Auch endlich gesehen, und ich hau da auch gerne die

raus!
Alex Garland kann eines wirklich gut: Beunruhigende und bedrohliche Atmosphäre schaffen! Das kriegt er hier im Grunde wieder einmal von Anfang bis Ende geschafft, obendrein mit guten Darstellern, und einer für mich passenden Sounduntermalung.
Natürlich hat das durch die vorgegebene Handlung starke Parallelen zu aktuell möglichen Szenarien durch Trump - das wird in meinen Augen aber auch nichtmal soooo groß thematisiert. Der Konflikt wird kurz angerissen, dann aber eigentlich so als gegeben hingenommen - und der Weg ist das Zeil. Der Roadtrip through hell von den vier Protagonisten wird eher episodisch erzählt, da die Gruppe auf ihrem Weg von NY nach Washington DC von einem kleinen Szenario des Schreckens in ein anderes kommt - und dabei lernen wir die Figuren näher kennen, aber eben auch die Schrecken des Krieges.
Für mich kamen auch oft Gedanken an Dawn of the Dead von Romero auf, oder eben an Apocalypse Now bzw. Herz der Finsternis - rein ideologisch gesehen und von den Entwicklungen her. Natürlich steht auch die Arbeit von Kriegsreportern im Focus, die bei auch noch so brutalen Aktionen die Kamera draufhalten - und dabei einerseits daran kaputtgehen wie sie andererseits fansziniert davon sind. Dann kommt natürlich der Aspekt der Verrohung der Gesellschaft selbst dazu - die hier nicht vor abscheulichsten Taten zurückschreckt. Ja es ist Krieg, aber es gibt da eben auch keine Konventionen und keine Moral mehr, auch wenn manch einer versucht diese noch hochzuhalten... die meisten tun dies eben nicht.
So kommt es zu Begegnungen, die wirklich an die Nieren gehen - vor allem wenn man sich vor Augen führt, dass so etwas passieren kann, oder eben in Ländern in denen Krieg herrscht auch fucking passiert! Bekräftigt wird dies noch durch die recht ruhige und gemächliche inszenierung, die zusätzlich für Bedrohlichkeit sorgt. Gerade die Szene in denen Jessie kurz verschwindet, und die anderen sie dann wieder finden (genauer möchte ich nichts spoilern), war schon ein Schlag in die Magengrube. Generell werden hier keine Gefangenen gemacht, was ja nur realistisch ist, auch wenn nie selbstzweckhaft draufgehalten wird.
Für mich Garlands bester Film so far!