Buchrezensionen

Gast · 1193 · 178356

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Offline JasonXtreme

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    Reihenfolge scheint dann eher unwichtig zu sein?
    Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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    jerry garcia

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    Eigentlich doch.

    In "Kaliber" wird Bezug auf Ereignisse von "Füchsin" genommen.

    Also erst Füchsin lesen, dann Kaliber.


    Offline JasonXtreme

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      jerry garcia

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      Edward Lee. Neun Erzählungen von Edward Lee, die seine obszöne literarische Klasse zeigen. Und natürlich geht es wieder um seine Lieblingsthemen: Sex, Rednecks und Monster – und das alles gewürzt mit Zynismus und blutiger Gewalt.

      Da bekommt es der Leser mit einem Sammelsurium von Auswüchsen der Lee'schen Art zu tun. Man begegnet Lud, der dafür sorgt, dass kinderlose Paare doch zum Babyglück kommen oder zwei Mafiastrategen, die es tatsächlich schaffen, eine Leiche zu verlieren. Tote Nutten kehren ins Leben zurück und rächen sich an ihren Peinigern oder ein Mann geht zur Therapie, weil er immer wieder dem Drang nachgibt, Rotze aufzuklauben und zu essen. Ein kleiner Fisch, der vom großen Boss eine Lieferung kaufen will, erlebt sein blaues Wunder und in einer anderen Geschichte geht Mr. Smith garantiert nicht nach Washington. Zwei Psychotanten geraten eindeutig an den falschen Kerl und "Das Baby" entfaltet die ganze Hölle Backwood. Und zum krönenden Abschluss gibt es noch eine kleine Lehrstunde, was "Das McCrath Modell SS40-C, S-Serie" ist und welchen Nutzen es dem geneigten Besitzer bringen kann.

      Da gibt es kein Taktieren, keine langen Einführungen (Okay, die eigentlich nach Lee-Art doch, aber ich meinte hier eher die Charakterisierung der Figuren), sondern der Leser wird direkt ins Geschehen hineingeworfen. Und wer die Werke von Edward Lee schon kennt, weiß auch, dass ganz besonders jene in der Extrem-Reihe des Festa-Verlages nichts für zarte Gemüter und empfindliche Mägen sind. Die neun Geschichten sind nur etwas für ganz Abgebrühte. Aber in der ersten Geschichte "Mr. Torso" war für mich auch auffällig, dass die Grundidee der Story durchaus Brett Williams dazu gereizt oder besser inspiriert haben könnte, seinen "Frauenzwinger" zu schreiben. Dann hat er noch etwas darum herum zugefügt und fertig war ein Lee light. Und bei der Tirade von Tipps (Tibbs?) stand wohl ganz klar Clint Eastwood aus seiner Ansprache in "Dirty Harry" Pate, als der seinen neuen Partner (gespielt von Reni Santoni) in dem Film begrüßt. Auch in "Ms. Torso" gibt es eine Anspielung auf einen Schauspieler. Hier ist es Robert Blake ("Baretta"), der sich wegen Mordes an seiner Frau verteidigen musste (im wahren Leben) und später freigesprochen wurde. Alle Geschichten habe nicht nur den Autor gemeinsam, sie loten auch mal wieder Grenzen aus und die eine oder andere kann man wirklich ganz klar der Industrie als neuesten Appetitzügler andrehen. Jener vergeht einem da ganz gewaltig. Mit der Lee-Diät wären unglaubliche Umsätze zu machen. Blut, Gekröse, jegliche Körperflüssigkeiten und Körperöffnungen (inklusive einiger neuer) gehören zum widerwärtigen, von den Lesern geliebten Repertoire von Edward Lee. Und jede seiner Geschichten hat ein feines Finale, das Progagonisten und manchmal auch den Leser überrascht. Und zwischen den Zeilen versteckt der Autor auch seine Portion Humor (etwas, das Brett Williams z. B. nicht hinbekommen hat) und recht harsche Sozialkritik. Man muss sich schon fragen, wieso es in einem so reichen Land zu solchen Brutstätten der Gewalt kommen kann? Warum hier keine soziale Regelung und Unterstützung greift, so sie überhaupt angedacht ist? Kostet sie zuviel Geld? Geld, das man lieber "nutzbringend" für Wirtschaftsbosse und Waffen einsetzt? Aber auch die Frage, wie reiche Banker solch seltsame Gelüste entwickeln können? Langeweile?

      Auf jeden Fall ist eines sicher: Edward Lee malträtiert und foltert das, was überall als "guter Geschmack" doktriniert wird. Er fragt nicht, ob er das Schreiben darf, weil die Masse es als Unbothaft ablehnt. Er tut es einfach. Wobei das Wort Geschmack bei der einen oder anderen Story sicher auch einen "bitteren Beigeschmack" hervorufen würde, sag ich mal ganz frech. "Mr. Torso - und andere Extremitäten" ist alles das, was von dem Autor erwartet wird. Böse, schrill, blutig, eklig, grob und unappetitlich bis an die Grenze des Erträglichen. Aber kein Lee ohne Humor, man muss ihn nur zu schätzen wissen. Edward Lee bietet wahre Exzesse um Sex und Gewalt und wagt sich da weiter vor als andere Autoren. John Aysa könnte da mithalten, aber sonst keiner. Die neun Kurzgeschichten von Edward Lee bieten auf jeden Fall Abwechslung, konnten aber nicht den kleinen Wermutstropfen verhindern, den ich da jetzt eingieße: es nutzt sich mit der Zeit etwas ab. Vielleicht hätte ich mir die Lektüre besser auf drei oder vier Lesungen verteilt. Jedenfalls ist das Buch ganz sicher ein scheußlich-schrecklicher und gelungener Gegenentwurf zum gepflegt-humorigen Frauenkrimi, den die großen Verlage ja anscheinend neben den verfilmbaren Jugendtrilogien momentan derart schätzen, dass jeder, der nicht schnell genug flüchtet, seines Skriptes beraubt wird, um es zu veröffentlichen. Festa läuft den Trends halt nicht hinterher, Festa macht Trends. Und die Extrem-Reihe ist so einer. Lee-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten und Lee-Gegner rühren das Dingen eh nicht an.
      « Letzte Änderung: 30. Mai 2016, 15:42:08 von jerry garcia »


      jerry garcia

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      Filip Alexanderson. Jonas hat es nicht leicht: Er muss sich um seine kranke Mutter kümmern und nebenbei sein Jurastudium durch harte Arbeit auf Stockholms Baustellen verdienen. Dabei leidet er immer wieder unter heftigen Migräneanfällen. Während einer solchen Attacke hat er eines Tages einen schrecklichen Unfall, den er wie durch ein Wunder überlebt. Bei der schnell eingeleiteten Operation entfernen die Ärzte eine merkwürdige Kapsel in Jonas’ Kopf – und von dem Moment an ist seine Welt nicht mehr die, die sie war. Es gehen seltsame Dinge vor sich, und während Jonas verzweifelt nach Antworten sucht, wird er plötzlich selbst zum Gejagten.

      Eldh findet einen Obdachlosen leblos an seinem angestammten Schlafplatz. Er scheint mit Strom misshandelt worden zu sein. Sie weiß, dass der Täter noch in der Nähe ist und sucht ihn. Und siehe da: Er ist auf dem Weg in die U-Bahnstation. Doch er merkt, dass ihm jemand folgt und kann die nicht mehr sehr agile Eldh abhängen. Und die gerät kurz darauf wieder ins Zentrum eines Mordes. Diesmal an einem Kind. Sie wird bei den Eltern als Mitarbeiterin des Sozialamtes vorstellig und startet vorsichtig eine Art Verhör, um mehr über das tote Kind zu erfahren. Leider vergebens. Ihr nächster Weg führt sie ins Leichenschauhaus, wo sie sich als Polizistin ausgibt, um zur Leiche des Kindes vorgelassen zu werden. Das gelingt ihr auch. Unterdessen ist Jonas mit sich selbst und seinem Leben völlig ausgelastet. Er muss sich um seine kranke Mutter kümmern, die in sich selbst ruht, nicht mehr redet, nicht aus dem Haus geht und kaum fähig ist, für sich zu sorgen. Um dies alles finanziell überstehen zu können, geht Jonas neben seinem Jurastudium auch auf dem Bau arbeiten. Oft genug auch schwarz, damit er die Steuer vermeiden kann. Bei einem seiner Einsätze auf dem Bau wird er, nachdem er einigen polnischen Kollegen zuvor noch bei deren bürokratischen Formularen geholfen hatte, plötzlich von einem schweren Migräneanfall gepeinigt und gerät in den Weg eines Stahlträgers, der von einem Kran umgeschwenkt wird. Der trifft ihn schwer am Hinterkopf und die Arbeiter denken, dass Jonas tot sei. Doch der junge Mann lebt. Sofort ruft man eine Ambulanz, die ihn in ein Krankenhaus fährt. Dort kommt er auf den Op-Tisch und man entfernt aus dem nahezu zerschmetterten Hinterkopf eine seltsame Kapsel. Noch während die Ärzte und Schwestern rätseln, warum Jonas überhaupt noch lebt und was die Kapsel zu bedeuten hat, springt der auf, greift sich die Kapsel und flüchtet aus dem Krankenhaus. Hilfe kann er nur bei seiner Ex-Freundin Rebecka finden. Mit ihr zusammen geht er zu einem Professor Schröder, der mehr über den Zustand von Jonas und das Geheimnis der Kapsel zu wissen scheint. Doch irgendjemand ist den Beiden auf den Fersen. Noch während sie mit dem Professor sprechen, werden sie überfallen.

      Auf der Vorderseite des Umschlags wird das Buch als Thriller deklariert. Doch es dauert nur rund 50 Seiten, bis der Leser ohne Schwierigkeiten feststellen kann, dass er hier nicht zu einem simplen Thriller mit etwas Action und Krimihandlung gegriffen hat, sondern sich Mystery mit einigen phantastischen Elementen ziemlich breit macht, die ich anhand der Inhaltsangabe nicht so wirklich auf der Rechnung hatte. Erwartet oder erhofft hatte ich mir eher einen feinen Kracher im Bourne-Stil. DAS hatte sich bald erledigt, ABER Filip Alexanderson rückt auch nicht so schnell mit Ansätzen zu einer Lösung heraus. Das hält natürlich die Spannung hoch und nötig den Leser praktisch, nicht von der Lektüre zu lassen, wenn er endlich die Hintergründe und Zusammenhänge erfahren will. Da auch das Tempo ganz okay ist, nimmt die durch die unterschiedlichen Handlungsstränge hin und wieder auftretende, leichte Verwirrung in Kauf, auch wenn es sehr lange dauert, ein gewisses Konzept hinter den Geschehnissen zu entdecken. Denn schon bald geht es um Experimente (Okay, war zu erwarten), Energiestöße, Parallelgesellschaften und auftretende Energiebündel, Kinder und Schutzbefohlene, wilde Hetzjagden durch Schweden, Schießereien und Explosionen. Und kaum glaubt man, die ersten Ideen zu einer auflösung des Ganzen zu haben, tauchen neue Geheimisse auf, haben plötzlich Menschen ungeahnte Superkräfte, für die sie auch eine ganz spezielle Nahrungsaufnahme benötigen, die schon recht seltsam anmutet. "Firstborn - Der Gejagte" entwickelt sich vom angekündigten Thriller schnell zu einem Genrebastard, der eine seit Ewigkeiten hinter den Kulissen der Öffentlichkeit aktive Verschwörung aufdeckt und mit ungeahnten Kräften und Action nicht geizt. Man muss aber die nötige Geduld und Aufmerksamkeit mitbringen, sonst wird die Lektüre möglicherweise eher zur Tortur. Ist man aber erst einmal bei der Sache und hat die ersten "Verwirrungen" mit dem einen oder anderen Hinweis hinter sich gebracht, entwickelt sich das Buch von Filip Alexanderson zu einem temporeichen Mystery-Thriller mit Tendenz zur Entlarvung politischer Eliten als Hintermänner ein einem fiesen Spiel mit den Menschen, die sie ahnungslos durch die Wahl in ihre Positionen gehieft haben. Und an Kritik am Staat selbst spart der Autor auch nicht. So etwas kann in Schweden doch gar nicht passieren!!! Diesen Satz kann man wohl auf jede Nation übertragen, in der gutgläubige Wähler von den agierenden Parteien (Die sich auch noch heuchlerisch "Volksparteien" nennen.) ständig und mit Wonne übers Ohr gehauen werden. "Firstborn - Der Gejagte" ist ein gutes Buch, ein sehr unterhaltsames, das mit ziemlicher Sicherheit noch eine Fortsetzung erfahren wird. Und ich werde es kaufen, das ist mal sicher.


      jerry garcia

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      Nika S. Daveron. Elayne ist ganz besessen von dem Spiel "Fine Line", welches es durch eine spezielle Technologie ermöglicht, in den Körper der Spielfigur einzutauchen. Doch schon bald entbrennt ein Kampf um Leben und Tod, als jemand versucht, diese Technologie zu stehlen.

      Elayne ist Studentin im Fach Latein, aber sie ist auch schon von Kindheit an eher die Nintendo-Göre gewesen, denn die niedliche Barbiemama. Und so kommt es, dass sie in ihrer neuen Wohngemeinschaft schnell durch einen Mitberwohner mit dem Spiel "Fine Line" infiziert wird. Sie findet schnell eine Gilde, mit der sie zusammen in der virtuellen Welt Abenteuer erleben kann. Und irgendwann fällt sie einer anderen Gruppe auf, die sich ihre Mitglieder aus schon bestehenden Gilden raussucht. Natürlich müssen die Erwählten schon gewisse Standards erfüllen, um wirklich dazu zu gehören. Und diese neue Gilde - Xanadu - wartet auch gleich mit einer sensationellen Neuerung auf: Sie kann den Spieler selbst in seinen Avatar eintauchen und ihn somit die Spiele live erleben lassen (Da musste ich unwillkürlich an neue "Techniken" bei Filmen denken: die kotzenswerte Wackelkamera.). Was sich wirklich wie eine wunderbare neue Erfahrung herausstellen könnte, entwickelt sich bald zu einem Kampf gegen Hacker, der ihr eigentlich nicht wirklich liegt. Sie wollte ja nur spielen. So ganz nebenbei macht sich aber auch die Liebe zu einem ihrer Mitspieler bemerkbar, als man sich mal zu einem Gildetreffen verabredet.

      Ich muss schon sagen, dass mich das Buch positiv überrascht hat. Es kommt zwar nicht an ein Werk von Daniel Suarez heran und hat absolut nicht mit den sonst von mir bevorzugten Genres am Hut, kann aber ordentliche Unterhaltung auch für Nichtspieler wie mich bieten. gerade in dieser Hinsicht ist es doch recht leicht verständlich gestaltet und stoppt daher auch nicht den Lesefluss. Natürlich musste ich mich beim Einstieg in die an die ungewohnte Kost gewöhnen, aber das gelang recht schnell und mit den ersten vier Zeilen auf Seite 125 kamen dann auch einige Sympathiepunkte dazu. Es machte schon Spaß, dem Abenteuer zu folgen, Elaynes kleine Verwicklungen und größeren Auseinandersetzungen mitzuerleben sowie ihrem zweifelhaften Geschick, jedes Fettnäpfchen zu finden - egal, wie gut es versteckt wurde - und mit Schmackes reinzulatschen. Die Gestaltung der Charaktere ist okay, da gab es auf jeden Fall schon einige schlimmere, die dem Leser ein Buch so richtig verleiden konnten. Das passiert in "Fine Line" NICHT. Eine durchaus gekonnt servierte Geschichte, in der die Liebelei nicht in den Vordergrund gehieft wird und auch das eine oder andere Versatzstück, das zum Tragen kommt, nicht weiter stört. Vermutlich hatten Gamer noch etwas mehr Spaß an dem Buch. Das sei ihnen gegönnt. Mir hat es die Lesezeit jedenfalls auch nicht vergällt. Und irgendwie will sich bei mir der Eindruck nicht verflüchtigen, dass da noch etwas nachkommt. Aber einen kleinen Wermutstropfen muss ich dann noch loswerden: Wo isser denn  jetzt her, der kleine Jey? Indien oder Bangladesh? Da ist er im Buch leider öfter hin- und hergewechselt. Ein Danke an den Luzifer-Verlag für das Rezensionsexemplar.


      jerry garcia

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      Olen Steinhauer. Flughafen Wien, 2006: Auf dem Rollfeld steht ein Airbus mit einhundertzwanzig Passagieren an Bord, den Terroristen in ihre Gewalt gebracht haben. Die CIA vor Ort hat die Chance, die Geiselnahme zu beenden und Blutvergießen zu verhindern. Doch ihr Plan wird verraten – alle Passagiere kommen ums Leben. Der entscheidende Anruf kam aus dem Quartier der CIA. Kalifornien, 2012: CIA-Agent Henry Pelham ist nervös. Nach Jahren wird er seine Kollegin Celia Favreau wiedersehen, mit der er in Wien eine kurze Beziehung hatte. Zusammen versuchten sie in jener Nacht fieberhaft, das Leben der Passagiere zu retten. Nun hat die interne Ermittlung der CIA den Fall neu aufgerollt. In einem Restaurant treffen sich Henry und Celia. Was als Gespräch unter ehemals Vertrauten beginnt, entwickelt sich zu einem packenden wechselseitigen Verhör, das schließlich die Wahrheit über den Verrat von Wien ans Licht bringt.

      Die Verstorbenen aus dem Flugzeug in Wien lassen der CIA keine Ruhe. Irgendwann kommt ans Licht, dass von Hauptquartier aus bei den Terroristen in der Maschine angerufen wurde. Aus welchem Anlass? Und vor allem - Wer hat da angerufen? Gehörte etwa jemand zu den Verbrechern? Henry Pelham macht sich auf, dieses Rätsel zu bearbeiten. Verschiedene Mitarbeiter von damals hat er schon an deren derzeitigem Wohnort aufgesucht und befragt. Nun ist er in Kalifornien, um Celia zu befragen. Mit ihr hatte er in Wien damals eine Affäre - bis sie ihrem Arbeitgeber und dem Stress plötzlich und unerwartet den Rücken kehrte (und somit auch Henry) und einen reichen älteren Mann namens Drew heiratete, mit dem sie nun friedlich in ihrem feinen zu Hause mit ihren beiden Kindern lebt. Sie verabredet sich mit Henry zum Essen in gediegenen Lokal in der Stadt. Sie schwelgen einige Zeit in der Erinnerung an früher, bis das Gespräch die Wende nimmt, die es nach Henry auch nehmen sollte. Es wird zum Verhör.

      Olen Steinhauer lässt sich Zeit, stellt in aller Gemütsruhe die Protagonisten vor, zeigt nach und nach ihre Schwächen auf, seziert fast schon ihre Beziehung zueinander. Und nur in kleinen, eher schon minimalen Portionen serviert er dem Leser die Ereignisse von damals in Wien. Wer die bisherigen Bücher von Olen Steinhauer kennt, dürfte wissen, dass vordergründige Action bei ihm nicht zu finden ist. Statt an den America First-Krachern orientiert er sich eher an alten Meistern des Spionagefachs und streut klitzkleine Hinweise in seine Story ein, die erst sehr spät ein richtiges Bild ergeben. "Der Anruf" ist ein äußerst dialoglastiges Buch, das auch von den Rückblenden zu den früheren Geschehnissen sowie der Beziehung der Protagonisten lebt. Deren Blick auf die Dinge wird in unterschiedichen Sichtweisen erzählt. Mal aus der Warte von Celia und ein anderes Mal aus der von Henry. Zugegeben, passieren tut nicht wirklich viel in dem eher als Kammerspiel angelegten Roman mit Hang zum klassischen Krimi. Man wartet aber als Leser direkt darauf, dass sich endlich etwas ergibt, sich Spuren auftun oder jemand einen Fehler macht. Das macht die Spannung der Lektüre aus. Er ist raffiniert und durchaus clever konstruiert, sodass man bei den rund 270 Seiten nicht vor Langeweile völlig ermüdet, obwohl nicht wirklich viel passiert. Statt "Der Anruf", der natürlich wichtig und der eigentliche Auslöser des Ganzen ist, hätte man den Roman auch "Der Dialog" nennen können. Und der Leser lernt das Spiel um Spionage und Verrat, um Lügen und Halbwahrheiten im diffusen Licht der Geheimdienste durch Olen Steinhauer ("Die Kairo-Affäre") gut kennen. Keine Helden in Anzügen, denen alles gelingt. Nur Menschen mit Fehlern und irrigen Ansichten oder Loyalitäten, die durchaus auch immer mal wieder wechseln können. Wer Action sucht, ist hier falsch. Für einen komplexen Spionagethriller aber genau richtig. 270 Seiten.


      jerry garcia

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      C. J. Waller. Als beim Fracking nach Öl ein gewaltiger unterirdischer See entdeckt wird, entsendet man ein Team von Höhlenforschern und Wissenschaftlern dorthin, um diese Welt in der Tiefe zu untersuchen. Doch kurz nachdem sie das unterirdische Gewölbe erreicht haben, verschwinden sie spurlos. Ein zweites Team unter Leitung der Höhlenforscherin Megan Stoker soll das Alpha-Team suchen.
      Die Nachforschungen bleiben jedoch erfolglos – stattdessen wird das Rettungsteam mit etwas völlig Unerwartetem in der Tiefe konfrontiert.
      Uralt …
      Riesig …
      Gefährlich …
      Predator X

      Nach der Entdeckung eines völlig unbekannten Höhlensystems hat man einen Trupp Soldaten zur Erkundung runtergeschickt. Als von denen keine Rückmeldung mehr kommt, stellt man ein zweites Team zusammen, das hauptsächlich aus Wissenschaftlern besteht und das sich neben der Suche nach den Vermissten mehr mit den örtlichen Gegebenheiten und der Beschaffenheit der Höhle befassen soll. Nach dem Abstieg in die Dunkelheit dauert es nicht lange, bis sie an ein unterirdisches Meer kommen. Selbstverständlich wollen sie es überqueren, da ihr Voraustrupp das ja auch getan hatte. Das mitgebrachte Schlauchboot ist schnell einsatzbereit. Doch die Finsternis hat trotz der mitgebrachten Lampen und Leuchtstäbe noch sehr viel zu verbergen. Dennoch werden sie überrascht, als das Boot von unten mehrfach angestoßen wird - und bald kentert. Einen Kollegen erwischt es dabei sofort, die anderen können auf eine Insel in diesem Meer der Dunkelheit fliehen. Nach und nach spielen ihnen die Nerven einen Streich, Streit kommt auf. Richtig mulmig wird ihnen, als sie einen der Soldaten finden, die im Höhlensyystem verloren gingen. Dieser Yuri sitzt wie festgeklebt auf einem steinernen Stuhl und wimmert vor sich hin. Was er den Neuankömmlingen mitteilen will, ist kaum zu verstehen. Doch anscheinend geht es um das Monster im See. Oder etwas doch nicht?

      Die Geschichte geht recht flott los, aber mit den Figuren ergeben sich für mich von Beginn an Probleme. Meg, die Protagonistin und auch Erzählerin, bewirbt sich mit ihrem Gezicke recht schnell um den Preis für die unsympathischste Person in diesem Buch. Nur der arme Nik endet schnell mit gebrochenem Genick und hat somit den Vorteil, dass man durch sein schnelles Ausscheiden behaupten kann, er habe nicht genervt. Ist ja auch etwas. Denn je länger sich die Truppe durch diese dunkle und düstere Atmosphäre einer unbekannten Höhle bewegt, desto mehr zicken sich die Typen untereinander an - und als dann dieser Yuri dazukommt, ist es mit der Ruhe endgültig vorbei. Das Zusammenspiel der Angst, des Unerwarteten, der Gefahr und der Charaktere, so deppert sie auch sein mögen, ist gelungen. Erinnerungen an Jules Verne kommen kurz auf, werden aber schnell verwandelt in eine Mischung aus "Die Körperfresser kommen", "The thing" und etwas Eigenständigem, das der Autor dem Leser anbietet. Dann herrscht Misstrauen vor, keiner wagt es, dem Kollegen noch den Rücken zuzuwenden. Die Bedrohung in dieser klaustrophobischen Umgebung kann aus allen möglichen Winkeln kommen - und kommt dennoch auf eine völlig unerwartete Art. Spannung und Thrill sind also vorhanden, das Tempo geht einigermaßen in Ordnung, der Schluss ist halt einer, der eine Fortsetzung durchaus zulassen würde. Dem Autor sei aber gesagt, dass in "Freitag, der 13." der See nicht Lake Crystal heißt, sondern Crystal Lake. "Predator X" von C. J. Waller ist eine ordentliche Horrorlektüre in beengender Atmosphäre mit Monstern, die man anhand der Inhaltsangabe nicht erwartet hat. Für ein paar nette Stündchen ohne allzugroße Anstrengungen fürs Leserhirn genau richtig. Reine und pure Unterhaltung halt.


      jerry garcia

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      Gregg Hurwitz. 1. Gebot: Keine voreiligen Schlüsse. Seine Nachbarn halten Evan Smoak für einen harmlosen Verkäufer von Industriereinigern. Dabei ist er eine der tödlichsten und geheimsten Waffen der US-Regierung: ein Absolvent des Orphan-Programms, in dem Waisenkinder zu hocheffizienten Killern ausgebildet wurden. 4. Gebot: Es ist nie persönlich. Nach Jahren des Mordens im inoffiziellen Regierungsauftrag, ist Evan in den Untergrund gegangen. Er hilft nun den Verzweifelten, die mit ihren Problemen nicht zur Polizei gehen können - mit allen Fähigkeiten, die ihm zur Verfügung stehen. Dabei hält er sich strikt an seine eigenen Gebote. Doch diesmal bricht er eine der Regeln und sein Auftrag entwickelt sich zur Katastrophe. Nun muss er gegen ein Gebot nach dem anderen verstoßen, damit das allerwichtigste unangetastet bleibt:
      10. Gebot: Lasse niemals einen Unschuldigen sterben

      Evan Smoak war Killer der Regierung. Irgendwann ist er aus dem Programm, das Kinder zu legalen Mördern machte, ausgestiegen und hat sein eigenes Programm entwickelt. Er legt einigermaßen brauchbar getarnt in einem dieser High Rise-Gebäude, in dem die Wohnungen teuer, verschwiegen und verwinkelt sind und man sich dennoch mit einer Hauseigentümerversammlung und eben Mitbewohnern abplagen muss. Er kann dem so gut wie möglich aus dem Weg gehen, vermeidet ausufernde Kontakte, erweist sich als schlechter Gesprächspartner, da er nur einsilbige Antworten gibt, wenn überhaupt. Er hat ein System entwickelt, wem er wann zu Hilfe eilt. Hat er einer Person aus der Bredouille geholfen, bekommt diese eine Telefonnummer und soll die dann an jemanden weitergeben, der ebenso in Not geraten ist wie sie selbst. Eine Regel: Die Nummer darf nur einmal weitergegeben werden. Lange lief alles wunderbar, bis eines Tages innerhalb kürzester Zeit ZWEI Personen anrufen, die beide angeblich die Nummer von der Person haben, der Smoak zuvor das Leben vereinfacht hat. Und außerhalb des Jobs wird ihm nicht nur Druck vom Hausaverwalter wegen seine ständigen Abwesenheit bei diversen Eigentümerversammlungen gemacht, da kommt auch noch der achtjährige Peter mit seiner Mutter Mia regelrecht in sein Leben gestürmt. Und da Mia eine gestresste Anwältin und alleinerziehende Mutter ist, hat Evan bald mehr Kontakt zu den beiden Personen, die im selben Haus wohnen, als er sich je gewünscht hatte. Wäre ja alles nicht so gravierend, wenn sein nächster Job nicht höchste Gefahr bedeuten würde. Wieso zwei Anrufe? Was war mit den Schüssen auf seine neue Schutzbefohlene Katrin? Woher wussten die Angreifer, wo sie sind? Da kann er keinen kleinen Jungen gebrauchen, der ständig um ihn herumschwirrt und dabei womöglich in Gefahr gerät.

      Vielleser und Serienhanseln dürften von der Handlung kaum überrascht werden. Unser aller Michael Madsen hat diese Art der Unterstützung, Dienst oder Service schon in einer Serie mit dem Titel "Rache nach Plan" angeboten. Und Bücher über Killer, die von ihrer Regierung enttäuscht wurden, weil sie plötzlich feststellen mussten, dass sie selbst ein Gewissen entwickeln und in ihrer Regierung dagegen der Großteil der Machthaber oder in der Befehlskette übergeordneten Personen ein solches vollkommen vermissen lassen und sich daher nun in Eigenregie dem Schutz bedürftiger Bürger widmen, hat es auch schon viele gegeben. Dennoch hat mich die Inhaltsangabe neugierig gemacht. Die festen Regeln des Mannes, seine Einsätze, vielleicht mal ein besonders ungewöhnlicher - erfährt man halt nur, wenn man es selbst liest. Eigentlich ist das Buch auch von Beginn an interessant gestaltet, der Autor weiß, wie man mit drehbuchartigen Satzkombinationen - also möglicht kurz und leicht verständlich - den Leser (und wohl bei Filmen gewisse Schauspieler) bei Laune hält und einige feine Cliffhanger einbaut. Die eine oder andere kleine Wendung und auch die Frage um Verrat oder Fehler generieren einen gewissen Spannungseffekt. Dazu etwas (Für Leser eines Stephen Hunter oder Ben Coes sowie Mark Greaney auf Solopfaden sehr milde) Action mit Blut, Blei und Schwert sowie der einen oder anderen minimalistischen Kampfsporteinlage peppen die Handlung und das Tempo auf. Und jetzt das ABER:

      Es herrschen auch viele der bekannten Versatzstücke vor. Frau, alleinerziehend in gutem Job, mit einem Jungen, der sich nach einer Vaterfigur sehnt und ansonsten völlig verzogen ist. Wäre der bei mir so in der Wohnung rumgeturnt und hätte sie eingesaut, hätte ich ihn an die Hungerhilfe Afrika gespendet. Aber Evan findet bald Interesse an der kleinen Familie, was die selbstverständlich in Gefahr bringt, aus der er sie retten muss. Ist ja alles für einen Thriller im Bereich Mainstream nicht sooo schlecht, aber wenn dann die Gefälligkeitskommentare von Autorenkollegen Vergleiche mit Jack Reacher, Mitch Rapp oder Jason Bourne auf den Buchumschlag geknallt werden, dann ist das recht weit von der Wahrheit entfernt. Einzig in einem Punkt stimme ich Lee Child zu: Es ist das bisher beste Buch des Autors. Wer aber raue und knallharte Action mit Shoot-outs ohne Ende und vor allen Dingen auch ohne allzuviel Emotionspaketen will, der muss den hier nicht lesen. Ist ne kann Anschaffung, wenn man sich grad mal vor der Gartenarbeit oder sonstigen minimal aufwändigen Tätigkeiten drücken will. Kein Murks, aber auch kein Muss.


      jerry garcia

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      Taylor Stevens. Vanessa Michael Munroe hat sich nach Afrika, zurückgezogen und arbeitet als unbedarfter junger Mann getarnt bei einer kleinen Sicherheitsfirma. Es ist ein ruhiges Leben, bis sie beauftragt wird, ein Schiff Richtung Kenia zu begleiten. Mitten auf See entdeckt sie, dass sich eine illegale Waffenlieferung an Bord befindet. Nur Stunden später wird das Schiff von somalischen Piraten angegriffen, und Munroe gelingt es in letzter Sekunde mit dem schwer verletzten Kapitän ans somalische Festland zu fliehen. Doch schon bald muss sie herausfinden, dass die Piraten nicht auf die Ladung des Schiffes aus waren, sondern auf dessen Kapitän.

      Nach den Ereignissen, die sie auch mit Bradford auf Distanz brachten, hat sich Munroe nach Afrika zurückgezogen, wo sie sich mit Lebensart und den Menschen auskennt. Getarnt als Michael arbeitet sie für Leo, den Chef einer kleinen Sicherheitsfirma, sowie dessen Frau Amber. Auf Druck von Leo, dem mit Natan ein Mann ausgefallen ist und der noch dazu vermutet, Michael habe ein Verhältnis mit seiner Frau, kommt sie mit auf ein Schiff, das Fracht nach Mombasa bringen soll. Worüber man sie nicht informiert hat, ist die Waffenladung an Bord, die vor der somalischen Küste in Empfang genommen werden soll. Was Munroe zudem ärgert, ist der Umstand, dass sie hier nur als Anhängsel und nicht als vollwertiges Mitglied der Mannschaft behandelt wird. Leo tut sich in dieser Hinsicht besonders hervor. Doch all dies wird erst einmal nebensächlich als der Frachter überfallen wird. Sie kann zusammen mit dem Kapitän fliehen, doch das macht ihre Lage nur noch gefährlicher. Denn nicht die Ladung war das Ziel der Piraten, sondern der Kapitän. Doch bevor sie wieder zu der Munroe wird, die sie war, bevor sie nach Afrika zurückkam, muss sie erst einmal mit ihrem Leben klarkommen, die Medikamente absetzen und "Klar Schiff" machen. Danach legt sie in gewohnter Manier los und zeigt den Piraten und deren Auftraggebern, wozu eine Frau wie sie wirklich fähig ist.

      Hab ich doch letzt in einem Forum gemeint, dass weibliche Autoren, die das Thrillergenre fast schon in Perfektion beherrschen, eigentlich nur von Gayle Lynds vertreten werden. Dabei habe ich aber Taylor Stevens glatt vergessen. Und zudem hat die auch noch eine Protagonistin geschaffen, die nicht in die üblichen Schubladen passt. Sie hat ungeahnte Fähigkeiten, die ihr vonnutzen sein können, aber auch eine ungezähmte Wut und Mordlust, die ihr antrainiert wurde und die sie kaum bezwingen kann. Und genau mit dieser hadert sie im ersten Teil des Buches. Wegen ihr ist sie nach den Ereignissen in "Die Geisel" und einem weiteren Buch, das zwar vor "Die Spezialistin" in den USA erschien, hierzulande aber nicht berücksichtigt wurde (Für deutsche Großverlage eine nicht unübliche Praxis. Da werden Leser gerne derart veräppelt.), wieder nach Afrika gegangen. Sie sehnt sich nach Ruhe und Frieden. Doch auch ohne selbst aktiv zu werden, ist ihr dies nicht vergönnt. Ob es nun Leo oder einige seiner Mitarbeiter sind, entweder wird sie nicht gleichberechtigt behandelt oder in irgendeinen Trouble hineingezogen. Es dauert, bis die aus den Büchern zuvor bekannte Munroe wieder zum Vorschein kommt. Doch dann wird es für ihre Feinde und Gegner gefährlich - auch wenn sie sich im Gegensatz zu früheren Ereignissen stellenweise merklich zurücknimmt. Hat man so ungefähr das erste Drittel hinter sich gebracht, nimmt auch die Spannung zu, kommen nach und nach die Hintergründe des Überfalls an den Tag. Nach den etwas düsteren Gedankengängen der Protagonistin zuvor und den politischen Vorgängen in Afrika gibt es später auch wieder Lichtblicke im Leben der Vanessa Michael Munroe, doch zuvor muss sie noch einige heikle Szenen überstehen. Das Buch ist in einem flüssigen und temporeichen Stil verfasst, der nach dem ersten Drittel dann auch richtig greift und mehr ind mehr in den Bann zieht. Obwohl es jetzt nicht der stärkste Band aus der Reihe ist, kann Taylor Stevens auch nach diesem Buch von meinem Leseverständnis her nur ebenfalls attestiert werden, dass sie mit Ihrer ungewöhnlichen Protagonistin und internationalen Schauplätzen sowie teilweise etwas härterer und kaltblütigerer Action zu den besten Thrilleautorinnen gehört, die ich je das Vergnügen hatte lesen zu dürfen. Warum die auf dem Buchumschlag zitierte Dallas Morning News sie allerdings mit Dan Brown vergleicht, ist mir ein Rätsel. Taylot Stevens ist entschieden besser und im Gegensatz zu dem Genannten kann sie die Qualität auch über mehrere Bücher beibehalten.


      jerry garcia

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      Paul E. Cooley. In 30.000 Fuß Meerestiefe wurde ein Ölfeld größer als Saudi-Arabien entdeckt; eine solche Menge Öl, dass Nationen bedenkenlos in den Krieg ziehen würden, um die Rechte daran zu erstreiten. Als ein Explorationsteam beginnt, ein Bohrloch nach dem anderen in den Boden zu treiben, erschüttert ein gewaltiges Grollen die Tiefe des Meeres. Etwas lebt in dem Öl und es wird zur größten Bedrohung, welche die Menschheit je gesehen hat.

      Auf der Plattform im Meer hat der Bohrinsel-Chef Vraebel das Sagen. Er teilt seine Männer ein, diszipliniert sie, wenn nötig und sorgt dafür, dass alles reibungslos abläuft. Da kommen ihm die Leute vom Auftraggeber aber sowas von quer, dass er sie eigenhändig dem tosenden Meer übereignen würde, wenn da nicht seine Chefs und die neuartige Ausrüstung von Catfish, Calhoun und Shawna wäre. Mit diesen hypermodernen Sonden und Tauchgeräten sind die Leute auf der Bohrinseln allen anderen in den Geschäft Lichtjahre voraus. Doch sie ahnen nicht, was sie anrichten, als sie mit den ersten Testbohrungen in der Tiefsee beginnen. Tief in dem Graben ist etwas. Etwas Unheimliches. Etwas, das tötet. Tintenblaues Dunkel verbirgt es vor Blicken, doch es schickt Vorboten auf die Reise. Kleine Massen in schwarz, die sich immer weiter in die Höhe Richtung Bohrinsel arbeiten, keine Probleme mit dem Druckausgleich haben und auch sonst fast kaum eine Schwäche zeigen. Sie gelangen unbemerkt auf die Plattform und bald werden sich die Arbeiter und auch die Wissenschaftler zu Tode ängstigen. Zu allem Überfluss kommt noch ein Sturm auf, der die See aufpeitscht. Doch als die ersten Todesopfer zu beklagen sind, ist der Sturm das kleinere Problem.

      "The Black - Der Tod aus der Tiefe" ist genau das, was von mir auch erwartet wurde. Eine nette und durchaus gelungene Mainstream-Horrorstory, die durchaus recht gut zu unterhalten weiß. Den Aufbau und die Charktere kennt man aber sicher schon aus diversen Filmen oder anderen Büchern. Das Alpha-Männchen der Bohrinsel fühlt sich von den Außenstehenden in seiner Ehre gekränkt, dass die überhaupt auf der Insel sein dürfen und noch dazu so etwas wie Narrenfreiheit genießen. Alles auf Befehl von oben, weil denen dort schon die Dollarzeichen in den Augen stehen. Also wird zu Beginn des Buches gezankt, gestritten, erklärt, gespurt und geplant. Nur nach und nach taucht dann auch die wirkliche und unheimliche Bedrohung auf. Dazu Dunkelheit, ein aufziehender Sturm und fertig ist eine düstere Atmosphäre der Furcht. Obwohl auf der Bohrinsel rund einhundert Menschen arbeiten, werden die meisten Aktionen auf die Handvoll Hauptfiguren beschränkt, die sich gegen alle Widrigkeiten zur Wehr setzen. Irgendwie sieht das Szenario bald aus wie "The Blob" trifft "The Thing (Carpenter-Version)" und geht auch ähnlich vonstatten. Also innovative Neuerungen sollte man nicht erwarten, aber eine feine, nicht ultrablutige Lektüre ist "The Black - Tod aus der Tiefe" schon geworden. Ein Drittel ist Einleitung, danach geht es immer mehr zur Sache. Insgesamt netter Horror für den allgemeinen Markt, der sich bald flott lesen, Erinnerungen an Filmchen wie "The Rig" aufleben lässt (ohne dessen günstiger Produktion nachzueifern, aber meine Lieblingsfigur oder mein Sympathieträger Vraebel hätte durchaus auch ein William Forsythe sein können) und auch auf eine aufdringliche Liebesgeschichte freundlicherweise verzichtet. Ein, zwei Dinge haben mich noch gestört, weil sie schon so oft vorgekommen sind, dass selbst das Klischee sich weigern würde, damit in einen Topf geworfen zu werden. Aber die Dinge gehören wohl schon seit den ersten Büchern ever irgendwie dazu. Ich mag sie halt nur nicht mehr sehen/lesen. Sind aber nur Kleinigkeiten. Wer also weiß, worauf er sich da einlässt, dürfte mit dieser Anschaffung schon zufrieden sein.


      jerry garcia

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      Tim Curran. Inmitten eines wunderschönen Sommers, in einer ruhigen Wohngegend, lauert ein fernes Übel, das darauf wartet, auf die nichtsahnenden Bewohner herabzustoßen. Zuerst kommen die pulsierenden Lichter, dann heftiger Regen, starker Wind und schlussendlich bringt ein kompletter Stromausfall absolute Dunkelheit. Aber das ist nur der Anfang. Als die peitschenden, schwarzen Tentakel vom Himmel fallen und wahllos Menschen packen und nach oben in die Finsternis reißen, müssen die Bewohner vom Piccamore Way die entsetzliche Wahrheit entdecken, was diese Wesen mit der menschlichen Spezies vorhaben.

      Ein Nachbarschaftsgrillen war gerade mit dem üblichen Trara zu Ende gegangen, die Teilnehmer in mehr oder weniger gerader Linie auf dem Nachhauseweg, als sich das Wetter zu verschlechtern begann. Keiner dachte sich groß was dabei und mit dem Wetter ist es eben so - nachts wird es dunkel. Selbst in amerikanischen Vororten keine sonderliche Überraschung mehr. Jon und seine Frau Kathy lästern noch ein bisschen über gewisse kleinere Missgeschicke ihrer Freunde und legen sich zum Schlafen ins Bett. Als das Unwetter stärker wird, die Fensterläden unheilverkündend klappern, wacht Jon auf - und findet Kathy nicht an seiner Seite. Mit sorgenvoller Miene sucht er das Haus ab, aber nirgends auch nur eine Spur seiner Frau. Stattdessen glaubt er, im Leuchten eines Blitzes etwas Schlangenartiges am Boden gesehen zu haben. Doch beim nächsten Blitz ist nichts mehr da. Mittlerweile sind auch die Freunde wieder auf den Beinen und unterstützen ihn bei der Suche. Doch in der Dunkelheit lauert etwas. Sie können es hören, manchmal schemenhaft sehen, ja irgendwie sogar fühlen. Und dann passiert es: die erste Person wird von etwas in den Himmel gezogen, auf einen tiefdunklen, riesigen Schatten zu, der sich sogar von den süsteren Wolken am Himmel noch gruselig-schwarz abhebt. Die Verbliebenen rätseln, was sich hier über sie hermachen will, alte Animositäten bahnen sich ihren Weg. Dich die Streitereien werden bald ein Ende haben: Endgültig!!!

      "Blackout" von Tim Curran ist mit seinen knapp 137 Seiten eine Novelle, die gleich zu Beginn das typisch amerikanische Vorstadtgehabe im Stile der "Desperate Housewives" ordentlich persifliert. Getratsche und Gehetzte über die Schwächen der Nachbarn, während man ihnen zuvor noch heimtückisch ins Gesicht gelacht hat. Nicht dass es in hiesigen Dorfgemeinden viel anders zugeht, aber doch nicht ganz so elitär-gehässig, aber wir Deutschen übernehmen ja gerne alles, was uns die USA so vorgaukeln. Nur den politischen Führungsstil, den teilen sie scheinbar in amerikanische und russische-kommunistische Elemente auf. Glaubt man zumindest hin und wieder, und eine Kurzgeschichte zu dem Thema gab es auch, aber die hat nichts mit Tim Curran zu tun. Also weiter im Text von "Blackout": An der einen oder anderen Stelle kommen schon mal Gedanken an einen Spielberg-Film auf, wenn man an die Szenarien aus "Krieg der Welten" denkt, das der ja an den Roman von H. G. Wells sehr dicht angelehnt hat. Auch hier wird eine Invasion der Erde und die "Verwertung" der Menschen in einer düsteren, von schwarzen Gewitterwolken, von Blitz und Donner begleiteten grauenhaften Zukunft mit unmenschlichen Gästen geschildert, bei der es kein Entkommen und kein Erbarmen gibt. Ähnlich ging es ja in abgewandelter Form bei "Skyline" zu und den Film "The Blob" erwähnt der Autor höchstselbst. Die Charakterzeichnung bleibt hier selbstverständlich hinter den Erwartungen zurück, aber insgesamt hätte die Story durchaus das Potenzial für einen Roman mit 500 Seiten Umfang oder so gehabt. So bleibt ein kurzer und netter SciFi-Horror, der die Geschichte des Angriffs anhand eines kleinen Abschnitts einer Straße oder eines Viertels voller unbedarfter Bewohner schildert, die niemals mit einem Angriff, wie auch imemr er geartet sein möge, gerechnet haben. Wie auch: Gottes eigenes Land greift man nicht an. Dieser fest verankerte Glaube wird aufs Tiefste erschüttert und am Ende gar die Bibel infrage gestellt. Für einen Curran vielleicht jetzt nicht der Kandidat für die volle Punktzahl, aber anderen Kollegen aus der Branche und dem Genre doch immer noch um einige Längen voraus. Kurz, spannend, knackig und mit einer düsteren Atmosphäre (bei der mir kurz auch der Gedanke an "Die Wurmgötter" von Brian Keene kam - nur ohne den sintflutartigen Regen) angereichert, die einen furchtsamen Blick auf den sich vorm Fenster verdunkelnden Himmel so richtig unterfeuert. Guter Horror ohne Längen und nicht auf das reine Gemetzel mit unbändigen Blutbädern aus.


      Offline JasonXtreme

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        jerry garcia

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        William Boyd. William Boyd, Meister der Täuschung und des doppelten Spiels, ist prädestiniert wie kein zweiter, den neuen James Bond zu schreiben. Seit »Ruhelos« gilt er als Großer der Spionageliteratur und führt nun 007 selbst auf Abwege – großartiger Nervenkitzel für alle Boyd-Leser und Bond-Fans. Von Ian Fleming Publications auserkoren, der berühmtesten Agentenfigur der Welt neues Leben einzuhauchen, hat William Boyd ein raffiniertes Bond-Abenteuer geschrieben. Klassisch, voll unerwarteter Wendungen, mit zwei enigmatischen Bond-Girls und endlich wieder einem 007, der Wodka Martini trinkt - geschüttelt, nicht gerührt. Quelle Amazon.de - Bucherwerb in einem echten Geschäft.

        In einer westafrikanischen Republik werden immense Ölvorkommen entdeckt. Selbstverständlich weckt das Begehrlichkeiten unter den Stämmen des Landes und es kommt zu einem Bürgerkrieg. Doch der schreckt dann auch die westlichen Staaten auf, die sich das "schwarze Gold" liebend gerne einverleiben würden. Zuvorderst die Amerikaner und ihre europäischen Cousins, die Briten. Also wird Bond losgeschickt, der die Interessen der beiden Nationen vertreten soll und den Präsidenten der abtrünnigen Gruppe von der Aufgabe seiner Ziele überzeugen soll. Auch auf das Risiko hin, dass der Mann dabei ums Leben kommt. Doch so einfach wird es nicht. Bond wird enttarnt, gefangengenommen, dann bei einem Fluchtversuch angeschossen. Er kann sich aber dennoch in für ihn angenehmere Gefilde retten. Nach seiner Genesung hat er nur noch ein Ziel: Rache. Ohne Auftrag reist er allein in die USA, um dort den Schuldigen zu stellen und ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen.

        James Bond im Jahr 1969, seinen 45. Geburtstag alleine feiernd. Doch alleine bleibt er nicht lang. Und schon sind wir bei den bewährten Bond-Zutaten: Den Bond-Girls. Die Trinkgewohnheiten kommen ebenfalls zum Zuge und seine Zigarettchen schmaucht er auch. Die Story um europäische Einmischung in afrikansiche Angelegenheiten des Profites Willen ist nicht das neu erfundene Rad, kennt man auch schon aus Filmen wie "Katanga" oder noch besser aus "Die Wildgänse kommen". Diesmal soll Bond für die Westler die Kastanien aus dem Feuer holen. Und der Erschaffer dieser Story lässt seinen Protagonisten erstaunlich sanft zu Werke gehen. Er ist zwar ein Mann mit einigen besonderen Eigenschaften und einem Trauma des vergangenen Krieges, wirkt aber gleichzeitig sehr zurückgenommen und ruhig. Das Buch erweckte bei mir über die gesamte Distanz eher den Anschein einer schnell erledigten Auftragsarbeit, so oberflächlich erschien mir dieses Afrikaabenteuer. Der  musste jetzt wirklich nicht sein. War Jeffery Deaver zu verkopft, ist der hier zu Groschenromanartig geworden. Flach, zwar mit Tempo, aber ohne richtige Spannung und ein alles andere als komplizierter und überraschender Plot. Als Verfilmung würde es gerade für eine TV-Serienfolge reichen.


        jerry garcia

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        Chris Holm. Michael Hendricks ist ein Auftragskiller der ganz besonderen Art: Er tötet ausschließlich andere Auftragskiller. Und er weiß, wen das organisierte Verbrechen als Nächsten aus dem Weg räumen will. Sein Geschäftsmodell: Er sucht das Opfer auf, sagt ihm gnadenlos die Wahrheit – und macht ein Angebot, das man nicht ausschlagen kann: Zahl mir zehnmal so viel wie dem Killer, der auf dich angesetzt ist, und ich blas dem Kerl das Lebenslicht aus. Bisher hat er noch nie danebengeschossen. Doch dann steht er plötzlich selbst auf der Abschussliste eines Auftragskillers.

        Michael Hendricks erledigt gerade einen Auftrag zur vollen Zufriedenheit seines Teilzeitarbeitgebers, als auch schon der nächste eintrudelt. Dies erfährt er von seinem Kumpel Lester, der auch einige Dinge sonst für ihn unterstützend in die Wege leitet. Inzwischen wird Alexander Engelmann von einem alten Mafioso angeheuert, der mehr weiß, als eigentlich gut für ihn sien sollte. Engelmann kann den Job nicht ablehnen. Gute Bezahlung und eine Herausforderung: Es geht gegen Hendricks. Also wird er diesen suchen, finden, identifizieren und erledigen. Nicht ganz so einfach. Es geht durchs ganze Land, verschiedene Aufträge und diverse Killer. Doch bald kommt ein kleiner Informant der Bullen ins Spiel, der zuvor die Mafia beklaut hatte, dann aus dem Zeugenschutzprogramm flüchtete und zuguterletzt in einem Kasino sechs Millionen Dollar abräumte. Nun soll er zur Übergabe des Schecks und der üblichen Werbemaßnahmen zu dem Kasino kommen. Und dort geht dann der Zinnober erst richtig los.   

        Zitat: "Sie sagen also, sie haben es mit einem Auftragskiller zu tun, der Auftragskiller erledigt, und jetzt heuern Sie einen Auftragskiller an, um ihn zu erledigen?" Zitat Ende. Klingt mal nach was anderem, ist es aber nur bedingt. Während Hendricks der nette Killer von nebenan ist, der nur Verbrecher oder Leute tötet, die es verdient haben und auch sonst einrichtig ehrenwerter Kerl ist, sind alle seine Gegner das fieseste, was Amerika und die Literatur zu bieten hat. Naja, Engelmann ist kein Ami, aber auch ein echter Drecksack. Wo Hendricks aus einer Art Reue heraus tötet, hat Engelmann so richtig Spaß an der Sache. Hat ja auch schon in der frühen Jugend mit Tieren und so angefangen. Es werden also Klischees abgearbeitet, die auch dazu dienen sollen, den Unterschied zwischen einem bösen Killer und einem mit Heiligenschein auch ja nur deutlich genug herauszustellen. Aber egal, was sie versuchen an Sympathiewerten für Michael Hendricks zu wecken, er bleibt dennoch bloß ein Mörder. Auch FB'I-Agenten dürfen mitmischen, die dann auch schnell auseinanderdividiert sind. Sympathische Vorgesetzte, großmäuliger Partner mit einigen Schwächen. Die Story hat kaum Längen, wenig Humor und bietet durchaus einige actionreiche Passagen an. Besonders die Kasinonummer hat es dann in sich. Da ist dann ja auch noch Leonwood, ein brutaler Mafiakiller, der im Gegensatz zu seinen beiden Kollegen eher drastisch und plump vorgeht. Mehr so nach dem Motto: Leg halt alle um, der Richtige wird schon dabei sein. Um nicht völlig ohne Emotion und Drama mit einem Schuss Verzweiflung, Liebe und Eifersucht daherzukommen, wird noch eine Ex von Michael installiert, die er - selbstverständlich aus uneigennützigen Motiven - verlassen und im Glauben, er sei tot, gelassen hat. Ihr Schutz wird zum explosiven Finale des Buches, da aber an die Kasino-Sequenz nicht herankommt. Das Buch ist gut, die Story weiß auch zu gefallen, an actrion hat es auch keinen Mangel, sogar ein bisserl gefoltert wird, aber dieser scheinheilige Heiligenschein für Michael ist dann hin und wieder derart dick aufgetragen, dass er nervt. Trotzdem: es gibt ein weiteres Buch um Michael Hendricks und wenn es den Weg hierher schafft, wird es sicher eingekauft.


        jerry garcia

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        Alex Shaw. MI6 Agent Aidan Snow rettet in der Ukraine einen britischen Staatsangehörigen, der von russischen Aufständischen gefangen gehalten wird.
        In den Vereinigten Staaten wird ein Terroranschlag von einem Mann vereitelt, der gar nicht existiert.
        In Russland flüchtet ein tschetschenischer Terrorist aus dem sichersten Gefängnis des Landes.
        Und aus Afghanistan meldet ein Soldat der Roten Armee, der lange für tot gehalten wurde, eine erschreckende Botschaft: Al-Qaida soll im Besitz einer Atombombe des Typs RA-115A sein, welche unter dem Namen »Kofferatombombe« bekannt ist. Quelle - Amazon. Buchkauf direkt beim Verlag.

        James East ist in New York unterwegs. In einem Kaufhaus sieht er Männer, die mas kiert und bewaffnet anscheinend auf etwas warten. Schnell wird ihm klar, dass sie einen Anschlag durchführen wollen. Er greift ein und kann nach und nach die Typen für immer ausschalten, bekommt aber selbst etwas ab. Er findet sich im Krankenhaus wieder - und wird von einem US-Geheimdienstler befragt. Unterdessen ist Aidan Snow in der Ukraine damit beschäftigt, einen britischen Landsmann aus den Klauen des Gegners zu befreien. Es spielt sich so vorbildlich ab, wie jene Aktionen in Klaten Krieg damals in Berlin. Shaw bringt seinen mein in die Botschaft in Kiew, wo er dann befragt wird. In Afghanistan hingegen marschiert ein vermeintlich Einheimischer, der aber radebrechendes Englisch spricht, in die Befestigung der mit dem Abzug beschäftigten Truppen der Briten direkt zum Kommandeur und unterbreitet dem, dass Terroristen mit einer Kofferbombe, einer schmutzigen Kofferbombe gen Westen unterwegs sind. Nach einiger Skepsis informiert der Kommandeur die Heimat und dort beginnt bald hektisches Treiben. Der Einheimische, der sich als Russe herausstellt, der nach dem Abzug deren Truppen aus Afghanistan einfach geblieben ist, kommt mit nach England. Dort wird er von allen möglichen Agenten befragt und mit der Zeit kommt es dazu, dass alle Akronyme der westlichen Welt in wilde Aufruhr versetzt sind. Wie wollen die Typen in den Westen einreisen, wieviele sind es, haben sie nur eine Bombe, haben sie Hintermänner? Jetzt müssen Leute wie Snow in den Einsatz. Und einige Überraschungen erleben.

        "Cold East" ist keiner dieser unheimlich schnellen Kracher, wie sie die von mir geschätzten US-Autoren wie Ben Coes, Mark Greaney oder Stephen Hunter fast schon zelebrieren. Alex Shaw geizt nun auch nicht mit Action, bietet aber dennoch einen Spionagethtriller voller Elemente früherer Güte, wie sie z. B. Craig Thomas ("Firefox" - verfilmt mit Clint Eastwood) verfasst haben. Dadurch wird zwar die Spannung immens erhöht, der Krawallfaktor im Vergleich zu den anderen aber zurückgefahren. Hier haben eher wieder die sogenannten Dienste ihren Auftritt - seien es nun MI6 (SIS) oder MI5 (Internal Security Service) oder ihre jeweiligen russischen, unkrainischen oder amerikanischen Gegenstücke. Verrat, Täuschung, Vertuschung, Lug und Trug vermischen sich mit Gewaltausbrüchen und einigen wirklich menschlich-rührenden Szenen, wobei letztere nur selten in den Fokus des Lesers gerückt werden. Der darf gerne auch mal mitraten, wer hier wo wen verraten hat oder an wem Rache üben will. Und all das wird geschickt und ohne die Hauptfigur durch ständige Erwähnung überzustrapazieren in ein recht aktuelles Szenario verpackt, das hier die Ukraine darstellt. Leider kommt aber auch hier die einseitige westliche sichtweise hin und wieder zum Vorschein. Die Bösen sind immer die Russen. Wenn mir jemand nach einem Sieg in einem alten Krieg dann plötzlich nicht nur alle meine eroberten Gebiete in die Freiheit (also zu sich selbst) entlässt, mir meine Gebiete nimmt und sie dann unbedingt in seinen eigenen Staatenbund integrieren muss, mir dabei immer dichter an meine souveränen Grenzen rückt, würde ich auch mal aufbegehren. Besonders dann, wenn in einem dieser Länder ein gewählter (Ja, das war die Demokratie) Präsident mit Hilfe von Promiaufwieglern und Auslandspresse gestürzt wird, um einen dem Westen noch genehmeren Mann einzusetzen, muss ich halt mal mein Veto einlegen. Und da diese sogenannte Supermacht auf der anderen Seite nur eine Sprache versteht, wurde die eben angewandt, um sich nicht weiter und immer wieder demütigen zu lassen. Das wird nun aber nicht erwähnt. Die Russen sind böse, die Terroristen sind böse und da sind sich alle einig. Dennoch bleiben noch genug Räume für die eine oder andere Überraschung. Der Vergleich mit Autoren wie Andy McNab, mit Abstrichen sogar David Baldacci passt schon. Und um den ebenso erwähnten Stephen Leather und seine THRILLER-Reihe sollte sich von den deutschen Verlagen eh mal jemand bemühen.


        jerry garcia

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        Stephen Blackmoore. Erik Carter sieht die Geister der Toten und verdient gutes Geld damit, sie ins Jenseits zu befördern. Als seine Schwester Lucy brutal ermordet wird, kehrt er nach 15 Jahren wieder nach L.A. zurück. Damals verließ er die Stadt auf der Flucht vor einem brutalen Gangster, der damit drohte, jeden umzubringen, den Carter liebte. Hat sein alter Feind seine Drohung nun doch wahrgemacht? Ist Lucy seinetwegen gestorben? Carter findet seine schlimmsten Ängste bestätigt, als er am Tatort eine Nachricht an ihn findet ― eine Nachricht aus der Geisterwelt, die niemand außer ihm sehen kann. Quelle: Amazon. Bucherwerb aber beim örtlichen Buchhändler.

        Eric Carter ist ein Nekromant. Er hasst dieses Wort, beschreibt es doch nur die reine Wahrheit - eine Wahrheit, die ihm auf den Geist geht. Denn ebensolche kann er sehen - tote Menschen und tote Dinge. Daraus ergibt sich aber auch sein Job. Er ist eine Art Trouble Shooter für all jene Gestalten, die einige der in der Zwischenwelt gelandeten liebend gerne endgültig im Jenseits sähen. Momentan ist er hinter Charly Washington her und kann ihn in einer staubigen Gegend von Texas in einer düsteren Pinte finden. Zwischen etlichen Toten, in einem Meer von Körperteilen, aufgespießten und ausgeweideten State Troopers und in einem See von Blut an der Theke stehend ein Glas zum Mund führend und bei Erics Eintreten fies grinsend. Washington hat Eric erwartet, wusste, dass dieser zu so einem Blutinferno gelockt würde. Plan geglückt. Es folgt ein hartet Kampf, der Eric all seine Künste der Magie abverlangt, denn Washington ist unheimlich stark geworden, hat Mächte auf seiner Seite, mit denen Eric nicht gerechnet hat. So muss Eric auch darauf zurückgreifen, seine alte Nazipistole mit den vielen Emblemen und Hakenkreuzen einem kopflosen und ausgeweideten Trooper in die Hand zu geben, sodass dieser abdrücken und Charleys Kopf wegblasen kann. Das Zerstückeln kann Eric danach allein erledigen. Dann erhält er eine Nachricht aus L. A., dass seine Schwester Lucy tot sei und an der Wand eine Warnung an Eric stünde. Nach seiner regelrechten Flucht vor rund 15 Jahren, die dem Schutz der Seinen vor Boudreau - Überschurke und Erzfeind von Eric - dienen sollte, muss er wieder zurück. Und stellt fest, dass seine Schwester quasi als Pinsel benutzt wurde, um mit ihrem Blut die Nachricht zu hinterlassen. Er erkundet seine alte Heimat neu. Trifft alte Bekannte mit neuen Namen, alte Freunde mit neuen Freunden, eine Ex-Geliebte und bald auch seinen Todfeind. Doch dazwischen stehen etliche Gefahren aus der Geisterwelt. Manche kann er abwenden, indem er den Geistern aus einer Silberschale etwas von seinem Blut opfert, andere muss er im Kampf eliminieren. Und sein alter Feind wartet ja auch noch auf ihn.

        "Tote Dinge" fängt direkt mit einer Szene an, die an die Bar Titty Twister nach dem Blutbad erinnert. Blut, Gedärme, Gemetzel - und dazu einen brutal-bösen Geist, der sich sein Spielfeld in der Menschenwelt ausgesucht hat und fröhlich vor sich hinmetztelt. Mit dem Kampf von Eric gegen diesen Schächter, der Menschen auf Barhockern aufgespießt hat, beginnt ein actionreiches Abenteuer, das etwas grobschlächtig daherkommt und für Freunde des Feinsinnigen oder Subtilen möglicherweise ungeeignet ist. Hier ist nichts mit einer schönen und hellen Stadt im grellen Licht der Scheinwerfer. Es ist noch nicht einmal nur die dunkle Seite von Los Angeles, es ist die düstere Welt der bösen Geister, die nach Blut gieren. Und der schönen Frauen, miesen Gangster und Emporkömmlinge der Magie sowie wahren Könnern der Materie wie Boudreau, Erics Erzfeind. So muss der Protagonist Kämpfe gegen lebende Verbrecher, Rausschmeißer oder Barkeeper ebenso ausfechten wie gegen Elementare, die schier feurig nach seinem Blut trachten. Und all das wird mit einem Humor gewürzt, der teils knochentrocken ist, andererseits aber auch gut ist für den einen oder anderen Lacher. Blut, Prügeleien, Flüche, Wortwitz, Tempo. Feine Mischung aus finsterem Thriller mit ganz viel Übersinnlichem. Ein L. A. der Geister. Nachdem "Anonymus" mit seinem Bourbon Kid doch schon bald langweilig wurde, weil er sich auch ständig wieder holt hat, kann man sich hiermit durchaus trösten. Keine Ahnung, wie lange das vorhält, aber nach seinem etwas schwächeren "Stadt der Vergessenen" hat Stephen Blackmoore noch ordentlich einen draufgesetzt und konnte einen richtig feinen und guten Thriller des Übersinnlichen mit ganz viel Magie an den Leser bringen. Hat Spaß gemacht.


        jerry garcia

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        John Ringo. Es gibt tatsächlich Zombies. Und der Mensch hat sie geschaffen. Als sich eine durch die Luft übertragene Zombie-Seuche ausbreitet, bricht das Chaos aus. Mit der Hilfe von einigen Marinesoldaten suchen Steven und Stacey mit ihren Töchtern Sophia und Faith Rettung auf dem Atlantik. Sie glauben in den endlosen Weiten der See sicher zu sein vor der Anarchie der infizierten Menschen. Doch sie segeln unter einem Friedhofshimmel dahin, durch eine Welt voller Blut und Schrecken, auf einem Meer aus den Tränen der Überlebenden.

        Steve Smith ist Lehrer und steht gerade vor seiner Klasse, um den Kids etwas beizubringen, als er eine verschlüsselte Nachricht von seinem Bruder Tom erhält. Irgendeine Katastrophe ist ausgebrochen und es ist an der Zeit, die Familie in Sicherheit zu bringen. Also schmeißt er den Unterricht, meldet sich beim Rektor mit einer frechen Lüge ab und fährt zu den jeweiligen Schulen seiner Töchter Sophia (15) und Faith (13), um diese ebenfalls von staatlicher Bildung zu erlösen und danach Mutter Stacey ebenfalls abzuholen. Gemeinsam planen sie ihre Flucht vor dem Ungewissen. Weitere Informationen von Tom belegen, dass es sich um eine Krankheit ähnlich einer Zombieseuche handeln muss. Truck geschnappt, Waffen und Lebensmittel sowie weitere nicht unwichtige Dinge des täglichen Bedarfs aufgeladen und ab zu einem Liegeplatz. Dort wird mithilfe einer Finanzspritze von Tom ein Boot erworben, das die Familie zumindest erst einmal auf dem Wasser des Flusses in Sicherheit bringen soll. Doch bevor der Ladevorgang starten kann, kommt ein Polizist und stellt unangenehme Fragen. Als sich die Situation nicht sofort mit netten Worten lösen lässt, kommt den Smiths der (unglückliche) Zufall zuhilfe, dass es in der Stadt erste Attacken gibt. Der Cop, Young, fährt zum Einsatz und erhält vorher von Steve noch eine für Young seltsam anmutende Warnung mit auf den Weg. Danach setzt sich die Familie mit ihrem Boot ab. Indes arbeitet Tom in New York für eine große Privatbank als Sicherheitsbeauftragter und ist auch dafür zuständig, dass angeheuerte Wissenschaftler in Laboren nach einem Impfstoff für diese Seuche suchen zu lassen. Bald fällt ihm ein, dass in seiner Familie ja einige Leute sind, die sich in unterschiedlichen Bereichen als echte Koryphäen erwiesen haben. Er meldet sich an, berichtet von den Problemen und nimmt Faith mit, damit diese ihn und seine Leute unterstützt. Doch kaum ist diese vor Ort, wird sie auch schon von einem dieser sogenannten Zombies angegriffen. Sie kann ihn abwehren, soll daraufhin aber an einem ruhigeren Ort Dienst tun. Funktioniert eher wenig, denn schon bald ist sie in weitere Kämpfe verwickelt. Als die ganze Chose eskaliert, die Polizei der Lage nicht mehr Herr wird und auch der Cop Young seinen Partner an diese neue Brut verliert, verschwindet die Familie Smith mit dem Boot aus New York, wobei sich Tom für einen anderen Weg über Land entscheidet. Viele Wochen später auf offener See. Auf immer mehr Booten, Yachten, Kreuzfahrtschiffen, Tankern oder Containerschiffen befinden sich mittlerweile mehr Tote als Lebende. Und die Lebenden müssen sich verstecken. Familie Smith konnte sich bisher gut behaupten mit ihrem Waffenarsenal und sind nun dabei, treibende und steuerungslose Boote zu entern, von Zombies zu befreien und die Vorräte zu plündern. Hin und wieder gabeln sie auch Überlebende auf. Und so ergibt es sich fast zwangsläufig, dass sie gekaperte Schiffe bemannen und gemeinsam weiter nach Vorräten und Überlebenden suchen. Und es müssen neue Regeln aufgestellt werden, die das Zusammenleben und möglicherweise auch die Gründung einer neuen Zivilisation erleichtern sollen.

        Bevor es nun an meine Äußerungen zum Buch selbst geht, noch zwei Danksagungen. Da wäre zuerst Amazon, die ja seit längerer Zeit schon unter der Problematik leiden, dass bei ihnen die Seitenangaben, Termine, Sprachoptionen, Spieldauer usw. unter einer recht umfangreichen Fehlerquote leiden und somit hin und wieder dem Kunden (der ja fürs Produkt zahlen soll) möglicherweise falsche Argumente für einen Kauf liefern könnten, was denn beweist, dass ich nicht der einzige Torfkopp bin, der nicht so wirklich Ahnung von der Materie hat. Ebenso dankbar bin ich einem Rezensenten namens Flieger77, der mir gezeigt hat, dass man inklusvie gewisser Problematiken, die ein Herr Zeltinger schon Anfang der 80-er Jahre offenlegte, als er wie Flieger77 das "Wir" in den Mittelpunkt setzte, schon nach rund 37% eines Buches mit knapp über 500 Seiten äußerst effektiv und akkurat das Gesamtwerk im Gegensatz zu all den anderen unbedarften Kunden fast schon bravourös einschätzen kann, ohne dabei auch nur einen Wunsch offen zu lassen, was die vielen Mängel von Anfang bis Ende angeht. Dafür ganz klar DAUMEN HOCH!!
        Ich muss mich jetzt aber auch dazu äußern, dass mich die Familie Smith schwer beeindruckt hat. Leider nicht wirklich positiv. Ihre beiden vorlauten Superblagen nerven entsetzlich - besonders Faith tut sich da hervor. Und zusammen ergeben sie meines Erachtens einen typischen Redneck-Clan mit Hang zur Waffengewalt im gemeinsamen Spiel mit ihrem schieren und fast schon fanatischen Glauben an die vielen Weltuntergangsszenarien. Also meine Begeisterung für die Figuren, denen John Ringo einige Zeit widmet, hielt sich im begrenzten Rahmen. Etwas Besserung steuerte der Ratschlag eines "Lesers-In-Crime" (Bodde82 - die Zahl hat nichts mit seinem Alter zu tun, so jung ist er nämlich nicht mehr) bei. "Nimm die Sache nicht zu ernst!!!" Gelesen, getan. Okay, ging jetzt also etwas besser. Als die Story dann aber in die City verlegt wurde, hielt man sich recht lange mit den wissenschaftlichen und militärischen Erläuterungen auf, die trotz hin und wieder eingestreuten Szenenwechseln und auch temporeicheren Vorgängen wie einzelne Attacken und die sich nur nach und nach in der Stadt und auch überall sonst in den USA und der Welt (die wie in einem amerikanischen Roman gewohnt nur als News-Meldungen existiert) ausbreitet und erforscht werden muss, leider etwas lesehemmend wirkt. Danach aber geht es zur Sache und auch die ersten Andeutungen auf das Große Ganze, das wohl vom Autor geplant ist, beginnen sich zu entwickeln. Familie Smith säubert den Ozean von Feinden, schart eine Gruppe um sich, beginnt Hierarchien aufzubauen, Freigeister und Unwillige aus der Gemeinschaft zu verbannen und sich mit ihren Taten das Wohlwollen einer "Regierung", von der sie gar nichts wusste, zu sichern. Ja, die Rollen sind klar verteilt - hier die Smiths und ihr Gefolge als aufrechte Kämpfer für das wahre Amerika und die Welt, wie sie nach deren Vorstellungen sein soll und dort alle anderen. Hin und wieder blitzt mal etwas Kritik an Konzernen, Religionen oder Regierungen (Bush) auf, wird aber gerade durch diese Allmacht einer bis an die Zähne bewaffneten Truppe, die in Eigenregie Wissenschaftler an Impfstoffen experimentieren lässt, die eigentlich für die gesamte Menschheit unter Aufsicht einer übergeordneten Institution internationaler Gemeinschaften arbeiten sollten und hier nur bestenfalls mit dem CDC konferieren, gleich wieder zunichte gemacht. Im Prinzip ist "Unter einem Friedhofshimmel" in vielen Teilen einer dieser America First-Romane, die ich ja durchaus mag, außer es wird zu übertrieben. Leider geschieht dies in der Person der 13-jährigen Faith. Profikillerin mit Spaß an Waffengebrauch und am Töten. Statt als Psycho-Kid als Heldin skizziert und leider inklusive ihrer Dialoge exzessiv nervig für meine Lesegewohnheiten. Ehrlich gesagt, fiel es mir insgesamt sehr schwer außer dem Polizisten Young (dessen Schicksal recht offen bleibt und wohl erst in den drei Folgebänden weiter behandelt wird) zu einer der handelnden Personen eine wirkliche Sympathiebeziehung aufzubauen. Gerade das manchmal überhebliche und gar verdammt leichtsinnige Vorgehen der Smiths ist ärgerlich und die Sache mit den "Shewolf", "Seawolf" usw. nicht einmal annähernd amüsant. Ich hab ich jetzt aber zuviel an den negativen Eigenschaften der Figuren und der sehr rechtsorientierten (Hey, vielleicht heißt es deshalb Rechtsstaat?) Einstellung festgebissen. Es gibt durchaus einige positive Dinge zu verzeichnen. Sobald richtig Fahrt in die Story kommt, passt auch die Action. Nimmt man das gesamte Konstrukt nicht zu bierernst, kann man es schon genießen und sich auf das nächste Buch freuen. Es bleiben ja auch noch etliche Handlungsfäden offen. Dass diese Infizierten hier eher nur aus Mangel an einem besseren Begriff als Zombies bezeichnet werden und einen völlig anderen Krankheitsverlauf haben, ist auch mal eine Erwähnung wert. Das Buch IST schon unterhaltend, man muss nur hier und da mal etwas Abstriche machen. Aus meiner subjektiven Sicht mal kein Highlight aus dem Festa-Verlag, ABER wie ich schon öfter bei allen möglichen Gelegenheiten anmerkte, wird man eben immer an der bisher gezeigten Bestleistung gemessen und da kann "Unter einem Friedhofshimmel" nicht ganz mithalten. Andererseits ist das verglichen mit einer Vielzahl von Krückenveröffentlichungen aus den Publikumsveräpplern schon wieder Gemeckere auf hohem Niveau. Für Festa würde ich den ersten Teil von den vieren mal als Mittelfeld beurteilen. Kommen ja noch genug, dann sehen wir weiter.


        jerry garcia

        • Gast


        Adrian McKinty. Belfast, 1985. Waffenschmuggel an den Grenzen, Aufstände in den Städten, üble Popsongs im Radio.Der ganz normale Alltag für Sean Duffy, der sich als katholischer Bulle in der protestantischen Royal Ulster Constabulary durchschlagen muss. Als ein wohlhabendes Ehepaar ermordet wird und weitere Opfer nicht lange auf sich warten lassen, manövirert sich Duffy in einen Fall, der ihm mächtige Gegner beschert. Zu mächtig vielleicht.

        Nacht, Dreckswetter, Strand - und diverse Einheiten von Strafverfolgungsbehörden, die nur darauf warten, dass ein Boot anlandet. Unter ihnen auch Sean Duffy, dem das ganze Heckmeck der einzelnen Dienste schon wieder zuviel ist und der lieber abhauen und sich in die Koje hauen würde. Und dann taucht aus dem Nieselregen ein Boot auf, besetzt von recht schusseligen Typen, die mit amerikanischem Akzent fluchen und von Booten nicht die geringste Ahnung zu haben scheinen. Als sich alle gemeinsam auf die Brüder stürzen, sieht Duffy seine Chance gekommen und setzt sich ab. Zu Hause ist er kaum angekommen, da wirft ihn ein Anruf wieder ins beschissene Bullenleben. Sein Boss verlangt unbedingt nach ihm. Die Reise geht in einen Feudalpuff, in dem auch die politische Elite ein- und ausgeht und den man nicht auffliegen lassen darf. Der Typ, den sie wegen ungebührlichen Benehmens einer der Damen gegenüber in der Mangel haben, ist so ein hoher Beamter. Einer der "Rühr-mich-nicht-an"-Kerle. Sie nehmen ihm die Kohle für den angerichteten Schaden ab und Duffy schnappt sich auch nen Beutel Koks, der dann um seinen Anteil verringert im Tresor auf dem Revier eingeschlossen wird. Endlich Ruhe - bis einige Stunden später ein Dopplemord gemeldet wird. Reiches Ehepaar tot - wie bei einer Hinrichtung. Sohn vermisst. Wird schnell der Hauptverdächtige, da in Waffenhandel verstrickt. Und sehr schnell wieder gestrichen, da er von einer Klippe gehüpft ist und nen Abschiedsbrief hinterlassen hat, in dem er die Morde gesteht. Also kein Verdächtiger mehr, der Täter. Fall geklärt? Nope. Jetzt geht es erst richtig los. Hätte Duffy auch nur ansatzweise geahnt, was nun auf ihn zukommen würde, er hätte sich freiwillig suspendieren lassen. Und dann muss er auch nach England. Nach Oxford, um Elitelümmel zu verhören. Verbindungen zu überprüfen, neue Zeugen zu befragen und mit weiteren Verdachtsmomenten wieder zurückzukehren.

        Zitat: Eine ordentliche Tasse Tee, Mrs. Campbells Schwarzwälder, Bayer-Kokain - Mittagessen für Helden. Zitat Ende. Dazu noch der Ärger über die miesen Led Zeppelin-Plagiatoren, die die Radiostationen unsicher machen (ob er da Lenny Wolf und sein Stone Fury meint?). Dazu kommt das tägliche Einerlei: Alkohol, immer untern  BMW gucken, dass keiner ne Bombe dort platziert hat und als Neuerung ein bisschen Koks abgegriffen. Der Autor macht den Nordirland-Konflikt wieder lebendig, lässt seine Protagonisten mit viel trockenem Humor und noch mehr Alkohol den Sumpf der politischen Seilschaften erkunden und die Mauscheleien nach und nach aufdecken. Aber bestraft wird damals wie heute keiner. Man schaue sich die Regierung Thatcher an, was die damals alles ausgeheckt hat und vergleiche mit der Nachrichtensperre bzw. der Steuerung welche Nachrichten den Bürgern "zugemutet" werden können und wie mündige Bürger von ihren gewählten Volksvertretern mundtot gemacht werden. Meinungsfreiheit bye bye, Eid bye bye, für das Volk - von wegen. Nicht nur in Großbritannien oder während des Konfliktes. Nönö, davon sind auch andere sogenannte Rechtsstaaten betroffen, die sich irgendwie zu genau den Unrechtsstaaten mausern, die sie früher angeblich bekämpft haben. Überall dasselbe. All das ummantelt von einem der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Nordirlands und so einiger anderer souveräner Staaten, die sich mit ihren Tricks ihre Macht erhalten. Da ist bald die Rede von Iran-Contra, Waffenschmuggel der USA, der patriotischen US-Iren, zu denen auch die großen Kennedys immer gehört haben, an deren (unverdienten) Heiligenschein aber keiner kratzen darf. Für seinen neuen Thriller um Sean Duffy, den katholischen Bullen in protestantischem Umfeld, wählt Adrian McKinty eine schnoddrige Sprache, teilweise fiesen Humor, stellt seinem Protagonisten einen typischen Sergeanten-Haudegen an die Seite und wirbelt viel politischen Unrat auf und ist weit entfernt von den üblichen Bullen mit Weichspüleffekt. Duffy ist ein vielschichtiger, nicht wirklich zu durchschauender Charakter in einer düsteren Atmosphäre des Terrors, in der jeder Tag der letzte sein kann. Unruhen, Krawalle, politsche Provokationen aus dem "Mutterland". Cool, gut, aber mittig etwas zu sehr nur auf den Humor bedacht. Da passiert dann etwas wenig. Nicht dass es jetzt schlecht wäre, aber halt auch keine Offenbarung.


        jerry garcia

        • Gast


        Sean P. Murphy. Ein Dichter aus Missouri verkündete einst, dass das Ende der Welt mit einem Wimmern einhergehen würde. Doch er lag falsch. Es würde ein Brüllen sein! In der Vergangenheit traten alle zehn bis fünfzig Jahre schwere Grippeepidemien auf und auch in diesem Jahr rechneten die Experten fest mit einer Krankheitswelle, die unzählige Leben kosten könnte. Millionen Szenarien hatten Sie auf tausenden Computern durchgespielt. Doch wer hätte damit rechnen können, dass der nächste biologische Angriff auf unsere Spezies nichts mit Schweinen, Hühnern oder Enten zu tun haben würde? Quelle: Luzifer-Verlag.

        John und Robert sind mit einem Boot, auf dem noch einige Leidensgenossen sind, vor der Zombie-Plage gelüchtet. Nun erreichen sie eine Insel vor dem Festland und wollen sich dort mit Lebensmitteln und sonstigen Gebrauchsgütern eindecken und vielleicht auch etwas an Land ausruhen. Doch daraus wird nichts. Die Untoten sind schon da und erledigen alle Menschen bis auf Robert und John. Deren Odyssee geht weiter, sie plündern Boote, die sie treibend im Meer finden. Zuvor werden diese aber von den dort rumhängenden Zombies gesäubert. Einmal begegnet ihnen sogar eine Yacht, die noch etliche Menschen, aber auch leider ziemlich viele Waffen an Bord hat. Daher bleiben sie lieber auf Distanz. Doch irgendwann ragt vor ihnen wie eine riesige graue Wand ein Kreuzer der US-Navy auf und nach einem strengen Sicherheitsprotokoll werden sie an Bord genommen, sobald die Untersuchung ergeben hat, dass beide gesund und noch Menschen sind. Die Anführer - also Kapitän und Offiziere - der Besatzung wollen haarklein darüber informiert werden, wie es den beiden dort draußen ergangen ist. So schildern sie ihre Erlebnisse vom ersten Ausbruch an: Flucht aus Maine (ohne Stephen King mitzunehmen) Richtung Meer. Die Verluste, die sie hinnehmen mussten, die Übermacht der Feinde, die Plünderer und Mörder, die ihre Chance auf ungestraftes Tun nutzen wollten, die Kämpfe. Zudem hatten sie ein Video mit ihren Aktionen dabei und dies wird nun als Lehrvideo für die Besatzung und zum Kampf gegen die Pandemie genommen. Sie werden die neuen Superstars der belaherten Welt. Und bald schon mit den Armee-Einheiten in den Kampf gegen die Unwesen geschickt. Eine kurze Ausbildung an der Waffe und los geht es. Die bisher überlebenden Armeeangehörigen haben es geschafft, einige sichere Zonen für die überlebende Bevölkerung zu schaffen (Die Politiker hatten sich selbstverständlich längst irgendwo in sichere Bunker verdrückt) und wollen nun Zug um Zug weitere Gebiete vom Feind befreien. Das erweist sich natürlich als viel schwieriger als von den Sesselpupsern gedacht.

        Das Cover passt recht gut zum Inhalt, zu einer der Szenen im Buch. Zu Beginn des Buches ward ich etwas verunsichert. Gab es da etwas schon einen Vorgänger? Las sich so. Dann aber Entwarnung. Erste Rückblenden enthüllten Teile der Vorgeschichte, weitere sollten folgen. "Brutal Planet" vom Luzifer-Verlag (siehste Steffen, ich habs nicht vergessen) reiht sich ein in die Phalanx der Zombieepidemien, die den Markt seit Jahren fast so stark wie die Flüchtlingswelle Deutschland überschwemmen - nur dass die Zombies eben böser sind. Und die Bücher? Von miesestem Schrott über mehr oder weniger brauchbares Mittelmaß bis sehr stark ist alles dabei. Vorab: "Brutal Planet" gehört nicht zu den schrottigen Werken, die man schon vorm Ende ins Altpapier gibt oder jemandem schenkt, den man nicht mag. Und mit jeder Seite wächst auch die Rasanz, die hin und wieder sogar etwas Humor aufweisen kann, für den einen oder an deren Schmunzler gut ist. Die beiden Hauptfiguren sind positiv gezeichnet, so richtige Kumpeltypen, während es später bei den Armeefuzzis so richtig Klischeeoffiziere gibt, von denen einer sofort von John zu "Freak" degradiert wird.. Ja, das Klischee - mehrfach erwähnt der Progatonist John, der auch als Ich-Erzähler fungiert, dass sie als Zombiekämpfer ja das reine Klischee wären, wenn man ihre Abenteuer und Aktionen mit der "Buch- und Filmrealität" vergleichen würde. Ich hatte mal eine gruslige Lesebegegnung mit einem Autor, ich nenne seinen Namen jetzt nicht, um seine Chancen auf Verkäufe seines Werkes nicht exzessiv zu schmälern, der mit Zitaten und Handlungsanleihen aus Filmen ordentlich gewuchert hatte. Sein Spaß dabei, war richtiggehend zu spüren. Und den hatte wohl auch Sean P. Murphy. Anfangs haut er nur viele Titel zu populären Blockbustern raus, die halt irgendwie jeder kennen dürfte, aber später geht es etwas mehr ans Eingemachte. Dazu Bücher und Autoren (Keene, King) sowie Band und Musik. Ruft einige Erinnerungen wach, machte zumindest auch mir als Leser den wohl beabsichtigten Fun. Und mit der Zeit wird die Action dann auch immer flotter, bis sich die Leichen derart stapeln wie dereinst im ersten Buch um Joe Ledger "Patient Null" (Verdammt, will sich denn keiner den weiteren Abenteuern von Ledger annehmen?) von Jonathan Maberry. Und da kommt durchs Militär unweigerlich der Gedanke an Autoren wie V. M. Zito, Z. A. Recht, Craig DiLouie oder J. L. Bourne. Es wird explosiv, bietet sogar einige kleinere Neuerungen und Geheimnisse, der Munitionsverbrauch steigt gewaltig an. Langeweile bleibt also außen vor. Bedenkt man, dass es schon so viele Bücher zu dieser Thematik gibt, hat der Autor also einen recht guten Job gemacht. Nicht das ultimative Highlight geschaffen oder die Messlatte für künftige Zombiegeschichten zu hoch gelegt, aber für den Untotengeneigten Leser eine zufriedenstellende Lektüre abgeliefert, die einen eher pessimistischen Schluss anzubieten hat und möglicherweise auf eine Fortsetzung ausgelegt ist. Gute Unterhaltung, die niemandes Konzentration zu sehr fordern würde und zwar auf Tiefgang verzichtet, aber dafür flott ist und einen gewissen Spaßfaktor hat.


        jerry garcia

        • Gast


        Dominique Manotti. An einem schönen Pariser Maimorgen fallen plötzlich Schüsse. Vor einer Einkaufspassage strecken MP-Garben zwei Personen nieder. Ein Motorrad rast davon. Commissaire Daquin und sein Team sind geschockt: Einer der Ihren ist tot, niedergeschossen an der Seite einer Unbekannten. Warum war Romero ohne Wissen der Kollegen unterwegs? Hat er sich in zwielichtige Machenschaften verstrickt? Eine Fährte gibt es, und die führt ins Fußballstadion des FC Lisle-sur-Seine, der momentan um die Meisterschaft kämpft. Nicht gerade Daquins bevorzugtes Terrain. Doch der Commissaire ist nicht der Typ, der den Ball flach hält.

        Auf offener Straße wird der Polizist Romero mit seiner Begleiterin von zwei Jugendlichen auf einem Motorrad niedergestreckt. Die drücken danach sofort aufs Gaspedal und sind recht bald verschwunden. Doch sie sind unvorsichtig, fahren prahlerisch  in der Gegend rum und ballern wild in die Luft. Sie sind schnell gefasst und werden trickreich zuum Reden gebracht. Viel kommt dabei aber nicht heraus. Sie kennen ihren Auftraggeber nicht. Daquin versucht nun, über die Begleiterin etwas herauszufinden. Deren Bruder arbeitet als eine Art Mädchen für alles beim Fußballclub FS Lisle-sur-Seine, der gerade erst in die erste Liga aufgestiegen ist und sich tatsächlich anschickt, sofort die Meisterschaft zu gewinnen. Präsident und Mäzen der Fußballer ist Reynaud. Er ist Unternehmer und auch Bürgermeister des Banlieus, in dem der Club beheimatet ist. Er wird von Daquin, dem homosexuellen Kommissar mit Neigung zu machohaften Methoden und Gesten, in die Mangel genommen, mauert aber besser als die Abwehr der Gegner seiner Fußballmannschaft. Doch der Kommissar lässt sich nicht abschütteln. Nach und nach deckt er einen kriminellen Sumpf auf, der viel weiter reicht, als man glauben mochte. Und dann passiert ein weiteres, unglaubliches Ding: Der Verein verliert ein Spiel gegen einen Abstiegskandidaten - verliert es zu Hause im eigenen Stadion. Die Fans sind wütend und Reynaud ohrfeigt einen Reporter, von dem er eine seiner Meinung nach unfaire Berichterstattung bekam. Dass dieser Reporter der Geliebte des Kommissars ist, stimmt Daquin mit Sicherheit nicht milder. Und dann wird der Torwart des Vereins zusammengeschlagen, einer der Abwehrspieler als Kokser enttarnt und prompt vom Vereinschef zum Transfer freigegeben. Aber damit gibt er dem Kommissar auch einen Ansatz, den der rigoros verfolgt.

        "Abpfiff" ist ein Hard-boiled Noir, vollgepackt mit teilweise ätzender Gesellschaftskritik. Netter Zufall, dass dieses Buch gerade als deutsche Übersetzung kam, als sich die FIFA und deren Angehörigen Verbände und Mitglieder bis auf die Knochen blamierten und ihr Alleinherrscher an der Spitze ganz schwer in die Bredouille gerät. Fußball ist ein sauberer Sport? Ja, mit Geld reingewaschen. Und wo das Geld vorher gewaschen wurde, weiß keiner. Und so findet man es auch in diesem Buch. Doping, Spielabsprachen, Bestechung, Erpressung, Politk und Wirtschaft involviert - all das findet man nach und nach in "Abpfiff". Sehr entfernt von der Realität ist das wohl nicht. Und jeder hält seine gierigen Krallen auf oder nutzt seine Position, um das Geschäft weiter am leben zu erhalten. Sei es nun die Politk oder die mächtigen Konzerne, die die Politiker eh schon in der Tasche haben, weil die ihren jeweiligen Amtseid nicht für das Volk oder die Nation, sondern für ihren eigenen Geldbeutel geschworen haben.Weltweit akzeptierte Praxis, wie in der FIFA eben. In kurzen und knappen Sätzen, ohne großes Blabla erzählt Manotti auf rund 230 Seiten über Korruption, Schwarzarbeit, Banken oder Prostitution, bringt all diese illegalen Geschäfte in Verbindung, schaut hinter die Kulissen dieser Blender, die sich nach außen hin als Menschenfreunde dartellen und nichts anderes als kriminelle Elemente sind. Ihr verknappter Stil macht das Buch schnell, hält den Leser in Atem, bringt in immer kürzeren Abständen immer wieder neue Wendungen und Indizien, reißt dem Fußball die schöne Maske vom Gesicht, entlarvt die Melange zwischen Politik, Fußball und Kapitalismus. Klare Worte, harte Kritik und ein desillusionierender Schluss. Anpsruchsvolle Literatur, manchmal anklagend, sich aber immer bewusst, dass der Zug der Gleichheit und Gerechtigkeit längst abgefahren ist. Spannungsroman als Gesellschaftskritik verpackt und stilistisch nahe an dem Landsmann Manchette oder gar Ellroy oder auch noch Winslow. Etwas gehobenere Thrillerkost als von mir sonst gewohnt, aber dennoch  - oder gerade deswegen - gut.


        jerry garcia

        • Gast


        Tim Curran. Sei leise. Ganz leise. Kein Geräusch. Sie sehen dich nämlich nicht. Aber sie können dich hören.Eine glühende Höllenbrunst aus radioaktivem Staub hat sie auf unsere Welt geführt. Sie brennen dir das Fleisch von den Knochen, sobald sie dich berühren.Hörst du sie? Sie kommen, gierig auf alles, was sich bewegt - und atmet.Sei leise. Ganz leise.Wehe, du schreist!

        Middleburg ist ein ruhiges Städtchen ohne irgendwelche Besonderheiten. Abgesehen von der Hitzewelle unter der es leidet. Den Menschen geht diese Trockenheit langsam auf den Keks und daher ist die Freude groß als gegen Abend die ersten Tropfen fallen. Doch was ist das? Der Regen ist irgendwie heiß. Und bald prasselt dieses heiße Wasser auf die Menschen nieder, verbrüht sie, weicht sie fast auf. Gerade genug, um sie für den nach dem Regen kommenden Meteoritenstaub bereit zu machen. Der brennt Löcher in die Haut der Bewohner, frisst sich durch die Körper, lässt das Blut kochen und die Gehirne verdampfen. Flucht scheint sinnlos, denn jeder, der getroffen wurde ist dem Tode geweiht. Nur die Personen, die nicht im Regen der dem Staub ausgesetzt waren, bleiben unversehrt. Vorerst. Die Dunkelheit setzt ein und plötzlich dringen Klopgeräuache durch die Stadt. Da ist die junge Abby, die als Babysitterin bei der kleinen Megan ist. Sie überlegt lange, ob sie zum Nachbarhaus gehen soll, da sie ihre Pflichten dem Baby gegenüber nicht vernachlässigen will. Letztendlich geht sie doch rüber und entkommt dann nur ganz knapp einem Wesen, wie sie es noch nie gesehen hat. Sie ist in Flammen gehüllt und bringt Feuer über die Menschen, die es sucht. Bei dieser Gelegenheit kann Abby auch registrieren, dass diese Erscheinungen die Leute nicht sehen können, aber hören. Es heißt also leise sein, wenn sie wieder zurück zum Baby Megan schleicht und sich mit dem Kind versteckt. Überall in der Stadt werden Menschen gekocht, verbrannt, zerstückelt, als verkohlte Knochenhaufen zurückgelassen. Sei es eine alte Nachbarin, die ihre Gegen vom Fenster aus überwacht, oder die Polizei, die zu den einzelnen Brandherden und Toten gerufen wird. Die Ordnungshüter haben eh keine Chance gegen diese Bedrohung. Schießen nutzt nix, ebenso sind andere Waffen völlig wertlos. Selbst die Nationalgarde, die nach Middleburg geschickt wird, muss schnell lernen, dass sie sich hier nur den Arsch verbrennt - wortwörtlich. Zu den Menschen, die es geschafft haben, sich vor diesen Feuerwesen zu verstecken, gehört auch Tommy, der Taxifahrer. Bei seinem Weg durch die Stadt, der Suche nach einem Fluchtweg, trifft er auch auf Megan, die mittlerweile zwei weitere Kids im Schlepptau hat. Sie wollen gemeinsam fliehen. Doch das scheint gegen diese unverwundbaren Feinde unmöglich. Oder doch nicht?

        One hot night in the city oder auch City under fire. So könnte man das Feuerwerk nennen, das Tim Curran hier abbrennt oder wie Körperfett zu Kochfett wird - die ideale Diät (von der Politiker aller Nationen sich fernhalten dürften, hat diese Diät ja nix mit Geld zu tun, das sie abschöpfen können). Und er kommt direkt zur Sache. Vorgeplänkel? Wozu denn, dauert viel zu lange. Es kommt schon nach einer halten Seite zu der Katastrophe Beginn. Es bleibt auch bei einem stetig hohen Tempo - als hätte er statt dem Brandbeschleuniger im Buch für sich einen Schreibeschleuniger entdeckt. Die Kapitel sind kurz, die Charakterzeichnung ziemlich knapp, man bekommt Figuren vorgesetzt, die man aus Dutzenden anderen Geschichten kennt, sei es nun Buch oder Film. Es bleibt zudem auch nicht viel Zeit für dialoglastige Sequenzen, da der Autor sich mehr und mehr auf die Bedrohung konzentriert und zwischendurch einige Einzelschicksale abruft, bei denen man sich schnell denken kann, dass sie dem Scheiterhaufen, zu dem Middleburg von Minute zu Minute immer mehr wird, nicht entrinnen können. Als Leser gibt es kaum Figuren, auf die man mit dem Finger zeigen und sagen kann, der ist dazu gedacht, dem Inferno zu entkommen. Ja, hier bekommt "Flammendes Inferno" eine ganz andere Bedeutung als dereinst in den 70-er Jahren mit Steve McQueen und Paul Newman (Tim Curran pflegt auch wieder einige Filmtitel ein, wenn auch nicht die von mir hier genannten) oder auch "Stadt in Flammen" mit Barry Newman. In "Feuertod" erfährt man wenig über diese tödliche Bedrohung. Vermutungen deuten eine Auswirkung eines Meteoriten an, der vor kurzer Zeit sehr knapp an der Erde vorbei schrammte. Belegt ist das nicht. Und warum gerade Middleburg? Hier wohnen keine Menschen, die irgendwie aus dem Rahmen fallen, keine spinnerten Sektenmitglieder, die Verbrecherpopulation ist auch nicht weiter verbreitet als anderswo, die Religiosität hält sich ebenfalls in einem erträglichen Rahmen. Was bringt dieses Unheil also nach Middleburg? Wieso müssen gerade diese Menschen sich vor dem "Feuertod" fürchten, von Feuerzombies zu dergleichen gebrannt werden, vor glühenden Hitzekugeln in Deckung gehen und solange noch Leben in ihnen mitansehen, wie ihre Stadt einem infernalischen Feuer anheim fällt, das wie ein Alienangriff wirkt? Sind es tatsächlich Außerirdische? Eine wirkliche Erklärung bekommt der Leser hier kaum geliefert, die Romanfiguren bleiben auch im Dunkeln (was denen vermutlich lieber ist, denn da ist wenigstens kein Feuer). Tim Curran drückt in seinen 50 Kapiteln das Gaspedal voll durch, lässt die Ereignisse einer Nacht auf rund 250 Seiten in einem atemberaubenden Tempo am Leser vorbeiziehen und verzichtet auf irgendwelche bedeutsamen Bezüge zu was auch immer. Er beschränkt sich ausschließlich auf diesen feurigen Vernichtungsangriff und dessen Auswirkungen auf die Stadt und die Leute. Nur eine Episode für die Dauer einer Nacht. Viel Optimismus lässt er in seinem apokalyptischen Feuerreigen nicht aufkommen. Schnell, manchmal heftig, toller Lesestoff zum Abschalten und die Gedanken auf Urlaub zu schicken. Ist jetzt nicht DAS Highlight, aber doch leichter und unterhaltsamer Stoff, über den sich keiner ärgern braucht, wenn er ihn gelesen hat. Man soll aber nicht glauben, dass er in die Nähe der atmosphärisch dichteren Werke wie "Skin Medicine" reicht. Gut, aber eben nicht sehr gut. Aber ich hatte meinen kurzweiligen Lesespass.


        jerry garcia

        • Gast


        Vier Jahre sind seit den Ereignissen des ersten Buches vergangen, in dem Jessica einer Familie von perversen Mutanten ausgeliefert war. Nun kehrt Jessica zurück nach Hopkins Bend. Sie ist auf der Flucht, weil ihr ein Mord angelastet wird, den sie gar nicht begangen hat. Aber in der verlassenen Geisterstadt sind die Dinge nicht so, wie sie Jessica erwartet. Bald findet sie sich in einem Albtraum des Perversen wieder.

        Jessica ist wieder da. Aus der Armee geflogen, weil sie in Kabul Scheiße gebaut hat, was etliche Menschenleben kostete. Selbst Daddy konnte da nix mehr machen. Und da sie nichts zu tun hat, niemanden killen darf, da versumpft sie eben regelmäßig und wacht am Tag danach mit einem Riesenkater auf. Und hat hin und wieder mal jemanden abgeschleppt oder sich abschleppen lassen. Diesmal war Zelda die Glückliche. Doch Jessica hat weitere Probleme, wie sie bald feststellen muss. Da rät ihr Papa, dass sie zurück nach Hopkins Bend gehen soll. Das ist so etwas wie eine Geisterstadt geworden und dürfte wohl der sicherste Platz für sie sein. Doch wie das mit solchen sicheren Plätzen so ist: manche sind der Gestalt, dass sie Neugierige anlocken. Daphne und Begleiter Adam sind solche Abenteurer. Daphne schnappt sich Adam immer dann, wenn ihr Freund gerade außerhalb zu tun hat. Sie will halt trotzdem ein bisschen Spaß. Doch Backwood sollte man meiden. Sie werden von Hinterwäldlern aufgegriffen. Adam nippelt gleich ab, Daphne (die später auch mal "nippeln" darf, hehe) wird mitgeschleppt. Was sie dann erwartet, hätte sie sich in ihren übelsten Albträumen nicht vorgestellt. Und dann ist da noch Sienna aus der Umgebung, in der durchaus noch einige Leute leben - und was für welche. Sienna macht sich bald auf den Weg, um bei einer Verwandten zu wohnen, wo sie nicht ständig kritisiert wird. Sie findet diese nahe dem Tode in ihrem Bett, da ihr Mann schon seit Tagen bei Sienna Schwester ein- und ausgeht (denkt euch euren Teil selber) und die kranke Gattin daheim vor sich hinsiechen lässt. Eine vorzügliche Sache. Sie kann die Olle ersticken und dann ihr Ritual zu Wiederbelebung von Toten praktizieren. Und in diese Brutstätte der Gewalt verschlägt es Jessica erneut.

        Mal wieder starker Stoff von Bryan Smith. Was bei Frank Festa unter der "normalen" Horror- und Thriller-Reihe angesiedelt ist, hätte bei anderen Verlagen wohl kein Zuhause gefunden und wenn doch, dann nur mit heftigen Kürzungen, durch die es dann zu einer Novelle geworden wäre, noch dazu zu einer mickrigen. Bryan Smith dreht also auf. Und mit dem ersten Teil hat er mich eigentlich sofort in den Bann gezogen. Bryan Smith und Verschwörung, Militärangehörige, die Mist gebaut hat, Mordanschläge - ganz mein Ding. Man lernt aber auch so nach und nach weitere Figuren kennen, die mal etwas länger bleiben und auch vorgestellt oder aber dem Fortgang der Story schnell zum Fraß vorgeworfen werden. Aber mal ehrlich, die gesamte Brut, die durch diesen Roman geistert, könnte man zur Fütterungszeit in nen Tigerkäfig sperren. Lauter böse Menschen und bald auch tote Menschen. Mit Jessica kann man anfangs noch etwas mitfiebern aufgrund er vorgefallenen Ereignisse zu diesem Zeitpunkt, aber auch sie fällt in bösartige Muster zurück. Wie soll man sich auch unter all diesen schrägen, bösartigen, versifften und durchgeknallten Drecksäcken auch normal verhalten? Je weiter die Geschichte fortschreitet, um so dicker trägt der Autor auf. Ein heftiges Gemenge aus Hinterland-Kannibalen, Totenbeschwörungen und sadistische Mistschweine. Auch der Egoismus hält Einzug. Der eine oder andere perverse Zug darf nicht fehlen und dann wird es vogelwild, ein richtiger Streifzug durch die Genres und wer an den bisher bei Festa verlegten Werken der Horror-Reihe seinen Spaß hatte, wird sich mit dieser Lektüre sicher wohlfühlen und ein merkwürdiges Ziehen im Magen verspüren. Wer das als Hunger identifiziert, sollte vielleicht mal über seinen künftigen Werdegang nachdenken. Die Story wird immer rasanter, die Gewaltspirale dreht sich immer schneller und seinen Stil hat Herr Smith ja nicht geändert, da kann man sich flugs durchlesen. Eine derb-blutig-brutal-böse Fress- und Fickorgie, die aber aufgrund der Tatsache, dass darum herum eine Geschichte erzählt wurde, besser daherkommt, als so manche reine Schlachtorgie (die ich aber trotzdem nicht missen will). ABER einen Wermutstropen, nen großen, muss ich einfügen, weil es im Buch etwas gibt, das ich die nächste Zeit lieber etwas missen WILL. Diese Backwoodwaldschrate und die Geschichten um sie werden mit der "Flut", die da in letzter Zeit so auf uns Leser losgelassen wurde, etwas nervig. Oder um im Jargon des Buches zu bleiben - sie schmecken derzeit etwas fade. Hier werde ich zumindest, was die nächsten Wochen angeht, mal eine Pause einlegen,sollen die Hinterwäldler sich mal ohne meine lesende Begleitung durch die Wälder metzeln und rammeln (heißt aber nicht, dass ich kommende Werke nicht kaufe, ich werde sie nur nicht gleich nach Erhalt lesen). Und das führt dann auch dazu, dass ich hier viel lieber Army-Jessicas Abenteuern - sogar Rückblenden nach Kabul - im Land der fiesen Verschwörer gefolgt wäre und stattdessen auf einige Zutaten der Sienna-Story oder auch Daphnes Leidensweg verzichtet hätte. Davon aber abgesehen findet diese Fortsetzung von "Verkommen" die Zustimmung von mir und sicher auch der anderen Leser derartiger Lektüre. Würde ich das Endergebnis "punktieren", wäre es eine 7/10. Also kein Fehlkauf.


        Offline Necronomicon

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          Na die beiden klingen doch wie gemacht für Necro!


          Aber absolut  ;)

          Danke für die beiden Reviews jerry. Werden dann mal mitgekauft die Tage  :)



          jerry garcia

          • Gast


          Dale Brown. Ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug wird von einer neuartigen Waffe getroffen, die die Elektronik seines Ziels regelrecht zum Schmelzen bringt. Das Flugzeug stürzt südlich von China ins Meer. Eine Bergung scheint unmöglich, da die Gewässer zu China gehören – und das neue chinesische Staatsoberhaupt ist bereit, alles zu tun, um diesen Standpunkt zu vertreten. Als die Situation zwischen den USA und China zu eskalieren droht, wird kein anderer als der ehemalige Air-Force-General Patrick McLanahan auf den Plan gerufen, um die bevorstehende Apokalypse zu verhindern.

          McLanahan ist jetzt Chef bei Sky Masters und treibt die Entwicklung und Nutzung von Bombern einer neuen Generation schnell voran. Und er gedenkt sie dann an die Streitkräfte sozusagen zu vermieten. Inklusive dem entsprechenden Personal am Boden und in der Luft. Sein Sohn Brad hingegen, der durch ganz viel Vitamin B an der Air Force Academy aufgenommen wurde, ist ganz schnell wieder draußen. Zoff mit einem dienstälteren Ausbildungskadetten ließ den vorgesetzten Offizieren keine Wahl, als den Störenfried, der sich zudem weigerte, sich zu entschuldigen, aus dem Kader zu entfernen. Doch die McLanahans halten zusammen. Patrick bringt Brad bei einem befreundeten Colonel unter, der den Jungen unter seine Fittiche nimmt und einen echten Flieger aus ihm machen will. Und während in der Heimat derartige Kleinigkeiten schon Stress auslösen, geschieht im chinesischen Meer Ungeheuerliches: Die nach und nach erstarkten (wirtschaftlich und militärisch) Chinesen wollen sich die ganze Region unter den Nagel reißen. Um die Kontrolle zu behalten, haben sie auch in neue Waffensysteme investiert. Und mit einem solchen holen sie ein amerikansiches Aufklärungsflugzeug vom Himmel. Während diplomatische Noten die Runde machen, wird im Hintergrund an einem Plan gearbeitet, den aufstrebenden Asiaten zu zeigen, wer der Herr im Hause ist. Durchaus nützlich sind dabei auch diverse Intrigen in der Führung der Riege der Mächtigen Chinas und streikende Arbeiter im Land des Feindes. Die Zeit für McLanahan scheint gekommen, seine neuen Flugzeuge mit ebenso neu entwickelten Waffen einzusetzen.

          "Feuerhölle" ist der Abschluss der Reihe um Patrick McLanahan (wird aber weitergeführt mit Sohnemann Brad) und ich bin ehrlich gesagt ganz froh darum. die letzten beiden Romane waren recht fade und dieser hier erreicht bestenfalls Mittelmaß. Da man einen Autor (Wie es im richtigen Arbeitsleben auch geschieht) an seinen besten Leistungen misst, hört die Serie doch etwas enttäuschend auf. Es ist gar nicht das Beschreiben der technischen Details, der Waffensysteme oder der politischen Winkelzüge, denn das hat Dale Brown früher bestens verknüpft und damit auch Kollegen wie Tom Clancy gezeigt, dass man Politthriller auch mit satter Action garnieren kann, ohne von einem gewohnten Stil abzuweichen. Doch mittlerweile ist Brown dieses Gefühl abhanden gekommen, die Action wird minimiert, die Familie McLanahan nimmt viel Raum ein. Und ist dabei langsam schon nervig. Der Sohn, der schön mit Protektion überall ein Pöstchen bekommt, diese unheimliche Heldenverehrung und dieses einseitige Darstellen von Recht und Unrecht. Pathos hier, Pathos da. Und die Chinesen sind wieder so ultraböse: schießen Demonstranten nieder, intrigieren untereinander, sind verlogen und nicht vertrauenswürdig, zeigen offen imperialistische Tendenzen. Alles Eigenheiten, die man auch bei den Amerikanern findet, dort aber als gute Eigenschaften geschildert werden. Oder will mir jemand erzählen, die USA würde Vietnams Seerecht schützen, wenn es vor Vietnam kein großes Ölfeld gäbe oder sie den seeweg brauchen, um im chinesischen Meer zu patroullieren und die Chinesen auszuspionieren? Ich bin das ja durchaus gewohnt bei Dale Brown, aber manchmal bewegt er sich da tatsächlich an der Grenze des Erträglichen. In den letzten beiden Büchern hat die Action fast gänzlich gefehlt, hier ist es etwas mehr, aber nicht sonderlich viel. Deshalb hat man leider auch die Zeit, sich über allzuviel "America/McLanahan First" zu mokieren. Spannung, Tempo, Action - all das gibt es hier leider nur mit gebremstem Schaum. Vorbei die Zeiten der hektischen Luftkämpfe, Bombardierungen von Anlagen des Feindes, ja noch nicht einmal mehr die Hatz nach einem Maulwurf gibt es. Rasante Luftkämpfe sind Mangelware geworden. Keine Ahnung, ob der deutsche Verlag auch die Romane um Sohnemann Brad bringen wird, aber wenn schon Dale Brown, dann würde ich die Serie "Dreamland", die er zusammen mit Jim DeFelice (Co-Autor von Scott McEwen als der "American sniper" zu einem fertigen Buch machte) verfasst hat, dieser eigentlich vorziehen. Die Reihe läuft auch schon einige Jahre und dürfte gerade zu Beginn noch den Dale Brown zeigen, der bisher so viel Freude gemacht hatte. Kaufempfehlung nur für Komplettisten.