Joe R. Lansdale - The (Complete) Drive-In

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Offline Bloodsurfer

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    Joe R. Lansdale - The Complete Drive-In



    Das 1988er Drive-In hatte ich (wie einige andere hier) früher schon mal gelesen, damals noch ohne allzu große Begeisterung:

    @Bloody
    Als Laymon-Fan sollte das eigentlich zumindest unterhaltsam für Dich sein :D
    Meinste damit jetzt Drive In? :D
    Hab es vorhin auf dem Heimweg im Zug fertig gelesen. Naja, anfangs hat es mir schon gefallen, aber dann hat es stark nachgelassen finde ich. Insgesamt würde ich sagen schwaches Buch, überhaupt nicht mit The Bottoms z.B. vergleichbar. Und auch jeder Laymon ist da um Längen besser. :D

    Ein Jahr nach dem ersten Teil hat Lansdale mit der Fortsetzung weiter gemacht und es eine ganze Ecke später, tatsächlich erst 2005, mit dem dritten Teil zur Trilogie vervollständigt. Weil das Werk (gerade in meiner Horror-Bubble auf Twitter) immer mal wieder als wichtiges Vorbild und Inspiration für viele andere Autoren genannt wird, gerade der erste Teil, wollte ich das Gesamtwerk auch mal angehen. Hab mir also die Gesamtausgabe der Trilogie gegönnt.

    Es beginnt damit, dass die Hauptfigur Jack den Freitagabend zusammen mit ein paar Freunden im “Orbit”, dem größten Autokino in Texas verbringen will. Dort findet ein Horrorfilmmarathon statt, der durch einen Kometen jäh unterbrochen wird. Danach ist nichts mehr wie es war, niemand kann das Kino mehr verlassen und alles wird… weird. Das Wort trifft es tatsächlich am besten, weird und bizarr ist alles an dieser Story.

    Am Anfang gefällt mir tatsächlich hauptsächlich der Anfang, bevor die ganze Kacke anfängt zu dampfen. Ab einem gewissen Punkt haut Lansdale nur noch auf die selbige und alles wird völlig abgedreht. Manche Menschen schmelzen einfach, andere wachsen zu einem Endgegner zusammen. Das ist alles schwierig zu beschreiben.

    Im zweiten Teil finde ich besonders die Erzählweise ein bisschen anstrengend, zerfasert. Man liest zuerst ein wenig, was die Truppe in der Außenwelt erlebt, nachdem sie aus dem Drive-in entkommen konnten. Dann treffen sie eine neue Figur, die erzählt ihre Vorgeschichte. Wenn darin der Bösewicht auftaucht, dann wird ihre Vorgeschichte dadurch unterbrochen, dass er seine Vorgeschichte (auch alles aus der ich-Perspektive) erzählt. Dann wechselts wieder von der zweiten Vorgeschichte zur ersten und dann in die Rahmenhandlung. So richtig spannend liest sich das nicht. Im Gegensatz zum völlig überdrehten Anfang ist der zweite Teil fast ereignislos.

    Im dritten Teil landet die Truppe schließlich im inneren einer Art Wal und trifft dort eine Gruppe Kannibalen, die schon länger da leben. Ein Teil des Inneren dieses Wesens ist… beleuchtet. Jepp. Außerhalb des Lichts treiben sich unheimliche Wesen in der Dunkelheit herum. Dann entkommen sie schließlich wieder in die Außenwelt, nur um feststellen zu müssen, dass die Welt langsam unterzugehen scheint.

    Ach, ich weiß nicht. Man kann das durchaus mal lesen, aber es ist und bleibt die schwächste Geschichte, die ich bisher von Lansdale gelesen habe. Ich verstehe den Hype darum nicht so ganz. Es zieht sich alles so in die Länge und wird nur selten mal wirklich spannend. Empfehlen würde ich es tatsächlich nicht, im Gegensatz zu praktisch allen anderen seiner Bücher.
    « Letzte Änderung: 19. Juli 2023, 15:32:05 von Bloodsurfer »