Mal kurz die letzten Schinken vom Wochenende:
Phantom Kommando
- was soll ich sagen. Kult-Klassiker mit Arnie. Perfekte Unterhaltung zum 70. - Action satt, coole One-Line und eine simple Story mit comichaften Bösewichtern. Der Schluss ist heute immer noch geil (der Mann ballert alles nieder und von den 100 Gegnern trifft nicht einer... obwohl Schwarzenegger fast vor ihnen steht - hm "Nackte Kanone-verdächtig"?). Mir machen die alten Sache einfach Freude und ja - die alten Helden waren besser. Kantige Typen (und kantige Gesichter) - mit Wumms. Fazit: Geil.
Die Bande des gelben Drachen
- seltener Shaw Bros Film mit vielen Kungfu-Fights - trotz angeblich verschachtelter Geschichte. Nun - eine Gangsterbande heuert einen Killer an um eine Karateschule auszuheben (die angeblich voller Gangster wäre). Unser etwas unbedarfter Killer lässt sich an der Nase herumführen, unter anderem stehlen die Bösewichter dem Typen seine Messer und bringen damit Leute um. Der frühere Kinderfreund des Killers ist nun wieder in der Stadt und gibt den Zoll-Polizisten. Zuerst versuchen die beiden zusammen dem zwielichtigen Obergangaster auf die Spur zu kommen, doch später verdächtig der Polizist seinen Freund dann doch der Täter zu sein. Am Ende kommen sie dem Oberfiesling auf die Spur - der natürlich Japaner ist.
Bis dahin gibt es einiges auf die Mütze, es geht unheimlich viel zu Bruch und bei den Fights fliegt die Opfer allesamt durch irgendwelche Fenster. Gegenende wird es bei einer schlaft am Hafen sogar richtig blutrünstig... Im Grunde gibt es 90 Minuten flotte Unterhaltung mit allen Shaw Zutaten. Die Kino Synchro rauscht ziemlich, was aber wohl dem seltenen Material geschuldet ist. Kein Großes Highlight, aber keineswegs schlecht.
Die Blutsbrüder des gelben Drachen
- das Zweistunden Epos mit David Chian, Ti Lung und Chen Kuan-Tai ist ein ebenfalls kurzweiliger Shaw Bros Film aus der Hand von Chang Che, der allerdings sehr zurückhalten agiert (was die Blutfontänen angeht). Die Geschichte um drei Blutsbrüder, die sich durch Ehrgeiz, Gier und Intrigen entzweien (oder vielmehr entdreien) findet man in dem später entstandenen Remake "Warlords" mit Jet Li, Andy Lau und Takeshi Kaneshiro wieder. Die Geschichte entwickelt sich hier eher langsam. Ti Lung gibt den "Ma", der von Ehrgeiz zerfressen, unbedingt am Kaiserlichen Hof zum General aufsteigen will. Als er den Banditen Cheng und Huang über den Weg läuft, engagiert er sie und beginnt Räuberbanden auszuheben. Durch seine strategischen erfolge wird er an den Hof berufen und steigt auf. Später lässt er seine Blutbrüder zu sich holen, um mit ihren in die Schlachten zu ziehen. Der Haken ist nur: Huang ist verheiratet, schert sich aber nicht um seine Frau, die sich in Ma verliebt. Es kommt wie es kommen muss: Ma schickt Huang auf einen Auftrag, von dem er nicht zurückkehren soll. Cheng kommt dahinter und versucht seinen Bruder aufzuhalten - doch vergeblich. Huang wird ermordet und Cheng schwört Rache - es kommt zum Duell.
Die Story klingt größer angelegt, als sie ist. Wir folgen der Freundschaft der drei unterschiedlichen Charaktere (die sehr plakativ dargestellt werden) und können uns das bittere Ende ausmahlen (besonders da der Film als Rückblende erzählt wird und wir wissen, dass Cheng für den Mord an Ma vor Gericht kommt). Dennoch ist die Figurenkonstellation nicht schwarz/weiß - ganz im Gegenteil. Huang ist zwar ein Hurenbock und vernachlässigt seine Frau - ist aber Ma treu ergeben und würde ihm nie etwas schlechtes nachsagen und scheitert damit. Für Cheng hingegen, der sich sonst immer im Hintergrund hält, fällt die Entscheidung zwischen Ma und seinem Bruder schwer, scheitert aber kläglich. Und auch Ma ist die Freundschaft nicht egal - er versucht auch der Liebe nicht nachzugeben (hier scheitert er auch, weil diese erwidert wird) - und scheitet vor allem aufgrund seines Ehrgeizes. Im Grunde ist das Thema des Filmes "Scheitern" in jeder Hinsicht ... wo der Film jedoch nicht scheitert sind, zahlreiche Kung-Fu und Schwertkampfszenen, die wieder meisterhaft in Szene gesetzt sind, aber weniger blutig daherkommen wie etwas in "Pirat von Shantung" usw. Fazit: Großer Shaw Film, der eben die Vorlage für den ebenfalls grandiosen "Warlords" war, aber weniger von epischen Schlachten sondern von Freundschaft erzählt.