Bryan Smith - Slowly We Rot

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Offline Bloodsurfer

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    Bryan Smith - Slowly We Rot


    Jahre sind seit der Zombie-Apokalypse vergangen. Es gibt nur noch wenige Menschen, meist einzeln in der Isolation verstreut. Auch den Zombies ist es anzumerken, wie lange sie schon umher schlurfen.

    Noah, ein zurückgezogener Außenseiter, verlässt nach einigen Jahren seinen ruhigen Rückzugsort in den Bergen, um seine große Liebe aus der Vergangenheit zu suchen. Begleitet wird er von seiner Schwester und ihrem Partner. Die sind kurz zuvor erst wieder auf der Bildfläche erschiene und wollten ihn aus seinem Exil vertreiben, um es selbst zu nutzen. Nach seinem Aufbruch schließen sie sich ihm aber doch an.

    Besonders die ersten zwei Drittel fand ich richtig stark. Diese einsame Reise von 1-3 Leuten durch die immer noch gefährliche Welt, Jahre nach der Apokalypse. Wenn man sich zu sicher fühlt, tappt man sofort in eine Falle. Es bietet über weite Strecken eine sehr dichte Atmosphäre.

    Zum Ende hin wird es dann leider etwas schwächer, der Autor etwas zu abgehoben. Einerseits ist da z.B. ständig der innere Kampf des Alkoholikers, der es auch umgeben von Zombies nicht lassen kann, sich mal eben jede zweite Nacht irgendwo bewusstlos zu saufen, ohne auf die Gefährlichkeit der Umgebung zu achten.
    Andererseits wurden dann noch Halluzinationen eingebaut, so dass man unter Umständen erst einige Kapitel später erahnen kann, was anstatt merkwürdiger Umschreibungen wirklich passiert war.
    Das war mir etwas zu anstrengend und das Finale selbst war dann auch etwas schräg, das hätte ich mir anders gewünscht.

    Insgesamt bekommt es dennoch meine Empfehlung, im Bereich der Zombielektüre hebt es sich auf jeden Fall aus der Masse ab und ist einen Tipp wert.

    Ich sollte mir mehr von Smith ansehen, jetzt wo ich ihn wieder auf dem Radar habe. Stubs hatte früher schon ein paar seiner Bücher empfohlen, aber bis auf "The Killing Kind" habe ich bisher noch kein anderes gelesen.