Das Haus der lachenden Fenster
- sehr interessanter, ruhiger Giallo - Vertreter. Pupi Avati ist ja der interlektuelle unter den italienischen Filmemachern. Hier geht es um einen Restaurator, der in einem kleinen Dorf ein Fresko in einer Kirche freilegen soll. Der wahnsinnige Künstler hat offenbar Menschen umgebracht, um ihren Ausruck im Angesicht des Todes festzuhalten. Ein Freund des Restaurators entdeckt ein schreickeliches Geheimnis, und segelt aus dem Fenster auf die Straße. Selbstmord ist es wohl kaum. Der Restaurator Stefano gerät in einen Strudel von Wahnisnn und Perversion.
Interessant ist, dass Avati sich viel Zeit lässt, um das Geheimnis und die Verwicklungen zu entwirren, und im gleichen Zuge eine unheilvolle Atmosphäre aufbaut. Das ganze Dorf scheint mehr zu wissen, als sie sagen - und alle Bewohner benehmen sich sehr merkwürdig. Der Film beginnt mit einer heftigen Mordszene unter den Titeleindblendungen - bleibt jedoch bei den kommenden Moden sehr zurückhaltend. Doch das Geheimnis um den Maler ist schrecklicher, als man vermutet...
Mit 106 Minuten fand ich den Film allerdings auch etwas lang. Die Kameraführung ist superb, Avati glingt es düstere Bilde ru zeichnen, und auch gruselige Szenen gelingen im hervorragend. Dennoch wäre etwas mehr Tempo wünschenswert gewesen, aber dafür ist er ja auch nicht bekannt. Fazit: Sehr interessanter, empfhelenswerter Giallo, zu dem bestimmt nicht jeder einen Zugang findet.