In Hell - Rage Unleashed + Virtuosity

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In Hell - Rage Unleashed:


Nachdem Jean Claude van Damme in den letzten Jahren zum B-Movie Clown verkommen ist und in etlichen belanglosen B-Movies gespielt hat, gelang ihm mit "In Hell - Rage Unleashed" endlich mal wieder ein guter Film.

Kyle (van Damme) lebt in Russland. Eines abends kommt er von der Arbeit nach hause. Am Telefon bekommt er mit, wie siene Frau vergewaltigt und umgebracht wird. Er schnappt den Täter. Doch vor Gericht wird der Täter freigesprochen. Kyle rastet aus und legt den Kerl um. Daraufhin wird er lebenslang eingesperrt. Der Knast entpuppt sich aber als Hölle. Vergewaltigung, Einzelhaft und Brutalität bestimmen dort das tägliche Leben. Nach etlcihen Vorfällen trainiert Kyle, um in den Kämpfen, die der Direktor regelmäßig veranstaltet, auf seine Art zu überleben.

Die letzten van Damme Filme waren allesammt nicht das Wahre. Klar, mit handgemachten Kämpfen lässt sich heut nicht mehr wirklich das grosse Geld machen. So spielte van Damme in letzter Zeit nur in B-Movies mit. Die Zeiten von "Harte Ziele", "Bloodsport" und "Universal Soldier" waren eindeutig vorbei. Zwar gab es mit "Knock Off" oder "Double Team" unterhaltsame Filmchen raus, aber der Rest wie "The Order", "Replicant", " oder "Derailed" war bestenfalls mittelmäßig, desöfteren nicht einmal mehr das. Anstatt auf simple,harte und unterhaltsame B-Action zu setzen, wie es bei vielen Dolph Lundgren Filmen der Fall ist, waren die van Dammes eher iemlich öde. Zwar ist "In Hell" immer noch ein B-Movie, doch wird hier teilweise harte B-Action mit einer halbwegs anständigen Story und auch ruhiger und überzeugender Inszenierung verbunden.

So ist van Damme nicht mehr der Superfighter. In diesem Film spielt er, und das sogar recht glaubwürdig, einen gebrochenen Mann, der sich langsam selbst verliert und erst später wieder zu sich findet. Hier mal ein lob an van Damme. Eine vernünftige schauspielerische Leistung wie diese hat man ihm wohl nicht mehr zugetraut. Er sagt nicht viel, bringt aber auch so Kyles Emotionen gut rüber. Auch der Rest der Darsteller weiss zu überzeugen. Es wird hier wirklich Wert auf den Charakter gelegt. So ist die erste Hälfte des Film auch mit diesem beschäftigt.

In der zweiten Hälfte darf van Damme dann wieder etwas draufhauen. Zwar sind die Kämpfe nicht sonderlich spektakulär, dafür aber recht solide in Szene gesetzt und sie haben auch eine gewisse B-Härte, die den letzten van Damme Filmen fehlte. Gerade im ersten Kampf, als van Damme sich in seinem Gegner verbeisst und ihm letztendlich die Halsschlagader aufbeisst, ist nicht ohne. Auch ansonsten ist Härte geboten. So wird insgesammt recht nette B-Action geboten. Hat man schon besser gesehen, allerdings auch schon wesentlich schlechter.

Leider bleiben diverse Klischees nicht aus. In jedem Knast wird vergewaltigt, bestochen, gekloppt, auf dem feld gearbeitet, etc. . Mag zwar teilweise was Wahres dran sein, aber man muss das ja nicht in jedem Film zelebrieren und durchkauen. Auch das "Monster" am Ende wirkt etwas komisch, das Ganze passt auch nicht so wirklich zum Film.

Fazit : Gutes Knast-Action-Drama, mit einigen harten Kampfszenen, interessanten Charakteren und vor allem : einem van Damme, der endlich mal wieder über dem niedrigen Niveau seiner letzten Filme liegt.


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Virtuosity:


Anspruchsvolle Actionfans, die ihre auf tiefsinnige, durchdachte und innovative Actionkost steht - ihr braucht nicht weiter lesen ;-) Denn innovativ ist "Virtuosity" nun auch nicht wirklich. Das Thema Cyberspace ist alles andere als neu und wirklich anspruchsvoll ist es auch nicht. Das Trainingsprogramm "Sid 6.7" (Russel Crowe) hat in sich vereint die Persönlichkeiten von 200 bekannten Serienkillern. Das Programm wird an Sträflingen getestet, auch an Parker Barnes (Denzel Washington). Da es zu dem Tod eines der Versuchskaninchen kommt soll Sid gelöscht werden. Sein Programmierer hilft ihm mit modernster Technik in die Realität zu kommen. Nun will Sid sein Spielchen fortsetzen und seinselbstausgesuchter Gegenspieler soll Barnes sein, der als einziger Sid besiegen kann. Er wird entlassen und soll Sid nun fangen.

Tja, anspruchsvoll und innovativ ist das Ganze ja nicht. Hinzu kommt, dass es viele Logiklücken gibt. Warum hilft der Programmierer Sid? Nur aus Sorge um sein Programm? Weshalb ist grade die Persönlichkeit des Killers dominant, der Barnes Faru und Kind umgelegt hat? Nur weil er Barnes sieht und sich erinnert? Alles nur sehr vage und spekulativ.

Aber all das stört hier eh nicht wirklich. Denn "Virtuosity" bietet sonst astreine Unterhaltung. Auch wenn er nicht wirklich hochspannend ist, so macht der Film dies durch sein Tempo wett. Nur kleine Pausen, in denen auf die dünne Handlung gesetzt wird, unterbrechen das Tempo. Zwar gibt es nicht ausschliesslich Action, aber Langeweile findet man hier keine Sekunde lang, da wirklich die Ganze Zeit etwas passiert. So bleiben 101 Minute Entertainment ohne Längen. Die Actionszenen an sich sind nett inszeniert, auch wenn sie nicht an absolute Oberkracher rankommen. Warum allerdings die alte dt. Fassung so verstümmelt war, dass weiss wohl nicht mal derjenige der "die Schere gewetzt" hat. Es sind durchaus einige nicht unbedingt harmlose Shootouts dabei, aber da gibt es wirklich brutaleres.

Was auch sehr zum gelingen des Films beiträgt ist Russel Crowes sehr gute Leistung als Sid. Es ist unglaublich was für sadistische und kranke Ideen er hat und wie Crowe dies rüberbringt. Man empfindet nämlich keinerlei Abneigung gegen Sid. Er ist irgendwie der geborene Antiheld. Demgegenüber verblasst der gute Denzel Washington zwar etwas, da er nicht mit demselben Elan spielt wie Crowe, aber dennoch liefert auch er eine grundsolide Leistung ab. Dem schliesst sich der Rest der Darstelleriege an.

Fazit : Temporeicher SciFi Actionfilm, der Innovation und Logik oft vermissen lässt, dafür aber 1a unterhält und einen astrein gespielten Antihelden hat. Sehr empfehlenswert.
« Letzte Änderung: 30. November 2009, 12:54:27 von Flightcrank »
I mean, that's what life is : a series of down endings.

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Virtuosity ist meiner meinung nach der Hammer. Interesante Story, super Darsteller .... kann ich nur empfehlen.

9/10

zu In Hell kann ich NOCH nix sagen.


Offline Hellseeker

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    "Virtousity" find ich nett und gut. Aber der Überhammer ist es imo nicht. 7/10

    "In Hell" interessiert mich nicht die Bohne. Warum? Es ist ein Van-Damme-Film ;) .
    die kommt noch... irgendwann...


    Zitat von: "Hellseeker"
    "Virtousity" find ich nett und gut. Aber der Überhammer ist es imo nicht. 7/10

    "In Hell" interessiert mich nicht die Bohne. Warum? Es ist ein Van-Damme-Film ;) .


    Geb Virtuosity auch "nur" 8 von 10 ;)

    In Hell ist der beste van Damme der letzten Jahre. Der Mensch hat inzwischen sogar gelernt  vernünftig zu schauspielern. Kaum zu glauben aber war ;) Vor allem wird hier nicht nur auf Haudraufaction gesetzt.
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    Offline JasonXtreme

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      Die STory hat Aquifel ja schon oben geliefert ;)

      Hier meine bescheidene Meinung, nachdem ich den Film gestern zum zweiten Mal gesehen habe:

      Gleich zu Beginn mal eins vorweg: Van Damme kann Schauspielern!!! Keiner hält es für möglich - hier zeigt er es! Er schafft es wirklich (für seine Verhältnisse) sehr gut, die Emotionen und die Einstellung von Kyle rüberzubringen. Zuerst die Wut und Enttäuschung über den Tot seiner Frau, dann die Gleichgültigkeit und Resignation im Knast, daraufhin das kurze Aufbegehren und Wiederfinden eines Lebenswillens und letztendlich die Kälte und Härte die er zum Überleben braucht.

      Das alles wird natürlich nicht allzu ausgewalzt gezeigt, nimmt aber dennoch einen großen Teil der Geschichte und auch fast zwei Drittel des Films ein, da auch auf ein paar andere Personen etwas näher eingegangen wird und deren Character und Handlungsweisen durchleuchtet. Etwas störend ist das Ende, da es etwas ins lächerliche (Stichwort "Maskenmann") abdriftet aber davon kann man wirklich absehen.

      Kommen wir aber zu dem, was einen Van-Damme-Film im Allgemeinen ausmacht - den Fights. Die gibt es hier natürlich auch, allerdings anders als gewohnt. Van Damme ist kein unbesiegbarer, spagatspringender Superfighter. Er kämpft eher, wie alle anderen auch, in einer Art Streetfight-Wrestling-Manier. Schnell, hart effektiv - ohne Schnörkel. Die Kämpfe sind dadurch eine gute Spur härter als welche, die in Bloodsport gezeigt werden und mich wundert es wirklich, dass der Film von der Schere verschont wurde.

      Im Grunde haben wir hier eine Art Lock Up ohne Stallone, aber mit einem hervorragenden Van Damme, der mit seinem teils recht ausgemergelten und faltigeren Gesicht eine Spitzenfigur macht! (das passt hier einfach 1-A rein) Das hätte ich ihm nach den letzten Gurken nicht mehr zugetraut.

      Technisch ist der Film ebenfalls solide gemacht, er ist schön gefilmt, verzichtet auf allzuviele Schnörkel oder Zeitlupenszenen und setzt eben mehr auf altbackene B-Movie-Arbeiten aus den späten 80ern. (würde ich sagen).

      Alles in allem ringt der Film mir eine absolute 8/10 (die Art des Films berücksichtigend!) Punkten ab. Ich hätte gerne noch ein Paar solche Sachen von ihm gesehen, vielleicht wird das ja noch was.
      Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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      Virtuosity find ich super. Passt alles zusammen - von der guten Story bis zu den genialen Schauspielern Washington/Crowe.

      9/10


      Offline Flightcrank

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        • Just a guy stuck in the 80s...
          • Show only replies by Flightcrank
        Virtuosity hab' ich noch irgendwo auf VHS rumfliegen. Guter Film, würde sagen 7,5-8/10. Die deutsche DVD ist im Gegensatz zum Tape sogar uncut!  :)

        In Hell macht mich echt neugierig! Hab' schon mehrere positive Aussagen über den Streifen gehört. Ich war mal großer Van Damme Fan zu Zeiten von "Bloodsport", "Cyborg", "Leon", "Hard Target" ect. aber die letzten Streifen hab' ich mir schon gar nicht mehr angesehen. Solche Gurken wie "Streetfigter" oder "The Quest" haben mich total enttäuscht und abgeschreckt. Naja wie auch immer, In Hell werde ich mir mal zum weekend ausleihen!  :)   ;)

        Gruß
        Flight  8)


        Zitat von: "Flightcrank"

         Ich war mal großer Van Damme Fan zu Zeiten von "Bloodsport", "Cyborg", "Leon", "Hard Target" ect. aber die letzten Streifen hab' ich mir schon gar nicht mehr angesehen. Solche Gurken wie "Streetfigter" oder "The Quest" haben mich total enttäuscht und abgeschreckt. Naja wie auch immer, In Hell werde ich mir mal zum weekend ausleihen!  :)   ;)


        Ich war zu Zeiten von "Bloodsport", "Cyborg" etc. zu jung, lernt eihn dann durch "Timecop", "Streetfighter" oder "The Quest" kennen. Als 10 - 12 jähriger findet man sowas dann toll, inzwischen find ich die beidne letztgenannten echt unterste Schublade. Dafür bin ich jetzt "Fan" der alten Van Dammer Sachen. Aber mit "In Hell" bzw. damit, dass er gut ist hab ich auch nicht mehr gerechnet gehabt.
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        Offline nemesis

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            • Show only replies by nemesis
          Zitat von: "Flightcrank"
          Virtuosity hab' ich noch irgendwo auf VHS rumfliegen. Guter Film, würde sagen 7,5-8/10. Die deutsche DVD ist im Gegensatz zum Tape sogar uncut!  :)


          Es gab sogar mal eine offizielle Neuauflage des Filmes in ungekürzter Form auf Tape (und mit einem "ungeschnitten"-Aufkleber drauf) die ich mir damals mal gekrallt habe :D


          Offline AndreMASTER

          • FSK-Heinz
              • Show only replies by AndreMASTER
            Virtuosity find ich auch super, vor allem das Zusammenspiel von Crowe und Washington sind spitze, sie passen wirklich genial zueinander. Kenne aber leider nur die gekürzte Pro7-Fassung...



            Lionel

            • Gast
            In Hell zuletzt gesehen und für gut befunden. Van Damme kann tatsächlich ein wenig schauspielern und phasenweise hat der Film mich wirklich mitgenommen. Nicht ganz so unterhaltsam wie Lock up, dafür tiefsinniger.

             :arrow: 7,5/10


            Offline nemesis

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                • Show only replies by nemesis


              Unterm Strich ein solider 90er-Actioner, komplett mit den damals typischen Shots mit hinterleuchteten Ventilatoren  :D

              Washington ist gewohnt solide, und Crowe darf mal ordentlich frei drehen. Hat mich jetzt zwar nicht mehr so vom Hocker gehauen, aber durchaus unterhaltsam allemal.