Rebecca (1940)
Ein eher untypisch inszenierter Hitchcock, der mehr Buchadaption als Suspense-Thriller ist. Dieser erste amerikanische Film von ihm erzählt die Geschichte einer namenlosen jungen Bediensteten, welche den wohlhabenden Witwer Maximilian DeWinter im Urlaub in Südfrankreich kennenlernt und sich in ihn verliebt. Die beiden heiraten sehr kurzfristig und er nimmt sie mit auf das Familienanwesen Manderley. Dort fällt es der jungen Frau schwer, Anschluss an das soziale Umfeld und zu den Bediensteten zu finden, denn über dem ganzen Gebäude scheint noch die Präsenz der ersten Lady DeWinter (Rebecca) zu liegen, welche vor ein paar Jahren bei einem tragischen Bootsunfall zu Tode kam. Trotz des langsamen Erzähltempos, baut der Film eine enorm dichte Atmosphäre auf und etabliert fast schon eine Art Hauptfigur, die nicht einmal zu sehen ist. Die letzten 20 Minuten ziehen sich minimal, abgesehen davon ist das ein richtig guter Hitch, der ein bisschen anders funktioniert und auch nur weniger seiner Markenzeichen bietet. Phasenweise ist er sogar, wie ein Geisterfilm inszeniert, aber eben nur als Stilmittel. Laurence Olivier spielt sehr gut, aber das Highlight ist hier ganz klar Joan Fontaine, welche die Unsicherheit und Naivität der neuen Lady DeWinter, im Schatten der scheinbar unsterblichen Vorgängerin, perfekt rüberbringt.
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Belle De Jour (1967)
Damals war dieser Film von Luis Bunuel ganz sicher ein Aufreger. Séverine führt eine langweilige Ehe mit dem Arzt Pierre und verfällt immer wieder in Tagträume, in denen sie sexuell erniedrigt wird. Durch einen Zufall, kommt sie an einen Kontakt zu einer Wohnung, in der sich Frauen als Prostituierte anbieten und beginnt dort als "Schöne des Tages", weil sie immer nur von 14-17 Uhr dort anschaffen gehen kann. Wie immer enthält auch dieser Bunuel surreale Elemente und am Ende wurde mir auch nicht ganz klar, was einem der Film sagen soll. Trotz eines gewissen Anspruchs, hat er aber auch einen hohen Unterhaltungswert und hier und da sogar etwas Humor eingestreut. Ich hab ihn natürlich auch schon lange wegen Catherine Deneuve sehen wollen und wurde nicht enttäuscht. Wow, was für eine schöne Frau. Zudem spielt sie das auch super. Interessanter Film, der sicherlich ein bisschen eingängiger ist, als "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" und "Das Gespenst der Freiheit", besser finde ich ihn aber nicht.
Wie klaut man eine Million (1966)
Richtig coole Gaunerkomödie mit Audrey Hepburn und Peter O'Toole.
Nicoles Vater (schrullig-witzig: Hugh Griffith) ist Kunstfälscher und eher naiv und unbeschwert unterwegs. Er ist fest davon überzeugt, dass seine Bilder genauso gut sind, wie die Originale. In einem Anflug von Arroganz, stellt er eine Statue, die sein Vater gefälscht hat, einem Museum kostenlos zur Verfügung. Im Rahmen einer Versicherung soll diese nun in wenigen Tagen mit den damals modernsten Techniken auf Echtheit geprüft werden. Wie es der Zufall will, hat Nicole gerade kürzlich einen Gentleman-Einbrecher gestellt, angeschossen, verarztet und dann nach Hause gefahren (
). Gemeinsam mit dem Profi will sie nun das gute Stück aus dem Museum klauen, damit ihr Vater nicht als Fälscher überführt wird.
Der Film ist wirklich schwer unterhaltsam. Die Chemie zwischen den Schauspielern ist super und der Coup selbst kommt mit vielen cleveren Ideen daher. Das war eine kleine positive Überraschung.