Kurz und knapp:
Old Shatterhand (1964)
- hier hat Atze Brauner das Zepter in die Hand genommen und aus den Karl May Rechten eine eigene Story gebastelt. Dabei ist der Film auf für zwei Stunden sehr flott und unterhaltsam geworden. Eine Truppe von Bösewichtern (die Fäden zieht Guy Madison als Captain der Armee) versucht diverse Morde und Überfälle den Apachen in die Schuhe zu schieben, damit der anstehende Friedensvertrag nicht unterschrieben werden kann. Old Shatterhand und Winnetou versuchen das natürlich zu verhindern. Brauner hat mal etwas andere Kulissen in Jugoslawien aufgetan und bietet tolle Landschaftsaufnahmen. In den Nebenrollen sehen wir natürlich Ralf Wolter, Dahlia Lavi, Rik Battaglia und eben auch Guy Madison. Sehr guter May-Film, der leider schon das Ende der Reihe einläutete.
Staying Alive (1983)
- die Fortsetzung zu "Saturday Night Fever" spielt fünf Jahre später. Travolta ist immer noch ein egoistisches Arschloch und versucht als Tänzer in Manhatten Fuß zu fassen. Er führt eine lose beziehung zu Jackie, die ihn bedingungslos liebt - doch er verknallt sich in die reiche Zicke Laura, die super tanzt, aber an sich ein kaltherziges Miststück ist. Wie es so sein muss, Travolta tanzt sich in die erste Reihe und liefert in einem "HöllenMusical" eine sensationelle Leistung ab...
Der erste Teil ist 70er Drama und der zweite ist dafür 80er pur. Kein Wunder: Drehbuch Stallone, Produktion Stallone, Regie Stallone. Für Sly wahrscheinlich ein etwas fremdes Genre, aber hier sind die Rocky Vibes nicht so tiefgehend. Dafür ist es ein sehr unterhaltsamer 80er Jahre Tanz Film, der überall zu unrecht schlechte Kritiken bekommt, denn er ist sehr unterhaltsam, sieht toll aus und atmet die 80er in jeder Szene. Da Travolta von Danneberg synchronisiert wird, hat man bei den Onelinern immer das Gefühl... das hätte auch von Stallone gespielt werden können. Nur kann der nicht so gut tanzen. Fazit: Für 80er Fans ein Muss.
Showdown in L.A. (1989)
- das ist er! Der T.V. Film von Michael Mann, der die Vorlage zu Heat war. Und was in Heat in knapp drei Stunden erzählt wird, nimmt Mann hier in 90 Minuten vorweg - und das absolut grandios. Die Story ist aus dem Megahit bekannt. Wir haben eine Räuberbande, die Transporter ausräumt und spurlos verschwindet. Detective Hanna setzt sich der Truppe auf die Spur und entdeckt den Kopf Patrick McLaren, der genauso auf den Cop aufmerksam wird.
Was Mann aus dem TV-Budget herausholt ist sensationell. Der Shootout ist hier schon beeindruckend und auch die "Café"-Szene ist hier enthalten. Außerdem wartet der Film mit einer Latte an bekannten TV-Gesichtern auf - unter anderem Sam Jones als fieser Barkeeper, Michael Rooker als Polizist und Xander Berkeley in der Rolle des "Waingro". Dabei vergisst Mann auch nicht eine gute Dramaturgie, die mit Charaktertiefe agiert und mit beiden Figuren fiebern lässt.
Ich glaube, ich muss bald mal "Heat" zum Vergleich ranziehen.
Die DVD von "Showdown in L.A." hingegen ist unterirdisch. Miese Qualität, haufenweise Nachzieh-Effekte und starker Kontrast. Oftmals krisselt das Bild. Ist insgesamt nicht so schön - eine unwürdige Veröffentlichung für einen sehr geilen Film.