Mary SanGiovanni - Alien: Enemy of my Enemy

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    Mary SanGiovanni - Alien: Enemy of my Enemy



    Das war das erste Mal, dass ich einen Roman aus dem Alien-Universum angetestet habe. Es wird aber nicht der letzte bleiben, so viel kann ich schon mal vorweg nehmen.

    Die Story ist schnell umrissen und bietet im Grunde wenig bis keine Überraschungen, sondern genau das, was man sich von einer Geschichte im Alien-Umfeld erwartet. Es gibt da einen kleinen, abgelegenen Mond, der seinen Planeten in immer kleinerer Umlaufbahn umkreist und irgendwann demnächst auf den Planeten krachen wird. Das äußert sich schon durch die Umweltbedingungen, beispielsweise gibt es immer häufigere Erdbeben und ähnliche Phänomene.

    Auf diesem Mond gibt es nun noch zwei wissenschaftliche Forschungsstationen, die sich aber so langsam von diesem Ort zurückziehen wollen. Eine der beiden gehört Weyland-Yutani und beschäftigt sich genau mit der Art Forschung, die man erwartet: Es gibt dort einige Alien-Eier und die Wissenschaftler versuchen ein Serum zu entwickeln, dass einem infizierten Host das Überleben ermöglicht und gleichzeitig die “Schwangerschaft” zeitlich etwas ausdehnt bzw. die Entwicklung verlangsamt, um die operative Entnahme des Aliens zu ermöglichen. Das funktioniert manchmal, aber nicht immer. Und es hat den kleinen aber bedeutenden Nebeneffekt, dass hierdurch noch deutlich gefährlichere Aliens entstehen.

    Die zweite Forschungsstation auf demselben Mond gehört einer anderen Firma und die Leute dort haben ihrerseits keine Ahnung davon, was WY in der anderen Station treibt. Sie empfangen allerdings, genau einen Tag vor ihrer geplanten Abreise, einen Hilferuf von dort. Da auch noch ein paar bewaffnete Marines als Unterstützung vor Ort sind, geht man dem Notruf nach und findet genau das, was der geneigte Alien-Fan erwartet.

    Das macht so etwa die ersten zwei Drittel des Buchs aus. Eine straighte No-Nonsense Geschichte, die kurzweilig einen Haufen Alien-Action bietet. Das letzte Drittel wird dann allerdings etwas komplexer. Die Handlung wird auf Schiffe und andere Planeten ausgeweitet und wird sogar etwas politisch, weil es plötzlich noch um diverse miteinander im Clinch liegende Regierungen und eine unbekannte Terroristen-Gruppe geht, die unvorhersehbare Anschläge begeht - mit einem Pathogen, das man den aus Prometheus bekannten Engineers abgenommen hat.

    Deswegen bin ich etwas gespalten. Der Großteil der Story war super und bietet das, was man als Fan der ersten paar Filme möchte. Der Rest, das große Finale geht dann leider eher in die Richtung der neueren Filmprojekte wie Prometheus und Covenant, wird etwas zerfahren und ist einfach weniger geil.

    Insgesamt bin ich zufrieden und froh, es gelesen zu haben. Es wird nicht mein letzter Ausflug in diese Welt bleiben, wenn auch das Ende etwas unrund war. Dieses “unrunde Gefühl” ist man ja leider filmtechnisch schon von allem nach Teil 3 gewohnt.