Genevieve Gornichec - The Witch's Heart
Vor kurzem bin ich in einem Discord-Buchclub gelandet, um meinen Horizont in Zukunft vielleicht etwas zu erweitern.
Da ist etwa ein Buch im Monat dran und gerade ist dieses hier an der Reihe.
Man könnte es ein Märchen nennen. Hier wird mit Figuren aus der nordischen Mythologie gespielt. Wir machen einen Ausflug in den Konflikt zwischen Aesir und Vanir. Die Hexe Gullveig wird darin verwickelt und endet ohne Herz, dafür brennend auf dem Scheiterhaufen. Drei mal.
Sie führt danach ein neues Leben unter dem Namen Angrboda ("proclaimer of sorrows") in fast völliger Abgeschiedenheit. Bis Loki vor ihrer Tür steht und ihr das Herz zurückbringt. Die beiden starten eine Ehe, die zu drei ungewöhnlichen Kindern führt: das halbtote Mädchen Hel, die später zur Todesgöttin wird, der große Wolf Fenrir und die weltumspannende Midgardschlange Jormungand.
Loki ist nie ganz für seine "Monster" da - der Trickster führt ein Doppelleben, hat in Asgard eine weitere Frau und auch dort mehrere Kinder.
Letzten Endes zeigt die Geschichte auf, wie zunächst eine Freundschaft, dann Ehe, voller Missverständnisse, Feigheit und Betrug, schließlich den Weg zur Götterdämmerung Ragnarök bereitet und wie ein gebrochenes Herz heilt.
Ohne den Buchclub wäre ich vermutlich nie auf die Idee gekommen, diese Mischung aus Nacherzählung der traditionellen Mythologie und moderneren Genres zu lesen. Kein Genre, das ich normalerweise in Betracht gezogen hätte. Ich bereue es allerdings nicht, sondern habe mich von der sehr emotionalen Geschichte gern mitreißen lassen. War mal etwas völlig anderes als meine üblichen Vorlieben.