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Maximilian Schell ist tot.Der österreichisch-schweizerische Schauspieler Maximilian Schell ist im Alter von 83 gestorben. Noch vor wenigen Tagen war er nach einer Lungenentzündung aus dem Krankenhaus im österreichischen Kitzbühel entlassen worden, wo er sich für ZDF-Dreharbeiten aufhielt. "Es ist alles bestens", hatte seine Sprecherin gesagt.Schell wurde am 8. Dezember 1930 in Wien geboren. Der Sohn des Schweizer Schriftstellers Hermann Ferdinand Schell und der österreichischen Schauspielerin Noé von Nordberg liebte das Theater. Bereits seit 1953 arbeitetet er als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg an der Basler Komödie. Es folgten Engagements in Essen, Bonn, München und Berlin. 1958 trat er am Broadway auf.1959 holte ihn Gustaf Gründgens ans Deutsche Schauspielhaus in Hamburg. Dorthin kehrte er 1963 zurück, um zu Gründgens Abschied in der berühmt gewordene Hamlet-Inszenierung mitzuwirken. Zwischendurch und danach spielte und inszenierte Schell an zahlreichen Bühnen im In- und Ausland.Auch im Film und im Fernsehen wurde er weltweit bekannt. Schells Filmkarriere beginnt 1955 mit seiner Rolle als verzweifelter Deserteur in "Kinder, Mütter und ein General".Schell war der erste deutschsprachige Oscar-Gewinner nach dem Krieg. Er erhielt den Preis 1962 für seine Rolle als Kriegsverbrecher-Anwalt in der Hollywood-Produktion "Das Urteil von Nürnberg". Außerdem war er weitere Male als bester Darsteller und Nebendarsteller, sowie für den besten ausländischen und den besten Dokumentarfilm für den Oscar nominiert worden.Er stand für viele erfolgreiche Filmproduktionen vor der Kamera, unter anderem: "Krakatoa" (1969), "Die Akte Odessa" (1974), "Steiner- das Eiserne Kreuz" (1977), "Das Tagebuch der Anne Frank" (1980), "Morgen in Alabama" (1984), "Deep Impact" (1998), "Fisimatenten" (2000), "Die Rückkehr des Tanzlehrers" (2004) und "The Brothers Bloom" (2008).Schell spielte und inszenierte nicht nur am Theater und im Film, er malte auch, liebte die Musik und gelegentlich das Schreiben.Er zählte den Schriftsteller und späteren tschechischen Präsidenten Václav Havel zu seinen Freunden. Als dieser im Jahre 1989 durch ein Ausreiseverbot den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels nicht persönlich in der Frankfurter Paulskirche entgegennehmen konnte, verlas Schell dort stellvertretend die von Havel verfasste Rede.Schell hatte drei Geschwister, die wie er den Beruf des Schaupielers wählten: die fünf Jahre jüngere Immatriculata - genannt Immy - (1992 gestorben), der drei Jahre älterer Bruder Carl sowie die vier Jahre ältere Maria Schell (2005 gestorben), die zu den größten Stars des deutschsprachigen Film in den 1950er- und 1960-Jahren zählte. Ihr Leben und Schaffen würdigte Maximilian Schell 2002 in seiner Dokumentation "Meine Schwester Maria".Schell lebte abwechselnd in Los Angeles und auf dem elterlichen Berghof in Preitenegg in Kärnten. Aufsehen erregte seine drei Jahre andauernde Liaison mit Soraya, der Gattin des letzten Schahs von Persien. Im Jahr 1985 heiratete Schell die russische Schauspielerin Natalja Andreitschenko. Vier Jahre später wurde ihre gemeinsame Tochter Nastassja Schell geboren.Nach einer kurzzeitigen Beziehung mit der österreichischen Kunsthistorikerin Elisabeth Michitsch war Schell seit 2008 mit der 48 Jahre jüngere deutsche Opernsängerin Iva Mihanovic liiert, die er am 20. August 2013 geheiratet hatte.