Charlotte Roche "Feuchtgebiete"
Uuuuh, die anspruchsvolle Lektüre für die Frau von heute
Berichte mal, wie schlecht das wirklich ist.
Auch, wenn Prügel und Unverständnis vorprogrammiert sind. Ich fands gar nicht so schlecht. Liest sich locker flockig, hab viel gelacht und wenn man sich die Mühe macht, an einigen abstrusen Sachen vorbei zu sehen, dann hat das Buch tatsächlich ganz leise, feine Töne, die einen nachdenklich stimmen. OK, das Ende hat was von "sie reitet mit dem Prinzen auf einem weißen Pferd in den Sonnenuntergang", aber ... insgesamt eine gelungene, provozierende Leistung. Ich weiß gar nicht, warum sich die meisten Frauen so darüber aufregen, es geht um ne junge Frau, die mit der Trennung ihrer Eltern nicht klar kommt und alles Mögliche versucht, um ihr Aufmerksamkeitsdefizit auszugleichen. Für mich ist das Buch voller Gefühle und die haben nix mit Brechreiz, Ekel oder sonstwas zu tun.
Habe aber durchaus festgestellt, dass ich mit dieser Meinung ziemlich einsam bin und eine gewisse Trotzreaktion meinerseits, weil so viele Frauen das Buch verreißen und ich mich da vielleicht abheben will, kann ich selbstverständlich nicht ausschließen. Aber ... für den geneigten Hobby-Psychologen ... hochinteressant.