DEVS (2020)
oder
So, der letzte Abspann läuft und ganz ehrlich: ich hab da vieles nicht verstanden. Hinter der Geschichte sollen einige wissenschaftliche Theorien stehen, insbesondere geht es um Quantenphysik und Determinismus.
Die letzte Folge "Devs" hat mir, wie auch schon die ganze Serie vorher, gelegentlich das Gefühl gegeben, nicht sonderlich intelligent zu sein. Viele der verarbeiteten Themen bleiben für mich im Dunkeln. Was bleibt ist nur ein bedeutungsschwangerer Mischmasch von Wissenschaft und Religion. Die Serie lässt einem Otto-Normal-Verbraucher gar nicht die Chance, alles zu verstehen. Am Ende gibt es einen befriedigenden Schluss, der auch mehr eine Behauptung darstellt, als eine logische Konsequenz des vorher erzählten. Alex Garland mag es hier kryptisch, kann aber nicht drauf verzichten, ein Alibi-Ende aus dem Hut zu zaubern, damit der Zauschauer doch noch ein bisschen Unterhaltung nach gewohnten Mustern bekommt.
Auch wenn ich etwas ratlos auf "Devs" zurückblicke und mir die komplexen Theorien gerne etwas verständlicher erklären lassen hätte, muss ich ihm lassen, dass er seine teils schwerverdauliche und sperrige Vision durchgezogen und für alle 8 Folgen Drehbuch und Regie übernommen hat.
Die Hauptdarstellerin wirkte für mich oft etwas gelangweilt und lethargisch, aber dafür mochte ich Nick Offermanns Leistung. Genau so stellt man sich einen irgendwo ganz sympathischen, aber völlig abgehobenen, größenwahnsinnigen Tech Millionär vor. Das hat er klasse gespielt.
Visuell erinnerte mich der Stil ein bisschen an Soderbergh (ohne Handkamera). Der Look war irgendwie beige und trist. Es gab Bilder mit Gegenlicht, die komplett absaufen und es gab im Gegenzug jede Menge Überbelichtung. Den Sinn dahinter hab ich nicht verstanden. Im Forschungsgebäude hat die Bildgestaltung aber schon ihre Qualitäten.
Ich fand "Devs" trotz allem Gemecker gut, sehe aber auch das verschenkte Potential. In jedem Fall ist das ein mutiges Projekt, das versucht, den Zuschauer zu fordern und ihn hin und wieder absichtlich überfordert. Das muss man mögen. Und man muss mit dem phasenweise quälend langsamen Tempo klarkommen.
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Ich hab einen interessanten Blog gefunden. Der Text ist ewig lang, daher hab ich ihn nur hier und da angelesen. Ich kann die Kritik ganz gut nachvollziehen und sehe vieles ähnlich und trotzdem würde ich nicht so schlecht bewerten.
https://bigdocsfilmclub.blogspot.com/2020/10/devs-eine-serie-am-rande-des-machbaren.html