Zwei Folgen a 56 Minuten geschaut (6 sind es insgesamt), und bisher wirklich angetan. Nach oben ist noch Luft, was aber daran liegt, dass man die Serie ganz sicher als Gesamtwerk sehen muss. Die langsame Inszenierung erinnert auch optisch an skandinawische Vorbilder, und es werden erst einmal gemächlich die einzelnen Figuren vorgestellt. Hauptrolle nimmt dabei Elizabeth Moss ein, welche konträr zu ihrer Rolle in der Serie MAD MEN hier eine recht toughe Polizistin spielt. Ihr Gegenüber steht Matt Mitchum, quasi der Boss im kleinen Ort, der mit seinen beiden assligen Söhnen ein klein wenig herrscht. Natürlich ist der Vergleich mit TWIN PEAKS anhand der Thematik Kleinstadt, Mädchen verschwindet nicht von der Hand zu weisen, aber direkt vergleichen möchte ich erstmal auch nicht. Es scheint jedenfalls zunehmend mysteriöser zu werden, zudem gesellen sich auch teils ganz illustre Gestalten in die Szenerie.
Holly Hunter spielt GJ, eine verrückt wirkende Hippieziege mit langem grauem Haar, die mit einer Gruppe Frauen mitten in der Einöde in Containern lebt. Unter diesen befindet sich eine Dame, die eine innige Beziehung mit einem Schimpansen hatte, und dessen Verlust verarbeiten möchte. Die beiden Söhne von Mitchum erinnern stark an etwaige Hinterwäldler aus diversen Backwood Streifen, und auch Vater Matt ist ein ziemlich brutaler Haudrauf mit langen Zotteln und asozialem Gehabe. In Erinnerung bleibt auf jeden Fall eine dicke Nutte in den Mittfünfzigern, die nur 7 Minuten Ficks zulässt, weil sie sich sonst 7 Wochen oder Monate verlieben würde.
Auch sonst haben die Figuren ganz klar ihre Geheimnisse oder Dinge die erst im Verlauf der Serie zu Tage treten werden. Die Spannungsschraube ist zu Beginn SEHR niedrig gehalten, steigt nur langsam an, aber bereits die Vorschau auf Folge 3 am Ende deutet darauf hin, dass sich das stetig bis zum Ende steigern wird, und so wie es aussieht auch in mysteriösere Gefilde abdriften wird. Optisch ist die Blu über jeden Zweifel erhaben, super Landschaftsbilder, gestochen scharf und guter Kontrast. Ich bin gespannt auf den Rest!
Achja, neben all den TWIN PEAKS Ähnlichkeiten (liest sich hier ja jetz durchaus so
) hat die Serie auch noch was vom Godfather of Mystery: Akte-X. Die Hauptdarstellerin erinnert nicht nur optisch durchaus an Agent Dana Scully, meinte auch meine Frau. Ich hatte ebenso Jodie Foster als Staling vor Augen