OPERAIch bin mit niedrigen Erwartungen an "Opera" herangegangen.
Bezogen auf die Geschichte und deren Logik war das auch gut so.
Die Entlarvung des Mörders hab ich nicht verstanden
warum greifen die Raben ausgerechnet ihn an? Den Hintergrund hab ich ebenfalls nicht geschnallt. Der Killer war der Lover und das Tötungsinstrument ihrer Mutter. Aber was war sein Motiv? Also im aktuzellen Fall? Er war jetzt aber schon ein echter Polizist, oder?
Auch das Verhalten der Hauptfigur war an einigen Stellen super unglaubwürdig. Aber das ist ja nichts neues im Giallo. Auch dass die Polizei sie nicht wirklich schützt, nachdem, was sie erlebt hat, ist schwer nachzuvollziehen. Die Kleine ist übrigens echt mal sehr hübsch, nur etweas weniger naiv hätte sie sein können.
Abgesehen davon müssen die Leute im Rom der 80er riesige Wohnungen gehabt haben
Rein technisch hat mich "der Meister" dann doch wieder begeistern können. Was für Kamerafahrten und Bildkompositionen! Die Ausstattung ist aber auch echt klasse und aufwending und wird toll in Szene gesetzt. Argento hat seinen Bildern tatsächlich etwas opernhaftes verliehen. Und das, obwohl er die künstlerischen Spielereien mit dem Licht auf ein Minimum reduziert hat. Dazu funktioniert der Soundtrack überwiegend gut, nur im Gegensatz zu "Phänomena" gefällt mir der Einsatz von Heavy Metal hier überhaupt nicht. Vielleicht passten Iron Maiden einfach besser
Die brutalen Momente halten sich in Grenzen und sind nicht so ausgewalzt, wie bei anderen Werken, was mir gut gefallen hat. Abgesehen von der ersten viel zu langen Messerattacke, bei der man sieht, dass die Klinge falsch ist und im Griff verschwindet, wirken die Morde weit weniger übertrieben und selbstzeckhaft, wie z.B. bei "Suspiria" oder "Inferno".
Unterm Strich bin ich ganz zufrieden mit "Terror in der Oper". Visuell hab ich viel mehr bekommen, als erwartet und alleine deswegen hat es sich absolut gelohnt. Dumm wie Brot ist die Geschichte trotzdem, aber das verzeiht man dann auch schon mal.