Paradise Lost - Faith divides
PL haben die seit 2005 mit dem s/t begonnene Rückbesinnung auf alte Tugenden vollendet.
War bereits der Vorgänger "In Requiem" der "inoffizielle" Nachfolger von "Draconian Times", so arbeitet sich die Band nun teilweise bis zu "Shades of God" (Es gibt sogar einen an "Pity of Sadness" angelehnten Track) zurück.
Wie bei vielen anderen Bands der aktuellen Retro-Strömung, ist dies allerdings alles andere als
"Resteverwertung", sondern die Wurzeln des eigenen Sounds werden mit den über den Jahren gewonnenen Erfahrungen im Songwriting kombiniert und in die Jetztzeit katapultiert.
Bei PL regiert wieder Schwermütigkeit, Traurigkeit, schaurig-schöne Melodien präsentiert in
vielschichtigem Gothic-Doom/Metal.
Fazit: die Erfinder des Gothic Metal zeigen all den Kasperles-Truppen des Genres, die sich "Metal" schimpfen und meinen die Musik müsse eine Trällerelse haben, was
a) Gothic Metal
b) vertonte Melancholie
ist.
Der perfekte Soundtrack für die graue und weiße Jahreszeit. Kaufempfehlung!!!
Klingt nicht übel, die Jahre davor klang irgendwie alles nach der noch popigeren Variante von der "One Second", welche ich vor Jahren ganz gut fand (steht auch noch neben der Draconian Times im Regal).
Wenns wieder Metal-Elemente gibt, bzw. das ganze mal wieder n bischen rockiger ist, müsste ich auch mal reinhören.
Wie sieht das mit Keyboards aus? Dezent?
Keyboards sind dezent im Hintergrund, wenn überhaupt.
PL machen es im Prinzip wie Metallica. Sie greifen ihre erfolgreichste Metal-Phase auf, leugnen allerdings auch die poppigere Phase nicht und die gewonnene Songwriter-Erfahrung, lassen das fett und richtig heavy produzieren und katapultieren sich in die Neuzeit.
Du hast quasi eine reinrassige, doomige Metal-Scheibe, auf der Nick sowohl wieder growlt wie zu seinen besten Zeiten, als auch zerbrechlich singt, die Gitarrenmelodien von Greg sind sowieso nicht von dieser Welt und ab und an wird sogar schwarzmetallisch/deathmetallisch gerifft.
Wer also die Band nach "Draconian Times" abschrieb, kommt hier wieder auf seine Kosten (und bereits auch auf dem Vorgänger "In Requiem"). Nur das die Songs wieder facettenreicher, detaillierter und abwechslungsreicher ausgearbeitet sind.
« Letzte Änderung: 28. September 2009, 15:56:55 von Ketzer »
Can you tell my ghost
That he doesn't belong here anymore
Find another host
'Cause this is my soul, my soul