Liebe Duffer Brothers,
wir müssen reden!
Ihr habt mit Stranger Things einen echten Welthit gelandet, und eigentlich hättet ihr die Nummer nach Staffel 2 beenden müssen. Es war ein fulminantes und schönes Ende.
Aber nein, ihr müsst mehr nachschieben.
Schon Staffel drei empfand ich (während des Sehens) schon als schwach. Die neuen Charaktere waren zwar in Ordnung, es wurden nun aber auch irgendwie zu viele. Der Fokus, der auf 11 und den vier Jungen lag, verschwand immer mehr.
Irgendwie habt ihr aber noch zum Ende hin die Kurve bekommen, auch wenn zwischenzeitlich schon der ein oder andere Griff ins Klo dabei war. Elfis Ausflug in die große Stadt mit einhergehender Typen Änderung war sowas von unnötig. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die "Freundin", Nummer 8 (?), sehr wahrscheinlich nie wieder auftauchen wird.
Hier gab es schon die ein oder anderen Länge. Am Ende hattet ihr mich aber wieder am Haken.
Auch der Tod von Hopper hat eigentlich gut zu diesem Ende gepasst.
Aber nun musstet ihr noch zwei weitere Staffeln anfertigen, von denen ich die vierte gestern Abend beendet habe.
Und ich bin ehrlich wenn ich sage, dass ich "not amused" bin.
Punkt 1: was soll das mit der Länge der einzelnen Folgen? Wieso verlasst ihr dieses Format von 45 bis 50 Mnuten pro Episode? Voll nervig.
Punkt 2: ihr bringt NOCH mehr neue Charaktere ein. Die urspüngliche Kern Crew wird (wie alle anderen Figuren) lediglich nur noch Beiwerk. Dafür gibt es nun russische Schmuggler, Wachleute, einen unfassbar nervigen Pizza Boten sowie den auferstandenen Papa. Die Krönung sind aber diese College Boys, die wirklich an Sinnlosigkeit nicht zu überbieten sind.
Punkt 3: überhaupt, diese ganzen versprengten Handlungsstränge, was soll das?
Ich verbringe unendliche Stunden in russischen Gefängnissen und Dörfer.n Diese ganze Nummer zieht sich wie Kaugummi und wird mit der ständigen Geschichte "entkomme! nein doch nicht!" ad absurdum geführt.
Entschuldigung, habe ich gesagt dass zieht sich wie KaugummI? Sorry.
Der Strang mit Elfi in der Einrichtung ist noch schlimmer. Eigentlich ist "Papa" doch ein Arschloch, warum vertraut sie ihm immer wieder? Und ist das gerade eine Rückblende die wir sehen? Ist das die Gegenwart? Auch hier muss ich mir stundenlang immer die gleiche Scheiße reinziehen. Das hätte man auch locker in einer Folge (mit 2 Stunden Laufzeit?!?) abfrühstücken können.
Punkt 4: Hier wird mit Rober Englund geworben und der Kult Schauspieler bekommt gefühlt 1 Minute Screentime. Ernsthaft?
Punkt 5:
Ich gebe zu, das Ende mit Vecna ist wieder "einigermaßen" spannend. Eingermaßen? Ja, einigermaßen, denn durch die Verschachtelung und Dezentralisierung der Charaktere habe ich nicht wirklich mit gefiebert. Anstatt auf den Fingernägel zu kauen war immer nur die Frage im Raum, wie es gerade auf der anderen Handlungsebene weitergeht angesagt. Bitter!
Punkt 6: es ist mir ehrlich gesagt noch nicht passiert, dass ich einen "Film" (denn so fühlt sich ja die letzte Folge an!) so oft an- und wieder ausgemacht habe. Stellenweise habe ich nur 10 Minuten geschaut und denn den Monitor wieder runtergeklappt. Ich hatte einen keine Lust und kein Interesse weiter zu schauen.
Punkt 7:
es war so klar und offentsichtlich dass Eddie und Max dran glauben müssen. Sorry, aber alles andere hätte mich überrascht. Wobei okay, Max ist nicht tot. Aber dass Elfie nun auch Tote zum Leben (oder sowas ähnliches!) erwecken kann ist wirklich bescheuert.
Ich hatte mich sehr auf diese 4. Staffel gefreut, davor extra nochmal alle andere drei Staffeln durchgeprügelt. Aber die Enttäuschung ist groß. Denn für mich fühlt sich Staffel 4 exakt danach an, was es ist: eine möglichst lang gestreckte Überbrückung zur finalen Staffel.
Es gibt genügend tolle Figuren, zu denen man viel erzählen kann, aber es muss immer mehr, immer mehr, immer mehr sein.
Sehr schade. Staffel 4 empfinde ich als echte Enttäuschung, und momentan habe ich null Bock auf Staffel 5.