Komme frisch aus dem Kino. Ein sehr sehenswerter Film, der bei vielen hier auf Zustimmung stoßen wird. Anders als erwartet zeigt Civil War nie das große Bild mit wechselnden Schauplätzen, sondern als Zuschauer folgt man vier Journalisten durch den verwüsteten Osten der USA, in dem das staatliche Gewaltmonopol kollabiert ist und abseits der Schlachtfelder Milizen ihr Unweisen treiben. Peu a peu erfährt man etwas zu den Hintergründen des Bürgerkrieges ohne jedoch sehr viel zu erfahren.
Der Road Trip der vier Protagonisten zeigt die Konsequenzen eines gesetzeslosen Zustandes und des Verschwindens einer moralischen Ordnung schonungslos. Wenngleich ein Bürgerkrieg in den USA sicherlich nicht so ablaufen würde, ist einem als Zuschauer immer präsent, dass es vorstellbar ist, dass es den USA durchaus zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kommen könnte und rechtsextreme Milizen schwerwiegende Menschrechtsverletzungen begehen würden. Es ist natürlich evident, dass die Geschichte um einen Präsidenten, der die Verfassung außer Kraft setzt, eine Anspielung auf Trump ist. Der Film bezieht aus seiner Aktualität eine beklemmende Intensität. Der Cast, allen voran Kirsten Dunst, überzeugen. An die musikalische Untermalung musste ich mich erst gewöhnen, passte dann aber doch ganz gut. Klare Empfehlung meinerseits.