Vom Winde Verweht Wollte ihn auf prime sehen aber die Quali war solala, so dass ich den auf BluRay gesehen habe. Der Film ist einfach unfassbar gut in allen Bereichen, romantisiert den Süden zwar enorm aber je nachdem, aus welcher Sicht man den Krieg betrachtet ist man halt immer der Gute und die Anderen sind die Bösen. Ich würde da jetzt nicht so viel Rassismus reininterpretieren wie Prime mit ihrer Warnung am Anfang des Films wobei die Schwarzen alle dooftreue Arbeiter sind, das stimmt schon. Aber der Filmepoche entsprechend geht das klar und macht den Film weder besser noch schlechter. Er bleibt eine absolute Filmgeschichte und sucht Seinesgleichen.
Vom Winde verweht (1939)
Besser spät als nie. Endlich hab ich dieses Mammutwerk nachgeholt. Der Film steht aus heutiger Sicht zurecht in der Kritik bezüglich der verharmlosenden Darstellung der Sklaverei, der Romantisierung des Südens und der Verteufelung der Nordstaaten. Bis auf die Figur Mammy, werden alle schwarzen Bediensteten dümmlich unterwürfig gezeichnet. Das ist natürlich nicht in Ordnung, aufgrund des immernoch vorhandenen Rassismus Ende der 30er-Jahre aber durchaus verständlich. In der Geschichte geht es nun mal um reiche, weiße Menschen. Wer damit schon ein Problem hat, kann sich den Film wohl schenken. Aber neben der epischen Familiengeschichte gibt es ja noch das Filmhandwerk und diesbezüglich bekommt man hier teils Unglaubliches zu sehen. Was die damals für irre Bilder fabriziert haben, ist absolut beeindruckend. Massenszenen, aufwendigste Kamerafahrten, kräftige Farben, Ausstattung, das ist alles Wow! Wenn der Film eines ist, dann bildgewaltig.
Nochmal zu Inhalt: Scarlett O Hara ist eine extrem facettenreiche Person, das macht den Charakter sehr interessant. Dass man damals eine so starke, selbstbestimmte und gleichzeitig gefühlskalte und maximal unerträglich-egoistische Hauptfigur präsentiert, ist eigentlich undenkbar. Vivien Leigh spielt das grandios.
Ein paar Abstriche gibt es von mir, weil die beste Phase des Films der Mittelteil ist. In der letzten Stunde dümpelt es dann ein bisschen vor sich hin. Das ist immernoch gut, aber nicht mehr so spannend und mitreißend wie der Part davor. Am Ende bin ich bei einer
Toller Film, der vermutlich zusammen mit "Der Zauberer von Oz" vom gleichen Regisseur, aus dem gleichen Jahr (!) das Filmemachen bedeutend verändert hat.