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Offline Max_Cherry

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    Wir sind keine Engel (1955) :dvd:
    Ein schöner Weihnachtsklassiker, der mit Bogart, Ustinov und Rathbone hervorragend besetzt ist. Neben "Arsen und Spitzenhäubchen" ist das einer der besten  klassischen Vertreter des Genres Schwarze Komödie aus den USA. Es ist cool, den endlich in der Sammlung zu haben.
    :7.5: - :8:
    « Letzte Änderung: 25. Dezember 2023, 23:12:25 von Max_Cherry »


    Offline Max_Cherry

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      Fatman :vod:
      Da die Bewertungen im allgemeinen eher durchschnittlich sind, habe ich die Erwartungen etwas runtergeschraubt. Das war gut, denn der Film ist ein bisschen anders, als der Trailer es vermuten lässt. Es ist nämlich absolut kein Actionfilm. Wenn man so rangeht, könnte man enttäuscht werden. Ja, es gibt ein bleihaltiges Aufeinandertreffen der Hauptfiguren, aber vorher geht es 70-80 Minuten lang eher gemächlichen zu. Wir werden Zeuge von ganz normalen Problemen, mit denen sich Herr und Frau Weihnachtsmann in unserer Zeit, durch verzogene Blagen und finanzielle Sorgen, so rumschlagen müssen. Parallel dazu heuert ein richtiges Arschlochkind aus reichem Hause, welches zu Weihnachten nur ein Stück Kohle bekommen hat, einen Killer an, um den gehassten Fatman zu finden und zur Strecke zu bringen. Mel Gibson füllt diese Rolle sehr gut aus und mimt den leicht grummeligen, sympathischen Opa absolut passend. Mein Highlight ist aber ganz klar Wolton Goggins als Hitman, der ebenfalls eine Rechnung mit eben jenem vollbärtigen Gesellen hat. Ok, er spielt wieder einmal seine Paraderolle als kranker Typ, aber mir hat seine Suche nach der Zielperson echt Spaß gemacht. Er ist "irgendwie schräg", fährt ein Muscle Car (könnte das Blues Brothers Mobil in komplett schwarz sein) mit Hamster-Copilot und er sammelt von Kindern abgekaufte Weihnachtsmanngeschenke.
      Unterm Strich bekommt man eine Mischung aus Coen-Film (No Country..., Fargo), Weihnachtsfilm und Western.
      Es gibt ein paar Logiklücken und ganz rund inszeniert ist er auch nicht, das ein oder andere hätte man besser machen können. Ein paar Morde passieren im Off, da hätte man ruhig mehr zeigen können, weil es später im Film auch blutiger wird. Dennoch wurde ich gut unterhalten, mir gefällt das ganze Setting, die Musik und natürlich die beiden sehr coolen Hauptdarsteller.
      Den stell ich mir vermutlich in die Sammlung, wenn er im Preis runtergeht. Als Film für die Feiertage,alle paar Jahre, könnte ich mir den gut vorstellen.
      :7:

      Fatman :bd:
      Und so kam es dann auch dieses Jahr und "Fatman" befand sich mittlerweile im Regal und landete auf meiner Weihnachtsfilmliste 2023.
      Der ist leider einfach nicht ganz rund, aus dem hätte so ein cooler Film werden können. Viele Ideen gefallen mir, aber das Endergebnis hat manche Macke. Goggins rockt, sein Tick mit den Weihnachtsgeschenken ist interessant und die Karre ist soo mega. Mel Gibson als alternder Weihnachtsmann mit finanziellen Problemen kommt auch richtig gut. Ich mag sehr viele Zutaten des Filmes, daher bleibt es wieder bei der gleichen Bewertung, obwohl er doch so einiges an Potential verschenkt. Eine Miniserie mit den Figuren und etwas mehr Story hätte z.B. auch cool werden können.
      :7:


      Violent Night (2022) :bd:
      Der hat auch zu Hause auf der Couch ordentlich Spaß gemacht. Ganz so euphorisch, wie nach dem Kino letztes Jahr war ich nicht, aber der ist schon ziemlich cool. Ich könnte mir vorstellen, den jedes dritte Weihnachten im Wechsel mit Die Hard 1+2 zu gucken.
      :7.5:


      Offline Max_Cherry

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        Hmmm, Dirty Star Wars klingt jetzt gar nicht so schlecht. Ich warte noch.


        Offline Max_Cherry

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          The Card Counter (2021)

          - diesen Film von Paul Schrader fand ich wesentlich eingängiger als "First Reformed". Wie immer hatt Schader ein Händchen für Kaputte Typen - wobei mir Cirk mit C wesentlich kaputter vorkam als "Bill Tell". Die Lovestory fand ich irgendwie etwas aufgesetzt, hat aber nicht gestört. Leider kommt der Film in Richtung der "Traumabewältigung" nicht ganz aus dem Quark - tatsächlich ist der Kartenspieler einfach emotional zu tot oder zu abgespumpft. Er rät ja dem Jungen sogar von seinen Racheplänen ab - denn man kann die Scheiße eh nicht mehr ändern...
          Der Film sitzt etwas zwischen allen Stühlen - aber als Drama funktioniert er hervorragend, auch wenn im grunde nicht viel passiert. Isaac ist beeindrucked, den Jungschauspieler Sheridan fand ich unheimlich langweilig und austauschbar und Haddish ist nicht unbedingt die Augenweide, aber der Cast ist irgendwie glaubwürdig besetzt. War jetzt für mich eher ein One-Timer, ist nämlich kein gute Laune Film.

          Neben Isaacs fand ich diese ganz seltsame Atmosphäre und auch den kalten, einerseits irgendwie günstigen, aber trotzdem hochglänzenden Look faszinierend. Die Story war mir gar nicht so wichtig, ich wurde in die Welt von Bill Tell hineingezogen und fand die interessant, so hat mich Schrader gekriegt. Auch wenn's kein großer Film ist, hat er mich auf seine Weise fasziniert.


          Offline Max_Cherry

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            Wishmaster :7.5:
            Hey, der hat gerockt. Da ich mich an nichts erinnern konnte,
            gehe ich davon aus, dass es erst die Zweitsichtung war.
            Cameo-Overkill, schwarzer Humor, gute Wunschideen und
            eine Party, die sich hinter der Boiler-Room Szene aus Hellraiser III
            nicht verstecken braucht. Was will man mehr für gute Unterhaltung.


            Wishmaster (1997) :dvd:
            Da gehe ich im Großen und Ganzen mit. Es gibt aber auch ein paar Schwächen. Das CGI ist ziemlich schlecht gealtert und war vermutlich damals schon nicht das Gelbe vom Ei. Außerdem musste ich mich eine Weile an den etwas günstigen "Videolook" gewöhnen. Besonders die Anfangssequenz sieht schwer nach Xena oder Hercules aus. Aber das ist schnell vergessen, denn der erste liebevoll gestaltete "Kill" bzw. umgesetzte Wunsch lässt nicht lange auf sich warten. Die Szene mit dem Skelett ist spektakulär. Generell gibt es mehr super inszenierte Splattermomente, als ich in Erinnerung hatte. Alles handgemachte sieht immernoch hervorragend aus.
            Heute muss ich sagen, dass ich nichts an dem Film irgendwie gruselig finde. Selbst das Schauspiel von Divoff kommt eher übertrieben und unfreiwillig komisch rüber als irgendwie bedrohlich. Ich hab ihn auf Englisch gesehen, das müsst ich Euch mal geben, es ist sooo witzig wie der spricht. Das macht aber alles nichts, denn der Film funktioniert auch als reiner Partyhorror mit den vielen Gaststars und dem großen Spaß, für den manche Ideen sorgen. Der ist tatsächlich immernoch noch cool.
            :7:


            Über den Abspannsong von Motörhead hab ich mich sehr gefreut. Da läuft ja "Listen To Your Heart", wahrscheinlich das poppigste Lied von denen aber ich mochte es immer sehr. Das wusste ich nicht mehr.


            Offline Max_Cherry

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              Dämon (1998) :prime:
              Hui, ich hab dieses Mal eine ganze Weile gebraucht, um wieder mit dem warm zu werden. Im Grunde mag ich vieles an dem Film. Die Köpertauschsache und die Ermittlungen, die wirklich starke Besetzung, die Idee mit dem Stones-Song, die Dramakomponente mit dem Bruder und Neffen usw.
              Aber mich störte anfangs die visuelle Umsetzung der Bilder aus Sicht des "Wesens". Die hatten so eine seltsame MTV Ästhetik und wirkten wie ein billiger Zerreffekt vom Filmbearbeitungsprogramm. Auch das, das was die Stimme aus dem Off erzählt, fand ich irgendwie wirr und auch inkonsequent. Später kommt die fast gar nicht mehr vor, bis zum Ende. Aber das Positive überwiegt. Denzel spielte einfach damals schon eine sehr charismatische und coole Hauptfigur. Früher fand ich "Dämon" super, auch heute geht der noch ganz gut rein. Trotz der Dinge oben, würd ich ihm noch eine kleine :7: geben. War ganz schön, ihn nochmal gesehen zu haben, auch wenn er ein bisschen verloren hat.
              « Letzte Änderung: 29. Dezember 2023, 00:16:40 von Max_Cherry »


              Offline Max_Cherry

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                Blair Witch Project (1999) :dvd:
                Ich hab dem damals abgesprochen, ein richtiger Film zu sein. Es fällt mir auch heute noch schwer, dieses pseudodokumentarische Found-Footage Projekt als solchen zu bezeichnen. Für mich war das viel mehr ein Experiment, eine neue Art des Event-Kinos. Es gibt im Grunde keine Dramaturgie und keine richtige Filmstory. Man bekommt 20 Minuten lang eher langweilig und unspektakulär einen Mythos erklärt und dann folgt die günstig aber effektiv inszenierte "Geisterbahnfahrt", bei der mit einfachsten Mitteln gewisse Urängste geweckt werden sollen, in dem man sich in die Figuren versetzt. Ich bin selbst etwas erstaunt, denn über weite Strecken hat das bei mir heute tatsächlich gut funktioniert. Die unheimlichen Geräusche (besonders das Geschrei von Josh und das Babygejammer) fand ich schon spooky, aber die hysterischen Ausraster und die Momente, in denen einzelne Figuren kurz davor sind, den Verstand zu verlieren, machte für mich den wahren Horror aus. Klar, das Ende ist immernoch gruselig, aber die 3 SchauspielerInnen sorgen auch dafür, dass der Zuschauer Empathie entwickelt. Die machen das hervorragend und sind echte Glücksgriffe.
                Das Marketing war damals brilliant und genauso ist das ganze Projekt mit all seinen Macken irgendwie genial, eine wahre Gelddruckmaschine. Nur ist es auch ein guter Film? Das kann man so sehen, ja, aber ich sehe ihn nach wie vor eher als Projekt oder Experiment. Aber ja, zwischenzeitlich fand ich die gezeigten Wackelbilder, den teils super hysterischen Sound und auch alles, was man eben nicht sieht, unheimlich. Es hat geholfen, "Blair Witch Project" mitten in der Nacht zu schauen. :7:


                Offline Max_Cherry

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                  Ich hab den zweiten Durchgang 1981 bis 1999 gestern beendet. Eine kleine Weihnachtsfilmunterbrechung gab es allerdings zu den Feiertagen.


                  1980 - The Fog :8.5:
                  1981 - Über dem Jenseits :6.5: - :7:
                  1982 - Basket Case :6.5:
                  1983 - Christine :8:
                  1984 - Der Komet :6:
                  1985 - Fright Night :8:
                  1986 - Deadtime Stories :6.5:
                  1987 - Opera :7.5: - :8:
                  1988 - Der Affe im Menschen :7:
                  1989 - Puppet Masters :5:
                  1990 - A Chinese Ghost Story 2 :7:
                  1991 - Subspecies :5:
                  1992 - Bram Stoker's Dracula :9:
                  1993 - Necronomicon :7: - :7.5:
                  1994 - Nightwatch :8:
                  1995 - Ritter der Dämonen :8:
                  1996 - Spawn :6:
                  1997 - Wishmaster :7:
                  1998 - Dämon :7:
                  1999 - Blair Witch Project :7:
                  « Letzte Änderung: 29. Dezember 2023, 15:01:58 von Max_Cherry »


                  Offline Max_Cherry

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                    Das Original is langweilig und doof...

                    Wie oben steht ;) das Original is billiger und öder Müll ;)

                    WHAT THE FUCK?


                    Silent Night, Deadly Night (1984) :vod:
                    Ich hab gerade das Original aus den 80ern gesehen und fand ihn überraschend stark. Billig und öde? Keine Ahnung, was für einen Film du da gesehen hast. Ja, es dauert gut 35 Minuten bis der Slasher-Part losgeht, aber dafür nimmt er sich vorher angemessen viel Zeit für eine gut erzählte und nachvollziehbare Entstehungsgeschichte. Irgendwann brennen der Hauptfigur die Sicherungen durch und es folgen ein paar abwechslungsreiche Kills. Die Anzahl der Morde ist überschaubar, aber dafür gibt es ein paar wirklich böse Ideen. Ich weise nur auf die Szene mit dem Mädchen und die Situation beim Weisenhaus am Ende hin. Zudem find ich den teils verstörenden Score und die sleazigen Elemente cool. Ok, der Schluss ist leider etwas zu unspektakulär und ein paar Logiklücken hat er auch (Warum hat das Weihnachtsmannkostüm keine Blutflecken?), aber unterm Strich wurde ich gut unterhalten. Natürlich ist "Silent Night..." handwerklich und visuell nicht ganz auf dem Niveau von z.B. "Black Christmas", aber mir persönlich hat er tatsächlich etwas besser gefallen.
                    :6.5: - :7: aber nur wegen dem Ende, sonst wären es runde 7 gewesen. Cooler, schmuddeliger kleiner Slasher und ein richtiger Weihnachtsfilm.
                    « Letzte Änderung: 30. Dezember 2023, 00:58:20 von Max_Cherry »


                    Offline Max_Cherry

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                      Der Hauptmann und sein Held (1955) :bd:
                      Interessante Kriegssatire aus Deutschland, die sich relativ clever am Millitarapparat im zweiten Weltkrieg abarbeitet. Man merkt die Theaterherkunft des Stoffes, denn manches wirkt schon ein bisschen sehr "klein" und vereinfacht. Rückblickend könnte man natürlich kritisieren, dass der Film den Krieg und das Soldatentum in der Nszizeit sogar etwas verharmlost. Es hätte ruhig etwas härter und böser sein dürfen. Ernst Lubitsch hat sich da mit "Sein oder Nichtsein" und Chaplin mit "Der Große Diktator" definitiv mehr getraut. Trotzdem find ich den Film absolut sehenswert. Das ist eine kleine Entdeckung. Schön, dass so kleine vergessene Dinger auf Blu-ray erscheinen.
                      :7:
                      « Letzte Änderung: 30. Dezember 2023, 21:04:04 von Max_Cherry »


                      Offline Max_Cherry

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                        Das war aber damals auch eher ein kleiner Festival-Film. Ich hab den vor 20 Jahren bei VOX gesehen und fand den ganz ok. Smith zeigt schon früh, dass er was kann.


                        Offline Max_Cherry

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                          Mein Freund Harvey (1950) :bd:
                          Das war eine wirklich große Bildungslücke. Elwood hat einen imaginären Freund, einen großen weißen Hasen namens Harvey. Für andere Leute ist dieser unsichtbar. Das ist der Aufhänger für eine Ideenreiche, herzliche Komödie mit einem überragenden James Stewart. Wenn man sich erstmal an die ungewöhnliche Synchronstimme von Stewart gewöhnt hat, ist der echt toll. Der Umgang mit Geisteskrankheiten ist natürlich schwer veraltet, aber der Film ist ja auch 73 Jahre alt, da kann man mal ein Auge zudrücken. Das ist ein sehr schöner Klassiker, der ein paar zwar naive aber auch weise Botschaften an Bord hat.
                          :8:
                          « Letzte Änderung: 31. Dezember 2023, 15:28:38 von Max_Cherry »


                          Offline Max_Cherry

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                            Eraserhead (1977) :bd:
                            Ein aptraumhaftes Meisterwerk über Ängste von Vätern, Verantwortungsbewusstsein, Verzweiflung, Sehnsucht, Verrohung, Industrialisierung...
                            Das Ende ist der blanke Horror. Diese Soundkulisse und der explizit gezeigte "Mord" verursachen körperliches Unwohlsein.
                            Und ganz ehrlich ich will gar nicht wissen, aus was das Baby gemacht wurde. Bei dem Gedanken daran dreht sich mir der Magen um.
                            :9:
                            « Letzte Änderung: 01. Januar 2024, 11:30:48 von Max_Cherry »


                            Offline Max_Cherry

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                              Jenseits von Afrika (1985) :bd:
                              Dieser Klassiker fängt wie befürchtet etwas pilcheresk an, zum Glück ändert sich das schnell. Ich glaube, dass der Erfolg des Films u.a. dem Zeitgeist geschuldet ist. In den 80ern war es ja so ein Ding, sich als Besserverdienende irgendwelche Masken, Fruchtbarkeitsstatuen oder anderen Blödsinn aus Afrika zu importieren. Da kam dieser Film gerade recht.
                              Es ist im Grunde ein Edelwestern in anderer Kulisse. Einen richtigen Spannungsbogen gibt es nicht, aber die Schauwerte und die starken Darsteller (Streep, Redford, Brandauer) bringen einen ganz gut über die Zeit. Es bleibt allerdings der Beigeschmack vom Kolonialrassismus, dieser ist allgegenwärtig und wird nur am Rande reflektiert. Im Mittelpunkt stehen reiche Weiße, die in Afrika mit Luxusproblemen zu kämpfen haben. Auch der Umgang mit Tieren ist manchmal nicht schön anzusehen. Abgesehen davon hat Sidney Pollack einen durchaus beeindruckend gefilmten, großen Blockbuster mit tollen Bildern und wirkungsvollem Soundtrack abgeliefert. Ich fand ihn ok, würde aber sagen, dass er nicht ganz meinen Geschmack trifft. Das wird wohl ein Onetimer bleiben.
                              Eine kleine :7: ist aber drin.
                              « Letzte Änderung: 03. Januar 2024, 21:51:30 von Max_Cherry »


                              Offline Max_Cherry

                              • Die Großen Alten
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                                No One Will Save You :disney: :7.5: Sehr interessantes Teil wenn auch sehr interpretativ, gerade der Zustand der Welt, da hat der Zuschauer eher eine selbsterstellte Vorstellung, als dass der Film eine klare Aussage trifft, muss man mögen, bin da auch unschlüssig. Das Alienszenario hat Signs-Vibes, ist dabei aber cooler. So richtig Sinn macht das Versteckspiel im Haus nicht, ähnlich wie in Signs aber der ganze Stil und die Atmo des Filmes, das hat schon was, definitiv kein Reinfall.



                                Ich wusste nichts vom Film vorher und fand den echt cool, vor allem fand ich die eigenwillige Art der Erzählung echt innovativ. Erst Home Invasion der anderen Art und dann die Nummer mit "der Sprache". Das Ende hab ich gar nicht komplett gerafft, aber das war mir egal. Schön, dass Du ihn gesehen hast. Dass Du dem irgendwas abgewinnen kannst, war mir klar.


                                Offline Max_Cherry

                                • Die Großen Alten
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                                  Das Lehrerzimmer (2022) :vod:
                                  Das ist der diesjährige Oscarbeitrag aus Deutschland. Wenn man generell Probleme mit dt. Filmen hat, wird man hiermit vermutlich nichts anfangen können. Mich hat der überraschend gut erwischt. Der ganze Film spielt ausschließlich in Klassenräumen, auf anderen Teilen des Schulgeländes und eben im Lehrerzimmer. Er erzählt seine Geschichte nicht nach den üblichen dramaturgischen Mustern, was ich erfrischend fand. Das Szenario, welches ich nicht verraten möchte, wirkt komplett glaubwürdig. Es geht um Unbeholfenheit, Menschlichkeit, Erziehungsmethoden, Gewichtung von Problemen und ganz oben drüber schwingt das Hauptthema Kommunikation. Alle Figuren haben Fehler und hier gibt es auch keinen erhobenen Zeigefinger und dementsprechend auch keine Belehrungen. Im Grunde vermittelt der Film nur Denkansätze, keine Lösungen und schafft Empathie für alle "Parteien".
                                  Wäre das plötzliche Ende nicht gewesen, auf dem ich immernoch rumdenke, weil ich es nicht ganz verstehe bzw. weil sich der Film nicht ganz fertig anfühlt, würde ich noch höher bewerten. So landet er bei einer :7.5:
                                  Herausstellen muss ich noch Leonie Benesch in der Hauptrolle als junge, eigentlich motivierte Lehrerin zwischen allen Stühlen. Die spielt das überragend. Unter den KollegInnen gibt es ein paar abfallende Leistungen, aber dafür sind die Kinder alle top in ihren Rollen.
                                  « Letzte Änderung: 06. Januar 2024, 12:18:58 von Max_Cherry »



                                  Offline Max_Cherry

                                  • Die Großen Alten
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                                    @Marco: ja, das hab ich alles so ähnlich auch wahrgenommen. Ich fand den aber gar nicht soo deutsch. Der unangenehme (Horrorfilm) Sound hat dazu beigetragen. Das Bildformat hatte bei mir irgendwie einen Überwachungskamera/ voyeuristischen Look. Ich fand das sehr passig. Das Ende fand ich auch erst seltsam plötzlich, aber mit etwas Abstand passt das. Am Ende versagt das System und man geht der (falschen) vorgegeben Weg über die Polizei (Durchsetzen des Hausrechts).


                                    Offline Max_Cherry

                                    • Die Großen Alten
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                                      Ein Mann wie Dynamit (1983) :dvd:
                                      Der übliche reißerisch-reaktionäre J. Lee Thompson Scheißdreck, aber genau das will man ja sehen. Solide Stangenware, ein paar Einfälle stechen sogar positiv heraus. Das Ende, bei dem sich der Killer nackt durch die ganze Frauen-WG schnetzelt war schon überraschend hart und spannend. Es würde mich ja interessieren , ob der Autor von "American Psycho" den hier gesehen hat. Da gibt es schon ein paar Ähnlichkeiten in der Killerfigur.
                                      Bronsonfilme sind schon irgendwie ein eigenes Genre, der hier wirkt teils sehr formelhaft, aber cool ist, dass dieses Muster mit Slasher-Elementen angereichert wurde. Doch, der hat mir ganz gut gefallen. Nur Charlie Bronson selber hat schon motiviertere Leistungen gezeigt. :7:
                                      « Letzte Änderung: 11. Januar 2024, 22:06:14 von Max_Cherry »


                                      Offline Max_Cherry

                                      • Die Großen Alten
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                                        Ja Bronson ist irgendwie ein eigenes Genre, das is schon richtig ... Und vor allem mag man es oder eben nicht :)

                                        Das Großstadt Setting und die Musik haben mir auch gut gefallen. Der Text oben klingt ja eigentlich zu schwach für 7 Punkte, aber auch wenn mir bewusst ist, für wen diese Filme eigentlich gemacht sind (konservative Wutbürger), kann man die auch als katharsische Ventile benutzen. Hin und wieder brauch ich sowas. Demnächst dann "Murphys Gesetz".


                                        Offline Max_Cherry

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                                          In den Krallen der Venus (1958) :dvd:
                                          Wo wir gerade schon bei konservativen Werten sind, kommt diese absurde Antwort auf die Emanzipation, in Form eines trashig-bunten Sci-Fi Streifens, gerade richtig. Eine Truppe männliche Astronauten landet aus der Not heraus auf einem rein von Frauen bevölkerten Planeten. Die Herrscherin hasst Männer und lässt die Reisenden einsperren. Die Herren der Schöpfung unterwandern nun ein paar der Gehilfinnen, welche sich als willige Weibchen unterordnen. ("Wir kommen mit Euch. Unsere Leben hier sind sinnlos, ohne Liebe, ohne Kinder.")
                                          Es gibt jetzt nicht so viele Trickeffekte, es bleibt ein kleines Billigfilmchen, aber wenn man sich drauf einlässt, macht der Laune. "Alarm im Weltall" trifft eine günstige Star Trek Classics Folge. Und fürs Auge gibt es jede Menge nackte Beine, hübsche Frisuren und das billigste Gummispinnenmonster, das ich je gesehen habe. Ein kurioser, witziger, kleiner Kultfilm.
                                          :7.5:





                                          Zelle R17 (Brute Force, 1947) :dvd:
                                          Pidax überrascht mich immer wieder positiv.
                                          Diese Blaupause des klassischen Knastfilms nimmt etliche typische Elemente des Genres vorweg. Besonders intensiv bleibt der sadistische Oberwärter im Gedächtnis. Diese Figur kennt man so oder so ähnlich aus etlichen Gefängnisfilmen, viele davon aus den 90ern. Die Hauptrolle wird von Burt Lancaster (in seinem zweiten Film überhaupt) verkörpert, der hier schon zeigt, welches große Talent er mitbringt.
                                          Regisseur Jules Dassin hat schon 8 Jahre vor seinem Meisterwerk "Rififi" (1955) diesen in düsterem Schwarz/Weiß gedrehten, harten und erstaunlich konsequenten, fast schon nihilistischen Beitrag abgeliefert. Ich verstehe gar nicht, warum der so unter dem Radar läuft, dabei gibt es viele tolle Bilder und so ziemlich alles, was gute Knastfilme ausmacht. In der Mitte hat er einen kleinen Hänger, aber dafür ist das Ende für die 40er absolut spektakulär.
                                          Das ist eine kleine Perle und filmhistorisch absolut wertvoll.
                                          :7.5: - :8:
                                          « Letzte Änderung: 11. Januar 2024, 23:36:11 von Max_Cherry »


                                          Offline Max_Cherry

                                          • Die Großen Alten
                                              • Show all replies
                                            "Raw Force" hat ein bisschen gebraucht, bis er in Fahrt kommt, aber ja, den mochte ich auch. Hab den mal mit Sascha und Pierre parallel geschaut, das war sehr lustig.


                                            Offline Max_Cherry

                                            • Die Großen Alten
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                                              Die Feuerzangenbowle (1944) :dvd:
                                              Den hab ich wohl das letzte Mal in der Unizeit vor 20 Jahren zu Weihnachten gesehen. Da lief der Film im größten Hörsaal und es gab Glühwein und Kekse. Die erste Hälfte find ich immernoch sehr gut und witzig. Danach ist ein bisschen die Luft raus und die Romanze mit einem Schulmädchen wirkt heute etwas daneben. Naja, am Ende löst sich ja alles auf.
                                              Dieses "zackige" Deutsch, was hier gelegentlich gesprochen wird, erinnert leider ein bisschen an die schlimme Zeit, in der der Film entstanden ist. Ansonsten bietet der Film verhältnismäßig wenig Angriffsfläche in Bezug auf sein Dasein als Durchhaltepropaganda im zweiten Weltkrieg. Ein schöner, überwiegend harmloser kleiner Spaß mit einem wie so oft toll aufspielenden Heinz Rühmann.
                                              :7:
                                              « Letzte Änderung: 12. Januar 2024, 16:11:14 von Max_Cherry »


                                              Offline Max_Cherry

                                              • Die Großen Alten
                                                  • Show all replies
                                                Ninja Thunderbolt (1984) :dvd:
                                                Ich hatte erstaunlicherweise Spaß mit dem.
                                                Mehr dazu im Ninja Thread.


                                                Offline Max_Cherry

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                                                    • Show all replies


                                                  Jawan (OmU) (2023) :flix:
                                                  Shah Rukh Khan is back, und wie! Der 58 jährige ist hier in einer Doppelrolle zu sehen und liefert richtig gut ab. Es gibt Action satt. Ballereien, blutige Prügeleien, Drahtseilaction, natürlich massig Zeitlupen usw. Das wird vermutlich seine körperlichste Rolle überhaupt gewesen sein. Die Story ist hier und da ein bisschen fragwürdig, phasenweise schwer absurd und trotzdem irgendwie cool. Die ersten 45 Minuten zeigen einen terroristischen Anschlag auf eine S-Bahn, dieser Part ist verdammt gut und ließ hoffen, dass der Film evtl. straighter ist, als andere indische Produktionen der letzten Jahre. Und dann kommen die ersten Lieder und Tanzeinlagen... Ja, es gibt hier mehr Bollywood-Elemente als z.B. in RRR, die ich sicherlich bei einer Zweitsichtung vorspulen würde. In den 170 Minuten laufen etwa 4-5 solcher Einlagen. Zwei davon sind super und passen hervorragend in den Film. Die Nummer im Frauenknast ist beispielsweise wirklich mega aufwendig inszeniert und da gefällt mir sogar der Song ziemlich gut. Den Rest hätte man sich sparen können.
                                                  Die Musik bei den Actionszenen, von denen es etliche unterhaltsame gibt, rockt die Hütte. Eine der Autoverfolgungsjagden ist der absolute Hammer. Die Stunts wirken überwiegend echt und sind mal richtig Wow! Generell sieht der Film sehr hochwertig aus.
                                                  Durch die Tanzszenen muss man sich ein bisschen durcharbeiten, aber man wird auch dafür mit einem flotten, mit Schauwerten vollgestopften Spektakel belohnt. Khan ist als Vikram Rathore auch einfach mal eine verdammt coole Sau. Alles in Allem hat der Streifen zusammen mit Sascha im Parallel Watch viel Spaß gemacht.
                                                  "Jawan" ist ein absolutes Highlight des neuen indischen Actionkinos.
                                                  :7.5: