Black Past

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Offline Max_Cherry

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    Black Past
    Heute kam mein Gewinn von einer kleinen Wette mit Matze (Deadman) an und ich dachte mir, bring es mal schnell hinter dich, denn Amateursplatter ist eigentlich nicht so mein Ding. So konnte ich z.B. mit "Das Komabrutale Duell"  oder sogar "Premutos" nicht viel anfangen.
    Gesagt getan, als der Film dann erst mal lief, hatte ich direkt das erste Grinsen im Gesicht. Die (absichtlich?) miese Synchro ist ein kleines Highlight, denn teilsweise so bescheuert, dass es einfach Spaß macht.
    Und siehe da, der 20-jährige Olaf Ittenbach hat tatsächlich versucht, einen richtigen Film zu erzählen. Es gibt eine Grundsituation, dann ein bischen Figureneinführung und dann sogar etwas Story. Gut, hier darf man nicht zu viel erwarten. Filmtechnisch gesehen ist BP recht simpel, ständig bringt der Schnitt die gleichen Überblenden. Klar ist Ittenbach mehr Horrorfan als Filmemacher und die Möglichkeiten der Nachbearbeitung waren 1989 auch nicht mit heute vergleichbar, aber ein bischen mehr Abwechslung hätte dem Streifen gut getan. aber immerhin reicht es, den offenen Zuschauer gut 60 Minuten lang bei der Stange zu halten und das ist für den Amateursektor schon mal einiges. Hier und da ein bischen mehr Tempo und vielleicht etwas Abwechslung zwischen den Traumszenen (man sieht ein paar Mal wie Tommy aufwacht, kurz irgendwas macht und dann wieder einpennt) und das ganze hätte inhaltlich sogar für einen professionelles Projekt gereicht (vermutlich kein sonderlich gutes, da der Amateurfilm-Bonus bei "Black Past" schon gegenwärtig ist).
    Nach einer Stunde nehmen die vorher schon angedeuteten Splattereinlagen zu und dieses kleine "Homevideo" entwickelt sich zu einem Schlachtfest, welches tatsächlich sehr hart rüberkommt und relativ gut gemacht ist. Für einen Amateurfilm wirken die Make-Up Effekte überraschend echt, an einigen Stellen sahen die Puppen verdammt echt aus (z.B. Kettensäge durchs Gesicht).
    In Ansätzen gelingt es Ittenbach etwas Atmo und Spannung aufzubauen, aber das ist ja leider bis heute nicht so seine Stärke.
    Dennoch bin ich positiv überrascht und hätte nicht gedacht, dass mir der Film zumindest halbwegs gut gefällt. Man muss auf jeden Fall Interesse am Amateurfilm haben oder vielleicht selbst mal was gedreht haben oder einfach nur Splatter- oder Trashfan sein.
    Eins muss man Ittenbach auf jeden Fall lassen, sein erster Film sieht nach ziemlich viel Arbeit aus und man kann sich das Ding ohne große Langeweile ansehen und das ist das wichtigste. Ich vergeb mal ne gut gemeinte 6/10 mit nem kleinen Amateurfilmbonus, aber wie gesagt, das Ding funktioniert tatsächlich über weite Strecken als "richtiger Film".