Plagi Breslau Die kurze Laufzeit von 93 Minuten sorgte dafür, dass ich den direkt mal heute zum Frühstück verhaftet habe.
Aaaalso, ich fand ihn tatsächlich richtig gut, aber hatte auch gedämpfte Erwartungen. Genau das, was man sich bei 93 Minuten denkt, ist hier das Problem. Wo viele andere Filme 20 Minuten brauchen, macht es der hier in 8. Er hetzt den Zuschauer durch die Story und man merkt permanent, dass besonders die Ermittlerin viel Potential für mehr Background hat, generell bleibt wenig Zeit für etwas Tiefe.
ABER gerade das sorgt bei manchen absurden und unglaubwürdigen Stellen für den gegenteiligen Effekt, denn man hat wenig Zeit drüber nachzudenken, weil es Schlag auf Schlag geht. Hier sollte man aufmerksam dranbleiben, zwischendurch aufs Handy gucken oder was aus der Küche holen, könnte dazu führen, dass man was verpasst.
Letztendlich muss man dem Film ankreiden, dass er einfach viel zu viel in 90 Minuten packt. Ich hätte es cool gefunden, wenn man einen Zweiteiler draus gemacht hätte, oder eine ganze Reihe mit der wortkargen, mürrischen Ermittlerin. Aber wer weiß, vielleicht kommt da ja noch was. Ich würd's gutheißen.
Das Visuelle ist auf europäischem, hohen Niveau. Vergleichbar mit holländischen oder dänischen Filmen, besser als ein Tatort sieht er auf jeden Fall aus. Das Geschehen spielt nur am Tag, da darf man nichts falsches erwarten.
Und es wurde nicht zu viel versprochen, die Härten sind nicht ohne und überwiegend handgemacht. Das sieht alles ziemlich gut aus.
Unterm Strich hat mir der Film gut gefallen. Aber wie gesagt, vielleicht kann ich hier die Mängel auch gut ausblenden, weil ich gewarnt war und weil das hohe Tempo eben einiges kaschiert. Von mir gibt es eine Empfehlung. Guter Serienkiller-Thriller aus Polen. Daumen hoch.