Aktuell läuft eine ausführliche Dokumentation über Christoph Schlingensief im Kino. Aber leider nicht hier in der Nähe, deswegen muss ich den Film auf jeden Fall auf dem Schirm behalten. Auch wenn ich sein Frühwerk als Jugendlicher nicht immer verstanden habe, ist er mir spätestens in meinen 20ern ans Herz gewachsen. Auch wenn Schlingensief vielleicht wenig Lösungen angeboten hat, hat er den Finger, oft sehr unterhaltsam, in die Wunden gelegt und mit seiner Anarcho-Kunst eine Alternative zum konservativen Medienprogramm geboten, welche ich sehr spannend und wichtig fand.
Später wurde er mir in Interviews zudem auch als Mensch hinter der Kunst sehr sympathisch. Sein Tod damals mit gerade mal 50 hat mich tatsächlich sehr getroffen. Wahnsinn, das ist jetzt schon wieder 10 Jahre her. Ähnlich hab ich glaub ich nur bei Roger Willemsen empfunden.
Hier eine kleine Zusammenfassung über die Dokumentation, welche von seiner früheren Cutterin Bettina Böhler inszeniert würde:
Der Dokumentarfilm porträtiert Christoph Schlingensiefs Leben und Werk anhand von Filmausschnitten, Aufzeichnungen seiner Theaterinszenierungen und politischen Aktionen, privaten Filmaufnahmen und historischen Interviews mit Schlingensief selbst.[3] Den inhaltlichen Fokus legt die Filmemacherin auf Schlingensiefs fortwährende Auseinandersetzung mit Deutschland. Das Verhältnis zu seiner Heimat beschäftigte ihn schon als jugendlichen Super-8 Filmer, es blieb in seinen Filmen und späteren Theater- und Operninszenierungen ein zentrales Thema seines Schaffens. Der Titel In das Schweigen hineinschreien bezieht sich auf den Umgang der deutschen Nachkriegsgesellschaft mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit.
Quelle:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schlingensief_%E2%80%93_In_das_Schweigen_hineinschreienTrailer: