Buchrezensionen

Gast · 1193 · 178919

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jerry garcia

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Franck Thilliez. Lucie Henebelle von der Kriminalpolizei Lille steht vor einem Rätsel, als sie den panischen Anruf eines Freundes erhält: Der leidenschaftliche Filmsammler hatte einen alten Streifen betrachtet und ist nun erblindet. Als Lucie anfängt zu recherchieren, stellt sie schnell fest, dass der Film eine tödliche Gefahr darstellt. Etwas zur gleichen Zeit entdeckt man am Ufer der Seine fünf Leichen, deren Gehirne entfernt wurden. Der Pariser Kommissar Franck Sharko stößt bald auf eine Spur, die ihn zu Lucie führt - und die beiden erkennen, dass es einen diabolischen Zusammenhang zwischen den Fällen gibt.

Eine Anzeige für die Auflösung einer Sammlung alter Filme lockt den Enthusiasten Ludovic nach Lüttich. Er ersteht zehn Filme und beim Betrachten des einen, der ohne Titel ist, erblindet er, verliert sein Sehvermögen völlig. Er ruft die Kommissarin Henebelle an, deren Telefonnummer er aufgrund einer früheren Beziehung noch in seinem Nummernspeicher hatte, aus der er willkürlich eine Rufnummer drückte, da er ohne Augenlicht schließlich keine lesen konnte. Er wird ins Krankenhaus gebracht, wo man nach einigen Untersuchungen zum Schluss kommt, dass er bald wieder seinem Hobby frönen kann. Selbstverständlich ist er ganz aufgeregt, weil er dem Film die Schuld gibt und Lucie will sich die Sache ansehen - und wenn es nur seiner Beruhigung dient. Leider aber nicht ihrer. Was sie zu sehen bekommt, ist derart verstörend, dass sie den Film an einen guten Bekannten und Filmrestaurator weitergibt. Der kann ihr schon einiges über die Machart des Werkes sagen, besonders darüber, dass in den Film, der eine Laufgeschwindgikeit von 50/per second hat, damit man so viele weitere Bilder wie möglich unter dem offensichtlichen Material verstecken kann, weitaus gruseligeres Material zu finden ist. Diese Bilder sind brutal und pervers. Während sie nun weiter nachforscht, wird Hauptkommissar Franck Sharko in Paris mit dem fund von fünf männlichen Leichen konfrontiert, denen man das Hirn entfernt hat und die durch das Herausstechen der Augen, entfernen der Hände und Zähne möglichst unidentifizierbar gemacht wurden. Ein Hinweis ergibt, dass 1993 in Kairo ähnliche Fälle vorkamen, aber schnell zu den Akten gelegt wurden. Dennoch reist Sharko nach Ägypten. Doch zuvor trifft er sich mit Lucie, die anhand der Telefonliste feststellte, dass ihr Freund Ludovic nach der Ausstrahlung der Leichenfunde in seiner bevorzugten Nachrichtensendung sofort diverse Anrufe tätigte. Sie vermutet einen Zusammenhang und schließt sich mit Sharko kurz.

Franck Thilliez bringt dem Leser (Zumindest jenen wir mir, für die "Öffne die Augen" das erste Buch aus dessen Tastatur ist) zwei Protagonisten näher, die beide ein kompliziertes Privatleben mit einigen tragischen Momenten haben. Nach dem Tod von Frau und Tochter leidet Sharko unter Schizophrenie und hat einige Marotten entwickelt - Stichwort Spielzeugeisenbahnen und Badewannen. Er hat zudem mit den Wechselwirkungen der verschriebenen Medikamente zu kämpfen und kann von jetzt auf gleich deftig ausrasten, obwohl er ansonsten einen recht souveränen und sympathischen Eindruck macht. Henebelle hingegen kämpft gegen sich selbst und ihr Pflichtbewusstsein, da sie deswegen ihre Töchter, die sie seit ihr Mann die Flucht ergriffen hat, allein erziehen muss und irgendwie auch gegen ihre dominante Mutter, die ihr zwar mit den Kindern hilft, sich aber auch nur zu gerne in ihr Leben einmischt und ungewollte Ratschläge erteilt. "Öffne die Augen" entwickelt sich mit fortlaufender Handlung zu einem düsteren und fiesen Thriller, der mit Gedanken- und Gehirnmanipulation "spielt" und dessen dunkle Geheimnisse weit zurückreichen (Und noch nicht einmal die Nazis wurden diesmal als Bösewichter herangezogen, Kompliment) und auch das inzwischen verbotene Mittel der Werbung anprangern, in der zwischen die eigentlichen und offensichtlichen Bilder, weitere eingefügt sind, die man mit dem Auge zwar kaum wahrnimmt, die aber vom Gehirn durchaus erkannt und gespeichert werden. Klar, dass sich die Politik das auch mal zunutze machte, dies aber angeblich nach dem Verbot nicht mehr tut. Immer grauseliger werden die Entdeckungen der beiden Polizisten, immer weiter ziehen sich die Kreise der Beteiligten und immer mehr Mitwisser werden beseitigt. Der Fall erweist sich bald als global, neben Belgien und Frankreich, werden auch Ägypten, Kanada und die USA zu Stationen der Ermittlungen. Viel Action gibt es in dem Buch nicht, doch die Spannung und die immer wieder in eine nicht wirklich erwartete Richtung springenden Ergebnisse aus den Nachforschungen entschädigen dafür durchaus. Grausame Wissenschaft, bösartige Experimente, Staatsdiener mit Geheimnissen, Fremdenlegion und Abhörmaßnahmen sowie Mordversuche an den Protagonisten in einem atmosphärisch dichten Thriller mit einigen Horrorelementen um Vorgänge, die nicht völlig aus der Luft gegriffen sind. Diverse Versuche, wie sie hier beschrieben werden, haben tatsächlich existiert. Wer sich die Bücher von Jean-Christophe Grange oder Bernard Minier gerne zu Gemüte führt und dabei kaum enttäuscht wurde, der ist bei Franck Thilliez auch am richtigen Platz. Der eine oder andere Leser kennt vielleicht auch den Film "Die Kammer der toten Kinder". Weitere Werke von ihm werden sicher den Weg in meinen Bücherstapel (der ungelesenen) finden.


jerry garcia

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Peter Liney. Clancey ist in die Jahre gekommen. Früher stand er als Mann fürs Grobe in Diensten der Mafia. Jetzt zählt er zu den Ausgestoßenen: Er lebt auf einer Insel, auf die alle Alten und Gebrechlichen ausgelagert werden. Hier herrscht ein ständiger Kampf ums Überleben, und es gibt keinen Schutz vor den Scheusalen, die die Menschen in nebligen Nächten quälen. Eines Tages entdeckt Clancey eine geheimes Tunnelsystem, in dem ein blindes Mädchen lebt. Sie gibt ihm Hoffnung. Und die Gelegenheit, endlich zurückzuschlagen.

Irgendwann in gar nicht so ferner Zukunft werden alte Menschen und solche, deren finanzielle Mittel eine gewisse Untergrenze nicht einmal erreichen, auf eine Insel ausgelagert. Wurde es ihnen noch als die Chance zur Autonomie verkauft, stellen sie bald fest, dass sie auf einer Müllinsel gelandet sind, von der es kein Zurück mehr gibt. Die Insel wird als Müllhalde für echten Abfall und als Halde für die als  nutzlos abgestempelten Menschen genutzt. Dazu gehört auch Clancy (nicht wie im Klappentext angegeben mit einem "e"), der früher für den Mob als Schläger und hin und wieder als Killer sein tägliches Brot verdiente. Ebenso wie der Rest der vielen Ausgelagerten hat er schon fast aufgegeben und ernährt sich vom Tauschhandel mit aus dem Müll gezogenen Materialien, die von den Bewohnern auf dem Festland entsorgt werden. Eine große Gefahr lauert nachts im Nebel. Sobald der aufzieht, haben die Satelliten keine Chance mehr zur Überwachung und aus dem undurchdringlichen Dunst tauchen Gestalten auf, die die Behausungen der alten überfallen und etliche davon brutal niedermetzeln. Bei einer solchen Attacke wird der flüchtende Clancy verletzt und findet sich nach einer langen Bewusstlosigkeit im Dunkeln wieder, was ihn befürchten lässt, erblindet zu sein. Doch das Schicksal meinte es gut mit ihm. Er wurde von einem blinden Mädchen gerettet, das hinter einem gut getarnten Eingang in den Tunneln unter dem Erdboden und Müll lebt. Er bleibt und nach und nach richten sich die beiden so ein, dass auch Clancy sich zurechtfinden kann. Und dann holt er seine beiden Freunde Jimmy und Delilah in sein neues Reich, das die blinde Lena bereitwillig mit ihm und  nun den anderen Mitbewohnern teilt. Jimmy ist sieben Jahre älter (70) als Clancy, aber ein Sammler und Bastler vor dem Herrn, was für einige Differenzen sorgt. Dennoch bilden die vier Alten eine homogene Gemeinschaft. Doch dann entdeckt Clancy etwas, das die Gelegenheit zur Veränderung gibt. Und er will sie nutzen.

Eine Dystopie, wie sie sich viele der agierenden Jungpolitiker, die ausser einem ewig langen Studium, Kenntnissen im Jointsdrehen und bei Demos Steinewerfen auf die Ordnungskräfte in ihrem nutzlosen Leben noch keinen Finger krumm gemacht haben, wahrhaft wünschen würden. Man gibt an sämtlichen Problemen der Gesellschaft einfach den Alten die Schuld und vergisst dabei, dass ohne deren Leistung die eigenen Vergünstigungen gar nicht existeieren würden. Nun haben sie es aber geschafft, dass erst die Arbeitslosenunterstützung eingestellt wurde, danach die Krankenversicherung (wer sich keinen Arzt leisten kann, hat halt Pech gehabt und erhält nen Inselurlaub), Renten und Pensionen kann man sich bei dem neuen Szenario auch sparen und für die Bildung braucht man auch nix mehr aufwenden, da die Jobs eh ins Ausland verlagert wurden und man demzufolge auch kein Wissen mehr braucht. Dazu eine Sicherheitspolitik, die nach den vielen Überwachungskameras und Drohnen endlich einen wirksamen Kniff gefunden hat: Die Bestrafungssatelliten. Allmächtig überwachen sie die Nation und entscheiden auch über die Strafen für Gesetzesübertretungen. Bei leichten kriegt man nur einen schwachen Laserstrahl ab, der einen nut für einige Tage aus dem Verkehr zieht, bei mittleren Vergehen können daraus Monate oder Jahre werden und bei schweren Verbrechen und natürlich Staatsvergehen wird man gegrillt. So weit weg von einem ähnlichen Szenario sind wir gar nicht mehr, wenn man sich die vielen Einsparungen und höflich verpackten Hetzparolen, die Bildungsmisere, die Wirtschaft oder die Kriminalität so anschaut. Neben der deutlichen Gesellschaftskritik hat Peter Liney entgegen den sonstigen Gepflogenheiten auf dem Unterhaltungsmarkt einmal die ältere Generation in den Mittelpunkt gestellt und liefert keine platte Unterhaltungsware ab. In einem durchaus auch spannenden Roman bietet er zwar keine großen Überraschungen an, kann aber doch die eine oder andere Wendung, die düstere Stimmung und später den Hoffnungsschimmer gut skizzieren. Auch seine Charaktere sind fein ausgearbeitet, bekommen eine Tiefe, die man bei vielen anderen Romanen dieses Genres eher selten findet. Wirklich Action kann man von dem Buch bis auf das packende Finale eher nicht erwarten, aber punktuell gesetzte Sprenkel davon passen sich so gut in die Handlung ein, dass niemals Langeweile oder eine Durststrecke aufkommen will. Keine Neuerfindung des Genres, aber mit der Kritik an  der derzeitigen Entwicklung und einem umgekehrten Szenario des dystopischen Jugendwahns in Buch und Film ein wahrhaft gelungener Beginn einer Trilogie. Erfreulicherweise hat das Buch auch einen vernünftigen Abschluss, sodass man sich nicht grämen muss, wenn der Verlag mal wieder wie viele in dem Geschäft, mitten in einer Reihe aufhört. Lesenswert.


jerry garcia

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Manel Loureiro. Mit rasender Geschwindigkeit verbreitet sich ein geheimnisvolles Virus von Russland aus über den Rest Europas: Diejenigen, die daran sterben, kehren als blutrünsitge Monster zurück und hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Einer der wenigen Überlebenden ist ein junger Blogger, der Tag für Tag die Ereignisse dokumentiert. Dies sind seine Aufzeichnungen vom ende der Welt.

Ein dreißigjähriger Anwalt wurde von seinem Psychiater dazu angeregt, sein Leben in einem Blog festzuhalten, um nicht endgültig einer Depression zu erliegen, die ihn nach dem Tod seiner Frau erfasst hatte. Er hält fest, dass in einem der ehemaligen Satellitenstaaten der Sowjetunion, in dem die Russen aber noch Soldaten stationiert haben, eine Basis von Terroristen überfallen wurde. Bald mehren sich Meldungen um Tote und Kranke. Viele europäische Staaten und auch die Amerikaner schicken Hilfskräfte an den Ort des Geschehens. Doch die Lage verschlimmert sich weiter. Sämtliche Hilfskräfte, viele davon selbst, erkrankt werden ausgeflogen und in ihr jeweiliges Heimatland gebracht. Russland macht die Grenzen dicht, sperrt bald das Internet, kann aber nicht verhindern, dass Flüchtlinge in die Nachbarstaaten abhauen. Putin verkriecht sich in einem Bunker und bald kommen keine Meldungen mehr aus Russland. Dafür mehren sich jetzt Katastrophenmeldungen aus Europa und den USA. Immer weiter breitet sich etwas aus, das in den Medien noch verharmlost wird und so von den Bevölkerungen nicht bestimmt werden kann. Ist es Ebola, die Vogelgrippe? Eine Nachricht aus Deutschland, in der es heißt, dass die Menschen Richtung Norden fliehen und eine nächtliche Ausgangsperre verhängt wurde, wobei die Kanzlerin Merkel androht, dass jeder sofort erschossen würde, der sich nach 20 Uhr noch im Freien befinde. Nur langsam dringt der Ernst der Lage auch nach Spanien und zu dem Anwalt. Immerhin deckt er sich mit Vorräten ein und hat eine Solaranlage auf dem Dach, sodass er und seine Katze, die ihm sehr wichtig ist, längere Zeit überleben könnten, ohne das Haus verlassen zu müssen. Als die TV-Sender den Betrieb einstellen und die ersten Horden von Untoten durch die Straßen schlurfen, beginnt auch er zu begreifen, wie arg es die Nation doch beutelt. Und irgendwann muss auch er nach draußen. Es gelingt ihm recht clever, die Zombies in seiner Straße so weit abzulenken, dass er zu seinem Wagen sprinten und mit Katze im Korb wegfahren kann. Was er sieht, ist das reinste Grauen: Sicherheitszonen mit vielen tausend Menschen, beschützt von Guardia Civil und Soldaten, wurden einfach überrannt, die Körper zerfleischt. Doch nur jene, die derart hirngeschädigt waren, dass sie nicht wieder aufwachen konnten, sind am Verfaulen, der Rest stolpert durch die Stadt. Er schafft es dennoch in einen Hafen, wo noch ein Boot liegt, eher eine kleine Segeljacht, das keiner zur Flucht geklaut hat. Er kann es flottmachen und segelt los. Nach einem heftigen Sturm kommt er nach Vigo. Die Stadt ist zerstört, verfaulende Stapel von Menschenfleisch verstänkern die Luft. Einige hundert Meter vom Kai entfernt ankert noch ein Frachter mit lebenden Menschen an Bord. Ein Seelenverkäufer mit einem Ukrainer als Kapitän und zwei weiteren seiner Landsleute, sowie billiges Personal aus Pakistan. Schnell muss der Flüchtling feststellen, dass der Kapitän ein Gauner ist und ihn auch bald erpresst, mit einer Truppe in die Stadt zu gehen, um ein geheimnisvolles Paket abzuholen. Es wird eine Himmelfahrtsmission.

Mann mit Katze gegen Zombies. Fertig. Okay, ein paar Worte dann doch noch und einen Anwaltswitz verkneif ich mir dabei auch. Abgesehen von der Katze bietet das Werk keine Neuerungen im Genre. In Blog- und später Tagebuchform wird der Ausbruch einer Zombieseuche geschildert, wie man sie aus etlichen Filmen und Büchern schon kennt, wobei das Wort Zombie im Jahre 2007 für den Anwalt anscheinend immer noch ein Fremdwort ist. Spätestens als er vom Fenster aus sieht, was da rumschlurft, sollte auch er es begriffen haben. Naja, so schlimm ist das jetzt nicht. Es geht temporeich weiter, wird durch das Verhalten des Typen und einige skurrile Situationen - wenn er im Taucheranzug (ohne Flossen!) draußen rumspaziert - mit Humor versetzt, der aber nicht zu einem brüllenden Lachen reizt und eher etwas zum Schmuneln ist. Die Charaktere erfahren keinen sonderlichen Tiefgang, sind aber auch nicht wirklich auf solide Glaubwürdigkeit ausgelegt. Natürlich muss der Kapitän eines Seelenverkäufers ein Schurke sein. Der Dreißigjährige, der noch nie von Zombies gehört hat und nach dem Tod seiner Frau nur noch Halt bei der Katze findet. Alles recht oberflächlich. Dafür aber bleibt der Lesefluss erhalten. Also anspruchslos ist schnell, um es auf einen Nenner zu bringen. Seine - und unsere - Politiker kennt der Autor aber wohl. Merkel ist schnell dabei, Erschießungskommandos anzuordnen, Politker vertuschen die Angelegenheit und belügen das Volk, bis sie selbst in Sicherheit sind, Putin schottet sich ab. Und die Amis spielen nur ein Cameo. Ebenso die Chinesen, die ihre Städte dann mal gleich atomisieren (was ihnen auch nix nutzt). Insgesamt eine lockere Lektüre, die nie den Anspruch hat Anspruch zu haben, flüssig zu konsumieren ist, so gut wie keine Längen aufweist und nicht überhart daherkommt. Wie die meisten Kinofilme der letzten beiden Dekaden eher auf Massenware gestrickt und somit den vermeintlich umsatzreichsten Markt bedient, indem man Splatterorgien vermeidet und nur hin und wieder mal einen Biss schildert oder die verwesenden Körper erwähnt. Zudem kommt die Gedankenwelt des Protagonisten zu seiner Unkenntnis bezüglich der Ungeheuer gut rüber. Atmen sie, verwesen sie, können sie Schmerz empfinden usw.? Eine nette Zombiegeschichte für zwischendurch und auf jeden Fall unterhaltsamer als die Bücher zu "The Walking Dead". Das Buch erfährt demnächst die Veröffentlichung der Fortsetzung und die hoffentlich vom Verlag etwas sorgfältiger betreut wird. In der Übersetzung wird aus einer Sackgasse schnell mal eine Einbahnstraße, in der die Helden gefangen sein sollten, aus einem Slawen dann eine Slave gefolgt vom Slawen und aus der Reiseapotheke letztendlich die Reisapotheke. Und das sind nur Beispiele des Schindluders, das da getrieben wurde. Hier setz ich dann mal die Kritik an den Großverlagen an, die sich über Amazon mokieren (Teils berechtigt, teils aus eigenem Fehlverhalten) von dem ich zwar auch kein Fan bin und dort nichts ordere, aber selbst den Blick fürs eigene Geschäft und ihre Kunden verloren haben. Teuere E-Books, schlechte Übersetzungen, laut diversen Angaben Kürzungen aus Kostengründen, um am Gehalt für die Übersetzer zu sparen, schlechtes Lektorat und Korrektorat usw. Gerade bei Letzterem haben kleinere Verlage zwar nicht das Budget dafür, schneiden meist aber besser ab und machen sich nicht derart lächerlich. Und Verlage wie Luebbe sollten sich ihre Kontaktformulare auf deren Homepages gleich sparen, wenn sie eh nicht antworten wollen.
Abgesehen von den vielen Fehlern betrifft das aber nicht das Buch. Wer nur leichte, seichte Unterhaltung sucht, die nicht langweilig wird, der ist hier schon richtig.


jerry garcia

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Kurz angemerkt: Ich hab alles so formuliert, dass es der Autor selbst, JasonXtreme und Crash_Kid_One eigentlich auf Anhieb verstehen sollten. Wenn nicht....?

John Aysa. SHE ist immer noch auf der Reise Richtung Westen, strebt ihrem unbekannten Ziel entgegen. Wieder begegnet sie seltsamen Menschen, gefährlichen Lebewesen und merkwürdigen Gemeinschaften - je weiter sie reist, umso bizarrer und gefährlicher werden diese Begegnungen. Die Welt verändert sich immer schneller - und nicht zum Besserern. Im Kielwasser ihrer Wanderung formieren sich die Fronten. Alte und neue Gegner machen sich auf die Reise, um gegen SHE und vor allem gegeneinander anzutreten, vereint m Bemühen, alle anderen zu vernichten. Zu allem Unglück ist SHE nicht in Höchstform und braucht gefährlich lang, um sich einen Überblick über Durcheinander an Gegnern zu verschaffen. Denn sie wird überaus wirkungsvoll abgelenkt und in ein Gefühlschaos gestürzt - von einer Frau namens Stella.

SHE und das Meer. Sie hat es erreicht. Leider nur einen exzessiv stinkenden Vorboten davon - ein Meer aus Scheiße. Sie  muss es durchwaten und dabei aus den Untiefen der Kloake auftauchende Gegner derart aufschlitzen, dass sie nur noch bröckchenweise zuück in ihre braune Heimat purzeln. Derweil ist auch ihr alter Gegner Clawfinger wieder zu sich gekommen, schwer überrascht, dass er jetzt zur Gruppe der Baumumarmer zählt. Ja, Clawfinger wird zu einem Grünen. Natürlich hat diese Wunderheilungnicht sein böses Naturell verändert und er macht sich prompt auf die Suche nach SHE, um sie endlich zu töten. Dass er sich da hinten anstellen muss und auch den Gottchirurg mit seinem Herrscherkomplex gegen sich hat, stört ihn weniger. Mit neuen Kräften ausgetattet, kann er alle besiegen - glaubt er. Und der Gottchirurg hat in seinem Wahn glatt übersehen, dass es da draußen noch andere Feinde gibt, die sein Imperium übernehmen wollen. Kannibalen, die seine Horde als willkommene Nahrungsquelle ansehen, durchgeknallte Biker, die einfach nur rumfahren und alle umlegen, derer sie habhaft werden können und vor allen Dingen die Gefahr aus den eigenen Reihen in Form von Mitstreitern wie Shaft oder Laymon. Und dazu noch die Gefahren durch Wesen dieser neuen Welt. Eine riesige Schar Hundertfüßler, fleischfressend selbstverständlich, greift sein Fort an und wird nur unter immensen Verlusten vernichtend zurückgeschlagen. SHE derweil entdeckt eine Kommune von Hippies, weil deren laut gespielte Musik "In-a-gadda-da-vida-" von Iron Butterfly ("Don't fear the reaper" von Blue Öyster Cult wär mir lieber gewesen und hätte auch besser zu SHE gepasst.) sie angelockt hat und der friedlich und vermutlich bekifft in einem Sessel hockende Freak ungefährlich aussah. Das geht auch eine lange Zeit gut und sie lernt Stella kennen und lieben, bis dieses Idyll durch den Hippiechef unterbrochen wird. Von wegen Friede und Liebe. SHE macht dem Treiben ein Ende und verschwindet mit Stella Richtung Meer, wo sie das sagenhafte Schiff erreichen wollen. Was sie auf dem Weg dahin nich erwartet, hätte sich keine von ihnen zu erträumen gewagt.

"Prinzessin 2 - Die Kacke ist am Dampfen".
John Aysa wurde geläutert. Er wendet sich mit seinem neuen Buch der Eloquenz eines Buches von Stephanie Meyer zu, beschreibt in strahlend hellen Farben das Aufblühen einer neuen und jugendlichen Liebe ohne jegliche Gewalt und verbannt den Sex in die Wunschträume einer Nonne.      Körperflüssigkeitenaustausch ist ein völliges Tabu. Liebe, Glück, Sonnenschein und Engelchen im  Chor sind das wichtigste Element in seinem neuen Werk - würde ich schreiben, wenn ich euch verarschen wollte. Will ich aber nicht, also zur Sache.
Ich will mal mit einigen versöhnlichen Worten anfangen, bevor ich ihn in der Luft zerreiße: John Aysa ist Filmfan, wie man auch bei der Lektüre seines neuen Buches schnell merken sollte. Und nicht nur einer, der sich auf den massenkompatiblen Blockbustermist stürzt - nein, auch Anspielungen auf geliebte C-Grütze wie "Sharknado" oder "Piranhaconda" lassen sich in "Armee der Finsternis" ertasten. Jetzt aber zu den Boshaftigkeiten. John Aysa hatte anscheinend wieder Freigang und es stellt sich die Frage, ob der Autor auch Scheiße im Hirn hat? Muss wohl, denn irgendwoher muss der Kacksee ja kommen, durch den er seine Protagonistin waten lässt. Kleiner Doppelkotz nicht ausgeschlossen. Ich würde ja vorschlagen, diese Lektüre ins Bildungsprogramm aufzunehmen, um diese Bildungsmiserenblagen a la "Fack ju Göhte" aufzurütteln. Ich schätze, das derartige Nullbildungsgesockse würde allein schon vor Schreck lernen, wenn es als Diskussionsgrundlage "Will John Aysa in Wahrheit SHE sein?" vorgesetzt bekäme. Natürlich müsste der Gruppe der Analphabeten das Ganze vorgelesen werden, aber dennoch in die weichen Birnen. Sicher würde es deren kleinen Geist perforieren, wenn ihnen die Rübenhirne  mit fleischfressenden Hundertfüsslern, Bikergangs im "Mad Max"-Stil, die dann auch noch "Kaufhaus-Zombie"-mäßig in die Meute von Kannibalen fahren (ES gibt noch einige weitere Anspielungen auf gute Filme, die von gewisser Sachkenntnis zeugen.)  und dort in mundgerechte Häppchen zerlegt werden, mit Körperflüssigkeiten jeglicher Art ebenso konfrontiert werden wie mit Amputationen sämtlicher lebenswichtiger Organe (Keine Angst, liebe Schüler, nicht vorhandene Gehirne werden nicht erst gesucht, erbsengroße ebenfalls verschont. Ihr seid also sicher.). "Prinzessin 2 - Armee der Finsternis" bietet Action satt, eine Wortwahl, die man bei Bestellung einer Bratwurst beim Metzger seiner Wahl als "grob" bezeichnen würde und natürlich die gewohnte Prise Schmuddelsex und Sauereien, die man erwartet hat, wenn man schon einmal in John Aysa Zeit und Geld investiert hat. Er haut dem Leser seine Prosa derart deftig um die rot gewordenen Ohren oder Schniedel, dass es nur so hämmert. Das Hirn muss einige neue Begriffe verarbeiten und wird sogar mit einer Passage im Dialekt traktiert, die meines Erachtens nicht unbedingt hätte sein müssen. Es sei denn, sie diente dazu, uns unwissenden Lesern das reale Österreich mit seinen heutigen Lebensbedingungen vorzustellen. (Nicht vergessen: beim Verlag nachfragen, der seinen Sitz in Graz hat. Kommt nur Gegrunze, hat man John Aysa als Sprecher der austrianischen Mehrheit auserkoren und ihn zwecks Ausbildung nach Deutschland geschickt, was wiederum auch seinen Hang zu solchen Büchern erklären würde. Bildungsmisere halt.) Dennoch hat es der Autor nicht nur geschafft, mich mit seinen Kenntnissen zu Filmen abseits der meinungslosen Massen zu überraschen, nein, mein weiteres großäugiges Staunen aus einem dummen Gesicht gilt der Tatsache, dass er mit der Beziehung zwischen Stella und SHE doch tatsächlich so etwas wie Emotion und "verhältnismäßige" Romantik eingebracht hat. Ich knabbere immer noch dran, weil dies doch für Leser des schlichteren Gemüts eindeutig eine Überforderung war. Erzbrutal, pornöser Sex okay. Aber Romantik dazu - in einem Roman von John Aysa? Uff, schwer zu verstehen und den Hirnwindungen beizubringen. Und dazu ist es dem Autor gelungen Selbtsüberschätzung in Humor umzuwandeln, wenn er sich selbst mit Heinlein in einem Satz nennt und so ganz nebenbei auch noch sein eigenes "Gott der Tentakel" anpreist. Cleveres, lustiges Burschi, der Mann, hehe. Hat auch noch einige andere aparte Witzchen eingebaut. Jedenfalls ist das Buch gerade in den sexuellen Ausschweifungen "leicht" zurückgenommen, lässt es dann aber doch gerade in Punkto Gewalt volle Kanne krachen. Blutfontänen strömen gen Himmel, abgehauene Gliedmaßen gen Boden und Fleischstücke in Richtung Mägen von Kannibalen. Geschnetzeltes en masse, Blutvergießen, das für mehr als einen Kacksee gereicht hätte und Leichenberge, dass man ne Aussicht hat wie vom Groß-Glockner. SHE zähmt alle ihre Gegner - sie tötet sie einfach. Und dann wird zusammen mit Stella auf Teil drei gewartet, der die beiden Frauen dann auf einem Boot in einen wunderschönen und friedlichen Sonnenuntergang zu einer einsamen Insel für frisch Verliebte bringt. Oder doch nicht? Fragt John Aysa. Der verkauft euch sein drittes Buch um SHE sicher gerne. Und ich nehm es ihm auch gerne wieder ab.
Gewarnt seien all jene, die mit derartiger Lektüre nix anzufangen wissen und schon bei Fix und Foxi kurz vorm Herzkasper stehen. Finger weg, Aysa ist die böse verbotene Frucht!!! Also nicht naschen, sonst landet ihr ein einem schlechten Film wie "Noah".

DEr Autor hat übrigens darauf geantwortet;

Wahaha, wie grandios, vielen Dank! Um deine Frage zu beantworten, ja, ich habe Scheiße im Hirn, die mir regelmäßig bei Nase, Mund und Ohren rausquillt :-) und he, klar will ich der postapokalyptische Feuchttraum namens SHE sein, wer nicht???

Ich finde die Rezi schweinegut, wirklich. Witzig, bösartig, hinterfotzig. Was kann ich mehr wollen? Ich verbeuge mich vor dem schartig-rostigen Rasiermesser deiner Gedankengänge, grunz, grunz – ich habe tierischen Spaß mit der Rezi. So viele Details, so witzig obduziert. Ich finde die “romantischen” Anwandlungen selbst beängstigend, aber … neee, das spoilere ich jetzt nicht – siehe Teil 3 ;-)

Wegen Blue Öyster Cult – für mich unwiederbringlich durch die alte “The Stand” Mini-Serie besetzt, das geht unmöglich. Jedes Mal, wenn ich “Dont fear…” höre, sehe ich die Serie vor mir.
Außerdem hatte ich beim Schreiben grad Iron Butterfly laufen – und In-A-Gadda-Da-Vida ist auch von der Länge her passend. (Hör das Ding beim Schreiben 10x hintereinander ohne Unterbrechung und mit Kopfhörern!) :-)


jerry garcia

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Steve Berry. Der preisgekrönte Journalist Tom Sagan deckt in seinen Artikeln unbequeme Wahrheiten aus Brennpunktregionen der Welt auf. Doch als seine Reportage aus dem Nahen Osten als Fälschung angeprangert wird, verliert er über Nacht seinen Beruf. Was er nicht beweisen kann: Er wurde gezielt sabotiert. Aber dann wird der amerikanische Nachrichtendienst auf ihn aufmerksamUnd plötzlich ist Sagan in eine verdeckte Ermittlung verstrickt, die alles verändern könnte, was die moderne Welt über die Entdeckung Amerikas zu wissen glaubt.

Sagan hat sich mit allen zerstritten, die ihm nahestanden. Und zwar während seiner Erfolgszeit als Pressevertreter- Frau und Tochter vernachlässigt und den jüdischen Glauben des Vaters nicht nur abgelehnt, sondern auch abgelegt. Er war in der Familie nicht mehr erwünscht. Dennoch wurde ihm nach dem Tod des Vaters dessen Wohnsizt in Florida laut Testament überlassen. Dort hockt er nun und flennt, greift sich ne Knarre und will sich die Laterne wegpusten. Pech - steht doch da ein Kerl an seinem Fenster und hält ihm ein Bild seiner gefesselten Tochter hin. Ein letztes Aufbäumen der Vatergefühle lässt ihn neugierig werden. Der Typ will, dass Sagan das Grab seines Vaters öffnen lässt, weil da etwas drin sei, das er benötigt. Im Falle der Weigerung würde seine Tochter sterben. Dieser Zacharias Simon scheut keine Mittel, um sein Ziel zu erreichen. Er will den Tempelschatz der Juden finden, den Kolumbus dereinst auf Jamaika vergraben haben soll. Und ja, laut Zacharias war Kolumbus eigentlich ein Jude, der Relgion und Namen ändern musste, um von der spansichen Krone seine Reisen finanziert zu bekommen. In die Jagd nach dem Schatz nischen sich nun verschiedene Parteien ein, die allesamt ein eigennütziges Interesse vorzuweisen haben. auch der Maggellan Billet und Stephanie Nelle ist mit von der Partie, aber diesmal ohne Cotton Malone. Und schon bald gibt es die ersten Opfer zu beklagen.

Wieder einmal eine Mischung aus Fakt und Fiktion mit Erinnerungen an Dan Brown und/oder Indiana Jones und der Ausgangslage, dass Christoph Kolumbus Jude gewesen sein, auf Jamaika eine größere jüdische Kolonie hinterlassen habe, die sich später mit den entflohenen Sklaven vermischt hätte. Steve Berry arbeitet die Geschichte der Juden recht einseitig auf, macht sie zu ehrenhaften Helden im Kampf um ihre Vergangenheit, lässt aber deren eigene Gräueltaten gerne außer acht. Positiv ist, dass die bösen Nazis nur in Rückblenden der Geschichte vorkommen und sie diesmal nicht an fiesen Verschwörungen beteiligt sind. Hingegen haben Amerikaner und Jamaikaner andere Vorstellungen von Ehrhaftigkeit. Unter den Parteien kommt es bald zu Verrat und Mord, was das Buch auch aufpeppt. Ehrlich gesagt, war mir der winselnde Journalist derart egal, dass mich sein Schicksal kaum anrühren mochte. Gleiches gilt für die doofe Tochter. Oberflächlich unsympathisch. Beginnt die ganze Angelegenheit noch recht interessant und flüssig, wird es mit Fortdauer immer zäher. Die vielen Rückblenden und Gedanken an frühere Zeiten bremsen Lesefluss und Aufmerksamkeit gewichtig ab, auch wenn Teile davon zur Erläuterung der Handlung dienen sollen. Die wechselnen Schauplätze Florida, Wien, Prag, Jamaika sollen vielleicht Schwung erzeugen, müssen aber leider vor der weitschweifigen Erzählweise kapitulieren. Und das Ende ist dann wieder derart heile heile Gänsje, dass man es kaum glauben mag. Journalist wird für seinen damals als verlogen angesehen Artikel rehabilitiert, Töchterchen schwingt sich freudestrahlend in Papas Arme und selbst aus dem Grab heraus bekommt er noch den Segen seines Papas, der ihn ja immer so liiiieb hatte. Würg. Mittelmaß, muss man nicht unbedingt gelesen haben. Manchmal zäh wie ein Burger in den bekannten Billigfresstempeln. Da war Steve Berry schon um Längen besser.


jerry garcia

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Adrian McKinty. Ein Torso in einem Koffer, ein tätowierter Hautfetzen und eine teuflisch schöne Witwe - Detective Sergeant Duffy ist zurück miteinem Fall, der ihn tief in die Wirren des Nordirlandkonflikts zieht. Er stößt auf skrupellose Geldgeschäfte und familiäre Abgründe. Und bald schon wird er selbst Opfer seiner Ermittlungen.

Duffy wird zu einem Fall auf einem verlassenen Fabrikgelände gerufen. Dort hat man einen Torso gefunden, dem man Beine, Arme und Kopf abgehackt hat. Identifizierung erschwerend. Dazu war der arme Teufel schon einige Zeit tot und hat wohl nur in einer Tiefkühltruhe rumgelegen, bevor man den Körper entsorgt hat. Anhand eines Tattoos, von dem ein kleiner Teil fehlt, kann man ihn bald als einen Amerikaner erkennen, der im WK2 gedient hat. Todesursache war aber eine Vergiftung und nicht das Abschlagen des Kopfes. Begünstigt werden die Ermittlungen durch den Umstand, dass es ein äußerst seltenes Gift gewesen ist. In dem Koffer, in das man die Überreste gestopft hatte, findet einer der Detectives ein Adressschild. Als Duffy dem nachgeht, muss er erfahren, dass der Besitzer des Gepäckstücks schon seit einem Jahr tot ist. Angeblich ein Anschlag der IRA und intensive Ermittlungen gab es auch nicht, obwohl Duffy die ganze Story wenig stimmig erscheint. Also hakt er nach, stößt einen dortigen Kollegen derart vor den Kopf, dass der sich doch bald Gedanken macht, ob er damals etwas lasch gearbeitet hat. Und er will der Sache nun auf den Grund gehen. Das kostet ihn das Leben. Jetzt verbeißt sich Duffy richtig in den Fall. Was hatte der zerlegte Ami mit dem toten Iren zu tun? Dennoch kommen die Nachforschungen ins Stocken, der Fall wird von den Vorgesetzten in die "unerledigt" Akten gelegt und Duffy soll sich um Alltagskrempel sowie Papierkram kümmern.. Tut er zunächst auch und widmet sich Suff und Privatleben, da seine Freundi, die Ärztin, ihn Richtung Schottland verlassen hat und er ihr nachtrauert. Dann muss er sich noch um einen Fall von Rassismus in seiner Straße kümmern, der sich nach einer kleinen brenzligen Situation bald von selbst erledigt. Dann bekommt er einen anonymen Hinweis, versucht vergeblich den Tippgeber zu finden, nimmt daher Urlaub, reist in die Staaten, um mehr über den erstückelten herauszufinden, was ihm nur bedingt gelingt. Die US-Behörden werfen ihn glatt aus dem Land. Zurück in Irland puzzelt er weiter an dem Fall rum, bekommt Ärger mit seinen Chefs und macht auf eigene Faust weiter, was ihn später einiges kosten wird.

Ehrlich gesagt ist der Fall selbst kriminalistischer Kleinkram, dessen Lösung der Leser ziemlich schnell erkennt, sobald alle für die Handlung wesentlichen Figuren eingeführt sind. Nur Duffy quält sich einen ab und ermittelt irgendwie dumm um die Verdächtigen herum. Dass er sich so dämlich anstellen sollte und nicht gleich auf die Zusammenhänge stößt, ist wenig wahrscheinlich und bestärkt den Leser in dem Eindruck, dass der Fall nur als Aufhänger dient, um die Situation in Irland 1982 zu beschreiben. Natürlich kann ein Roman aus dieser Zeit nicht ohne Thin Lizzy-Anspielung auskommen, beschäftigt sich aber dann hauptsächlich mit der düsteren Atmosphäre in Irland. Es wird fast schon zur Gewohnheit zu lesen, wie sich der Protagonist immer gründlich unter seinem Wagen umsieht, bevor er einsteigt. McKinty hat diese Momente der tagtäglichen Furcht vor Attentaten perfekt eingefangen. Natürlich wird auch wieder auf Duffys Religionszugehörigkeit eingegangen, mit der er irgendwie auf der falschen Seite zu stehen scheint, wenn er als Bulle in der Stadt unterwegs ist. Und dort kommt es immer wieder zu kleineren Scharmützeln zwischen den Parteien. Und diese ganzen Befindlichkeiten, wer nun gerade mit wem paktiert oder wer gegen wen kämpft, machen deutlich, wie zerrissen das Land wirklich war. Es scheint eher Jeder gegen Jeden zu gehen, keiner gibt dem anderen auch nur ein Fitzelchen Information. Selbst Armee und Polizei sind sich nicht grün. Wo soll da ein Frieden herkommen? Diesmal nicht der großte Wurf im Hard-Boiled-Bereich durch Adrian McKinty. Atmosphäre passt, der irische Alltag 1982, die Hoffnungslosigkeit und der Gewalt sind stimmig. Die wirtschaftliche Situation vor diesem Hintergrund und die Auswirkungen auf die Bevölkerung wirken beklemmend realistisch. Nur der Fall an sich fällt da als Schwachpunkt mit nur magerem Spannungsanteil aus dem Rahmen. Ein kleiner Ausflug Richtung Action gegen Ende reißt da auch nichts mehr raus. Verglichen mit seinen bisherigen Werken also eher Mittelmaß. Mal abwarten, was Duffy Teil 3 dann so zu bieten haben wird.


jerry garcia

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Martyn Waites. Jamal, ein Strichjunge aus London, hat eine Mini-Disc mit brisanten Informationen gestohlen. Und das ist schlecht für ihn - denn nun ist der Hammer hinter ihm her, ein brutaler Killer mit ienem saphirblauen Schneidezahn, der seine Opfer auf dem Gnadenthron, einem Folterstuhl, zu Tode quält. Seine Trefferquote: 100%. Unerwartete Hilfe bekommt Jamal von dem ehemaligen Starjournalisten Joe Donovan, der verzweifelt nach seinem spurlos verschwundenen Sohn sucht. zusammen dringen die beiden in ein Netz des Schreckens vor, von dem sie sich keine Vorstellungen gemacht hatten.

Der titelgebende Gnadenthron kommt schon im Prolog kurz zum Einsatz, bevor die eigentliche Handlung beginnt. Jamal, von seiner Mutter einfach in einem Pflegeheim abgelegt und dann abgehauen, schlägt sich mit Stricherjobs durch, beklaut seine Kunden und greift auch sonst alles ab, was sich zu Geld machen und für Drogen umsetzen lässt. Dabei fällt dem Vierzehnjährigen eine Mini-Disc in die Finger, auf der er nicht nur Beweise für diverse Verbrechen zu hören bekommt, sondern auf der auch die Namen von Presseleuten genannt werden. Einer davon ist Joe Donovan. Jamal ruft bei der Zeitung an, für die Donovan laut diverser Artikel gearbeitet hat. Doch der ist nicht mehr dort. Er sitzt zu Hause und ist kurz vor dem Selbstmord, da sein Kind verschwunden ist, seine Frau ihn daraufhin verlassen hat und er keinen Sinn mehr im Weitermachen sieht. Doch seine frühere Herausgeberin Maria treibt ihn auf und bringt ihn dazu, mit ihr zusammenzuarbeiten. Nach und nach müssen sie erfahren, dass ein weiterer Journalist entführt wurde bzw. verschwunden ist und somit das Schicksal eines Wissenschaftlers teilt. Grund dafür ist Jamal, der sich in die Enge getrieben sah und in ein Haus mit anderen Jugendlichen geflüchtet ist, die von einem Father Jack "betreut" werden. Doch der regiert mit Gewalt, zwingt die Kids für ihn anschaffen zu gehen und schlimmere Dinge zu tun, wenn sie einer Vergewaltigung oder Züchtigung durch ihn entgehen wollen. Jack erfährt von der Disc und will sie zu Geld machen, zwingt gleichzeitig Jamal dazu, mit den gehörten Informationen rüberzukommen, was die Gangster dann dazu verleitet, die beiden Personen zu entführen. doch den Namen von Donovan hat Jamal für sich behalten - und der ist mit Maria auf der Suche nach ihm. Zufällig wird das Haus auch noch von den beiden Privatermittlern Peta und Amer beobachtet, die Father Jack wegen seiner Verbrechen überführen wollen. Zu allem Überfluss ist aber auch der Hammer auf der Jagd  nach dem Jungen und bald werden sich die Wege aller Beteiligten kreuzen und ungeheuerliche Misstände und Verbrechen ans Tageslicht bringen.

Klappentext mal wieder nach Gutdünken verfasst. Die Hilfe von Donovan für den Jungen ist nicht unerwartet, da der Bursche ja direkt nach ihm fragt. Und was die Erfolgsquote von 100% angeht, so ist die schon bald Makulatur. Eine weitere Fehlinfo. Dass ich mir nach dem Buch von Steve Berry scchon wieder einen versoffenen Journalisten kurz vor dem Selbstmord aus meinem SuB gegriffen habe, ist dagegen meine eigene Schuld. Aber Martyn Waites sorgt mit einigen Klischees dafür, dass dies nicht das einzige wohlbekannte Charaktermerkmal einer Figur bleibt. Die Killer-/Death Metal-Verbindung ist dermaßen platt, dass ich noch nicht einmal mehr drüber lachen konnte und die superschnuckelige, höchst intelligente Blondine mit Kampferfahrung, deren Talent wegen Vorurteilen nicht akzeptiert wird, ist ja  nun auch keine Weltneuheit. Die Story ist verzwickt durch die vielen Beteiligten mit den unterschiedlichsten Motiven und dadurch, dass es einige Zeit dauert, die "überflüssigen" Charaktere von den relevanten zu trennen. Und als man es dann geschafft hat, bleiben doch nur die üblichen Verdächtigen übrig. Keine Überraschungen in einem düsteren, manchmal auch sozialkritischen Setting, das trotz dieses Gnadenthrons nun keine wirklichen Härten aufzuweisen hat, da wird einiges dem Leser und dessen Phantasie überlassen. Man verfolgt zwar interessiert den Weg des Jungen, aber die anderen Figuren, auch oder gerade der Journalist, können einen nicht gerade zum Mitfiebern und Sympathie empfinden einladen. Fast alle erweisen sich als Egoisten, manche als einfach nur bösartige Deppen mit Vorurteilen en masse. Egal, wie  man es dreht und wendet, wer sich als Täter und wer als Opfer herauskristallisiert, "Der Gnadenthron" ist nicht mehr als ein gewöhnlicher und konventioneller Thriller, wie man ihn als Genrefan schon oft und dabei auch einige Male besser gelesen hat. Von hardboiled oder hartgesotten wie auf dem Klappentext erwähnt, ist er ne Ecke entfernt. In dieser Richtung gibt es etliche bessere Autoren. Keine völlige Pleite, aber auch keine Pflichtanschaffung, für nebenbei aber gut genug.


jerry garcia

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Richard Stark. Eine halbe Million Dollar haben fromme Gläubige einem scheinheiligen Priester gespendet. Das Geld zu erbeuten fällt Parkers Gang nicht schwer. Doch einer der Kumpel will die ganze Beute für sich haben. So ist er Parker und seinen Freunden ebenso auf den Fersen wie der skrupellose Sicherheitschef des Predigers. Beim atemlosen Showdown zeigt sich, wem Parker noch trauen kann.

Ein Insider, der mit "seinem" Prediger unzufrieden ist, weil der sich als egoistischer und gieriger Gauner erweist, will diesen mithilfe von Liss ausrauben. Tom, so der Name des Insiders, ist ehrenamtlich als Bewährungshelfer in Memphis tätig, wenn er gerade nicht mit dem Prediger auf Tour ist. So hat er Liss kennengelernt und über zwei Jahre betreut. Nach und nach haben sich die beiden Kerle ihre Pläne anvertraut und gleich dieses Ding ausgeheckt. Liss wendet sich an Parker und Ed mit seiner Brenda. Man verabredet ein Treffen, bei dem sich Parker selbstverständlich unter falschem Namen präsentiert. Die Eckdaten sind schnell ausgetauscht und man wird zu einem Zeitpunkt zuschlagen, den der junge Tom nicht kennt. So kann er Ahnungslosigkeit vortäuschen, wenn es zur Sache geht. Gesagt, getan. Eines Tages werden die Tageseinnahmen von rund 400.000 Dollar geraubt, der Junge bleibt mit einer Beule am Kopf zurück, die ebenfalls als Alibi dienen soll und jeglichen Verdacht von ihm ablenkt. Und dann beginnt es langsam in die Binsen zu gehen. Liss versucht, sich mit dem Geld abzusetzen, was ihm aber nicht gelingt. Wenigstens kann er fliehen und sich überlegen, wie er später an die Penunse kommt. Unterdessen verstecken sich Parker und Kollegen direkt unter der Nase der Bullen, sehen dann aber auch noch einen anderen Wagen mit drei verdächtigen Figuren in der Nähe rumkurven. Was sie bis dahin nicht wissen, ist, dass Tom bei seiner Freundin geplaudert und die wiederum ihren Bruder eingeweiht hat. Der und seine zwei Loser-Freunde hegen natürlich den wagemutigen Gedanken, sich des Geldes zu bemächtigen. Doch auch der Bruder muss damit leben, dass er nicht alles mitbekommt. Denn seine Freunde wollten seine Schwester noch nach einigen Detail fragen und als die Antworten nicht ihren Vorstellungen entsprachen, haben sie sie etwas härter angefasst. Was diese nicht überlebte. Und als Trottel erwiesen sich die drei dann auch noch. Während alle Welt nach den drei Räubern sucht, fahren die Kerle frech in der Gegend rum und suchen nach ihren Opfern. Blöd nur, dass die Polizei sie nun für die Täter hält und einsackt. Und Parker ist sich mit seinen Kollegen darüber einig, dass das Problem Liss gelöst werden muss, damit sie ihn nicht ewig an der Hacke haben. Bei der Gelegenheit gerät er an einen wirklich fiesen Bullen, die drei Blödmänner und an den Sicherheitschef des Predigers.

In "Verbrechen ist Vertrauenssache" gibt es eigentlich keinen, der nicht irgendwie Dreck am Stecken hat. Es herrschen eher sämtliche Schattierungen von Grau oder Schwarz vor, weiße Westen sucht der Leser vergebens. Parker ist nach wie vor der Mann, der sein Geld mit Gesetzesbrüchen verdient, aber auch einen seltsamen Ehrenkodex hat. Leuten, denen er vertrauen kann, hält er (fast) bedingungslos die Treue, er ist absolut gegen unsinnige Gewalt, geht aber im Gegenzug rücksichtlos gegen jeden vor, der ihn bescheißen will oder ihm im Weg steht. Sicher wird Parker vom Leser bald als Sympathieträger empfunden, man drückt ihm fast die Daumen, dass er gut aus der Sache rauskommt. Der Stil von Stark ist wie gewohnt knapp, auf den Punkt gebracht und ohne überflüssige Schnörkel. Nebenhandlungen, die vom Hauptthema ablenken könnten oder nur als Füllsel dienen fehlen dementsprechend auch. Dafür glänzt Richard Stark mit einigen wunderbaren Bonmots und gibt dem Leser auch den einen oder anderen Schmunzler mit auf den Weg, wenn z. B. Parker vom Prediger angeheuert wird, dessen Geld zurückzuholen und auch flugs den Vorschuss einkassiert, während er sich denkt, dass es in seiner langen Laufbahn das erste Mal ist, dass er dafür bezahlt wird, das Geld zurückzuholen, das er geklaut hat. Dass Parker sich aus jeder Bredouille befreien kann und alles ein für ihn mehr oder weniger gutes Ende nimmt, ergibt sich auch aus der Veröffentlichungspolitik des Verlages. Man hat mit dem letzten von Richard Stark vor seinem Tod geschriebenen Buch begonnen und sich dann langsam zurückgearbeitet bis zum Jahr 1997, in dem der Autor Parker nach zwanzigjähriger Abstinenz wieder auf den geneigten Kunden/Fan losgelassen hat. Da ist es freilich klar, dass man davon ausgehen muss, dass der Mann ohne soziale Kompetenz unbeschadet aus dem Ärger rauskommt. Es ist dann eher das WIE. Parker ist das Gegenstück zu den vielen bedröppelten politisch korrekten Kommissaren mit Hang zur Drama Queen aus deutschen oder skandinavischen Landen. Wortkarg, sparsam, gewalttätig bis brutal sind die Geschichten um Parker alle und so ist es kaum überraschend, dass es auch hier weniger zimperlich zugeht. Die Story ist gut durchdacht, der Plan wird ausgefeilt dargelegt, sein vermeintliches Scheitern ebenso wie Parkers Reaktion darauf. Eine packende Geschichte, die man möglichst in einem Rutsch lesen will und man kann sich nach dem letzten Film um Parker den Darsteller Jason Statham weiterhin gut als den Mr. Cool vorstellen. Leider werden vom Verlag keine der älteren Bücher aufgelegt und neues Material ist aufgrund des Todes von Richard Stark im Jahr 2008 ebenfalls nicht mehr zu erwarten. Schade, aber wenigstens haben wir ja seine bisherigen Werke noch zum Trost.


jerry garcia

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William Forstchen. Was wäre, wenn jemand vorhätte, die USA anzugreifen? Wäre es da nicht strategisch klug, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten zunächst den Schutz durch die überlegene Technologie zu rauben? Was wäre, wenn wenn es eine Waffe gäbe, die alles Elektronische ausschalten könnte? Diese Waffe könnte bereits in den Händen des Feindes sein. John Matherson, Geschichtslehrer und Ex-Colonel, lebt mit seiner Familie in einer friedlichen Kleinstadt in den Bergen North Carolinas. Doch die Idylle findet ein jähes Ende, als ein EMP die kompletten Vereinigten Staaten lahmlevgt. Alle elektronischen Geräte - Autos, Computer, Radios, Flugzeuge - funktionieren von einer Sekunde auf die andere nicht mehr. Die Gesellschaft bricht erschreckend schnell zusammen und John muss sich eine entscheidende Frage stellen: Wie weit würdest du gehen, um deine Familie und deine Heimat zu schützen?

Es ist ein ganz normaler Tag. Doch plötzlich bleiben alle Autos stehen, auf dem Highway, der etwas entfernt rund um die Kleinstadt Black Mountain in North Carolina führt, ersterben jegliche Geräusche. Alle sind ganz verdattert, haben aber keine Zweifel, dass sich alles wieder regeln wird. John hat das Glück, dass seine Schwiegermutter eine uralte Schüssel fährt, die noch ohne Elektronik auskommt. So ist er wenigstens mobil und fährt mit ihr in die Stadt. Inzwischen sind die ersten Fremden vom Highway rübergekommen, um Hilfe zu finden. Schon werden einige misstrauisch, weil jemand ein funktionierendes Auto hat, während ihre liegenbleiben. Einige Rabatzbrüder wollen Streit mit John beginnen, was ihnen nicht gelingt. Er fährt weiter in die Stadt, die ebenfalls unter dem Stromausfall leidet. Der frühere Colonel ohne Kampferfahrung denkt sich bald seinen Teil. Das war ein EMP, ausgelöst durch eine Atombombe, die ÜBER der Atmosphäre gezündet wurde. Keine Fallout, aber auch keine Elektrizität - alles platt. Und so dauert es nur noch drei Tage, bis erste Maßnahmen ergriffen werden müssen, die nicht sonderlich populär sind. Rationierung der Lebensmittel, da keine Lieferungen mehr erfolgen werden, Abkommen mit dem Nachbarort, gemeinsam die Grenzen zu verteidigen, um nutzlose Fresser fernzuhalten und rigoroses Durchgreifen bei Diebstahl. Hätte früher bei Mundraub nur ordentlich Schellen gegeben, ist das Stehlen von Lebensmitteln oder für die Gemeinschaft wichtigen Gütern ein Grund für die Exekution. Doch auch andere Dinge fehlen - Medikamente für die Kranken, die darauf angewiesen sind. So sterben die nach und nach weg. Auch die jüngste Tochter von John benötigt dringend Insulin, da sie zuckerkrank mit Typ 1 ist. Noch haben sie Vorrat, aber wie sieht es in eingien Monaten aus? Und nach Wochen des Ausharrens machen auch noch marodierende Banden die Gegend unsicher, die die Chance nutzen, dass Recht und Gesetz außer Gefecht gesetzt sind. Die Bürger werden bewaffnet, die Rationierung von Lebensmitteln verschärft und nur die neue Bürgerwehr und körperlich hart arbeitende Menschen bekommen bessere Stücke auf den Tisch, der Rest muss sich mit kleinsten Portionen am Leben halten. Und niemand weiß, ob die Armee jemals Hilfe bringt, das Land jemals wieder so wird wie vor dem Anschlag, von dem eh keiner weiß, wer in verübt hat.

Ich habe schon die beiden bei uns veröffentlichten Romane (Es gibt drei, aber Randomhouse lässt den dritten mal wieder untern Tisch fallen, obwohl nach zwei Büchern nix erklärt oder vielleicht aufgeklärt ist. TYPISCH!) von John Birmingham gelesen, die sich mit einem ähnlichen Thema befassen und in denen der Autor aber mehr auf Action setzt, denn auf irgendwelche Auswirkungen durch die Katastrophe. Ebenfalls durch hab ich die beiden Werke von G. Michael Hopf (Hier wird ein drittes erscheinen, wie mir der Luzifer-Verlag bestätigte), die sich auch um einen EMP drehen. Auch hier geht es recht schnell gewalttätig zur Sache. Hochpatriotisch sind sie natürlich ebenso. Ich mag fetzige Action in Buch- wie in Filmform, aber etwas intensivere Beschäftigung mit dem Alltag oder Börsenreaktionen, Auswirkungen auf die Wirtschaft hätte ich in beiden Fällen auch gerne gelesen. Außerdem wird alles nur aus US-Sicht geschildert. Europa oder Asien werdenvkaum erwähnt, auch bei Forstchen nur selten und wenn, dann als Schutthafen, weil die Amis nach dem Vorkommnis nur wild um sich geballert haben und mit Atomraketen jeden ihrer vermeintlichen Feinde auslöschten, weil man so den Richtigen trifft. Dass es da massenhaft Unschuldige hingerafft hat, wird nicht thematisiert. William Forstchen baut daneben seine Handlung nach und nach auf, schildert die schleichenden Folgen der Krise, wenn auch nur auf kleinem Raum. Die immer verzweifelter werdenden Maßnahmen, die Menschen, denen Hunger und Durst zusetzen. Immer mehr kommen die sich vor, wie in einem Dritte-Welt-Land für das sie früher gespendet haben. Forstchen beschreibt Kapitel für Kapitel, wie sich die Wohlstandsgesellschaft langsam auflöst, dass die Westler heutzutage so verweichlicht sind, dass sie ohne die nötigen Hilfsmittel kaum noch existieren können. Die Zivilisation hat sie lebensunfähig gemacht. Auch Kritik an der Regierung lässt er nicht außen vor. Wie ehedem bei 9/11 haben sie nicht auf die vielen Mahner gehört, dass so etwas vorkommen könnte, keine Maßnahmen ergriffen, obwohl der Gedanke an einen EMP durchaus real ist. Und auch William Forstchen packt die Patriotismuskeule aus. Halbwegs erträglich, aber auch geschönt. Wenn er berichtet, dass die Schutzanzüge Uniformen seien und dass von denen immer der Tod ausging, wie er am Beispiel von den Begleitern für die Todeslager dereinst in Deutschland aufführt. Was er selbstverständlich vergisst zu erwähnen, ist, dass die Amerikaner mit uniformiertem Massenmord noch viel früher ihre Erfahrungen gemacht haben. Frag nach bei den Indianern. "Aber wir sind ja Amerikaner, bei uns gibt es sowas nicht". Abgesehen davon ist das Buch höchst emotional, trotz nur kleinerer Kampfeinlagen um den Schutz der Stadt und Verteidigung der Reserven schnell aufzunehmen und recht virtuos konstruiert. Dass es in dieser Art zugehen kann und das Geschehen daher nah an der Realität ist, kann durchaus sein. Aus diesem Grund wirkt es vielleicht noch packender, wozu auch die von Kapitel zu Kapitel steigende Dramatik ihren Teil beiträgt. Ein fesselndes Buch, bei dem man den Patriotismus (der aber nicht so aufdringlich präsentiert wird, wie in einigen anderen Büchern aus US-Land) links liegenlassen und sich dem Überlebenskampf der kleinen Stadt überlassen kann. Der ist packend und spannend, bietet starke Charaktere und es fehlt ihm nur ein bisschen mehr Action, die nur im letzten Fünftel des Buches für einige Seiten voll erblüht. Was die eingangs erwähnten Autorn im Überfluss hatten, ist dafür hier etwas zu wenig. Aber für sowas hab ich ja dann Eric L. Harry.


jerry garcia

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Edward Lee, Jack Ketchum, Nate Southard, Brian Keene, Bryan Smith, Jesus F. Gonzalez, Wrath James White, Ryan Harding und Shane McKenzie. Was ist nur los mit Arrianne? Seit sie mit ihrem Mann Chuck in ihrem Traumhaus lebt, befallen sie die perversesten Begierden. Ihre Träume werden von abartiger Pornografie beherrscht. Und auf dem Bildschirm ihres Computers erscheinen ohne ihr Zutun die schlimmsten Fotos dazu. Chuck vermutet, dass Arrianne ganz einfach den Verstand verliert, aber er hilft ihr  nicht - denn ihren neuen wilden sexuellen Appetit genießt er. Doch Arrianne kommt nach und nach hinter den dreckigen Wahnsinn des Hauses in der Stirrup Iron road. Sie sieht eine Verbindung zwische3n ihren psychotischen Anfällen und der gewalttätigen Vergangenheit des Hauses - und erkennt endlich die tödliche Gefahr, in der sie und Chuck sich befinden.

Nicci hat so ihre Probleme. Ihr Job bringt ihr nur den Mindestlohn, der noch nicht einmal dazu reicht, die Miete zu löhnen. Also verdient sie sich mit dem einen oder anderen Blowjob einige Dollars dazu. Doch sie hat auch mit dem Verlobten ihrer Freundin Jenny, bei der sie wohnt und der sie einen Mietanteil abtreten muss, gepennt. Als die das mitbekommt, setzt sie Nicci vor die Tür. Danach verliert sie ihren Job und muss bei ihrem Bruder Sam unterkommen und sich ihr Geld nun als hauptberufliche Bläserin verdienen. Doch sie träumt auch von perversem Zeug. Dass ihr Bruder sich über sie hergemacht habe, sie von oben bis unten vollgekotzt hat und ihm dabei einer abging. Sie stellt ihn zur Rede, doch der weiß von nichts. In einer weiteren Nacht steht sie auf, weil sie etwas gehört hat und findet ihren Bruder Sam total zerstückelt vor. Die Polizei glaubt ihr nicht, aber sie besteht jeden Lügendetektortest. Als sie aber anfängt von einem Monster zu schwafeln , ist deren Geduld am Ende. Niccis neuer und mietfreier Wohnsitz wird die Klapse. Zehn Jahre später ziehen Arrianne und ihr Gatte Chuck in das Haus ein und finden es herrlich. Doch bald werden die sexuellen Begierden von Arrianne, die sie scheinbar immer unterdrückt hat, erweckt und sie lebt sie mit einem erfreuten Chuck aus, der daraufhin prompt seiner Geliebten den Fickvertrag aufkündigt, was die so gar nicht akzeptieren will. Doch er muss auch mitansehen, wie sich seine Frau immer mehr verändert und kann sich keinen reim darauf machen.

"65 Stirrup Iron Road" ist eine Gemeinschaftsarbeit der oben genannten Autoren, um ihren schwerkranken Kollegen Tom Piccirilli zu unterstützen, bei dem sich die Behanldungsrechnungen türmen. Das Buchwar nach kürzester Zeit ausverkauft - und zwar nur durch Vorbestellungen. Es bietet neben der Story noch ein Lesebändchen, rote Schrift und Autogramme aller Autoren sowie von Tom Piccirilli und Timo Würz, dem Cover-Illustrator. Auf einer Verkaufsplattform wird das Buch schon für günstige 199 Euro als Gebrauchtware und 249 Euro als Neuware angeboten. Dennoch würde ich mein Exemplar nicht verscherbeln. Nach einem Vorwort von Tom Piccirilli verfasst auch gleich Edward Lee einen Prolog der es in sich hat. Schon da packte mich ein Wechsel zwischen grinsen, schmunzeln und Kopfschütteln und das war erst der Anfang. So wie sich die - okay, recht dünne -  Geschichte langsam steigert, werden auch die von den Autoren draufgepackten Schmuddelanteile und Perversionen immer derber - ich sag nur Streifenhörnchen. Hin und wieder kommt einem das Ganze vor wie eine Clipsamnmlung an Ekelszenen, zusammengehalten durch eine Story, die nur Mittel zum Zweck scheint. Jeder der Burschen lässt es richtig krachen, hin und wieder gibt es auch eine blutigere Szenen, doch die "Würge"-Pornographie überwiegt. Zum Ende hin drehen sie den Spaßfaktor noch einmal so richtig auf, wenn sich die Verrückten selbst ins Buch hineinschreiben und sich gegenseitig über sich selbst lustig machen. Auch den Beruf und die Arbeit als Schriftsteller wird gekonnt auf die Schippe genommen und so manche unglaubwürdige oder auch irgendwie unfertige Szene erscheint mir genau so beabsichtigt wie sie ist. Ein Ende wie man es noch nicht gelesen hat, rundet die Sache ab. Flugs zu lesender Sammelband mit gut aufgelegten Autoren, die es feste krachen lassen. Wer aber einen schwachen Magen hat oder mit dem Genre allgemein nichts anfangen kann, sollte die Finger davon lassen und sich als "Flieger" doch lieber Büchern von Sofie Cramer widmen und die Sachen vom Festa-Verlag nicht so ernst zu nehmen. Für jeden Hardcore-Fan ist "65 Stirrup Iron Road" die volle Dröhnung. Ich würde das Buch den geneigten Lesern ja empfehlen, aber es ist schon ausverkauft und die Empfehlung wäre somit hinfällig.


jerry garcia

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Shane Gregory. Im verschlafenen Städtchen Clayfield in Kentucky bricht die Hölle auf Erden los. Eine weltweite Epidemie verwandelt die Menschen innerhalb von Stunden in blutrünstige Zombies. Eine kleine Gruppe von Überlebenden findet sich im totalen Chaos wieder und streift ohne Strom und Nahrung durch die ausgestorbenen Straßen. Hinter jeder Hausecke lauern tödliche Gefahren, gefährliche Überraschungen und potenzielle Verräter. Allmählich machen sich Hoffnungslosigkeit und Resignation breit. Hat die Welt, wie wir sie kennen, für immer ausgedient?

Der Erzähler vernimmt via Internet, dass irgendwo im fernen Europa eine Seuche ausgebrochen sein soll, die das Gehirn schädigt (Amerikaner in der alten Welt?) und die Menschen aggressiv macht. Weit weg, uninteressant. Pech, denn es dauert nicht lange, dann ist sein Heimatkaff auch betroffen. Als Museumsdirektor einer einer kaum genutzten Bildungseinrichtung sitzt er einfach seine Zeit ab, bis er von der Hauptstraße vor der Tür einen Knall hört, der auf einen Unfall schließen lässt. Da er eh nix zu tun hat, tappt er neugierig nach draußen. Und muss sehen, dass es nicht nur mehrere Crahs gegeben hat, sondern dass auch die Menschen teilweise in wilder Flucht davonrennen während andere staksig die Straße entlangschlurfen und böse Verletzungen haben. Er kann Jen, eine eher eingebildete Vorstandstusse ins Museum retten und überlegt mit ihr, was da los sein könnte und wie man weiter vorgeht. Versuche, Freunde oder Verwandte zu kontaktieren, schlagen fehl. Also müssen die beiden ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Das heißt: Raus aus dem Museum und sich Waffen besorgen, Nahrungsmittel und alles, was für ein längeres Überleben in der Gegenwart der Katastrophe notwendig ist. Sie streifen durch die Stadt, finden hin und wieder andere Überlebende, müssen ständig auf der Hut sein vor den umherstreifenden Beißern und bald auch vor Plünderern. Je länger ihr Überlebenskampf andauert, umso mehr müssen sie feststellen, dass bei einigen Menschen nicht nur der Egoismus immer mehr ans Tageslicht rückt, sondern auch manche auch nicht mehr vor Gewalt gegenüber noch Lebenden zurückschrecken, um sich zu nehmen, was sie brauchen. Im Verlaufe ihrer Flucht vor den Infizierten begegnen sie den verschiedensten Einwohnern ihrer kleinen Stadt, die sich entweder um Angehörige sorgen, ihre Stadt zurückerobern oder einfach nur weiterleben wollen. Nicht allen gelingt ihr jeweiliges Vorhaben.

Der erzählende Protagonist bleibt den gesamten Roman über namenlos und wird als Museumsdirektor vorgestellt. Doch statt eines alternden Mannes (obwohl viele spätere Ereignisse und Umstände darauf hindeuten), findet man einen Menschen vor, der zwar in der Blüte seines Lebens steht, aber sich nach einer Scheidung in sein Schneckenhaus zurückgezogen hat und bis auf seine wenigen Museumsbesucher kaum soziale Bindungen hat. Insgesamt sind die Charaktere eher oberflächlich skizziert und auch die Story selbst hat wenige Besonderhetien zu bieten, die sie von der Masse der ähnlich gelagerten Werke abheben. Vielleicht, dass der eine oder andere Untote auch nach einem Kopfschuss wieder aufsteht. Ansonsten business as usual. Was kein Fehler sein muss. Ich habe mich mit dem (unsterblichen) Genre arrangiert und greife immer wieder zu derartiger Lektüre. "Die Zombies von Clayfield" bietet keine ausufernden Metzeleien, ist jetzt aber auch nicht von der zensurfreudigen Märchentante beeinflusst. Kopf ab, Arme oder Beine zerfleddert - all das findet schon seinen Weg in die Geschichte. Der Rest ist Überlebenskampf wie gewohnt. Suche nach einem ruhigen Plätzchen zum Aussitzen der Bedrohung, Kampf gegen Plünderer oder auch Unstimmigkeiten untereinander gehören zum Szenario. Die Idee mit dem Alkohol als Heilmittel (Nicht neu, da von Jon Land schon vor rund 25 Jahren in einem Thriller genutzt), war richtig nett und hätte mit zwei Stolpererarmeen möglichweise für stimmigen Humor gesorgt. Leider wurde das Thema irgendwann unter den Tisch fallen lassen, dabei hätten sie doch mal auf die Idee kommen können, einen Sprituosenladen zu plündern. andererseits wurde das Kaff ja als "trocken" beschrieben, was aber auch irgendwie nicht so realistisch und eher unglaubwürdig klang. Und auch wenn die Übersetzung nach einer Auseinandersetzung mit Gewehren von Geschützfeuer statt Gewehrfeuer spricht, die Protagonisten hin und wieder recht unverständliche bzw. dämliche Handlungen ihr Eigen nennen können, ist "Die Zombies von Clayfield" ein unterhaltsamer und flotter Roman, der sich vor anderen dieses Genres nicht zu verstecken braucht. Gut erzählt, überlässt manches der Phantasie des Lesers, hat zumeist ein genügendes Tempo und insgesamt überzeugen, wenn man nicht auf Dauergemetzel aus gewesen ist.


jerry garcia

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Edward Lee. Ann White steht eine abartige Woche bevor. Nur wenn sie die täglichen Bewährungsproben besteht, wird sie Mitglied der legendären Studentenverbindung Alpha-House. Aber dazu muss sie die bizarrsten Sexualpraktiken über sich ergehen lassen und die Späße des perversen Hausdieners überleben. Erst danach offenbart man ihr das okkulte Geheimnis, das sich ihinter der Fassade des Colleges verbirgt - und für Ann geht der Schrecken erst los.

Drei Kandidatinnen für die Studentenverbindung stehen ihrer neuen Betreuerin gegenüber. Alle drei wurden von ihren reichen Eltern mit enormen monetären Aufwand an diese Uni gebrcht und sie wollen Ergebnisse sehen, da das Trio nicht gerade durch bildungsorientierte Leistungen mit entsprechend guten Noten auffiel. Dass sie auch noch potthäßlich im Sinne von Gesichtsbaracke und entweder dürr wie ne Bohnenstange und dem "Kein Arsch, kein Tittchen, genau wie Schneewittchen"-Bild entsprechen (Mercy) oder fett und wabbelig sind wie ein weicher Pudding, passt ins Drama (Ann + Hannah). Ann, die kein Blatt vor den Mund nimmt, schon einiges ausprobiert hat und wenigstens über einige wenige schulische Grundkenntnisse verfügt, entpuppt sich bald als Sprecherin der drei Anwärterinnen. Die Betreuerin, Miss Kezzy, hat einige interessante Überraschungen in petto, die sie den Mädels als Prüfungen vor den Latz knallen will. Und die haben es in sich. Ob Hillbillie-Kneipe oder Obdachlosenheim, die eigenen Eltern oder ne Horde Biker - sie alle werden zu den Prüfungen der Mädels geladen. Und die müssen sich gewaltig abrackern, um hier zu bestehen und nicht in den Sack zu hauen und von den Eltern enterbt zu werden oder was ihnen sonst noch bei Versagen blühen würde. Und ja, sie müssen sich auch derberen Situationen stellen, wenn sie dann vielleicht die Höllenwoche überstanden haben. Schaffen sie es, gehören sie zur Elite.

Shane, Cheffe, - DAS wurde eigens für dich geschrieben. "Monstersperma" ist ein reines Spaßbuch mit einer Protagonisten Ann, die ein Schlappmaul sondergleichen hat. Die Geschichte ist im wahrsten Sinne des Wortes spritzig - und das nicht nur auf den Humor bezogen. Um im Sprachgebrauch zu bleiben: Durch das Buch flutscht man wie geschmiert nur so durch. Also wie von Edward Lee in seinen "Extrem"-Schweinigeleien gewohnt locker leicht zu lesen und nicht durch irgendwelche lästigen Inhalte wie eine verworrene Story in ihrer Leichtigkeit gehemmt, literarische Ansprüche wurden von vornherein aus dem Buch verbannt und der Pornoanteil dafür etwas angehoben. Sinn und Zweck der knappen Erzählung ist es, den Leser mit möglichst vielen ekligen Details über die verschiedensten Sexualpraktiken mit "ungewöhnlichen" Partnern zu überschütten und nebenbei Ann für einige sehr humorvolle Momente sorgen zu lassen. Hier sei mal Clinton erwähnt, die Sache mit den Eltern oder auch nur Omaha Beach. Wenn man das Buch entsprechend angeht -  sollte man ja, denn Edward Lee und seine Art zu erzählen, dürften sich mittlerweile erhöhtem Bekanntheitsgrad erfreuen -, wird man die gesamte Zeit über "dufte" unterhalten und bekommt den reinen politisch ausserordentlich unkorrekten Unterhaltungswert. Ehrlich gesagt, ist das der bisher amüsanteste Roman von Edward Lee - jedenfalls nach meinem Empfinden. Gewalt oder Splatter ist hier fast völlig außen vor, Sex und Körperflüssigkeiten haben Hochkonjunktur und debile Grinserei beim Leser steht schon nach wenigen Seiten fest. Wie gewohnt, konstatiere ich, dass dieses Buch aus der Extrem-Reihe vom Festa-Verlag nix für empfindlische Seelchen ist und wer sich leicht ekelt, sollte auch die Griffel davon lassen, denn sie könnten schmierig werden. Eine Buchbesprechung in der Vorschule würde ich auch nicht direkt empfehlen. "Monstersperma" ist das erwartet versaute Stück Humorliteratur geworden, an das man bei einem solchen Titel und der Reihe, in der es erscheint, ohnehin sofort denkt. Kann ich an die derartigem zugeneigte Leserschaft nur als Tipp weiterreichen.


jerry garcia

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Edit: Doppelpost
« Letzte Änderung: 27. Januar 2015, 08:19:05 von jerry garcia »


jerry garcia

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Patrick Robinson, Marcus Luttrell. SEAL Team 10: eine Elitetruppe. Die Mission: einen al-Qaida-Führer zur Strecke bringen. Der Feind: Dutzende zu allem entschlossene Taliban-Kämpfer. Vier SEALs gegen eine ganze Armee. Und dann bricht die Hölle los. Die Army schickt Helikopter zur Verstärkung. Neunzehn Männer kommen um, ein einziger kommt zurück. Dies ist sein Bericht.

Marcus Luttrell ist auf einer Ranch in Texas aufgewachsen. Schon früh wird er zusammen mit seinem Zwillingsbruder vom Vater zur Selbstständigkeit erzogen. Ausserdem trainiert er mit dem Familienoberhaupt das Schießen, Jagen, Fischen, Schwimmen und Tauchen. Als er älter wird, beschließt er, später zu den SEALS zu gehen. Um fit dort anzukommen, lässt er sich von einem ehemaligen SEAL in der Nähe der Heimatstadt ausbilden. Deshalb kommt er auch einigermaßen leicht durchs Boot Camp, auch wenn er die Kälte im Norden der USA nicht gewöhnt war. Von dort aus geht es zur richtigen Ausbildung für die SEALs, die in mehreren Phasen inklusive Höllenwoche stattfindet. Es ist ein mörderisches Auswahlverfahren, das am Ende von rund 180 Leuten nur 30 bestehen. Nach dem Drill geht es für Luttrell Richtung Irak, ein bisschen Sadam ärgern. So wird er dann von Einsatz zu Einsatz verlegt, bis er dann mit seinen Kameraden Mikey, Axe und Danny nach Afghanistan geschickt wird, um einen Taliban-Führer auszuschalten, der sich etliche Morde an Amerikanern und Soldaten schuldig gemacht hat. Sie werden abgesetzt und müssen sich zu Fuß durch das karge Land schlagen. Immer auf der Hut vor dem Feind, der sich in dieser Gegend bestens auskennt und sich ihr über Generationen hinweg angepasst hat. Trotz aller Vorsicht stoßen sie auf Ziegenhirten, die ihre Herde bewachen. Nach einer ausführlichen Beratuung beschließen sie, die Leute laufen zu lassen. Möglichweise ein Fehler, denn bald werden sie von einer riesigen Übermacht Taliban umzingelt. Sobald die das Feuer eröffnen, bricht die Hölle los. Sie veschanzen sich und versuchen, den ständigen Attacken ihrer Feinde standzuhalten, die dabei sind, sie zu umzingeln. Das geht nicht ohne Verletzungen ab und als Danny, mittlerweile mehrfach schwer getroffen, kaum noch weiter kann, bleibt er zurück, um die anderen bei ihrem Rückzug zu decken. Immer mehr geraten die verbleibenen drei in die Bredouille und bald sind alle mehr oder minder schwer verwundet. Mikey begibt sich schwer verwundet aus der Deckung mitten ins Feindfeuer, um per Handy Hilfe anzufordern. Er kommt zu den Kameraden durch, überlebt diese Tat aber nicht. Auch Axe und Luttrell werden verwundet und stürzen in eine Schlucht. Die Taliban suchen nach ihnen, finden sie aber nicht. Doch sie wurden getrennt. Auch der verletzte Luttrell kann Axe nicht finden. Dafür aber wird er gefunden. Von eingen Paschtunen, deren Dorf in der Nähe ist. Bei denen ist es ehernes Gesetz, dass sie einen Mann, dem sie Zuflucht gewährt haben, bis auf den eigenen Tod verteidigen und nicht ausliefern werden. Nur dadurch kann Luttrell überleben und von einem Rettungshubschrauber abgeholt werden. Zu Hause angekommen, nachdem er zuvor einige Wochen im Hospital in Deutschland auskuriert wurde, empfangen ihn dort erst seine Familie, Freunde und SEAL-Kameraden, bevor er zur Ordensverleihung zum Präsidenten gerufen wird.

Da dieses Buch in vielen Rezensionen einige Kontroversen verursacht hat - ebenso wie bei manchen Büchern aus dem Festa-Verlag - und hier ordentlich gegenseitig Feuer gegeben wurde, ob der politischen Gesinnung, zitiere ich hier einmal Dale Brown aus einem seiner McLanahan-Bücher:"Flier under fire". Wer sich in seinen Rezensionen mit neutralen Zweizeilern, die nichts aus dem Inhalt des Buches aufzeigen, erlaubt, etwas stark zu kritisieren, muss sich nicht wundern, wenn er Gegenfeuer bekommt. Gleiches gilt für plakative Meinungsäußerungen, die verunglimpfend daherkommen wie es hier stellenweise der Fall war. Vor allen Dingen sollte man sich aber nicht mit einer Reaktion darauf zurückhalten, bloß weil es gerade nicht in die politisch korrekte Landschaft passt oder man glaubt, der Hetze beschuldigt zu werden. Noch herrscht Meinungsfreiheit und daher äußere ich die auch in solchen Fällen.
Luttrell/Robinson sprechen oft die Rules of Engagement, die Politiker und die Presse an. Ein zweischneidiges Schwert. Presseleute, die sich um ihres Jobs willen in Gefahr begeben, müssen auch damit rechnen, in der Gefahr umzukommen. Das spätere allgemeine Gewinsel um deren Schicksal ist überzogen. Aber diese Menschen machen wenigstens ihren Job so, dass sie wissen, worüber sie schreiben. Irgendwo weitab von der Front oder jeglichem Geschehen sitzen Politiker, Fernsehfritzen und Schreiberlinge oder "Pazigesinnte", die keine Ahnung von der ganzen Sache und einem Kampfeinsatz haben und spekulieren, schreiben oder behaupten Unwahrheiten um der Quoten willen oder stellen Regularien auf, deren Realitätsnähe sie nicht kennen. Andererseits sollte auch gewährleistet sein, dass sich die kämpfenden Truppen nicht auf das Niveau des Gegeners herablassen oder gar noch schlimmer agieren. Schwierig zu entscheiden, wenn man nicht vor Ort ist. Ach ja, im allgemeinen sollte man der sogenannten Pressefreiheit gewisse Riegel vorscvhieben, weil die vielen schwarzen Schafe der Zunft sie dazu nutzen, Lügen zu verbreiten, Personen zu bedrängen und auch vor dem einen oder anderen Rechtsbruch nicht zurückschrecken. Wehrt sich ein Betroffener, wird wieder nach der Pressefreiheit geplärrt. Hier gehören Beschränkungen für diesen "Berufs"-stand her.
Patrick Robinson war ein Grund, warum ich dieses Buch längere Zeit gemieden hatte. In den letzten Jahren hat er nicht mehr nur patriotisch überzogen geschrieben, er hat in gewisser Weise Mord als legitimes Mittel zum Schutz der Wirtschaft beschrieben, Gegner verunglimpft, herabgewürdigt und beschimpft. So krass, wie ich es bisher noch nicht gelesen habe. Also alles nur in seinen Romanen, seine persönliche Einstellung kenne ich natürlich nicht. Hier hat er sich dann doch zurückgenommen, obwohl er hier die Story eines Helden erzählen durfte.
Marcus Luttrell diktiert seinem Co-Autor seine Geschichte sehr subjektiv. Der Lone-Star-State Texas ist natürlich das einzig wahre Land der USA, die dortigen Männer sind echte Kerle, die Präsidenten, die von dort kamen sowieso. Kritische Untertöne hört man nur in Richtung Presse oder Politik (nicht gänzlich unberechtigt, aber doch sehr einseitig) und die Rules of Engagement werden in der Form als obsolet hingestellt, als dass die Truppe wohl nie in Gefahr geraten wäre, hätte man die Ziegenhirten einfach umgelegt. Die kämpfenden Parteien sind sauber getrennt, die Beschreibungen der Taliban mit ihren glaubensbegründeten Bärten und ihrem Hass auf die USA ebenso wie die heldenhaften, gut ausgebildeten Patrioten, die die westliche Welt verteidigen. "Lone survivor" hat  meines Erachtens aber auch einige Züge eines simplen Romans, da hier wirklich mit jeder Emotion hausieren gegangen wird, diverse Klischees eingearbeitet sind und besonders die Geschenisse in der Heimat unrealistisch strahlend geschildert werden, dass es sich doch sehr übertrieben anfühlt. Glorifizierend, mit ner Menge Pathos und in einer oft gesehenen oder gelesenen Erzählkurve (Ausbildung, Einsatz, Heimkehr) wird die Geschichte des Marcus Luttrell zum Besten gegeben. Ein Buch, das amerikaner sicher besser einordnen oder verstehen können als Europäer. Hat sich wie ein brauchbarer Roman gelesen, nicht mehr, nicht weniger. Den Film muss ich mir demnächst noch ansehen.


Offline skfreak

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    Offline Thomas Covenant

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      Yeah, der Jerry ist wieder da...schön !
      Stirrup ist schon auf dem Kindle...


      Offline Havoc

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        • Let me show you its features, hehehe!
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        Woohoo, lauter neue Tips. :)
        “When I ride my bike I feel free and happy and strong.  I’m liberated from the usual nonsense of day to day life.  Solid, dependable, silent, my bike is my horse, my fighter jet, my island, my friend.  Together we will conquer that hill and thereafter the world”


        jerry garcia

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        Yeah, endlich geht's hier mal weiter!
        Woohoo, lauter neue Tips. :)

        @SKFreak: Du hättest ja mal selbst was schreiben können. Deine Frau behauptet, du kannst das - wenn auch wie ein Vorschüler (Es geht immer noch nur ums Schreiben, falls Maggo hier jetzt mal wieder mitliest statt zu arbeiten)

        @Havoc: Du hältst mich wohl für deine Tippse?


        jerry garcia

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        John Aysa. Als der Komet, genannt Fratze, im Ozean einschlägt, verwüstet er die Welt. Eine Expedition in das hinter Stürmen verborgene Zentrum des Einschlagsgebietes gerät für die Teilnehmer zum Desaster. Sie erleiden Schiffbruch und stranden auf einer Insel, die es hier nicht geben dürfte. Was sie dort vorfinden, birgt Lust und Grauen in ungekannten Dimensionen und hat das Potential, die schwer angeschlagene Menschheit in eine Hölle auf Erden zu verbannen.

        Charles und Alexandra sind Kontraktleute, die für Geld alles tun - auch töten. Sie begegnen sich bei einem Job, auf den beide von ihren jeweiligen Arbeitgebern angesetzt waren. Der Gejagte stirbt bei der Gelegenheit und sie beschließen, dass ihre Auftraggeber durchaus jeder sein Schärflein abdrücken könne. Erledigt wurde der Job ja und das Wie sollte eh keinen interessieren. Beide finden sich bald auf einer Multimillionen-Dollar-Jacht wieder, die von den DDD - Das Dreckige Dutzend -geführt wird und die jene nach Vorgaben von Sicherheit in extremsten Fällen sowie höchste Reisegeschwindigkeit und Reichweite bauen ließen. DDD steht für zwölf Personen, die sich die Macht in Wirtschaft und Politik hinter den Kulissen teilen und für die sämtliche Menschen und Nationen nur Marionetten sind, die nach ihren Vorgaben springen, um die zwölf Puppenspieler nur noch reicher zu machen und sie weiter über dem Gesetz stehen zu lassen. Sie befinden sich auf einer Reise zu der Stelle, an der ein Komet eingeschlagen ist, der das Leben auf Erden verändert hat. Lange wurde die Menschheit über dne Ursprung des Killers aus dem All belogen, die Spekulationen schossen ins Kraut, Sektenbildung und Anarchie beherrschten das Dasein. Was DDD natürlich nicht im geringsten gekratzt hat, waren sie doch nur darauf aus, aus dem Kometen ihren Profit zu ziehen, denn wie man feststellen musste, war der Komet gesteuert. Man hat Besuch aus dem All bekommen. Äußerst unliebsamen, wie man bald zu spüren bekam. Nicht nur, dass ihr ach so sicheres Schiffchen in einem Sturm vor der unbekannten Insel schwerstens gebeutelt wird und sie zusammen mit etlichen Besatzungsmitgliedern sowie Charles und Alexandra zu Schiffbrüchigen werden, nein, sie müssen sich auch noch gegen Oktopoden erwehren und haben die wildesten Träume, die die Pornoindustrie wohl liebend gerne filmisch auswerten würde. Und damit nicht genug. Bald begegnen sie dem Gott der Tentakel und der offenbart ihnen seine Pläne.

        "Gott der Tentakel" ist ein Spektakel. Platt und plakativ, aber besonders in der zweiten Hälfte des Buches zutreffend. Das Werk ist schließlich aus der Tastatur von John Aysa und wer von ihm "Prinzessin" gelesen hat (Hab ich und das zweite Buch über SHE liegt auch vor), sollte wissen, was ihn hier zwischen den beiden Buchdeckeln erwartet. Es trieft hier nur so von Körperflüssigkeiten jeglicher Art, Standhaftigkeit und Ausdauer sind zwingend erforderlich - auch für den Leser. Falls jemand das Buch - oder die Bücher - von John Aysa als "Grauenhaft" oder "Ekelerregend" titulieren sollte, wird der Autor das vermutlich nicht als negative Kritik auffassen, sondern eher als Bestätigung seiner Absicht, eine brutale Geschichte, die in den heftigsten Sex-Szenen seit Edward Lee eingebettet ist zu erzählen, die den Leser bis ins Mark erschüttert. Und hin und wieder lässt er sogar etwas Humor aufblitzen, wenn man an Formulierungen wie "Debakeltag" denkt. Realismus sollte sich also niemand auf die Fahne schreiben, wenn er das Buch aus dem Regal des Händlers seines Vertrauens nimmt und erwirbt. Richtig gut war übrigens Part 2. Da wird so richtig schöner Inselhorror mit blutrünstigen Viechern und Monstern geboten, durch Berge von Eingeweiden und Körperteilen gewatet und in den Innereien der armen Opfer (Wirkliche Sympathieträger suchte ich hier übrigens vergebens) gematscht, was das Zeug hält, nur unterbrochen durch die eine oder andere Tentakelvergewaltigung der heftigsten Art. Dargeboten wird das Ganze in unterschiedlichen Abschnitten, die auch einige Zeitsprünge und Zukunftsaussichten sowie genitalverhärtende Visionen enthalten. Man bekommt aber im Großen und Ganzen schon nach gewisser Eingewöhnungsphase mit, wie der Hase bzw. das Sperma hier läuft. Von den Charakteren sollte man jetzt nicht zuviel erwarten, die sind eigentlich nur dauergeil und lassen sich nur ungern von einer Story ablenken. Nicht ganz so derbe Kost wie "Prinzessin", aber immer noch mit einem hohen Schweinkram-Level auf dem Schmuddel-Thron vor Edward Lee. Verwutzte Schweinigeleien mit einer gelungenen Horrorstory auf der Insel. Wer Edward Lee mag und anderen Lesestoff von John Aysa schon zu schätzen weiß, auch wenn der weniger Spaß und Humor zu bieten hat als Lee, darf hier gerne zugreifen. Für Leute, die sich schon über Richard Laymon mokieren ein Tipp: Lasst es bleiben, ist nichts für euch.


        jerry garcia

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        Matt Dinniman. Grinder. So nannte die Bevölkerung von Arizona das Monster. Aus dem Nichts tauchte es vor sechs Monaten auf und überrollt seither alles, was sich ihm in den Weg stellt: Menschen, Tiere, Autos, Gebäude. Es wächst und wächst, zerfleischt alles wie ein lebenidger Fleischwolf. Das Militär ist ratlos und plant die totale Vernichtung durch eine Atombombe. Adam gehört zu den wenigen Augenzeugen der Katastrophe. Er weiß, was die Regierung der Öffentlichkeit verschweigt. Damit du dich vor dem Grinder schützen kannst, erzählt er dir die wahre Geschichte. Also bring dich in Sicherheit - falls es dafür nicht längst zu spät ist.

        Adam ist ein ruhiger Zeitgenosse, leitet eine Hähnchenbraterei in der Stadt und hat eine Freundin namens Nif, die ihren eigentlichen Geburtsnamen Jennifer hasst wie die Pest. Nif ist eine in der Wolle gefärbte Punkerin und damit wohl auch gleichzeitig zur Außenseiterin gestempelt. Doch das rührt weder sie noch Adam. Als sie zu einem Roller-Derby gehen, geschieht das Unmögliche. Cece, eine Freundin der beiden, wird im Stadion von einem unbestimmbaren Etwas oder einer fremden Substanz angesprungen und bald völlig bedeckt. Jeder der mit ihr in Berührung kommt, erstarrt sofort. So bildet sich eine Schlange an Menschen, die an Cece hängen und auch die am äußersten Rand entwickeln nun diese Auswirkung, sodass der Menschenhaufen immer größer wird. Viele, auch Nif, stürzen herbei, um zu helfen, doch alle die dem Gebilde aus Körpern, die zusammenhängen, zu nahe kommt - und es reicht schon ein ganz leichter Touch, wird sofort ein Teil davon. Adam sieht, wie es auch Nif trifft. Durch die Menschenmasse kann er nicht zu ihr vordringen. Und plötzlich bewegt sich das Ding. Es hangelt sich aus dem Stadion, bildet Tentakel um sich fortzubewgen und auch um weitere Unglückliche einzufangen. Mit jedem Meter auf der belebten Straße werden mehr Leute integriert und die Masse immer größer. Jegliche Versuche es zu stoppen, scheitern kläglich. Die Abwehrmaßnahmen des Dings sind vielfältig. Schießt man darauf, bildet es einfach eine Lücke, durch die das Geschoss fliegt, ohne etwas zu berühren, selbst einem Bulldozer kann es ausweichen und sich dabei noch den armen Fahrer krallen. Mittlerweile sind auch die Behörden auf die Vorfälle aufmerksam geworden, wissen aber nicht, wie sie reagieren sollen. Attacken mit Schusswaffen oder gar aus Flugzeugen abgeworfenen Bomben ignoriert das Etwas einfach und lässt diese schlicht von der Menschentraube um sich herum abfangen, sodass es bald mit einer Menge verstümmelter oder angekokelter Personen umgeben ist. Noch dazu bildet es Abkömmlinge, die sich von dem etwas wegbewegen und unter den Überlebenden nach weiteren absorbierbarem Blut suchen. Und mittendrin ist Adam auf der Suche nach Nif. Er weiß, dass sie da drin ist und will sie retten.

        Über den FESTA-Verlag mit seinem außerordentlich guten Programm, das extremsten Horror, nicht ganz so extreme Geschichten und Crime und Thriller zu bieten hat, habe ich ja schon mehrfach lobend gechrieben. Daran hat sich auch bis jetzt nichts geändert. Was mir aber neu war, ist, dass die großen Publikums- und Massenwarenverlage, die kleinere Mitbewerber zumeist als ungefährlich für ihre Pfründe ignorieren, scheinbar - wie ich aufgrund der vielen positiven Reaktionen auf ihre Veröffentlichungen und der wachsenden Fangemeinde des kleineren Verlages jetzt doch mutmaße - mitbekommen haben, dass hier ein ernst zu nehmender Konkurrent herangewachsen ist. Treue Kundenbasis, Fans und ein Programm, das Lücken schließt, die man im üblichen Einheitsbrei der Großverlage absichtlich hat aufkommen lassen. Wer Bücher kürzt, umfangreiche Bücher einfach nicht verlegen will, weil zu teuer, Genres vernachlässigt oder gewisse Autoren gar nicht erst verlegt, weil zu hart für die Leser (Seit wann entscheiden Verlage, was man erwachsenen Lesern zumuten kann? Riecht stark nach Verlagszensur), braucht sich nicht wundern, wenn dann ein Verlag wie Festa kommt und sich einen festen Kundenstamm aufbaut, der sich lieber an Festa-Büchern gütlich tut, statt sein Geld in Massenware zu investieren. Das gefällt den Vorstandsetagen der kundenfernen und servicearmen (Nachfragen nach Büchern über die Kontaktformulare auf deren Homepages werden von einigen gar nicht erst beantwortet. Ich als Kunde empfinde das als mangelnde Wertschätzung.) Firmen branchenüblich dann wohl gar nicht. Was werden sie dann erst dazu sagen, dass Festa nun auch noch den "Ableger" DELTUS.DE ins Leben gerufen hat, wo sich der geneigte Leser mit SciFi/Fantasy (William Forstchen zum Beispiel) oder Endzeit wie Matt Dinniman eindecken kann. Damit wurde die Produktpalette von Festa nur erweitert und ich hab mich schon dabei ertappt, dass ich einige (nicht alle) geplanten Käufe bei den Großen zugunsten von Festa oder DELTUS.DE wieder gekippt habe. (Keine Angst, ihr Marktbeherrscher, bei euch kauf ich auch noch ab und zu.)
        Zum Buch: Kein langes Palaver, die Story steigt sofort ein und hat ein durchaus hohes Tempo aufzubieten. Nicht übermäßig brutal, aber ideenreich und hin und wieder auch emotional. Über Rückblenden erfährt man einiges über den Protagonisten, der eher ein Zeitgenosse scheint, der es allen recht machen will, der im Gegensatz zu vielen seiner Klassenkameraden im Heimatort hängengeblieben ist und keine große Karriere hinbekommen hat und der von sich aus recht subjektiv berichtet. Mir schien es, als würde der Erzähler Adam sich da so manche Pleite schön reden. Matt Dinniman hat auch einige kleinere Endzeitszenarien wie Plünderungen und Racheübergriffe eingebaut, setzt aber sein Hauptaugenmerk auf Adam und den Grinder. Regierung (Die wie gewohnt die Bevölkerung belügt), Militär (Das versagt) und andere Personen spielen nur Nebenrollen in einem sehr flotten Roman. Ich bin das Buch "Der gefäßige Grinder" ohne Erwartungen angegangen - nicht schlecht, nicht gut. Dafür hat es mich dann positiv überrascht. Man kann es in einem Rutsch "fressen" (Danke Carmen Weinand von Horror and more) und wird nicht ausgebremst, da die kurzen Charakterisierungen, über Adams Gedanken und Schilderungen an den Leser gebracht, nicht so umfangreich sind, um hemmend zu wirken. Es ist also viel los im Grinder-Land. Ein Buch, das sich durch den flotten Stil des Autors leicht und zügig lesen lässt, genug Rasanz aufweist, um ständig an der Story dranzubleiben und den Spannungsfaktor nicht aus den Augen verliert. Verloren hat bei mir nur das bzw., die Auflösung etwas, aber das ist jetzt ausschließlich meiner Abneigung gegen das mittlerweile schon fast inflationär durch alle Genres und Verlage oder Autoren benutzte Thema. Aber als "Urteil" kann ich durchaus GUT "fällen". Wirklich falsch machen kann man mit einem Erwerb meines Erachtens nichts.   
        « Letzte Änderung: 27. Januar 2015, 08:50:05 von jerry garcia »


        jerry garcia

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        Patrick Lee. Dem Veteranen Sam Dryden läuft beim Joggen ein Mädchen über den Weg. Rachel ist auf der Flucht.Doch warum jagen bewaffnete Soldaten eine Zwölfjährige? Schnell wird Sam klar: Rachel ist kein normales Kind. Sie kann Gedanken lesen. Seit ihrer Geburt wurde sie gefangen gehalten; das weiß sie noch, alle anderen Erinnerungen sind ausgelöscht. Sam beschließt, ihr zu helfen. Die Zahl der Verfolger steigt. Allmählich kehrt Rachels Gedächtnis zurück. Und Sam muss sich irgendwann eingestehen, dass das scheinbar so hilflose Mädchen über viel gefährlichere Gaben verfügt als die des Gedankenlesens.

        Sam wohnt erst seit einigen Monaten in El Sedero, wirkliche Bekannte hat er dort nicht. Nachts schläft er unruhig und nutzt die Zeit zum Joggen am Strand oder der Strandpromenade. während einer dieser Runden läuft ihm ein junges Mädchen direkt in die Arme und fleht ihn um Hilfe an. Sie muss sich verstecken, weil sie verfolgt wird. Sam hört auch schon schnelle Schritte, die aus der Richtung kommen, aus der auch das Mädchen kam. Schwere Schritte, Stiefelgeräusche. Er entscheidet sich dafür, ihr zu helfen und springt mit ihr in den Sand unter der Promenade. Einfach wegzulaufen hätte wenig Sinn, man könnte im Licht der Taschenlampen, die die Verfolger tragen, ihre Spuren erkennen. Sich einfach unter den Bohlen zu verstecken, würde auch wenig bringen, da die Kerle dort zuerst nachsehen würden. Also zieht sich Sam erst an den Händen, dann an den Beinen hoch zu einem Balken und klammert sich mit den Füßen sowie Armen daran fest, das Mädchen ruht auf seiner Brust. Hebt auch nur einer der Suchenden Lampe und Blick, sind sie geliefert. Macht keiner. Glück gehabt. Bis dahin. Doch hinter der Angelegenheit steckt eine größere Organisation, als Sam vermutete. Die sind mit neuartigen Satelliten ausgerüstet, die den gesamten Erdball überwachen können, fast perfekte Bilder erstellen und per Wärmekameras an jedem Ort Personen aufspüren. Also müssen sie weiter fliehen. Da Sam seine Brieftasche verloren hat, geht er davon aus, dass diese gefunden wurde und bei ihm Zuhause bestimmt schon ein Empfangskomitee lauert. Also klaut er ein unauffälliges Auto von einem Parkplatz, das er bald zu wechseln gedenkt. Doch er muss auch feststellen, dass es nicht bei diesen Verfolgern bleibt. Plötzlich werden sie von einem Unbekannten attackiert, tauchen weitere Menschen auf, die ihn und das Mädchen auslöschen wollen. Während diese Jagd erst unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, wird dann später auch die Bevölkerung aufgefordert, die Flüchtenden an die Polizei zu verraten, falls sie gesehen werdne sollten. Man hat den Medien ein Bild von Sam als gefährlichen Psychopath zukommen lassen, die nun ihre Leser/Zuschauer zur tätigen Mithilfe auffordern. Und andernorts werden Personen mit Versprechungen und einem formidablen Leben nach Wunsch der Macher geformt. Auch sie stellen eine Gefahr für Sam und Rachel dar.

        Patrick Lee hatte es ja für mich schon mit seinem Erstling "Die Pforte" ("The Breach") bewiesen, dass da ein erstklassiger Action- und Spannungsautor kommt, der süchtig nach seinen Büchern machen kann. Mit "Dystopia" ("Ghost Country") und "Im Labyrinth der Zeit" (Deep Sky") einen Fan aus mir gemacht und seine Klasse unter Beweis gestellt. Ein Erwerb seines neuen Buches "Mindreader" ("Runner") war somit eine reine Selbstverständlichkeit. Und ich wurde auch nicht enttäuscht. Kein langes Vorgeplänkel, keine ausufernde Einführung in die Geschichte sondern sofortiger Einstieg in die Action. Und ab da wird der Spannungsbogen kontinuierlich hochgehalten, kommen kaum Pausen auf und werden die wesentlichen Charaktere nach und nach skizziert, bis man sich ein gutes Bild von ihnen machen kann. "Mindreader" ist reinstes Kopfkino, man hat die Bilder der atemlosen Verfolgung irgendwie ständig vor Augen, wird mit der einen oder anderen Wendung belohnt, die sich auch in diversen Spionagethrillern gut gemacht hätte. Man kommt durchaus an eine Stelle, wo man sich unsicher ist, ob es außer Sam wirklich alle nur gut meinen. Shootouts, gefährliche Experimente, der Wert der Freundschaft und Zuneigung, der Sam mehr bedarf als man zu Beginn meinen möchte sowie der eine oder andere Moment, in dem Mystery eine Rolle spielt, wenn Rachel ihre Fähigkeit einsetzt und man - wenn auch nur ganz langsam - auf den Weg zu ihren weiteren Fähigkeiten geführt wird. Mit ungeminderter Rasanz verfasster Page-Turner, der Emotion mit Action verbindet, niemals durch überflüssigen Schnickschnack ausgebremst wird und der gradlinig aus sein feines Ende zusteuert. Schade, dass es bis zum Nachfolger von "Mindreader" ("Runner") noch einige Zeit dauern wird, da "Signal" erst im Juli 2015 in den USA veröffentlicht wird und ob es übersetzt nach Deutschland kommt, steht noch nicht fest. Der im Autorenporträt erwähnte Bieterkrieg in Hollywood hat wohl tatsächlich stattgefunden und lässt auf eine filmische (hoffentlich gelungene) Umsetzung hoffen. Das Buch kann ich nur empfehlen und als Kauftipp bewerten. Ich jedenfalls empfinde es als eine fantastische Lektüre ohne Schwächen. Einen möglichen Film werde ich mir mit Sicherheit dann auch ansehen.
        Untitled Justin Lin/Patrick Lee Project - IMDb
         Justin Lin teams up with Warner Bros. for Patrick Lee’s Thriller Novel | CAPE – The Coalition of Asian Pacifics in Entertainment
         Justin Lin, Michael De Luca Team At Warner Bros On Patrick Lee Thriller Novel | Deadline


        jerry garcia

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        Michaelbrent Collings. Das U-Bahn-Netz in New York umfasst 1055 Kilometer, 468 Haltestellen und 31.000 Drehkreuze. Jedes Jahr werden 1,64 Milliarden fahrgäste befördert. Sechs von ihnen werden diesen Trip niemals vergessen, denn dieser Zug ist anders als alle anderen.

        Sechs Personen, Jim, Olik, Karen, Freddy, Adolfa und Xavier, besteigen die kommende U-Bahn. Jim war sich über die Skepsis, die ihn beim anblick mancher der Figuren, die da mit ihm warteten überkamen, im Klaren und wäre liebend gerne in einen anderen Waggon eingestiegen. Doch da die anderen Türen klemmten, musste er mit den Menschen in den letzten einsteigen. Nicht lange nach Fahrtbeginn fiel die Beleuchtung aus und als diese nicht wie gewohnt nach ein paar Sekunden wieder funktionierte, wurden die ersten schon nervös. Jim fingerte an seiner Brieftasche herum, in der er das Bild seiner beiden Mädels, wie er sie nannte, mit sich herumtrug. Eine Unterhaltung mit der Latina Adolfa gerät nach kurzer Zeit ins Stocken und Versuche, mit dem Laptop oder dem Handy Hilfe zu rufen scheitern. Anfangs kann man noch die Fahrgäste im nächsten Wagen sehen, doch dann wird es auch dort dunkel. Jim glaubte, er habe Tote gesehen, doch als man nachschauen will, ist die Tür zum nächsten Waggon verschlossen. Olik zieht eine Knarre aus dem Holster und ballert auf die Trennscheiben. Und es passiert - Nichts!!! Nicht einmal einen Kratzer haben die Dinger abbekommen. Und dann fängt auch noch Freddy, der Perverse, an, lauthals zu brüllen. Keiner ahnt, was hier los ist und wie es weitergehen soll. Freddy zu helfen, erweist sich als schier unmöglich und was dann passiert, überschreitet die Grenzen des Verstandes.

        "Darkbound" fängt an, indem man Jims Gedankengängen zu den vermeintlichen Mitreisenden folgt, die man durchaus als Vorurteile beschreiben kann, wenn er die anderen fünf am Bahnsteig nach ihrem Aussehen und ihrer Kleidung beurteilt. Am auffälligsten ist Freddy, der dem Klischee der Kinderschänders vollkommen entspricht. Auch bei allen weiteren Personen treffen seine Mutmaßungen hin und wieder zu, aber er erlebt auch Überraschungen. Doch die sind für alle vorgesehen. Mit der Dunkelheit steigt die Spannung langsam aber stetig an, wird man auch mit den Charakteren bekannt gemacht. Manche erscheinen sympathisch, andere wiederum schätzt man weniger. Sehr gelungen ist der Einstieg in das Grauen, das an so manchen Geisterfilm erinnert (Und für das Genre durchaus eine Abwechslung vom ständigen Haunted House oder bösen Puppen darstellen würde), bevor es recht blutdurstig die Passagiere überfällt. Und damit nimmt das Schicksal brutal seinen Lauf - und zwar sehr rasant. Ahnt der Leser zwar schon bald - auch anhand des deutschen Beititels -, wo der Hase hinhoppelt, falls er nicht gerade verstümmelt wurde, halten die Ideen des Autors und sein - zugegeben recht schlichter, aber gut lesbarer Schreibstil - das Buch am Köcheln. Ob nun ein Zweikampf, Schußwaffeneinsatz oder das Entfernen von Körperteilen sowie einige andere Schmankerl - es ist immer was los im Waggon. Es entwickelt sich ein Grusler mit etlichen blutigen Elementen, der aber nicht unappetitlich derb daherkommt. Eine feine Schauermär, die anfangs ganz kurz eine milde Erinnerung an "Midnight Meat Train" mit Vinnie Jones geweckt hat, bevor sie eigenständig ihren unterhaltsamen Weg macht und für kurzweilige Lesestunden zu sorgen weiß. Dafür, dass meine Erwartungshaltung nicht sonderlich ausgeprägt war, ein fantastischer und bärenstarker Trip durchs Seelenleben von Fahrgästen, die sich ihr Schicksal in düsterer Atmosphäre wohlverdient haben. Nach "Sparrow Rock" wurde ich alter Zweifler nun schon zum zweiten Mal eines Besseren belehrt, obwohl ich doch als Stammleser wissen sollte, dass man von Festa oder dem Imprint Deltus.de eigentlich gute Lektüre fast schon voraussetzen kann, auch wenn es hin und wieder Rezensenten gibt, die anderer Meinung sind. Na und. Es kann ja nicht alles der Überhammer sein und wer sich generell gegen diese Verlage wendet und schon aus Prinzip meckert, soll halt woanders kaufen. Walt Disney hat schließlich schöne Bilderbücher ohne allzu schwierigen Text. Ich jedenfalls bin es mal wieder zufrieden mit FESTA.   


        jerry garcia

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        William Todd Rose. Zugedröhnt mit Drogen wirft Bosley Coughlin einen Blick auf das Ende der Welt. Städte liegen in Trümmern, die wenigen Überlebenden werden von den wandelnden Leichen erbarmungslos durch die Häuserschluchten gehetzt. Die 14-jährige Ocean hingegen kennt nichts anderes als Tod und Verwüstung. Sie schläft in Autowracks und kämpft sich auf der Suche nach Nahrung und Geborgenheit durch, bis sie eine Zuflucht unter den Straßen der Stadt findet. Die Schicksale der beiden kreuzen sich, als Bosley Clarice Hudson kennenlernt. Sie ist nicht die harmlose Verkäuferoin, für die er sie zunächst hält, und der Schlüssel zur Rettung von Ocean ... falls Bosley es schafft, mal für ein paar Stunden nüchtern zu bleiben.

        Bosley erzählt in eigenen Worten von Drogentrips und einer Welt, die kurz vor dem Ende steht. Er kann durch die Zeit reisen, wie er seinen Zuhörern bzw. Lesern mitteilt und hat gesehen, wie die Erde den Bach runtergeht. Dass seine ständige Kifferei seine Glaubwürdigkeit wenig unterstützt, versteht sich von selbst. Schildert er doch, wie er der Verkäuferin Clarice folgte, weil er erkannt hatte, dass sie erste Merkmale, ein Zombie zu werden aufwies. Es war ihm daher klar, dass er sie observieren musste, um herauszubekommen, ob sie auch die anderen Anzeichen für eine Zombiefizierung demnächst an den Tag legt. Sollte dies tatsächlich der Fall,sein, ist es seine Pflicht, die Hudson zu töten, bevor sie die ganze Welt infiziert und somit auch für das Schicksal von Ocean verantwortlich sein würde. Besagte Ocean lebt in einer Zukunft, in der es schon längst keine normale Welt mehr gibt. Die wenigen Überlebenden Menschen vegetieren im Untergrund dahin. Nachdem das Virus schon die meisten von ihnen dahingerafft hatte, begannen die Kämpfe um die Nahrung. Auf diese Art dezimierten sich die Idioten auch noch selbst. Seit kurzem ist Ocean auf sich selbst gestellt, da sie von ihrer Mutter nicht mehr versorgt wird. Nach einem Streit muss sie sich alleine durchschlagen und stößt auf Gauge und Corduroy. Die bringen sie zu einem höhlenartigen Unterschlupf, wo sie von Levi und Pebbles sowie dem schreienden Baby empfangen wird. Man päppelt sie auf, behandelt sie gut und alles scheint in Ordnung. Bis Ocean eines Tages eine Tür öffnet und einen Raum betritt, von dem sie sich fernhalten sollte. Ab jetzt wird alles anders.

        Ist das Zombiethema ausgelutscht? Es scheint so, obwohl ich immer wieder zu einer derartigen Lektüre greife und feststellen kann, dass es viel besseren Lesestoff gibt als diese unsäglichen "The walking dead"-Romane, wobei mir die Comics unbekannt sind und ich die TV-Serie in der zweiten Staffel eher suboptimal fand. William Todd Rose variiert die Ausgangslage etwas, bietet einen anderen Ansatz und macht sein Buch somit auch interessant. Großartige Gemetzel oder schlachtenartige Auseinandersetzung wie im Kriegszustand a la Craig DiLouie lässt er außen vor. Er konzentriert sich zum Einen auf Bosley und dessen schnoddriges und manchmal auch wirres Kiffergebabbel und das Leben von Ocean im zweiten Handlungsstrang und vor welcher Herausforderung sie steht. Dies und auch die Erklärung wie Bosley und Ocean denn nun zusammenhängen sowie kleine Kniffs zum jeweiligen Ende der unterschiedlichen Erzählstränge werden flott formuliert und lassen keine Langeweile aufkommen. ABER: Der Zombieanteil ist dann doch nur Genre-Massenware, die sich kaum von anderen Werken dieser Art abhebt. Die Story um den Zombieerkenner Bosley in seinem berauschten Hirn ist dafür aber frisch und unkonventionell und reißt das Buch aus dem Mittelmaß heruas. Wer also mal den etwas anderen Zombieroman genießen will und nicht unbedingt auf wildes Geballer und dauerndes Schlachten und Waten in Eingeweiden aus ist, kann sich dieser Veröffentlichung aus von DELTUS.DE gerne annehmen. Ich hab sogar erfahren dürfen, was meine Frau immer meint, wenn sie mich als FAULER Sack bezeichnet, wenn ich meinen Anteil an der Hausarbeit mal wieder zugunsten eines Films oder Buches hab liegen lassen. War jetzt nicht ganz so der helle Lichtblick wie die letzten Bücher, aber als brauchbar und okay geht es immer noch durch. Man muss sich halt auf diese andere Sichtweise einlassen.


        jerry garcia

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        Michael Laimo.NYPD-Veteran Frank Ballaro ist Ermittler aus Leidenschaft. Durch Zufall stößt er an seinem freien Tag auf einen grässlich verstümmelten jungen Mann, der ein mysteriöses Objekt umklammert - und trotz seiner schweren Verletzungen selig lächelt! Nach nur einem Wort - Atmosphäre - stirbt der Mann. Die bizarren Umstände schüren Franks Neugier, und er geht der Sache nach, obwohl sie sich seiner Zuständigkeit entzieht. Bei den Ermittlungen dekt er ein Grauen nach dem anderen auf - bis er sich mit dem Fall seines Lebens konfrontiert sieht, bei dem unzählige Leben auf dem Spiel stehen .... auch das seiner Tochter.

        Ballaro, Detective kurz vor der Rente, aber immer noch engagiert, will nach einem harten Tag, der einen seiner Verdächtigen in einem Mordfall endlich in den Knast gebracht hat, endlich den wohlverdienten Feierabend antreten. Es ist Nacht, es schifft in Strömen und als er aus dem Auto steigt, glaubt er zuerst, er wäre in eine Pfütze gelatscht. Wie falsch er doch liegt. Schnell merkt er, dass die zähe Substanz Blut ist. Er will dem Blutfluss im Rinnstein zu dessen Quelle folgen, als ihn Schreie aufschrecken. Aus einer kleinen Gasse kommt ein nackter junger Mann gerannt und läuft direkt in ein vorüberfahrendes Taxi. Der Junge ist im Genitalbereich schrecklich verstümmelt  und murmelt als sein letztes Wort nur noch Atmosphäre. Die herbeigeeilten Kollegen und die Sanis kümmern sich um den Fall, da er sich nicht in Ballaros Revier ereignet hat. Natürlich tigert er dennoch mit ihnen in die Gasse, aus der der Mann gelaufen kam. Dort finden sie einen ähnlich zugerichteten Typen vor, der vor einem Loch in einem Zaun liegt. und trotz der ganzen Cops um den Verletzten herum taucht plötzlich hinter dem ein Glatzkopf auf, der sich den armen Kerl schnappt und mit ihm abhaut. Er springt in ein Loch zu einer Senkgrube. Unvorstellbar. Keine Leiter, aber sechs Meter tief. Ballaro will nicht aufgeben und nicht nur als Zeuge auftreten, er will an dem Fall mitarbeiten. Da Hector, der Captain des anderen Reviers, sein Freund ist, wird Frank inoffiziell mit in den Fall einbezogen. Was er nach und nach entdeckt, lässt sich ihm die Nackenhaare sträuben und er findet immer mehr Entführungsfälle, die durch fast gleich aussehende Glatzen begangen wurden. Seine Tochter Jaimie sieht an ihrem College und später in ihrer Stammkneipe auch solche zweilichtigen Figuren. Als dann auch noch der eingebuchtete Mörder aus seinem vorherigen Fall auf Kaution freikommt, ist das Maß für Ballaro voll. Doch er weiß nicht, welcher Schrecken ihn und auch seine Tochter noch erwartet.

        Das Buch fängt recht gut und geheimnisvoll an, verspricht einigen Thrill. Es geht auch zügig voran und die Charaktere werden nach und nach beleuchtet, wobei sich Frank Barallo natürlich als sorgender Vater und kämpfer gegen das Böse auch emotional hervorhebt. Alle anderen Figuren sind eigentlich nur die Staffage für ein Horroszenario, das zwar hin uind wieder - speziell gegen Ende - etwas vogelwild und schräg rüberkommt, aber keinesfalls Langeweile verbreitet. Mögen manche Ideen auch an den Haaren herbeigezogen wirken, machte die Lektüre dennoch Spaß. Es ist zwar eine durchaus blutrünstige Story, die aber in der Hinsicht weit von den extremen Werken von Ryan C. Thomas "Der Sommer, als ich starb" oder gar den Herzattackenkrachern mit Hang zum Unappetitlichen von John Aysa entfernt ist, was dem Lesegenuss aber keinen Abbruch tut. Wenn man sich nicht über diverse Logiklücken oder vermeintlichen Unwahrscheinlichkeiten mokiert, wird man als Leser auch zufrieden sein. Was denn letztendlich hinter alldem steckt, lässt Michael Laimo lange offen, bringt die eine oder andere Wendung in die Handlung, die man schon als "verrückt-verspielt" bezeichnen kann, um dem Grauen auch seinen halbwegs nachvollziehbaren Weg zu öffnen, was denn doch mal zu einem Schmunzeln oder Kopfschütteln der ungläubigen Art anregt. Nichtsdestotrotz fand ich "Atmosphäre" eine lesenswerte und flott geschriebene Horrormär, die auch nicht auf jedes Klischee zurückgreift. So kann man lernen, dass nicht der Hardrock das ultimativ Böse ist, sondern Technogedudel, dass das Ozonloch andere als die propagierten Ursachen hat, dass Impotenz Leben rettet und Penner kämpferische Helden sein können. Falls man von Michael Laimo weitere Bücher veröffentlicht bin ich jedenfalls wieder dabei. Lieber manchmal unlogisch und etwas durchgeknallt, als ständig denselben Thrillereinheitsbrei um Kommissare, die mehr Lebensweisheiten von sich geben, statt zu arbeiten - und damit den Leser ins Koma schicken im Auftrag ihrer Autoren.


        jerry garcia

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        Rocky Alexander. Sie nennen es das Qilu-Virus. Es kam aus dem Osten, von irgendwo entlang des Gelben Flusses in China. Es fegte innerhalb weniger Wochen über die ganze Welt und verwandelte normale Menschen in wilde Verrückte. Es gibt nichts, was es stoppen kann. Der ehemalige Boxer Colin Ross ist entschlossen, aus der kleinen Stadt Wenatchee zu fliehen, bevor sie durch das Virus überrannt wird.Dabei muss er überforderte und schiesswütige Polizisten, Horden von Infizierten und den brutalen Wintereinbruch überleben. Im verseuchten Seattle hinterlässt ein Mann namens Rooster einen Pfad sadistischer Gewalt und Mord auf dem Rachefeldzug gegen einen Feind, der noch gefährlicher als das Virus zu sein scheint.

        Colin sitzt auf seinem Bett und will sich die Rübe wegblasen, doch bald kommen ihm Bedenken. Was, wenn er nicht richtig trifft? Liegt er dann völlig verblödet und kaum bewegungsfähig rum und wartet auf die Seuche oder wird das Virus besiegt und er muss sein Dasein als Pflegefall fristen, der sich nicht mal den Arsch abwischen kann? Nein, so will er nicht enden. Auch wenn er den Tod seiner Frau noch so sehr betrauert und ohne sie anscheinend nicht leben kann - die Alternative ist schlimmer. Also macht der Boxlehrer sich auf den Weg zu seinem Studio, um die restlichen Vorräte zu holen, die er dort gebunkert hatte. Kaum dort angekommen, schneit auch einer der Schüler, Andre, genannt Dre, herein. Völlig überzogen mit dem frischen Schnee, der draußen die Situation noch verschlimmert. Ross will sich nach Norden aufmachen, wo er einen Unterschlupf kennt und nach einigen mehr oder wenigen Disputen nimmt er Dre mit, fordert von dem aber, dass auch er seinen Teil beitragen muss. Und bald müssen sie sehen, dass die Angelegenheit nicht so einfach ist. Man kann keinem trauen, jeder kann infiziert sein, die Seuche und Mordgier vor dem Ausbruch stehen. Gegenseitige Hilfe gibt es kaum noch und so sind die zwei bald dazu gezwungen, von ihrem Rechtsempfinden Abstand zu nehmen und sich Transportmittel zu klauen. Während sie also im Freien ums Überleben kämpfen hat sich in Seattle ein gerade aus dem Bau entlassener Sträfling bei ehemaligen Kollegen eingenistet. Doch was zu Beginn wie eine fröhliche Feier startet, entpuppt sich durch den Ex-sträfling Rooster bald zu einem Gemetzel. Ohne Skrupel legt er alle seine Freunde um, nachdem er von einem erfahren hat, was er wissen will. Und auf dem Weg zu diesem Ziel hinterlässt er eine Blutspur, weil er jeden umnietet, der ihm begegnet - und zwar nicht nur Infzierte. Diese Wüteriche sind nur nettes Rahmenprogramm. Bald erreicht er eine Kirche und sucht einen Pfarrer namens Gene. Seine Befragung der Kirchenbediensteten oder der Kirchgänger ist für diese schlimmer, als wären sie dem Virus anheim gefallen. Rooter kennt keine Rücksicht, Leben bedeutet ihm nichts. Wer weiß, ob ihn nur die harte Zeit im Knast dazu gemacht. Bald findet er Pfarrer Gene und nachdem der sich erst vehement geweigert hatte, greift Rooster ihn und schleppt ihn gefesselt mit zu seinem unbekannten Ziel.

        "Rag Men" ist ein Buch, das von den Gegensätzen der beiden Hauptfiguren und der ständigen Virusbedrohung im Hintergrund lebt. Ein Kampf Gut gegen Böse scheint hier oberflächlich das Geschehen zu beherrschen, aber je weiter man mit der Geschichte vordringt, bekommt das Buch eine unerwartete Tiefe, weil man erkennt, dass nicht jeder Mensch von Natur aus Böse ist. Viele werden durch die Umstände - die Nichts mit dem Virus zu tun haben - erst dazu gemacht. Wir reden hier von Kindesmisshandlung, Gewalt in der Ehe bzw. Beziehung und Alkoholmissbrauch sowie Mord. Ross ist jemand, der sich seinen Glauben ans Leben und das gute im Menschen bewahrt hatte, aber nach einem Schicksalsschlag nicht mehr weiterleben will in diesem Sumpf der Gewalt und des weltweiten sinnlosen Sterbens durch den neuen Virus, den keiner in den Griff bekommt. Natürlich behaupten die Behörden immer noch, alles im Griff zu haben, obwohl sie Infizierte vergasen, ganze Städte abschotten und isolieren (Klingt alles wie heute bei Ebola, wenn einer gebetsmühlenartig runterrattert in Deutshland kann nix passieren, wir sind ja so gut geschützt). Doch statt sich seinem Schicksal zu ergeben, findet Ross wieder einen Sinn im Leben - einen jungen, eher schwächlichen Schwarzen ohne großen Plan. Den will er retten. Rooster ist das genaue Gegenteil. Er ist auf tödliche Rache aus und mordet schon aus reinem Vergnügen. Dennoch haben beide Protagonisten ein Ziel. Und bald treffen sie dort aufeinander. Der Virus und die dadurch ausgelöste Pandemie spielen im Grunde nur den Aufhänger für eine Geschichte, die ihre Emotionen, die sich aus Vergangenem und einem unschönen Leben ergeben, ihre Energie beziehen. Unterbrochen von einzelnen Attacken der tollwütigen Beisser zieht es beide Protagonisten an den gleichen Ort, wo sich das Schicksal mehrerer Personen entscheiden soll. "Rag Men" ist kein obeflächlicher Zombiekracher, auch wenn er es an flotten Szenen nicht mangeln lässt und ordentlich Action bietet. Der Ton ist rau und dennoch menschelt es in allen Ecken, auch wenn es jetzt nicht das tränentriefende Drama aus deutschen Schicksalsromanen ist. Hinter all der reißerisch-gelungenen Action lauert neben dem Virus auch mehr als nur ein Funke Verständnis - für beide Protagonisten. Und der junge Dre - dem drückt man ständig die Daumen, da er allein in dieser neuen, bösen Welt völlig lebensunfähig wäre. Hab ich mich bei "Jet" oder "Mega" noch vor Freunde überschlagen, ist "Rag Men" etwas darunter einzustufen. Action, keine Spur Langeweile und TROTZ dieser gefühlsbeladenen Momente keine Sekunde im Lesefluss gehemmt. Ein gutes Buch in jedem Fall mit einer knappen 8 von 10 also durchaus eine Empfehlung.

        Nachdem ich den Papst für fleischliche Kost ja schon öfter gewürdigt, nun ein weiterer Verlag, der etwas mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Der Luzifer-Verlag hat sich aus einem ursprünglichen Hobby mittlerweile zu einem ernstzunehmenden Projekt auf dem Literatursektor entwickelt, der nicht die Masse bedient, die ja eigentlich der immensen Werbung und dann aufgrund der sogenannten Bestenlisten wiederum sich selbst folgt. Hier gilt im Massenverkauf auch: Der Kunde weiß nicht, was er will, er will, was er kennt. Also wird er mit Werbung und Informationen zu den preislich teuersten, aber inhaltlich oder vom Anspruch her einem intelligenzlimboähnlichen Literatursegment der Großverlage am Gängelband geführt, wie ein oller doofer Esel zur Schlachtbank. Und selbstverständlich werden auch viele der Werke, die bei Luzifer erscheinen, von den eben erwähnten Großverlagen ignoriert. So gehört der Luzifer-Verlag zu der Gruppe Anbieter, die den geneigten Kunden von denen es viele gibt, mit Kost versorgen, die er sonst vergeblich sucht. Wer wagt es schon, einen reinen Spaßroman wie "Mega" von Jake Bible zu veröffentlichen - und das nicht ohne eine gewisse Erfolgsgeschichte. Von der Sorte gibt es wie z. B. "Jet" noch mehr. Auch dieser "Rag Men" schlägt etliche Massenware um Längen (Hier meine ich die läppischen Taschenbücher zu "The walking dead", die sind sowas von fad.) Und dann kann auch dieser Verlag es sich leisten, ein Abonnement anzubieten, das seinesgleichen sucht: Das Abo ist keine Grundlage für eine Pflichtabnahme. Der Kunde, der sich für das Abo angemeldet hat, bekommt einige Wochen vor Auslieferung eine Mail zugesandt, anhand der er sich in Ruhe überlegen kann, ob er das Buch denn will. Falls nicht, setzt er eben mal kurz aus, ohne dass er das Abo erst kündigen und später wieder aufleben lassen muss. Also völlig ohne Umstände. Und wer sich für das Abo entscheidet, bekommt die Bücher zu einem Vorzugspreis (derzeit 9,95 Euro).
        Also ich hab es gemacht, sonst würd ich nicht so hier vor mich hinblubbern. Aber nicht nur Steffen Janssen widmet sein Herzblut den Wünschen der Kunden und dem Ziel, richtig feine actionreiche Spaßbücher auf den Markt zu bringen, denn auch mit seinem Cover-Illustrator Michael Schubert hat er jemanden an der Hand (Oder vielleicht auch "in der Hand?", hehe), der Titelbilder zustande bringt, wegen denen allein ich schon bei diversen Werken zugegriffen hätte. Und er muss ja auch passende Bilder zu Romanen von Jake Bible, Tim Curran, Greg F. Gifune oder anderen so aussehen lassen, dass der Kunde aufmerksam wird. Gelingt, der Herr. Und um mal einen Spruch zu nehmen und zu zitieren, den mir Herr Janssen auf ne blöde Frage meinerseits unter die Nase rieb: Zitat - Meine Bücher sind gehobene Fachliteratur für den Fall was wäre, wenn...Zitat Ende. Die hatte ich mir ob der gestellten Frage echt verdient. Insgesamt ist auch der Luzifer-Verlag einer, dem ich Treue schwöre und den ich auch völlig bedenkenlos an die illustre Bande um Scarcrows Area und den treuen Lesern als Einkaufshort für gute Endzeitliteratur und Action mit Viecherhorror empfehlen kann.