Fatman Da die Bewertungen im allgemeinen eher durchschnittlich sind, habe ich die Erwartungen etwas runtergeschraubt. Das war gut, denn der Film ist ein bisschen anders, als der Trailer es vermuten lässt. Es ist nämlich absolut kein Actionfilm. Wenn man so rangeht, könnte man enttäuscht werden. Ja, es gibt ein bleihaltiges Aufeinandertreffen der Hauptfiguren, aber vorher geht es 70-80 Minuten lang eher gemächlichen zu. Wir werden Zeuge von ganz normalen Problemen, mit denen sich Herr und Frau Weihnachtsmann in unserer Zeit, durch verzogene Blagen und finanzielle Sorgen, so rumschlagen müssen. Parallel dazu heuert ein richtiges Arschlochkind aus reichem Hause, welches zu Weihnachten nur ein Stück Kohle bekommen hat, einen Killer an, um den gehassten Fatman zu finden und zur Strecke zu bringen. Mel Gibson füllt diese Rolle sehr gut aus und mimt den leicht grummeligen, sympathischen Opa absolut passend. Mein Highlight ist aber ganz klar Wolton Goggins als Hitman, der ebenfalls eine Rechnung mit eben jenem vollbärtigen Gesellen hat. Ok, er spielt wieder einmal seine Paraderolle als kranker Typ, aber mir hat seine Suche nach der Zielperson echt Spaß gemacht. Er ist "irgendwie schräg", fährt ein Muscle Car (könnte das Blues Brothers Mobil in komplett schwarz sein) mit Hamster-Copilot und er sammelt von Kindern abgekaufte Weihnachtsmanngeschenke.
Unterm Strich bekommt man eine Mischung aus Coen-Film (No Country..., Fargo), Weihnachtsfilm und Western.
Es gibt ein paar Logiklücken und ganz rund inszeniert ist er auch nicht, das ein oder andere hätte man besser machen können. Ein paar Morde passieren im Off, da hätte man ruhig mehr zeigen können, weil es später im Film auch blutiger wird. Dennoch wurde ich gut unterhalten, mir gefällt das ganze Setting, die Musik und natürlich die beiden sehr coolen Hauptdarsteller.
Den stell ich mir vermutlich in die Sammlung, wenn er im Preis runtergeht. Als Film für die Feiertage,alle paar Jahre, könnte ich mir den gut vorstellen.