Eins, zwei, drei (1961)
Dieser Billy Wilder Film fehlte mir noch. Eine Screwball Comedy vom aller Feinsten.
Der Berliner Filialleiter von Coca Cola plant die Ausweitung des Marktes in die UDSSR. Eines Tages meldet sich sein Chef aus den USA und bittet ihn, auf seine außer Kontrolle geratene 17 jährige Tochter aufzupassen, die es nach Deutschland verschlagen hat. Irgendwann kommt raus, dass sie sich seit Wochen nachts in den Osten schleicht und heimlich einen Kommunisten geheiratet hat. Als der Chef seinen Besuch ankündigt, bleibt wenig Zeit um die Situation zu retten.
Ich glaube, der Film ist mit seinem Ost/West Schauplatz als Komödie so ziemlich einzigartig. Auch die Kooperation zwischen den USA und Deutschland kenne ich selten so gut umgesetzt.
Die Dialoge sind phasenweise rasend schnell und unglaublich lustig. James Gagney läuft zur Hochform auf, was der hier für ein Feuerwerk abbrennt, ist der Wahnsinn. Hinzu kommen Lilo Pulver als flotte Sekretärin und als deutsche Marylin Monroe und Horst Buchholz als junger, zunächst stolzer Kommunist und Freiheitskämpfer. Der Film ist Komödie und Satire auf den American Way und auf die Kommis und zieht eigentlich so ziemlich alle Parteien und Gruppen durch den Kakao.
Ich bin ja generell Billy Wilder Fan und freu mich, diesen großartigen Streifen endlich gesehen zu haben. Mit dem hohen Tempo muss man klar kommen. Zudem wird sehr viel geschrien und kommandiert. Die Anspielungen auf die gerade mal 16 Jahre zurück liegende Nazizeit kommen natürlich auch nicht zu kurz: Gagneys Frau beendet so manchen Satz mit "..., mein Führer" und die deutschen Mitarbeiter in der Coca-Cola Filiale sind immer noch ans Stramm stehen gewöhnt, usw.
Ich hatte hier teils ein Dauergrinsen und musste ein paar Mal laut lachen. Ich glaube, der reiht sich bei meinen Lieblingskomödien ein.
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Voll cool, als Extra gibt es ein 90 minütiges Interview zwischen Helmut Karasek und Billy Wilder auf der DVD.