Kapstadt, Südafrika. Eine junge Frau wird in den botanischen Gärten tot aufgefunden. Sie wurde brutal totgeschlagen, in ihrem Blut eine neuartige Droge. Die Polizisten Ali Sokhela, Brian Epkeen und Danny Fletcher beginnen zu ermitteln. Schon bald stoßen sie auf eine dealende Gang in den Townships, den Armenvierteln der Stadt. Die Ereignisse überstürzen sich plötzlich, und die Cops müssen ihre eigenen Probleme hinten anstellen, um der drohenden Gefahr einhalt zu gebieten.
Mehr möchte ich zur Handlung schlicht nicht sagen, denn es würde zwangsläufig zu Spoilern führen. Andererseits ist es auch so, dass bereits sehr früh geklärt ist, was es mit dem Mord am Mädchen auf sich hat, und auch wohin die Reise insgesamt gehen wird. Überschattet wird das Ganze allerdings auch von den persönlichen Lebensumständen und Problemen von Ali und Brian, die sich mit in die Geschichte einflechten. Dadurch wird überdeutlich, dass es sich bei ZULU um eine Buchverfilmung handelt, die von Caryl Fereys geschrieben wurde. Problematisch finde ich, dass es sicher auch daran liegt, dass das Gesamtwerk zwar stimmig ist, aber ziemlich sprunghaft und holprig wirkt. Ich kenne das Buch noch nicht, aber kann mir wunderbar vorstellen, dass dort alles eine Runde gemächlicher und vor allem tiefgründiger daherkommt.
Brians Charakter allein ist ein versoffener und siffiger Cop, der gerne mal losballert. Ali ist das krasse Gegenteil. Ruhig, humorlos und mit Erinnerungen aus seiner Kindheit behaftet, in der er mitansehen musste wie Leute des Apartheitsregimes seinen Vater vor seinen Augen lebendig verbrannten und ihn fast zu Tode hetzten. Dies alles fließt in die Geschichte mit ein, allerdings erst gegen Ende richtig, und diese Eindrücke funktionieren in Schriftform einfach besser als in einem 100 Minuten Film. Sei es drum, hier wäre mir mehr Hintergrund wichtig gewesen, funktionieren kann der Streifen auch ohne ganz gut - lediglich eine höhere Wertung als
bleibt ihm dadurch versagt.
Härtemässig geht es hier ganz gut nach vorne! Jerome Salle (Drehte auch LARGO WINCH 1 und 2) macht keine Gefangenen, was beim ersten Scharmützel gleich mehr als deutlich wird, und auch den restlichen Verlauf gegenwärtig bleibt. Passt aber auch prima ins Bild, da Kapstadt nunmal nicht Disneyland ist, und dort mit rauen Bandagen gekämpft wird. Darstellerisch für Orlando Bloom sicher Neuland, aber ich war wirklich überzeugt von seinem Schauspiel! Gut durchtrainiert, ständig irgendwie leicht lädiert und innerlich brodelnd - gerne mehr solche Rollen von ihm! Der Rest vom Cast sagte mir bis auf Whitaker jetzt nichts, hat aber keine Ausfälle zu vermerken, und über den alten Forest muss man heutzutage ja ohnehin kein Wort mehr verlieren
Wer Bock auf nen ordentlichen Thriller hat ist hier jedenfalls mehr als gut aufgehoben, und wer noch dazu nicht viel mit Büchern anfangen kann, den stören die von mir genannten Mankos sicher nichtmal ansatzweise. Angenehm bodenständig kommt ZULU daher, mit einem interessanten, wenngleich auch doch etwas reißerisch wirkenden Thema - realistisch gesehen, wenn ich es nicht wüsste, würde ich den Film zudem locker 10 bis 15 JAhre früher einordnen von der Machart her. Ob der im Kino sein muss weiß ich nicht, das hab ich mir aber auch schon gedacht, bevor ich dort im Sessel saß