Harry Mason (ehemals Christopher Da Silva) und seine Tochter Heather (ehemals Sharon) leben stetig auf dem Sprung. Immer wieder Namenswechsel, Umzüge, neue Schulen für Heather - denn die finstre Bruderschaft aus Silent Hill ist ihnen noch immer auf den Fersen. Ihre Mutter konnte sie mit Hilfe eines Siegels aus Silent Hill befreien, musste aber selbst in der Parallelwelt zurückbleiben. Zudem wird Heather von Visionen heimgesucht, in denen sie seltsame Kreaturen sieht, die sie bedrängen. Als wäre das nicht genug, stellt ihr noch ein ominöser Privatermittler nach, der offenbar um ihre Vergangenheit weiß.
An ihrer neuen Schule macht Heather gleich klar, dass sie nicht auf der Suche nach Freunden ist. Jedoch sucht der ebenfalls neue Schüler Vincent ihre Nähe. Als Aussenseiter müsse man zusammenhalten. Und als schließlich ihr Vater entführt wird, begibt sie sich mit Vincent nach Silent Hill, um ihn zu suchen. Dort wartet jedoch Claudia Wolf auf sie, die Vorsteherin des Ordens und Schwester von Christabella (aus Teil 1). Vincent offenbart Heather, dass er aus Silent Hill stammt und auf sie angesetzt worden sei, und sein in eine Heilanstalt gesperrter Onkel Leonard ihr helfen könne. So hetzen sie durch die Dunkelheit, gejagt von Kreaturen und dem Orden.
Wer unvoreingenommen ins Kino will, sollte den folgenden Absatz überspringen.
Lange Jahre hat es gedauert, bis ein Sequel zu Christophe Gans' sehr atmosphärischer Game-Adaption aus der Taufe gehoben wurde. Hierbei bediente man sich an
Silent Hill 3, knüpfte jedoch direkt am ersten Film an. Sean Bean verpasste man den Namen der Hauptfigur aus dem ersten Game, den Pyramid Head aus Game 2 baute man erneut ein (hier wird er als Beschützer Alessas bezeichnet), und eine Schwester für Alice Krige zauberte man aus dem Hut. Ich hab Carrie-Anne Moss nicht erkannt... Zudem bekam Malcolm McDowell einen Auftritt spendiert, der es aber auch nicht raus reißt. Doch was raus reißt? Alles an dem Film wirkt irgendwie schrecklich bemüht. Doch woran liegt das? Das Creature Design ist gut und mit so wenig CGI wie möglich umgesetzt, das Set Design kann sich sehen lassen, und auch die FX sind so weit ordentlich. Doch fehlt es irgendwie an Atmosphäre. Kamera, Schnitt, Ausleuchtung, Score... all das wurde bei Gans meisterhaft eingesetzt. Gans' Film war eine Adaption, bei der man die Vorlage (so man sie kennt) deutlich spüren konnte. Hier jedoch wirkt alles eher wie eine Nummernrevue. Zwar sitzen ein paar Boo-Momente durchaus, aber Grusel stellt sich nie wirklich ein. Es geschieht einfach. Auch verwendete man teilweise Score aus den Games, spielte sie aber abgewandelt ein, was teils etwas schwülstig daher kommt. Auch funktionieren die bekannten Themen nicht wirklich, weil man sie zu sehr mit Teil 1 in verbindung bringt. Zudem konnte man nicht richtig mitfiebern, weil die Figuren irgendwie nicht wirklich greifbar waren. Es ließ einen kalt. Bei den Resident Evil-Adaptionen z.B. stört mich das nicht die Bohne, da ich sie von Anfang an als Popcorn sah (und so auch mag), aber nach Gans' Film sind da gewisse Erwartungen. Natürlich ist im Sequel viel vorhanden, was man aus den Games kennt, doch wirkt es nie verstörend oder unheimlich, eher verspielt. Und gerade von der verstörenden und sonderbaren Atmo leben die Spiele (zumindest die, welche noch in Japan geschaffen wurden - mit dem Wechsel zum amerikanischen Entwicklerteam relkativierte sich das). Es gibt eine Anspielung auf das Intro von
Silent Hill: Homecoming, den Rummelplatz aus
Silent Hill 3, auch die Hasenpuppe aus Teil 3 und 4, Heathers Outfit aus dem dritten Game. Doch mehr als Zitate bleiben sie nicht. Das Finale in der Opferstätte des Ordens, welches dermaßen reduziert wirkte, dass ich an den Red Room in den Foltervideos in
Videodrome denken musste, lässt Claudia dann zum DC-Head-Cenobite mutieren, der gegen Pyramid Head kämpft. Die Essenz des Films: Attraktion statt Grusel. Man
wollte vielleicht gruseln, schaffte es aber nicht. Gans
tat es einfach. Mit mehr Gespür und einem guten Auge für atmosphärische Momente.
Unterm Strich: War der Film schlecht? Nein. Er war durchaus unterhaltsam (wenngleich teils auch unfreiwillig komisch), das 3D war nett (vor allem beim Aschenregen), und mit
Solomon Kane bewies Michael J. Bassett zwar, dass er unterhaltsame Genrekost inszenieren kann, für wirklichen Horror aber nicht prädestiniert ist. Da kann er Gans bei weitem nicht das Wasser reichen.
Wie Matze und Markus schon anmerkten: Solide. Mehr leider auch nicht.