Bridge of Spies
Endlich mal wieder ein Film mit dem Thema Kalter Krieg und Spionage!
Steven Spielberg verfilmt hier eine Geschichte nach wahren Tatsachen als 1962 in New York der sowjetische Spion Rudolf Abel (GENIAL: Mark Rylance) gefangen genommen wird. Um der Welt und der Sowjetunion zu zeigen, was für ein vorbildliches Land die USA ist, soll dem Spion ein fairer Prozess gemacht werden, aber trotzdem mit dem Ziel Todesstrafe. Als Anwalt wird Jim Donovan (ebenfalls genial: Tom Hanks) bestimmt, der nach kurzem Zögern einwilligt. Er lernt den Spion immer besser kennen und ist beeindruckt von dessen Loyalität und Integrität und beschliesst, den Mensch Rudolf Abel so zu behandeln, wie er jeden Klient behandelt und versucht ihn vom Todesurteil zu verschonen. Dies bringt ihm und seiner Familie eigentlich nur Probleme ein. Er selbst weist überall immer nur darauf hin, dass die USA unter Umständen irgendwann mal sehr froh darüber sein würde, dass ein sowjetischer Spion so gut behandelt wurde. Schliesslich könnte es zu jeder Zeit passieren, dass die Sowjets einen US-Spion erwischen. Die Geschichte wird ihm Recht geben...
Für mich liefert hier Spielberg seit Saving Private Ryan die beste Arbeit ab! München und The Terminal waren zwar gute Filme, aber nicht überragend. Das Tom Hanks einer der besten Darsteller unserer Zeit ist, weiss man schon länger. Aber hier liefert der eher unbekannte Mark Rylance die Leistung seines Lebens ab! Er macht eigentlich nicht wirklich viel und seine Screentime ist ebenso nicht übermässig. Aber seine Präsenz auf der Leinwand fand ich überwältigend. Die Musikuntermalung von Thomas Newman fand ich auch sehr gelungen und hat mich einige Male an Saving Private Ryan erinnert. Ebenso liefert Spielberg's "Hauskameramann" erneut fantastische Arbeit ab. Dazu kommt das Setting der 60er-Jahre in New York und Berlin/Ost-Berlin was bei mir praktisch immer punktet.
Bei so viel Positivem gibt's aber auch noch Negatives.
Auch wenn es weit hergeholt klingen könnte: die Story ist zwar gut adaptiert von den Coen-Brüdern, aber vermag nicht zu überraschen bzw. man weiss eigentlich von Anfang an, wie das Ganze ausgeht auch wenn man die Geschichte nicht kennt. Häufig ist es auch schwierig, bei Filmen nach wahren Tatsachen noch grosse Twists einzufügen. Spannend bleibt es zwar schon, aber das gewisse Etwas fehlt halt einfach doch.
Insgesamt eine solide