Super Dank Times
- nochmal ein "Coming-of-Age" Film nachgeschoben, der wohl in die Kategorie "Messer am Ufer" passen könnte. Tut er aber nicht, denn er ist von 2017 und er spielt in den 90ern und nicht in den 80ern. Ich wollte mich ganz unvoreingenommen darauf einlassen... ich hatte einen groben Klappentext im Kopf, doch wollte ich mich überraschen lassen. Und die Überraschung funktionierte. Wir bekommen am Anfang die vier Jungs vorgestellt: Zach, Josh, Charlie und Daryll. Es beginnt alles ganz harmlos: Gelaber über Mädchen, Rumalbern, Deckskram aus dem Kiosk kaufen und gemeinsam Abhängen. Als Daryll bei Joshs Bruder in der Bude Gras klaut, kommt es zu einem Streit mit fatalen Folgen...
nun - der Film hat von beginn an eine Düstere, bedrohliche Atmosphäre und wird tatsächlich immer düsterer bis zum Ende. Die Figurenzeichung ist an sich sehr gut. Man kann die Kids gut auseinanderhalten, jeder hat seine eigenheiten und auch die feinen Nuancen (gerade in Hinblick auf Allison) funktionieren perfekt. Einziger Kritikpunkt ist, dass der Film unter Paranoia fallen soll ... Blödsinn - im Laufe der Handlung wird verständlich, was da läuft. Leider ist aber genau das für mich nicht ganz nachvollziehbar gewesen.
Die Wandlung, die Josh durchmacht, blieb mir ein Rätsel. Gerade Josh wird als nüchterner, ruhiger Typ eingeführt und verwandelt sich ams Schluss zum psychopathischen, mordenden Irren, der ALLE kaltmachen will. Selbst vor seinem besten Freund Zach macht er nicht halt ... oder was er Allison antut. Ich konnte es nicht verstehen... aber vielleicht soll das gerade der Effekt sein?
Am Ende bleibt ein echt bitterböser fieser Film, der irgendwie noch nachwirkte. Ich habe tastsächlich nochmal gegooglet, ob ich beim Ende was übersehen habe... oder wie ich die Schlussszenen interpretieren sollte.
Es ist hervorragend, dass nicht alles ausgesprochen und analysiert wird - ich denke, dass man den Film sogar noch ein weiteres Mal schauen sollte, um da auf manches noch genauer zu achten.
Letzen Ende ist es kein "Retro"-Film wie Summer of 84 sondern eher echt ein Versuch, etwas verstörendes wie "Messer am Ufer" zu machen - und das ist auf jeden Fall gelungen. Ein Film, der am Ende dem Zuschauer doch wehtut.