Das Blutbiest
Holla – nach dem modernen „Sorcerer“ produzierten die Tigons einen etwas altbackenen Grusler, in fast jeder Hinsicht. Mit „The Blood Beast Terror“ kam ein Streifen in die Kinos, der stark an die Produktionen der Hammerfilme angelegt ist. Hier geht es um eine unheimliche Mordserie in London. Die Polizei, angeführt von Peter Cushing als Inspektor Quennel, sucht einen Wahninnigen. Der Presse erzählen sie etwas von Raubtieren, denn die Opfer weisen Spuren von Krallenattacken auf, außerdem fehlt ihnen jegliches Blut im Körper. Der Inspektor findet zudem merkwürdige Schuppen an den Tatorten. Im Mittelpunkt der ganzen Geschichte befinden sich des weiteren Professor Mallinger und seine Tochter Claire. Doch mit dem Gelehrten scheint was nicht zu stimmen, denn immer wieder belügt er den Inspektor – auch im Hinblick auf die Suppen, die von einer riesigen Vampir-Totenkopf-Motte stammen. Als die Polizei ihm auf die Schliche kommt, ist der Professor weg – der der Inspektor ist ganz schön helle und folgt ihm in ein kleines englisches Dorf, wo der Polizist inkognito mit seiner eigenen Tochter Urlaub macht. Hier lernt die junge Dame einen jungen Insekten-Narr kennen, der ebenfalls mit seinem Vater in Ferien ist. Beide kommen Mallinger auf die Spur und geraten in die Fänge der Motte, die noch mehr Geheimnisse hat, als man ahnt...
Alles an dem Film wirkt altbacken. Die Settings, das Buch und auch die Effekte. Dennoch macht genau das Spaß. Sicherlich hätte die Geschichte bei Hammer besser funktioniert und hätte auch von den Tricks vielleicht besser ausgesehen. Aber die Absurdität einer bluttrinkenden Riesen-Motte muss man Tigon zu Gute halten. Der Film, dessen Originalsynchro leider verschossen ist, erfuhr nun eine V.Ö. bei Ostalgica mit einer Retro-Synchro von Bodo Traber, die leider nicht ganz so genial umgesetzt ist, wie vergleichbare Synchronisationen, etwa für Anolis (Galerie des Grauens), tut dem ganzen aber nicht wirklich einen Abbruch, weil der Film sowieso unheimlich trashig ist. Cushing spielt natürlich mit der ihm üblichen Ernsthaftigkeit und verleiht diesem sensationellen Quatsch absolute Glaubwürdigkeit. Offenbar hat er auch an dem Drehbuch und den Dialogen gefeilt, weil das Buch wohl zuvor unglaublich schlecht war. Der Film spielte auch sein Geld wohl nicht sein. Nach der letzten Klappe, sollte Tigon ein Tag später mit dem nächsten Hit beginnen: Der Hexenjäger. Aber egal – für Filmliebhaber ist das „Blutbiest“ ein lohnendes Erlebnis, das ich jedem empfehlen kann, der ein Faible für alte englische Gruselfilme hat.
The Skeleton Ghost - siehe Shaw-Thread