Liebe für Anfänger von Janet Evanovich
Nein, ganz ohne Reibereien führt der Weg natürlich nicht zum Happy End, selbst wenn man das auf den ersten Seiten dieses köstlichen und sommerfrischen Romans voreilig meinen mag. Billie, ganz normale Hausfrau, zwei Kinder, seit einigen Jahren geschieden, begegnet bei ihrer ersten Polo- Stunde Nick, einer Mischung aus Robert Redford und Brad Pitt. Schmetterlinge im Bauch sind vorprogrammiert.
"Sie duftete nach frisch gebackenen Schokoladenplätzchen und sah in ihren nagelneuen Reitstiefeln und cremefarbenen Hosen selbst irgendwie zum Anbeißen aus. Bei einer Frau wie ihr konnte ein Mann alle Sorgen vergessen." Nick ist Herr über Polopferde, Ländereien und eine Zeitung: klare Sache, steinreich. Billie hat‘ s eher mit dem biederen Landhausstil und der Küchenschürze. Gegensätze wie diese gibt es eine ganze Menge im Buch, das so etwas von einer Tüte frischem Pop Corn hat, einmal angefangen, hört man nicht mehr auf. Da ist Nicks Schwester, eine völlig verwöhnte und durchgeknallte Exzentrikerin, die einen Wrestler heiraten will, aber bis dahin bei Billie wohnt. Der Hund des Hauses kotzt aufs Sofa, weil er Deedees falsche Wimpern gefressen hat und auch sonst steht manches Kopf, vor lauter Chaos und vor lauter Liebelei.
Ich bin ein ganz grosser Fan der Stephanie Plum Romane, daher wollte ich auch mal etwas anderes von Janet Evanovich lesen. Allerdings gefallen mir schon die Bilderbuch-Charaktere gleich zu Beginn nicht. Aber mal schauen, wie es sich so entwickelt.
Allerdings kann ich jedem die Stephanie Plum Romane bedingungslos ans Herz legen:
Stephanie Plum war Dessous-Verkäuferin, aber da Ihr Chef keine Lust hatte der Mafia weiter Schutzgeld zu bezahlen, haben Sie den Laden in die luft gejagt.
Dadurch ist Stephanie arbeitslos geworden und als der Repo-Man Ihr - noch nicht bezahltes - Auto zurückholt ist ein neuer Job fällig.
Da Sie keine Lust hat, sich auf die freie Stelle in der Tampon-Fabrik zu bewerben, fängt Sie bei Ihrem Cousin Vinnie - der mal etwas mit einer Ente hatte - an als Kopfgeldjägerin zu arbeiten.
Bereits Ihr erster Auftrag hat es in sich: Der Kautionsflüchling ist niemand anderes, als der Mann der Sie vor Jahren hinter der Eclairs-Theke in der Bäckerei entjungfert hat.
Im Laufe der Zeit entsteht eine interessante Dreiecks-Geschichte zwischen Ihr, diesem Mann und dem mysteriösen Kopfgeldjäger Ranger.
Spannende Stories und jede Menge interessante Charaktere (Allen voran natürlich Stephanie´s Oma Mazursky, die sich schon mal illegal eine Smith & Wesson besorgt und damit das Abendessen vom Tisch ballert und eine Vorliebe für Trauerfeiern im Beerdigungsinstitut hat sowie die übergewichtige, farbige Ex-Nutte Lula, die Schuhe und hautenge Spandex-Klamotten
liebt) machen die Romane zu einem genialen Krimispass - oder um es mit Lula zu sagen: FUCKING A.
Am besten chronologisch mit dem ersten beginnen: Einmal ist keinmal (One for the money).