, sich dabei auch fragt, ob er nicht mittlerweile auch einen Co-Autor angeheuert hat und den nur namentlich nicht erwähnt, und immer wieder mal ein paar Seiten liest, wenn man im Büro grad der Arbeit aus dem Weg geht. während ich damit also eher weniger anfangen konnte, ist das Buch aber für Leser, die einfach nur abschalten und sich beim Konsumieren weder anstrengen noch erschrecken oder schockieren lassen wollen, vermutlich genau das Richtige. Die Sache mit den unterschiedlichen Geschmäckern eben.   570 Seiten.


            jerry garcia

            • Gast


            Garrett Reilly ist ein Mann der Zahlen. Als der Wertpapieranalyst eines Abends im Computer Finanztransaktionen in Milliardenhöhe beobachtet, weiß er sofort, dass etwas nicht stimmt. Nur ein paar Stunden später steht die Agentin alexis Truffant in Garretts Büro und will ihn für den geheimdienst rekrutieren. Eher widerwillig lässt sich Garrett darauf ein und findet schnell heraus, dass China die Wirtschaft der USA durch gezielte Computermanipulationen zerstören will. Aber die Chinesen wissen längst von Garrett und wollen ihn mit allen Mitteln ausschalten.

            Was den finanziellen Zugewinn angeht, ist Garrett Reilly der Musterschüler seiner Firma, aber was seine Interaktion mit menschlichen Wesen betrifft, ist er schlicht ein Arschloch. Er lässt jeden wissen und spüren, dass er mit seiner Fähigkeit Muster zu erkennen, seien es nun Zahlen oder andere, jedem überlegen ist. Auch sonst ist er nicht gerade ein wahrer Sonnenschein. Die entdeckung über die Verkäufe von rund 200 Milliarden Dollar in Staatsanleihen der USA durch China gedenkt er durch Leerverkäufe zwecks Gewinnmaximierung zu nutzen. Scheiß auf die drohende Staatspleite. Sein Chef rückt ihm den Kopf zurecht und schickt ihn nach Hause. Während sich Garrett des Abends mit Gleichgesinnten betankt und überlegt, wen er als nächstes beleidigen kann (er kennt da keine Unterschiede, ob Freund, Feind oder Fremder, völlig egal), sieht er eine heiße Braut an der Bar, die mit einem dieser College-Typen spricht. Er drängt sich dazwischen und hat seine Keilerei. Die Frau aber ist weg. Am nächsten Tag im büro erfährt er, dass sein Boss die Regierung kontaktiert hat und aus dem Riesengeschäft nichts wird. Er schmollt, macht sich auf den Weg in die Mittagspause außerhalb des gebäudes, als eine Autobombe explodiert. Es ist die Tussi aus der Bar und sie stellt sich als Alexis Truffant vor, Regierungsagentin. In Geheimdienstkreisen hat man das Talent des Mannes erkannt und will ihn rekrutieren. Er geht zwar mit, haut aber bald wieder ab. Er will nichts mit der Army oder sonstwem aus der Regierung zu tun haben, was daran liegt, dass sein Bruder vor Jahren in Afghanistan starb. Doch seine Reise zu seiner Mutter wirkt ernüchternd, ist die doch nie richtig bei sich, voll mit Drogen - und hält ihn ständig für seinen Bruder. Er kehrt freiwillig zurück, bekommt ein Team, einen voll ausgestatteten Bunker mit der gesamten Einriochtung, die er benötigt. Seine Leute sind fast alle wie er - Einzelgänger, die nicht mit der Regierung anfangen können. Nur einer - Lieutenant Lefevre - ist Armyangehöriger. Gemeinsam finden sie heraus, dass hinter einigen Vorfällen (eine dringend benötigte Mine mit wichtigen Erzen wurde Strohfirmen gekauft und dann gesprengt, in Las Vegas werden die Immobilienpreise destabilisiert) China steckt. Der brisanteste ist deren Angriff auf die Kernkraftwerke rund um Detroit. Strom fällt aus, die Städte gehen in Anarchy und Flammen auf. Was will China? Den Dollar destabilisierenß Danit würden sie sich ins eigene Fleisch schneiden, bei dem Schuldenberg, den die Amis bei ihnen haben. Ist es vielleicht eine Vorbereitung zur Invasion von Taiwan, um die Amis so zu schwächen, dass sie nicht eingreifen? Jetzt geht es darum, ein Muster zu erkennen, was hinter der plötzlichen Aktion Chinas steckt. Die Welt steckt in einem Cyberkrieg, der sich schnell zu einem bewaffneten Konflikt rund um die Welt ausweiten kann.

            Im Klappentext wird erwähnt, dass die Chinesen bereits von Garrett Reilly wissen. Das ist so im Buch nirgends zu lesen. Man - hier der Leser - könnte es anhand der einen oder anderen Handlung vermuten, mehr aber nicht. Ebenso wird andernorts von chinesischen Kriegsschiffen geschrieben, die auf die USA zufahren - völliger Quatsch. Die machen rund um Taiwan mobil, das unter US-Schutz steht. Dieser Protagonist ist ein Unsympath vor dem Herren. Er ist keiner dieser versoffenen Ermittler, die grantig mit ihrer Vergangenheit hadern und es an anderen Menschen auslassen, wie sich das viele Ignoranten gerne einreden wollen, um das Buch madig zu machen. Reilly ist eine Figur, der es an jeglicher sozialer Kompetenz mangelt, dem das auch scheißegal ist und der sich liebend gerne gegen Autoritäten auflehnt. Und nicht nur das. Es ist ihm eine Herzensangelegenheit, sich so unbeliebt wie möglich zu machen, die Menschen um ihn herum zu beleidigen, nebenbei zu zocken, zu kiffen und zu saufen und sich dann Opfer zu suchen, auf die er einprügeln kann. Dabei verlässt er sich auch darauf, dass ihn keiner wirklich ernsthaft belangen wird, da man sein Talent ja dringend benötigt. Er weicht eindeutig mit seinen Eigentümlichkeiten von der Norm der Romanhelden ab. Er will für niemanden sympathisch sein - und genau das macht ihn für den die üblichen Kommissare oder grantigen Ermittler, die mit Suff- und Vergangenheitsproblemen hadern nicht mehr ertragenden Leser eben dann doch freundlich gesonnen. Im freien und echten Leben würde man so einen ruckzuck an einem Baum am Dorfeingang aufknüpfen und zur Abschreckung hängen lassen, bis er verfault ist. Nur diese Alexis Truffant darf etliche Klischees bedienen von wegen klug und Modelschönheit. Diese originelle und gut recherchierte Zukunftsvision vom Krieg der neuen Art bedient sich durchaus auch diverser Actionelemente wie dem Anschlag auf Reilly oder einer Fahrt durch das von Anarchy beherrschte Detroit. Alles, selbst die ständigen Recherchen im Netz, das Pläneschmieden, hat Tempo und Schwung. Man bekommtm eine kleine Einsatzübung, bei der Reilly sein überlegens Denken beweisen soll, die etwas an "Das dreckige Dutzend" erinnert und manche PC-Schlacht lässt nostalgische gefühle für "Wargames" aufkommen. Hier wird zur Landesverteidigung kein einzelner Mann vom Typ Jack Bauer auf die Menschheit losgelassen. Hier wird mehr hinter den Kulissen digital gekämpft. Der übliche große Patriotismusschmonzens wie ihn ein Patrick Robinson oder Tom Clancy in ihren Werken zelebrierten, wird hier bestenfalls mal punktuell eingesetzt, wenn auf einem US-Zerstörer der Ensign seinen Gedanken an einen möglichen Kampf nachhängt und natürlich alles für sein Land ertragen würde. Ansonsten wird das Thema eher negativ beleuchtet. Nicht nur, weil Reilly kein Patriot sein will, sondern weil auch die Folter eigener Bürger eine Rolle spielt, die Ränkespiele der Politiker oder Militärs sowie Geheimdienste nie zum Wohle des Volkes zu sein scheinen (Wobei sich Politiker aller Länder mal fragen sollten, ob sie nicht einen Meineid geschworen haben). Auch das hebt den Thriller aus der Masse heraus. "Der Analyst" ist als Debüt von Drew Chapman ein absolut gelungener, komplexer, gut recherchierter Thriller mit einigen Actionsprenkeln gewürzt, dazu ein bisschen US-Wunschdenken bezüglich den Zuständen in China, den der Autor zu einem cleveren und raffinierten Plot zusammengeführt hat. Er hat es geschafft, ein möglicherweise trockenes Thema des Wirtschafts-, Finanz-und digitalen Thrillers zu einer sehr flott zu lesenden, absolut spannenden Lektüre zu verweben. Ganz starkes Buch.
            « Letzte Änderung: 08. Juli 2014, 09:42:55 von jerry garcia »


            Offline Havoc

            • Bürohengst sucht Paragraphenreiterin
            • Die Großen Alten
              • Let me show you its features, hehehe!
                • Show only replies by Havoc
              Das geistert schon seit einigen Tagen in meinen Amazon Empfehlungen rum und durch dein Review ist es nochmal interessanter geworden. :)
              “When I ride my bike I feel free and happy and strong.  I’m liberated from the usual nonsense of day to day life.  Solid, dependable, silent, my bike is my horse, my fighter jet, my island, my friend.  Together we will conquer that hill and thereafter the world”


              jerry garcia

              • Gast
              Bisher erhebt da keiner Anspruch drauf. Falls das so bleibt - in einer späteren Lieferung an Marco für ein Treffen (die fürs nächste ist aber schon raus) oder direkt an Dich?


              Offline JasonXtreme

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                  • Show only replies by JasonXtreme
                Das nexte is doch erst im August ;) :D
                Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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                jerry garcia

                • Gast
                Und du Wichtel meinst, bis dahin hätte ich sicher wieder ein ordentlich gewichtiges Paket für dich zusammen. Sie zufrieden mit dem, was die Tage bei dir eintrudeln sollte - heute/morgen.


                Offline JasonXtreme

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                    • Show only replies by JasonXtreme
                  ICH bin das doch, es geht primär um den unersättlichen Rest hier :lol:
                  Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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                  jerry garcia

                  • Gast
                  Und ich glaub das jetzt wohl noch. Dein Zufriedenheitsanteil dürfte nur minimal über meinem liegen - und der ist flach Stories zu nem Actionfilm mit Van Damme.


                  jerry garcia

                  • Gast


                  Terry Hayes. Als der amerikanische Geheimdienst einer Verschwörung auf die Spur kommt, die das Gesicht der westlichen Welt für immer auszulöschen droht, wird Agent Pilgrim auf den Fall angesetzt. Denn Pilgrim ist genau der richtige Mann für den Job - er ist schnell, hochintelligent und überaus wandlungsfähig. Doch der unbekannte Drahtzieher hinter den Anschlagsplänen ist den Amerikanern immer einen Schritt voraus. Um ihn aufzuhalten, muss der Agent einen gefährlichen Kamof gegen die Zeit gewinnen. Und am Ende steht nur noch Pilgrim zwischen dem unsichtbaren Feind und dem Leben von Millionen Menschen.

                  Scott Murdoch - wie er derzeit heißt - wird von einem befreundeten Polizisten an einen Tatort gerufen, der schrecklich aussieht. Eine Frau wurde ermordet und ihr wurden in der Badewanne mit Säure Gesicht und Fingerabdrücke weggeätzt, die Zähne rausgebrochen und sämtliche möglichen Spuren mit Reiniger beseitigt. Dennoch fällt Murdoch etwas auf - der Täter war eine Frau. Und an  der Wand hängt ein Kalender von der Türkei, von Bodrum. Ach ja, während seiner Zeit ohne Betätigungsfeld hat er unter Pseudonym mit falscher Bio ein Buch verfasst. Sozusagen ein Best of der Mordermittllungen. Und genau an dieses Buch hat sich die Dame gehalten und anhand der akribischen Beschreibungen, wie man den perfekten Mord begeht, ihre Tat ausgeführt und die Spuren verwischt. In der Zwischenzeit machen australische Soldaten im Hindukusch eine grausige Entdeckung: Die Körper von zuvor entführten drei Mitarbeitern von Hilfsorganisationen liegen in einem "Kalkbad", um die Beweise zu vernichten. Der Anführer bemerkt schnell, dass hier die Gefahr von Bioterrorismus besteht. Die westliche Welt wird in Alarmbereitschaft versetzt und man sucht nach Hinweisen. Echelon bringt erste, wenn auch kleine Erkenntnisse: vom Tatort aus wurden zwei Telefonate nach Bodrum in der Türkei geführt. Wie es der Zufall so will, wird dort gerade der Tod eines steinreichen Amerikaners untersucht, was den US-Behörden zumindest einen Vorwand liefert, Murdoch aka Pilgrim unter dem Namen Brodie Wilson als FBI-Mann ins Land zu schleusen und ihn dort ermitteln zu lassen. Um sich genug Zeit zu verschaffen, zweifelt er die Unfalltheorie der hiesigen Polizei an  und fordert einen gründlichere Untersuchung nach Indizien für einen Mordfall. Natürlich macht er sich damit keine Freunde, schon gar nicht die Polizistein Leyla Cumali, die mit ihrem behinderten (gehandicapten) Sohn in Bodrum lebt. Unterdessen ist der Terrorist, den man nun "Sarazene" nennt, unterwegs nach Europa, nach Deutschland. In Karlsruhe kommt er bei Glaubensbrüdern unter und nimmt einen Job an, den er dringend zur Ausführung seiner teuflischen Pläne benötigt.     

                  Kurz: Das Beste an dem gebundenen Buch mit rund 800 Seiten ist der Preis von 14,99 Euro. Okay, so schlimm ist es nicht. Nicht ganz jedenfalls. Der Einstieg mit dem Mord und dem Auftauchen des Agenten am Tatort ist okay. Dass sich der Autor die Zeit nimmt, seinen Protagonisten sowie den Antagonisten ausführlich vorzustellen auch noch. Aber er geht dabei so weit zurück, dass man glauben könnte, bald kommen wir zu den ersten Handbetrieberfahrungen junger Bengel. Fast schon schwadronierend werden die Motivationen und die Lebenswege der beiden vorgestellt, immer wieder durch gedankliche Abschweifungen des Ich-Erzählers Murdoch unterbrochen. Das Buch erfordert Konzentration und lässt sich nicht einfach so nebenbei lesen. Irgendwie erinnert alles an Nelson DeMille - nur ohne dessen Humor. Und da krankt es schon. Wenn DeMille ins Schwallen gerät, ohne die Story voranzubringen, gibt es wenigstens zur Auflockerung was zu lachen, bei Terry Hayes eben nicht - und das macht die Sache mit der Zeit recht zäh. Und dann wurde es auch noch nervig. Mehrere Male wurde in kleinen Beiträgen doch tatsächlich wieder das böse Nazi-Deutschland aufs Tapet gebracht, ohne dass es mit der Geschichte an sich überhaupt etwas zu tun hatte. Man muss halt echte amerikanische Feindbilder hegen und pflegen. Nutzlos, sinnlos, schwach. Völlig überflüssig. Und leider ging es dann so weiter. Diverse europäische Länder (Albaner und Griechen sind Gangster, Türken korrupt und brutal, die Italiener faul usw.) sowie Saudi-Arabien (rückständig) werden hier fast schon durchgehend diffamiert. Richtig herb war dann, dass er aus seiner amerikanischen Sicht meinen musste, dass in Saudi-Arabien weder Freiheit noch Privatsphäre herrschen würden und im nächsten Satz schon das Echelon-Abhör-System der Amis über den grünen Klee lobt. Ja, die Amerikaner wissen Privatsphäre zu schätzen (nicht zu schützen). Besonders die anderer Nationen und von deren Bürgern. Da wollen sie alles wissen über deren Angelegenheiten, wie man ja schon seit Monaten der aktuellen Tagespresse entnehmen kann. Von wegen messen mit gleichem Maß. Den Hauruck-Patriotismus eines Tom Clancy hat er dem Leser zwar erspart, aber stattdessen halt die anderen runtergemacht. So geht es denn eben auch. Und sein Wissen über die Türkei, in der ein Großteil der zweiten Buchhälfte spielt, ist durchaus als mangelhaft zu bezeichnen. Etwas Recherchegenauigkeit hätte da sicher Wunder gewirkt. Irgendwie sehr mies war die Szenerie mit den kleinen behinderten Jungen rund 50 Seiten vor Schluss, verabscheuungswürdiger geht kaum noch, obwohl es keine blutrünstige Angelegenheit war. Was die beiden Fälle angeht, die Terry Hayes da zu seinen rund 800 Seiten verwoben hat, sind alle zwei Allerweltsware. Bioterror aus Afghanistan gab es schon x-mal besser, Unfall-/Mordermittlungen beim Tod eines reichen Lebemannes noch entschieden öfter. So bleibt ein umständliches Werk, das doch leicht ermüdend daherkommt, selten Tempo vorzuweisen hat, keine Überraschungen, dafür aber Klischees en masse bietet, wie sich der eine oder andere Ami halt die Welt ausserhalb seiner bildungsfreien Zone vorstellen könnte und mal so gar nicht an das zuletzt gelesene "Der Analyst" von Drew Chapman heranzureichen vermag. Kein Totalausfall, aber man braucht schon ne Ecke Geduld und einigen guten Willen für die Lektüre.


                  jerry garcia

                  • Gast


                  Jon Land. Caitlin Strong dachte, ihr Mann Peter sei tot. Nun aber sitzt er als Patient in einer psychiatrischen Klinik für Gewaltopfer. Allerdings ist er tatsächlich nicht mehr er selbst, als sie ihn wiedersieht - ohne Erinnerung an sich und sein Leben mit ihr. Als er eines Nachts von einem Todesschützenkommando beinahe getötet wird, gibt es nichts mehr, das die taffe Caitlin aufhalten kann: Sie will denjenigen finden, der ihrem Mann das angetan hat - und Rache nehmen.

                  Das Buch beginnt im Jahr 2004 an der mexikanisch-texanischen Grenze, wo Texas Rangerin Strong und ihr Partner Charlie Weeks einen Trupp Schmuggler aufhalten wollen. Sie geraten in ein heftiges Feuergefecht, das einige Opfer fordert. Während des Schusswechsels hört Strong auch einen Amerikaner auf der Seite des Feindes Befehle brüllen. Sie kann nur mit Mühe zusammen mit dem schwerverletzten Weeks vor der Überzahl der Feinde flüchten. Anhand eines Blutfundes am Tatort wird der Gangster Cort Wesley Masters verurteilt und in den Bau gesteckt. Er kommt nach Huntsville in das dortige Staatsgefängnis, das man auch The Wall nennt. Fünf Jahre später wird er entlassen und sinnt auf Rache wie auch seine Tätowierung "Die Rache ist mein" beweist. Strong war nach den Vorfällen im Grenzgebiet lange krankgeschrieben und hat nach ihrer vollständigen Genesung den Job als Rangerin geschmissen, ein Studium absolviert und will nun in einer Klinik für Gewaltopfer einen Neuanfang wagen. Als sie von der Leiterin durch die Räumlichkeiten geführt wird, erkennt sie in einem Patienten ihren Mann Peter, der eigentlich als tot gilt. Sie verhält sich ruhig und sagt kein Wort darüber, da sie Angst hat, man könne sie wegen Befangenheit ablehnen. Peter ist in sich gekehrt, spricht nicht, oder zumindest kaum, hat keine Erinnerung mehr an sie oder das, was mit ihm geschehen ist. Sie will unbedingt herausfinden, wer ihm das angetan hat. Was sie nicht weiß ist, dass Masters auf dem Weg zu ihr ist. Er will seine Rache, da er seiner  Meinung nach (ausnahmsweise) unschuldig verurteilt wurde. Er war vor fünf Jahren nicht vor Ort. Für die Zeit im Gefängnis soll Strong sterben. Also bricht er in die Klinik ein. Doch er ist nicht der Einzige, der sich dort unberechtigt Zutritt verschafft. Ein Killerkommando wurde von einem Konzernboss darauf angesetzt, Peter als Zeugen auszuschalten. Der Trupp geht völlig skrupellos vor und legt einfach jeden um, der sich dort befindet, um es nach einem Amoklauf aussehen zu lassen. Doch sie haben nicht mit Strong gerechnet - und erst recht nicht mit Masters, der plötzlich warum auch immer zu ihren Gunsten eingreift. Nach und nach kommen sie auf die Spur der Schmuggler von damals, Strong wird von ihrem Chef wieder als Rangerin eingestellt, wenn auch nur provisorisch und ohne Gehalt. Es ist nur dazu gedacht, ihr etwas Rechtssicherheit zu verleihen, wenn sie gegen die Bande vorgeht. Der Boss der Verbrecherr hat sich nun auch noch einen Killer mit seinen Schergen aus Südamerika kommen lassen, um die Situation endgültig zu bereinigen. Alles steuert auf einen finalen Showdown zu.

                  Um es gleich vorwegzustellen: Hier bin ich voreingenommen, Jon Land bekommt schon einen Bonus, weil überhaupt wieder Bücher von ihm hierzulande veröffentlicht werden und er seine Schaffenspause im Literaturbereich (2004 - 2008) beendet hat. Und natürlich wegen seiner frühen Werke ab 1986 - 1995. Was danach bis zu seiner Schaffenspause kam, war nicht mehr wirklich erwähnenswert. Eigentlich ist der Beginn der Reihe um Caitlin Strong eine einzige Huldigung an die ruhmreichen Texas Ranger, die das Land gegen Banditen, Indianer und Mexikaner verteidigten und sich auch der öfteren ihre eignen Regeln machten, was auch erklärt, dass Strong mit Masters zusammenarbeitet. Wenn Verbrecher nützlich sind, lässt man sie halt teilhaben. Dieses Hohelied an die Ranger kommt den Romanen um seine früheren Helden wie Kimberlain oder McCracken auf jeden Fall und glücklicherweise näher, als den Werken um Ben Kamal. Zwar schiebt er auch hier eine Portion Liebe und Drama mit ins Geschehen, bremst die Handlung durch die Ermittlungen in Bahrein, die auf die Spur der Täter führen sollen, die Peter derart misshandelt haben, etwas aus, bleibt aber insgesamt eher der Linie von damals gewogen. Das eine oder andere Klischee wird leider auch verbraten, aber davon abgesehen, lässt er es an einigen Stellen ordentlich krachen. Neue Waffensysteme kommen zum Einsatz, ein Wahnsinniger tut sich mit mexikanischen Kartellen zusammen, um nicht nur die Nation sondern auch die Welt unter die Knute zu bringen. Die Action ist schnell und bildgewaltig geschrieben, man hat die Szenerie praktisch vor Augen, was eigentlich immer ein positiver Aspekt für mich ist. Und wenn man solche Filme wie "Texas Rangers" mit Robert Patrick (passt zu den Zitaten aus Büchern über die frühen Jahre der Ranger), "Ausgelöscht" mit Nick Nolte oder "McQuade, der Wolf" mit Chuck Norris (wilde Ballerei im Grenzland zu Mexiko) gesehen hat, weiß man ungefähr, wie die Action der Gegenwart ungefähr auszusehen hat. Die Charaktere sind so lala, nicht wirklich gut ausgearbeitet oder mit viel Tiefgang versehen. Aber wollte ich das bei einem Actioner von Jon Land? Nö. Fiese mächtige Gegner, einen schier übermächtigen Feind und Helden, die denen die Hölle heiß machen und es ordentlich krachen lassen, das wollte ich und hab es bekommen. Vielleicht liegt es daran, dass in der Zwischenzeit neue Autoren ins Rampenlicht getreten sind (Reilly, Wood), die ebenfalls mit fetziger Action aufwarten, dass ich jetzt nicht mehr derart ins Schwärmen komme, wie es dereinst der Fall war. Möglicherweise auch daran, dass hier viel geschludert wurde. Da werden Namen vertauscht beziehungsweise Vornamen verwechselt, und dass in Huntsville, Texas gleich neun!!! Staatsgefängnisse ihr Zuhause haben sollen, war mir auch suspekt. An einigen Stellen scheint auch die Übersetzung nicht ganz astrein zu sein, was aber nur eine Vermutung ist, da ich das Original nicht kenne. Als Beispiel sei genannt, dass Strong  nach dem Überfall auf die Klinik von ihrem Chef nur auf dessen eigene Motivation hin ihren Stern wiederbekommt und ihn drei Seiten später in einem Telefonat anbalfft, dass es für ihn gefälligst Rangerin Strong heißen solle, dann passt das für mich irgendwie nicht zusammen. Abgesehen davon - und für den Murks kann der Autor ja nichts - ist "Die Rache ist mein" ein guter Actionroman, der schnell, spannend und durchaus auch nicht ganz so politisch korrekt daherkommt und hoffen lässt, dass auch die weiteren, mittlerweile fünf Romane um Strong hierzulande aufgelegt werden und dazu vielleicht noch die beiden neuen McCracken. Eine Anfrage beim deutschen Verlag wurde noch nicht beantwortet. Eine solche Serviceleistung ist anscheinend eher bei den kleineren Verlagen im Preis inbegriffen, statt bei den Großkopferten. Vielleicht sind sie ja auch einfach nur überarbeitet. Wer weiß? Ein Fehleinkauf ist "Die Rache ist mein" für Actionfreunde jedenfalls nicht.  Rund 475 Seiten.


                  jerry garcia

                  • Gast


                  James Dashner. Er heißt Thomas. An mehr kann er sich nicht mehr erinnern. Und er ist an einem seltsamen Ort gelandet - einer Lichtung, umgeben von einem riesigen Labyrinth, in dem mörderische Kreaturen lauern. Nun liegt es an ihm und den anderen Überlebenden, einen Weg in die Freiheit zu finden. Doch die Zeit drängt und nicht alle werden es schaffen.

                  Thomas findet sich in völliger Dunkelheit wieder, kann sich gerade noch an seinen Namen und einige andere, eher selbstverständliche Dinge erinnern. Ansonsten ist sein Gedächtnis partiell gelöscht. er kann den Boden in seinem Gefängnis ebenso wie die vier Wände ertasten, aber er kommt nicht an die Decke heran. Als er schon langsam zu verzweifeln beginnt, öffnet sich ebendiese. Licht blendet ihn, als er aus dem Dunkel gezogen wird. Er sieht sich umringt von einer größeren Anzahl ebenfalls junger Burschen im Alter von ca. zwölf bis siebzehn Jahren. Chuck, der jüngste von ihnen, freut sich über die Ankunft des Neuen, ist Chuck doch jetzt nicht mehr der Frischling, da er vor Thomas ankam. Sie alle leben auf einer Lichtung und nennen sich daher auch "Lichter", haben sich aus Brettern und ähnlichem Material eine Scheune und so etwas wie eine Unterkunft gebaut. Nach und nach erfährt Thomas, wie es dazu kam, dass die Jungs hier sind. Alle kamen mit der Box an, aus der er gezogen wurde. Alle haben den Großteil ihrer Vergangenheit vergessen. Und alle mussten sich erst eingewöhnen wie er jetzt. Neue Begriffe lernen, sich im Arbeitseinsatz bewähren, da man zwar von jemand über die Box mit gewissen Dingen beliefert wird, sich aber auch um Fleisch und Gemüseanbau selbst kümmern muss. Er wird von einigen willkommen geheißen, aber auch von anderen misstrauisch beäugt. Nach und nach gewöhnt er sich ein, wird aber erst akzeptiert, als er zwar eine Grundregel verletzt, dabei aber zwei Mitbewohner rettet. Beide waren bzw. sind Läufer, die das Labyrinth, das um die Lichtung herum existiert nach einem Ausweg erkundeten. Bei der Gelegenheit lernt er auch, dass dort draußen diverse Gefahren lauern, von denen er noch nie gehört hat. Als mittels der Box eine weitere Person zu der Gemeinschaft stößt, entwickeln sich die Ereignisse immer schneller, werden sie alle zum Handeln gezwungen.

                  Dem Leser ergeht es lange Zeit wie Thomas. Er ist genauso ahnungslos wie der Junge und muss sich erst an die neuen Begriffe und das Geschehen gewöhnen, wird er doch ebenso unvermittelt auf die Lichtung geworfen wie dieser. In der Folge werden zwar unterschiedliche Charktere in einer dem Alter der Zielgruppe entsprechenden Sprache vorgestellt, aber zumeist konzentriert sich Dashner auf seinen Protagonisten Thomas, was die meisten anderen Figuren eher blass bleiben lässt. Sie sind wie auf einer Insel nur auf sich selbst gestellt, müssen zusammenhalten und doch gibt es spätestens seit dem Auftauchen von Thomas unterschiedliche Meinungen, es bilden sich beinahe zwei Gruppen. Gerade die Anhänger von Gally, der von Dashner als Gruppenfiesling auserkoren wurde, meiden Thomas. Eine wichtige Rolle spielt das Labyrinth, das irgendwie wie die Vorgänge wirkt, in die die Jungs verstrickt sind, ohne es zu ahnen. Lösen sie die mannigfaltigen Rätsel, vor die sie durch irgendwen gestellt wurden, finden sie auch einen Weg durch das Labyrinth. Gerade diese unheimlichen Rätsel sind es, die auch einen großen Teil der Spannung und des Tempos im Buch ausmachen. Nichts weist wirklich auf die "Schöpfer" und ihre Motivation hin, wird eine Sache aufgedeckt, birgt sie nur ein neues Geheimnis. Umfangreiche Schilderung einer Romanze oder von Gefühlsausbrüchen gibt es nur selten, die Dystopie dreht sich hauptsächlich um den Überlebenskampf und was hinter dem Ganzen steckt. Im letzten Viertel steigen Spannung und Tempo immer schneller an, die Geschenisse überschlagen sich. Und jetzt kommt auch etwas Tragik in die Geschichte, denn nicht alle werden den Kampf um die Freiheit überleben. Und was sie erwartet, soll all ihre Befürchtungen noch übertreffen. Jugendbuch, das in kleinen Portionen an "Die Tribute von Panem", "Herr der Fliegen" und in gewissem Maße sogar an "Cabin in the woods" erinnert. Spannend, dramatisch, wendungsreich und mit einem fiesen, offenen Ende. Die Story wird dann in "Die Auserwählten 2 - In der Brandwüste" und "Die Auserwählten 3 - In der Todeszone" fortgesetzt (beide sind jetzt auf meiner Einkaufsliste für demnächst gelandet). Von "Panem" hab ich nur die beiden Filme gesehen und muss sagen, dass mir "Maze Runner" bis hierhin entschieden mehr zusagte. Da ich Spoiler völlig vermeiden wollte, ist das hier etwas lückenhaft. Wer zu neugierig ist, soll halt PN nachfragen. Rund 490 Seiten.


                  jerry garcia

                  • Gast


                  Jake Bible. Kinsey Thorne, die erste weibliche Navy Seal, ist am Ende. Nachdem sie die Navy verlassen hatte, wendete sie sich jeder Flasche und jeder Droge zu, die sie in die Finger bekommen konnte; bis zu jenem Tag, an dem ihre Vater und ihre Cousins ihr eine neue Perspektive boten: Als Mitglied einer privaten Elite-Kampftruppe, die den Auftrag hat, ein unbekanntes Monster im Indischen Ozean aufzuspüren und zur Strecke zu bringen. Eine zweite Chance für Kinsey - doch wird sie diese überleben?

                  Somalische Piraten auf Beutezug. Da sich um den Golf von Aden die Konkurrenz sowie die internationale Truppe zum Kampf gegen Piraterie tummeln, lässt Anführer Daacad seine Leute weiter draußen im Indischen Ozean nach Beute suchen. Bald kapern sie einen deutschen Frachter und machen so zur Warnung mit einem der Seeleute kurzen Prozess. Die Leiche wird über Bord geworfen. Bei der Gelegenheit sieht Daacads Sohn Abshir einen riesigen Hai, oder was auch immer das sein soll, der den Körper einfach als Ganzes verschlingt. Da ihm das eh keiner glauben würde, halt er die Klappe. Doch nachdem sein Vater mit seinem größeren Schiff die Geiseln, für die sie abkassieren wollen, übernommen hatte, geschieht mit dem kleinen Schlauchboot, in dem sein Sohn sitzt Grauenhaftes: Das Riesenvieh zerfetzt das Boot locker und verleibt sich die an Bord gebliebenen Piraten als netten Happen ein. Festland Südafrika. Darren Chambers versucht mit einem Banker über seine Schulden und sein Boot zu verhandeln. Läuft aber schief. Sein Schiff wurde von einem Investor aufgekauft, seine Mannschaft an Land gesetzt. Da taucht plötzlich ein Mr. Ballantine auf, der ihm und seinen Mannen einen Job anbietet, der auf Meeresforschung hinausläuft. In der Zwischenzeit wird auch eine Truppe Kämpfer für eine Befreiungsmission in Somalia zusammengestellt. Alles Ex-Soldaten und deren Anführer Thorne will auch seine Tochter dabeihaben, die übrigens die Ex-Gattin von Chambers ist. Er findet sie total verwahrlost in ihrem eigenen Dreck und total zugedröhnt vor. Dennoch nimmt er sie mit und sie machen sich daran, sie von den Drogen zu entwöhnen. So langsam begreift Chambers, auf was er sich einlassen musste. Er bekommt zwar sein Schiff wieder und ein lukratives Angebot für ihn und seine Mannschaft, aber dafür müssen sie mit der Elite-Truppe erst in den Kampf ziehen, bevor es an die Meeresforschung geht. Also erster Auftritt in Somalia, um die Geiseln zu befreien sowie ein Video zu holen, auf dem der riesige Hai zu sehen ist, wie er an einem Wal knabbert. Auch der Wal sieht befremdlich aus mit seinem scharfen Gebiss. Nach hartem Kampf müssen die Männer feststellen, dass die Geiseln bereits tot sind, aber das Video bekommen sie und machen sich auf die Reise, um die Kreaturen zu finden. Verfolgt von Daacad, der sie absichtlich das Video hat holen lassen, um seine Leute vorerst aus der Suche nach dem Killerhai herauszuhalten, da die anderen über bessere Ausrüstung verfügen, um das Vieh zu finden. Keiner von ihnen weiß, was ihnen dann blüht. Es entwickelt sich eine rasante und blutige Jagd, die nicht jeder überleben wird.

                  Das wäre eigentlich der richtige Stoff für die Shark-Reihe von The Asylum. Zoe Bell als die Navy Seal und Steven Seagal als Mega Shark, denn der ist laut Beschreibung: Uralt. Riesig. Hungrig. Okay, jetzt ernsthaft. Roel Reine in den Regiestuhl, ein akzeptables Budget zur Verfügung gestellt und das würde ein fetziges Creature Feature B-Movie. Der Aufbau des Buches ist auch entsprechend. Auftauchen der Bestie, Zusammentsellen eines Jagdteams, Begegnung mit Hai. Am Anfang taucht der titelgebende Mega kurz auf und vermiest einigen somalischen Piraten den Tag, dann folgt der Wechsel zu den Hauptfiguren, die nach und nach vorgestellt werden. Eigentlich haben alle von denen irgendwie eine Macke und diverse Defizite aufzuweisen. Seien es schlichter Leichtsinn und Abenteuerlust wie bei Chambers, die Drogensucht von Kinsey, Verletzungen aus dem einen oder anderen Einsatz, einfach nur Schießwütigkeit oder Schuldgefühle wie bei Kinseys Vater. Leser, die jetzt hier einen ausgefeilten und cleveren Plot, gut ausgearbeitete Charaktere und einen nobelpreisverdächtigen Stil erwarten - Leute holt euch ein anderes Buch. Der einzige Tiefgang in "Mega" ist die Tauchfahrt mit dem Mini-U-Boot. Doch etwas anderes wollte Jake Bible ja auch nicht anbieten, wie er selbst im Vorwort zu erkennen gibt - und etwas anderes hab ich hier auch nicht erwartet. Es sollte ein Creature Feature werden, an dem nicht nur die üblichen paar Hanseln so nach und nach den Löffel abgeben, sondern mit mehr Action gewürzt sein. Nun, das ist dem Autor hervorragend gelungen. Lässt sich nach dem Angriff zum Buchbeginn die Suche nach den richtigen Leuten für den Job in punkto Action noch etwas ruhiger an, wird der Teil dennoch von ständigen coolen oder blöden Sprüchen und Hänseleien untereinander auf Kurs gehalten, wobei auch die eine oder andere kleine Auseinandersetzung mit schwerem Geschütz das Geschehen auflockert. Im letzten Drittel dann gibt es eigentlich keine Pause mehr. Action satt und jetzt endlich hat der Hai seinen großen Auftritt und einige der Kämpfer, die trotz dem einen oder anderen Manko schon als Sympathieträger herhalten können, erleben das Ende des Buches gut durchgekaut im Haimagen. Natürlich ist da einiges ziemlich sinnfrei und vogelwild, aber es macht dennoch Spaß diesen auch spannenden und rasanten Tierhorrorkracher zu lesen. "Mega" ist das buchgewordene B-Movie mit allen erforderlichen Zutaten: coolen Sprüchen, wildem Geballer, bösen Piraten, harten Faustkämpfen (Panzerfäuste, hehe) und fressgierigen Wasserwesen. Ein echter Spaß für den geneigten Fan und Jake Bible deutet auch im Vorwort sowie zum Buchende hin an, dass man vielleicht auf weitere Abenteuer der Truppe hoffen kann. Immer her damit. Eine Abwechslung zu den vielen Metzelbrutalos, die so durch die Verlage geistern (und von mir natürlich ebenfalls konsumiert werden), ist "Mega" allemal. Rund 320 Seiten.


                  Offline JasonXtreme

                  • Let me be your Valentineee! YEAH!
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                    Das klingt doch MEGA! :D
                    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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                    jerry garcia

                    • Gast
                    'Sehr von Vorteil war, dass er halt die gewohnten Szenarien der gewohnten "Unglücklichen Zehn" durch eine größere Truppe sowie natürlich den somalischen Kämpfern/Piraten aufgestockt hat. War die Voraussetzung für mehr Action und Haisättigung.


                    Offline JasonXtreme

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                      Mehr Leichen is IMMER von Vorteil, egal welche Thematik am Start is :D
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