Das Urteil von Nürnberg
Mammutwerk über die Urteile von Nürnberg in denen im Nachkriegsdeutschland die Richter des dritten Reiches gerichtet wurden. Unerwartet differenziert, sehr differenziert sogar und man beginnt sich ernsthafte Gedanken darüber zu machen über schnelle Vorurteile über deren Handeln zu dieser speziellen Zeit – nur um dann am Schluss doch wieder zum gleichen Schluss zu kommen. Nur ist dieser dann gefestigt und fundiert und das ist Gold wert, da nach diesem Film die Verurteilung der Richter wesentlich mehr Tiefe bekommen hat. Hier werden die Deutschen nicht über einen Kamm geschert und vorschnelle schwarz/weiß Urteile gefällt. Grandioser Film der zu dieser Zeit wohl auch sehr versöhnlich gemeint war. Absolutes Pflichtprogramm, denn die Einstellungen von zerbombten Städten in den Verhandlungspausen, sowie die taktisch eingesetzten Videoaufnahmen von Dachau und anderen KZs die bleiben in diesem Kontext auch bombensicher sitzen.
KLingt richtig gut, hab den leider nie gesehen.
Sieh ihn dir an - meiner Meinung nach ein Referenzwerk in Sachen Vergangenheitsbewältigung. Hat einen sehr dokumentarischen Charakter auch, was ich sehr passend fand.
Brokedown Palace Zwei naive US-Mädels lassen sich in Thailand von einem charmanten Aussie aufs Kreuz legen und als Drogen-Kuriere ausnutzen. Das endet am Flughafen natürlich mit MGs am Kopf und schlussendlich im thailändischen Knast. Realitätsnaher, aber filmisch dennoch neuer Plot der gefällt. Leider ist die Storyline etwas unausgegoren und besonders auf Charakterebene werden zu viele Baustellen aufgemacht, zu viele Charaktere eingeführt, die nichts zur Handlung beitragen. Dennoch empfehlenswert.
Herr der Ringe – Die Gefährten Muss man nix mehr zu sagen: Meisterwerk der Neuzeit.
Shutter Island Habe etwas größeres erwartet. Der Cast agiert toll, das Setting ist klasse (durch die Insel kommt immer ein leichtes Gefühl der Klaustrophobie auf, ähnlich Wicker Man, den ich ja durchaus gut fand) und dennoch hat es mich nicht vom Hocker gehauen. Der Film ist dezent spannend, aber niemals „thrilling“. Die Auflösung des Ganzen habe ich schon sehr früh erkannt, das war nicht wirklich überraschend – höchstens die Einzelheiten
dass seine Fraue jetzt die Kids umgebracht hat und co. habe ich nicht erahnt, habe ich aber auch keinen Gedanken daran verschwendet – dass er allerdings der Irre ist und sich alles in seinem Umfeld nur einbildet war relativ früh klar
. Allerdings widerspreche ich mal ganz deutlich einigen Interpretationen hier:
die Erinnerungen waren nicht gespielt er hat sich in der Tat erinnert!!! Denn der Doc sagt ja auch was in der Art, dass ihnen DAS schon mehrfach bis zu diesem Punkt geglückt ist, nur eben nie von Dauer. Und DARAUF zielt das Ende ab, als er mit seinem Arzt aka Kollegen auf den Stufen sitzt: er wurde schlicht und einfach rückfällig. Vergleichbar mit einer Form der Demenz oder Alzheimer – der Verstand setzt sich immer wieder aufs Neue zurück, da er mit der Situation nach wie vor nicht klar kommt und daher eskapistische Auswege sucht
. Für mich also keine offenen Fragen, durch die letzten beiden Szenen: auf den Stufen und der Zoom auf den Leuchtturm wird auch klar, dass
sich das wirklich alles so abgespielt hat wie der Doc sagt
– so wird auch die Möglichkeit genommen, dass
er doch im Recht war und auf der Insel geheimnisvolle Dinge vor sich gehen
– die Schluss Einstellung war wirklich lediglich ein stimmiges Endbild.
Die Goonies KINDHEIT pur. Mit dem Film bin ich aufgewachsen und er ist „verantwortlich“ für vieles – u.a. meine Vorliebe für tolle Abenteuer-Filme. Will da gar kein großes Ding draus machen, ich denke Markus hat ja schon jeden erdenklichen Punkt in seinem Review angesprochen. Für mich mit Kevin und Gremlins wohl DER Film meiner Kindheit und DAMN er funktioniert heute nach wie vor sensationell und er ist erfreulicherweise großartig gealtert ohne an Wert zu verlieren.
Best Laid Plans Buddies gehen einen trinken, einer bleibt länger und nimmt eine attraktive Blondine mit heim. Notfallanruf spät Nachts „er habe ein Problem“. Das Problem ist eben jene Blondine - im Keller gefesselt, geknebelte und völlig verstört. Der Grund? Sie drohte damit ihren One-Night-Stand wegen Vergewaltigung anzuzeigen und das Schlimme daran: der Beschuldigte weiß nicht einmal mit Sicherheit ob nicht etwas Wahres daran ist – nur eins weiß er sicher: er wandert so oder so in den Knast, denn die Blondine war erst 16. Es folgen mehr als 1 oder 2 Wirrungen und der Film entwickelt sich zu einem durchaus ansprechenden Eskalationsfilm (Hallo Tobi
) als die Geschichte 4 Monate früher beginnt und alles von vorn aufrollt. Kann ich sehr empfehlen!!!
Garage Days Erfolglose (und eher untalentierte) Rockmusiker versuchen in der Pub-Music Szene Sydneys den großen Sprung zu schaffen. Hier bin ich natürlich vorbelastet, da der authentische Blick auf Sydney in mir nachvollziehbarerweise besondere Emotionen hervorruft. Viele Dinge, die in anderen Filmen nicht echt wirken, geben einem hier einen tollen Blick auf die Stadt und die Musiker-Szene. Zumal ich mit einem Musiker in Sydney zusammen gewohnt habe, der ähnlichen Lebensumständen entsprungen ist
toll auch wird hier die australische Gesellschaft gezeigt und einige ihrer Abnormitäten wie die Vorliebe für Pokies (Spielautomaten) oder … Drogen jeder Art.
Alex Proyas bietet hier ein schrill-buntes, etwas nach 90er aussehendes, Portrait mit superben Kameraeinstellungen, Settings und Bildern. Die coole Musik tut ihr übriges dazu und der Film ist einfach nur authentisch. Eine kleine Perle, die ich z.B. Marc ans Herz legen könnte. In der Ofdb habe ich auch ein sehr positives ( 9/10 ) Review von Dirk gefunden.