Und wieder ein japanischer Grusler, der den Weg in unsre Lande gefunden hat. Erzählt wird uns die Geschichte eines Einfamilienhauses, auf dem ein Fluch liegt seit ein Mann dort seine Frau vor den Augen seines Sohnes umgebracht hat. Wer immer dieses Haus besucht wird fortan von unheimlichen Erscheinungen heimgesucht, was früher oder später sein Todesurteil bedeutet. Dem Fluch kann man nicht entkommen, und jeder den man mit in die eigene Situation hineinzieht, wird ihm ebenfalls zum Opfer fallen.
Ju-On ist ein atmosphärischer Japan-Horror der besseren Sorte. Er etabliert eine ähnlich ernste und düstere, vollkommen auswegs- und hoffnungslose Grundstimmung, wie sie schon zum Beispiel
Ringu auszeichnete.
Dabei sticht
Ju-On vor allem durch seine Erzählweise aus dem Einheitsbrei heraus: in mehreren Episoden verfolgen wir, wie die Protagonisten mit dem Fluch und seinen Auswirkungen konfrontiert werden. Die Episoden sind nicht chronologisch angeordnet, es findet ein ständiger Wechsel zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem statt.
Gleichzeitig liegt hier aber auch eins der größten Probleme des Films: der häufige Wechsel der Zeitebenen in Verbindung mit dem der Figuren macht es relativ schwer, der Handlung zu folgen. Hinzu kommt, daß sämtliche Episoden auf das selbe Ende hin führen.
Aber dennoch weiss
Ju-On zu gefallen. Die Atmosphäre, unterstrichen durch die schaurige Akustik (eine Verbindung der Score und unheimlicher Geräusche, die auch schon bei
Ringu vortrefflich gelang), fesselt den Zuschauer, und auch die Schockmomente sitzen, auch wenn man schon weiss, was unweigerlich geschehen muss. Ich habe mich jedenfalls herrlich gegruselt, und das will schon was heissen heutzutage...