Spielball der Lust
- gestern hab ich mal mit einer günstigen Erotik-Box angefangen, die reißerisch aufgemacht ist, aber wahrscheinlich einige interessante Filme beinhaltet. Der erste Streifen ist ein Erotik-Thriller von Jose Maria Forque, der mir bisher nicht bekannt war. Mit Alida Valli und David Hemmings ist dieser Plantagen-Reisser allerdings gut besetzt. Nun - Hemmings spielt Juan, der ne Zuckerohr Plantage von seinem verstorbenen Vater geerbt hat und diese ziemlich herunterwirtschaftet. Was sein Onkel vermutet und der Familien Arzt bestätigt ist, das Juan ziemlich gestört ist. Er stellt dem weiblichen Personal nach, belästigt sie und versucht diese "hörig" zu machen. Und wenn ihm danach ist, steckt er die Mädels in ein Hasen Kostüm und jagt diese durch den Dschungel. Manche geht dann auch schomal dabei drauf. Als die Familie dann Laura aus dem Dorf holt, gerät diese auch schnell in die Fänge des Irren und wird dann "abgerichtet". Doch sein Onkel, der die Familie immer mit Geld unterstzt, ist selbst scharf auf die Kleine. Juan schickt Laura in den Dschungel. Doch im Finale kommt aber alles ganz anders.
Der Film ist zwar Uncut, aber leider in schrecklichem Vollbild und auf VHS-Niveau. Die Erotikszenen halten sich eher in grenzen - im Mittelspunkt steht das perverse Psycho-Duell zwischen Juan und Laura. Hemmings spielt den Perveren mit einer unheimlichen Unschuld - und Alida Valli lässt hier als fiese Mutter auch wieder alle Schweineien ihres Sohnes durchgehen. Der Strifen ist ein kleines schmieriges Werk, das gut über 88 Minuten unterhält. Ein bisschen "Most Dangerous Game", etwas "Black Snake" und fertig ist die Suppe. Fazit: Ging in Ordnung.
Blutjunge Nymphomaninnen
- bekloppter Titel für diese kanadische Komödie, die man besser als "Crazy Teens" - so der Alternativtitel - vermarktet hätte. Gang gegen meinen Erwartungen war der Film eigentlich ganz witzig. Reggie ist auf dem Weg nach New England, um bei einer reichen Familie der Tochter Französich-Unterricht zu geben. Auf dem Weg bleibt sein Wagen liegen und er fährt bei Lucien und seinen Hippie-Freunden mit. Bis der Wagen flott ist, lebt er mit den Ökos in der Kommune und freundet sich so langsam mit den Lebensgewohnheiten an. Doch Lucien wird von der Polizei gesucht - deshalb entwickelt Reggie den Plan, den Hippie an seiner Stelle nach New Enland zu schicken. Als Franco-Kanadier spricht er perfekt Französich. Sie schneiden ihm die Haare, verpassen ihm einen Anzug und schicken in los. Während Reggie die Kommune aufmischt, hat Lucien allerhand zu tun. Denn er muss sich nicht nur Unterricht geben - sondern muss sich gegen die notgeile Mutter, die notgeile Schwester (die voll auf dem Sporttrip ist - von Gymnastik bis Kampfsport) und den schwulen Sohn behaupten. Am liebsten will er mit seiner Schülerin ins Bett, aber bis dahin ist es echt ein anstrengender Weg...
Ich fand diesen Culture-Clash von Spießern gegen Hippies recht witzig. Die Sex-Szenen sind zwar albern, aber manche Spürche waren echt gut. Die Ökos haben Probleme einzukaufen, weil kein Laden Soja-Mehl, Weizenkleie usw. fürht. Für Reggie ist die gesunde Küche, wo der Löffel tatsächlich im Brei stehen bleibt, total geöhnungsbedürftig - genauso wie der Pflaumenkaffee. Bei den Szenen mit der Plozei hat es mich echt zerrissen. (Reggie: Man muss das Establishment mit seinen eigenen Regeln schlagen). Die Polizei schickt er bei einer Hausdurchsuchung weg, wei die Lucien verhaften wollen - aber sie haben keinen Durchschuchungsbefehl. Später steht der Polizist wieder bei der Kommune: "So ich hab jetzt einen Duchschuchungsbefehl, aber ich suche nicht mehr Lucien, sondern eine Marie. Marie Huana!"
Wenn man nichts erwartet, bekommt man manchmal einen echt unterhaltsamen Film. In der Box ist vorallem die ungeschnittene Fassung drin. Die fehlenden Stellen sind in englisch mit Untertitel, aber dafür in schlechterer Bildqualität. Die DVD unter dem Titel "Ein Sommer der wilden Liebe" ist leider zehn Minuten gekürzt.
Blue Sunshine
- Jeff Liebermanns Horrorfilm von 77 ist ein echt interessanter Genrebeitrag. Der Mann war nie für explizites Gore-Kino bekannt, auch sein Squirm war zwar eklig, aber nicht blutig. So ist auch Blue Sunshine, den es auf DVD gibt, allerdings in durchschnittlicher Bildqualität. Bald kommt aber eine Bluray, die hoffentlich ein besseres Bild besitzt.
Nun - Blue Sunshine ist eine LSD-Droge, die Edward Flemming in seiner Collage Zeit seinen Mitstudenten vertickt hat. Zehn Jahre später machen sich folgeerscheinungen bemerkbar. Die Leute, die das Zeug damals genommen haben, bekommen Haarausfall und werden zu amoklaufenden Irren. Jerry Zipkin, bekommt bei einer Party so einen Amoklauf mit und versucht herauszufinden, was es damit auf sich hat. Die Spru fürht zu Edward Flemmiung, der nun ganz groß in die Politik einsteigen will.
"Blue Sunshine" fühlt sich weniger wie "Crazies" von Romero an, sondern eher wie ein früher David Cronenberg Film, der mit Kings Dead Zone gekreuzt wurde. Der Film ist spannend, gut gespielt und hat ein gutes Tempo. Nur blutig ist er eben nicht. Die Idee mit den Langzeitfolgen und dem Haarausfall ist orginell und gut umgesetzt. Jerry wird übrigens von Zalman King gespielt - dgenau dem, der 9 1/2 Wochen produzierte und bei Wilde Orchidee Regie führte.
Fazit: Spannender Thriller, der mal einen Blick verdient.
In der Gewalt der Riesenameisen
- Bert I. Gordons Monsterfilm hab ich als Kind nie gesehen, obwohl der damals wohl andauernd im TV lief. Nun - Mr. BIG greift hier tief in die Mottenkiste und beglückt uns wieder mit in groß reinkopierten Ameisen (das konnte er immer am besten). Die Story ist vernachlässigbar. Joan Collins spielt eine Immobilienmaklerin, die einer Gruppe von Interessenten schlechtes Bauland verkaufen möchte. Hier ist am Traumstrang allerdings eine Tonne radioaktiver Müll angeschwemmt worden, die den Riesenwuchs der Ameisen auslöst. Nun die Gruppe wird angegriffen, das Boot geht in Flammen auf und nun müssen sich die Überlebenden durch den Sumpf bis zur nächsten Stadt kämpfen. Dabei bleiben einige auf der Strecke - doch in der Stadt kommen ihnen die Leute sehr merkwürdig vor. Kein Wunder, denn sie werden von den Ameisen bereits kontrolliert...
Bekloppter Monsterfilm, der aber super unterhält. Ich hab einen tierischen Spaß an den einkopierten Ameisen und den Riesenmodellen, die dann bei den Großaufnahmen genutzt werden (erinnerte mich immer etwas an Trantula aus dem Phantasialand). Die künstlichen Szenen waren damals auch nicht unbedingt schlechter als die CGIs von heute (Motorradszenen bei John Wick 3 sahen leider miserabel aus). Egal - der Film ist mit seiner kindlich naiven Atmosphäre und dem 70er Flair recht spassig. Warum die Bluray oop ist und gebraucht zwischen 70 und 1oo Euro angeboten wird, erzieht sich meiner Kenntniss, denn so gut ist der Film nun auch nicht. Auf DVD ist der Film wohl aber noch erhältlich.