Blood Delirium (1988)
- mal wieder auf YT ein bisschen schmieriges Zeug rausgesucht. Darunter dieser Horrorshocker von Sergio Bergonzelli zwischen HG Lewis "Color Me Blood Red" und "Sado". Hier geht es um eine Frau eines Malers die stribt... kurz vor ihrem Tod nimmt ihre Seele Kontakt zu einer anderen Frau auf (beide werden von Brigitte Christensen gespielt) und warnt sie. Nun - ein Jahr später wedelt ihr eine Eintrittskarte für eine Ausstellung durchs Fenster, die von dem Maler gegeben wird. Der kann leider nicht mehr vernünftig arbeiten, weil ihm seine Frau fehlt, die ihn mit ihrer Musik inspiriert hat. Also gräbt er die Tote aus und setzt sich den leichnam an das Klavier. Doch dann tritt die neue Frau in sein Leben und er entwickelt eine weitere Obsession und will auch diese besitzen - zwischendurch fällt der Diener "Herrmann" über ein Mädchen im Dorf her, vergewaltigt und tötet sie. Als er und sein Herr die Leiche beseitigen, kommt der Maler auf den Trichter... Blut ist doch die beste Frabe.
Der Film ist kompletter Nonsens und eigentlich strunzdoof. Doch der Cast haut einiges raus: John Philip Law gibt den psychotischen Maler und Gordon Mitchell als Faktotum Hermann sind schon ein schräges Duo. Der Diener hat nämlich seine Herrin ebenfalls verehrt und knudelt "heimlich" hinter dem Rücken des Malers mit der Leiche. (Nach dem Tod in der Kapelle steckt Hermann sogar sein Gesicht zwischen die Beine der Verstorbenen)... bis zum Ende wird es zum Teil immer ekliger. Die Leichenteile verfüttert Hermann nicht nur an seinen Hund "Satan" sondern legt sich auch was auf den Grill...
Krudes Horrorfilmchen, das wohl bei Vinegar Syndrome auf BD erschienen ist. Die YT Fassung war hingegen Vollbild, aber Uncut... und leider italienisch.
Tentazione (1988)
- im gleichen Jahr drehte Bergonzelli auch den schmierigen Erotik-Lappen Tentazione, der bei uns damals auf VHS erschien und stark abgdunkelt und gekürzt war. Die YT-Fassung ist wohl uncut, denn es gibt tiefe Einblicke in den Schambereich von Olinka Hardiman - die in diesem Film eindeutig der heissere Feger ist. Olinka spielt Ann eine reiche Witwe, die eine Werbeagentur hat und mit ihrem Angestellten Darius anbandelt. Der heiratet die Chefin natürlich und will sie dann beseitigen lassen, da er das Model Katrine kennenlernt. Dafür engagieren sie einen Pornoproduzenten und seine Häscher. Doch die gute Ann überlebt den Anschlag und sinnt auf Rache.
Genau so ein Blödsinn wie Blood Delirium nur als Krimihandlung. Hier gibt es zwar jede Menge Sexszenen, aber auch ein paar rüde Szenen - unter anderem verführt Darius die Tochter des Pornopruduzenten und lässt sie dann von eim Seemann vergewaltigen. Doch am Schluss bekommen natürlich alle ihr Fett weg, außer Ann, die alle Fäden in der Hand hält. Trine Michelsen als Katrine war mir allerdings zu mager und sah mit ihrer 80er Jahre Föhnfrisur irgendwie komisch aus... aber egal. Der Film war auch auf italienisch genießbar. Im Moment bietet die ofdb eine deutsche DVD für 58 Euro an. Das muss wohl ein Fehler sein... ob der mit 83 Minuten komplett ist, weiß ich auch nicht. Aber dafür gibt es YT.
Voyeur (1993)
- diesen Tinto Brass Film findet man ebenfalls auf YT - in italienisch und wohl mit allen HC-Inserts. Die Story ist etwas mau - Francesco Casale spielt einen jungen Mann, dessen Frau Silvia ihm weggelaufe ist. Da er von ihr Besessen ist, sieht er überall ihr Gesicht. Komischerweise stehen auch über all Fotos rum, selbst bei seinem Vater. Der alte Mann ist bettlägrig und wird von einer "geilen" Karnkenschwester betreut. Francesco glaubt, das Silvia ihn verlassen hat, weil er von seinem Vater kein Haus geschenkt bekommen hat. Nun wird im gleichen Haus eine Wohung frei und der Mann möchte mit seiner Angebeteten dort einziehen. Leider kann er seine Frau nicht finden - doch dann meldet sie sich bei ihm.
War es nur ein Traum oder ist alles wahr? Am Schluss wirkt der Film eher wie ein Traum oder Halluzination ... es gibt Traumsequenzen (der Strand) und Einblicke in die Gefühlswelt unseres Voyeurs. Man weiß auch nicht am Schluss, ob das alles Wunschdenken ist oder was wirklich passiert ist. Seine Frau hat ihn weniger wegen der Wohnung verlassen - sie suchte etwas ganz anderes. Sie ging mit einem Mann fremd, den sie jedoch nicht liebt. Sie erzählt jedoch nicht, wer es ist - obwohl man sich denken kann, dass es hierbei um den Vater geht. Denn im direkten Schwanzvergleich fühlt sich der junge Mann ständig im Nachteil. Auch die Beichte, dass sie am Hochzeitstag vom Vater "beglückt" wurde ... scheint irgend wie auch nur eine verklärte Sicht zu sein. Gedreht ist "Voyeur" allerdings wieder sehr hübsch - Brass setzt Dekors und Schauspierinnen gekonnt in Szene... das Spiel mit Lust und Weiblichkeit hat der Mann sehr gut drauf (was Feministinnen heute dazu sagen würden weiß ich nicht, aber bestimmt nichts Gutes). Eigentlich ist hier wieder Style over Sunstance gefragt. Die Italo-Fassung machte erstaunlicher Weise einen kompletten Eindruck - was man von der deutschen DVD nicht sagen kann, die ist nämlich geschnitten.
Jetzt hab ich aber die Nase auch voll von dem Schmier... und wende mich mit dem nächsten Film einem anderen Genre zu.