Hasta La Vista (2011)
- ja, dem Trailer nach sah das nach einem lustigen "Eis am Stiel" mit Behinderten aus. Doch das belgische Drama ist letztendlich etwas ganz anders als nur platte Kömödie. Drei Freunde (einer mit Spastik, einer so gut wie Blind und einer mit tödlichem Tumor) wollen in ihrem Leben nicht als Jungfrauen sterben und beschließen in Spanien Urlaub zu machen, wo es ein Bordell für Behinderte gibt. Zunächst planen sie das als Urlaubsreise mit Zustimmung der Eltern, in einem professionellen Bus, mit Profi-Pfleger. Doch als der Artz von Lars den Eltern mitteilt, dass der Turmor stark gewachsen ist und Lars bald sterben muss, kippen die Eltern die Reise - doch die drei geben nicht auf und sagen: jetzt erst recht. Also planen sie einen heimlichen Trip mit einem Ersatzbus und "Claude" - das Monster von Pflegerin - stößt bei Oragnisator Philip auf extremen Widerstand. Klar entwickelt sich alles anders als vorgestellt - sie können wählen: wird ihr Trip die Hölle auf Erden oder die absolute Krönung...
Ich dachte, dass die Belgier mit einer deftigen politisch unkorrekten Komödie um die Ecke kommen - aber Hasta La Vista ist schon ein richtig cooles Roadmovie mit einem phantastischen Cast. Ich hab am Anfang echt überlegt, ob die drei wirklich behindert sind - denn das kommt super authentisch rüber. Sicherlich gibt es ein paar Schnitzer in der Figurenzeichnung - Philip ist ziemlich cholerisch und Jozef sehr einfältig, aber am Ende passt alles sehr gut. Das Ende fand ich leider etwas übertrieben - ich hätte mir da doch was anderes gewünscht. Aber - egal, trotz aller Klischees geht der Film mit 110 Minuten flott vorbei und ist super gut gespielt. Das Geile ist, dass hier nicht die Mitleidsmasche durchgedrückt wird, sondern die Fuguren trotz des Humors (die Hotelzimmernummer ist super - auch wenn sie einfach ausgeblendet wird) mit Respekt behandelt werden.
Fazit: überraschend erfrischendes Roadmovie-Drama mit viel Humor und tollen Szenen