Joe R. Lansdale - Fender Lizards

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Offline Bloodsurfer

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    Joe R. Lansdale - Fender Lizards



    Ein etwas untypischer Lansdale - mal weder Crime Fiction noch Horror oder Western, sondern eine rührende, kleine Coming of Age Geschichte. Aber natürlich doch wieder gespickt mit kleineren Elementen aus all den genannten Genres, wie so oft.

    Hauptfigur ist die siebzehnjährige Dot Sherman. Vom Vater vor Jahren verlassen, lebt ihre Familie, bestehend aus Oma, Mutter und noch dem kleinen Bruder, in einem Trailer in Texas. Die große Schwester ist bereits ausgezogen und hat ihrerseits zwei Kinder, ihr aktueller Partner gehört aber auch eher zur ungewünschten Sorte, prügelt sie immer wieder.

    Das führt auch eines Tages dazu, dass sich Dot ein Brett als Schläger schnappt und ihrer Schwester zur Hilfe eilt - was sie vor Gericht und zur temporären “Strafarbeit” in einer Art Tierheim führt.

    Dot hat allgemein keine großen Ambitionen, außer dem Wunsch, irgendwann den GED nachzuholen, und dem großen Traum, vielleicht irgendwann an einem Roller Derby teilnehmen zu können. Sie fährt gerne Rollschuhe und jobbt auch aus diesem Grund in einem Laden, dessen Bedienungen alle auf diese Art unterwegs sind. Sie und ihre Mitarbeiterinnen nennen sich die “Fender Lizards”.

    Ihr Vater war in der Vergangenheit spurlos verschwunden. Niemand weiß, ob ihm etwas passiert ist oder er einfach abgehauen ist, er ist einfach beim klischeehaften Zigarettenholen verschwunden und ward nie mehr gesehen. Dot spürt ihm allerdings nach und findet tatsächlich eine Spur, die sie nach Jahren noch verfolgen kann.

    Und neben all dem beginnt auch noch zaghaft eine erste große Liebe.

    Ihr merkt schon anhand der Beschreibungen, dass es hier nicht unbedingt um eine stringente Erzählung und einen spannenden, dicken roten Faden geht. Es ist viel eher einfach ein Lebensabschnitt, der hier mit all seinen Details geschildert wird, der übliche slice of life.

    Die Geschichte ist mit nur knapp über 200 Seiten kein großer Brocken, sondern schnell verschlungen. Neben den ganz großen Werken im CoA Subgenre kann man das natürlich nicht einordnen, aber empfehlen würde ich es dennoch, zumindest den Lansdale-Fans. Wenn auch hier und da mit Klischees nicht gegeizt wird und Lansdale es sich z.B. beim verschwundenen Vater etwas zu einfach gemacht hat, denn an der Stelle ist die Story nicht wirklich ganz nachvollziehbar oder glaubwürdig, aber Spaß und Freude macht das Buch allemal.


    Offline JasonXtreme

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      Klingt gut!
      Einmal dachte ich ich hätte unrecht... aber ich hatte mich geirrt.


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      Offline Thomas Covenant

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        Habs auch gelesen. So ziemlich das netteste was Lansdale je geschrieben hat.


        Offline Bloodsurfer

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          So ziemlich das netteste was Lansdale je geschrieben hat.

          Das trifft es ganz gut. :D Es hat einfach ein gutes Gefühl gemacht beim Lesen.