Coco - Lebendiger als das Leben Ich muss zugeben, dass ich vor dem Kinobesuch nur wusste, dass es sich um einen Pixar Streifen handelt, in dem es um einen Jungen in Mexiko geht, der Musiker werden will und eine Reise in das Totenreich macht. Den Trailer habe ich, glaube ich, auch nicht konzentriert geschaut.
Was ich dann gestern im Kino erlebt habe, war einer der besten Animationsfilme überhaupt. Hier stimmt so ziemlich alles. Die Geschichte ist relativ simpel und man kann sich schon früh denken, wo genau die Reise hingeht. Dennoch hält sie genug kleine Überraschungen, sowie jede Menge tolle, phantasievolle Einfälle parat und wird einfach richtig gut erzählt.
Mehr als das oben angerissene muss man eigentlich gar nicht vorher wissen, vielleicht nur noch, dass die Tradition des Diaz de la muertos, des Tags der Toten, eine wichtige Rolle spielt. Der Film hat in meinen Augen kaum Schwächen. Besonders stark finde ich die geniale visuelle Umsetzung. Die Figuren sind enorm detailliert und liebevoll ausgearbeitet, aber auch die Schauplätze sehen phänomenal gut aus. Inhaltlich bieten die Figuren eine gewisse Tiefe, die bei Trickfilmen nicht selbstverständlich sind. Schnell taucht man ab in die faszinierende Welt, die einem hier geboten wird. Wie für gute Animations üblich funktioniert auch der Spagat zwischen Humor und Tragik hervorragend, zum Ende hin hatte ich sogar Tränen in den Augen, so bewegend ist die Entwicklung der Story. Ganz großes Kino. Im Vorfeld habe ich öfter was von Musical gelesen. Das ist halb wahr, Musik spielt eine sehr wichtige Rolle und im Film sind so ca. 4-6 längere Nummern eingepflochten, was aber überhaupt nicht stört. Im Gegenteil, mir persönlich gefällt die gebotene Mariachi-Mucke überwiegend sehr gut. Einzig bei den deutschen Gesangsstimmen muss man insbesondere bei der Hauptfigur kleine Abstriche machen. Aber ich bin heilfroh, dass hier richtige Synchronsprecher und Schauspieler eingesetzt wurden und den Namen nach keine nervigen C-Promis, wie bei vielen Disney Filmen.
Auf Grund der Thematik, die bei Kindern sicherlich etwas Erklärungsbedarf benötigt, würde ich ihn ab 5 bis 6 Jahren empfehlen. Er hat schon ein paar Dinge drin, die nicht jedes Kind versteht, den Tod z.b. als zentrales Thema.
Unterm Strich bleibt nur zu sagen, dass 'Coco - Lebendiger als das Leben' für mich der unterhaltsamste und beste Animationsfilm seit 'Coraline' ist. Er ist dabei aber nicht ganz so düster. Ich bin wirklich ziemlich begeistert und kann schon mal sagen, dass er ein ganz heißer Kandidat für den ersten Platz in meinen Jahrescharts ist.
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Die Kinoempehlung kommt natürlich uneingeschränkt, im Idealfall schaut ihr ihn in 2D. Ich vermute, dass man da noch mehr von den herrlichen Details mitbekommt. Wir dind auch extra dafür in den Nachbarort gefahren. Ganz großes Kino!!!